Börsianer bleiben skeptischZEW-Index verharrt im negativen Bereich

Wie geht es weiter mit der deutschen Konjunktur? Die Börsenprofis sind nicht sehr optimistisch und erwarten eine schwache Entwicklung im dritten Quartal. Der ZEW-Index bleibt aber klar in der Minuszone. Und: Die Lage trübt sich ein.
Börsenprofis blicken weiter pessimistisch auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für ihre Erwartungen im nächsten halben Jahr stieg zwar im November leicht um 0,6 auf minus 24,1 Zähler, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 209 Analysten und Anlegern mitteilte. Das ZEW betonte aber, das Barometer befinde sich weiter "sehr deutlich im negativen Bereich" und unter dem langfristigen Durchschnitt von plus 22,7 Punkten.
Im Oktober war der Index wegen Sorgen über die sich verschärfenden Handelskonflikte und den Brexit unerwartet heftig zurückgegangen. Einen Monat später macht sich dieser Effekt auch bei der Lagebeurteilung bemwerkbar: Der Index zur Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Situation gab im November spürbar nach. Der Lage-Index fiel von 70,1 Zählern auf 58,2 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf plus 65,0 Punkte.
Die Daten von Industrie, Einzelhandel und Außenhandel signalisierten "eine schwache Entwicklung der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die befragten Experten erwarteten vorerst keine Wende zum Besseren. "Sie gehen damit derzeit nicht von einer schnellen Korrektur der schwächeren Wirtschaftsentwicklung aus."
Die Wirtschaftsweisen hatten jüngst ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft spürbar gesenkt. Für 2018 veranschlagen sie nur noch einen Anstieg beim Bruttoinlandsprodukt von 1,6 Prozent und für 2019 von 1,5 Prozent. Sie sind damit pessimistischer als die Bundesregierung und führende Forschungsinstitute.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im November. Der entsprechende ZEW-Indikator sank gegenüber dem Vormonat um 2,6 auf minus 22,0 Zähler. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum brach um 13,8 ein auf plus 18,2 Zähler.