Inflationsdaten prallen am DAX ab
Nach dem kräftigen Minus vom Montag hat sich der deutsche Aktienmarkt heute wieder stabilisieren können. Gestützt wurde die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett zum einen von neuen deutschen Inflationsdaten und zum anderen von Spekulationen um eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik in China.
Daneben bremsten die neuen deutschen Inflationsdaten die Zinsspekulation in der Eurozone. Sie zeigen zwar nach wie vor eine zweistellige Jahresinflationsrate an, aber auch einen unerwartet deutlichen Preisrückgang im Monatsvergleich. "Damit könnte der EZB nun eine Zinserhöhung um 50 statt um weitere 75 Basispunkte reichen", sagte ein Börsianer mit Blick auf die Notenbanksitzung am 15. Dezember. Der Zinsgipfel beim Einlagensatz werde nun im kommenden Jahr bei knapp 3,00 Prozent gesehen, vor einigen Tagen habe der Markt noch 3,00 bis 3,25 Prozent eingepreist.
Der DAX ging 0,2 Prozent leichter mit 14.355 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 0,1 Prozent niedriger bei 3931 Stellen. "Dass DAX und EUROSTOXX50 nicht noch besser abschneiden, ist der überkauften Lage nach der Herbst-Rally geschuldet", hieß es auf dem Parkett.
Gesucht waren bei den Einzelwerten Autoaktien. "Sollte China wie erhofft die strikte Corona-Politik lockern, dürften die deutschen Autobauer profitieren, so ein Händler. Gestützt werden sollten die Produktion und damit auch die Lieferketten sowie schließlich auch der Absatz über eine bessere Konjunktur. Volkswagen gewannen 1,9 Prozent, BMW 1,6 Prozent und Mercedes-Benz 1,7 Prozent.
Den Einzelhandel stützte der positive Verlauf des Black Friday. Im DAX legten Zalando um 1,4 Prozent zu. Daneben stiegen Munich Re um 2,1 Prozent. Die Aktie kostete erstmals seit über 20 Jahren mehr als 300 Euro.
Auf der anderen Seite fielen Symrise um 2,2 Prozent. Auch europaweit standen Chemietitel eher auf der Verliererseite.