Dienstag, 07. Oktober 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Jan Gänger
09:05 Uhr

Vorgänger ging im Streit - Musk holt Vertrauten als Finanzchef zu X

Elon Musk hat einem Medienbericht zufolge einen ehemaligen Investmentbanker von Morgan Stanley zum neuen Finanzchef für seine KI-Firma xAI und den Kurznachrichtendienst X ernannt.

Anthony Armstrong, der Musk bereits bei der Übernahme von Twitter beraten hatte, solle die Finanzgeschäfte beider Firmen leiten, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine seiner Hauptaufgaben sei es, den Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) nach dem Weggang vieler Werbekunden wieder finanziell zu stabilisieren.

Bei xAI ersetzt Armstrong Mike Liberatore, der die Firma in diesem Jahr nach Auseinandersetzungen mit Mitgliedern aus Musks engstem Kreis über die Unternehmensstruktur und aggressive Finanzziele verlassen hatte.

08:34 Uhr

Erneut weniger Aufträge - "Kalte Dusche für die Industrie!"

Die Auftragsflaute der deutschen Industrie geht überraschend weiter.

Die Neuaufträge fielen im August um 0,8 Prozent zum Vormonat und damit zum vierten Mal in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem Wachstum von 1,1 Prozent gerechnet, nach einem Minus von 2,7 Prozent im Juli. Werden die oftmals stark schwankenden Großaufträge ausgeklammert, hätte es im August sogar ein Minus von 3,3 Prozent gegeben.

"Der Negativtrend der vergangenen Monate setzt sich fort", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. "Für das dritte Quartal sieht es nun nach einem kräftigen Minus aus." Für die bereits niedrige Kapazitätsauslastung zeichne sich kein neues Leben ab.

"Das war mal wieder eine kalte Dusche für die deutsche Industrie", sagte auch Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Deutlich nach oben dürfte es bei den Aufträgen erst im kommenden Jahr gehen, wenn die Bundesregierung ihre Ausgaben finanziert durch Schulden massiv erhöht und die Konjunktur zumindest vorübergehend anfacht."

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, vor allem die wieder anziehende Inlandsnachfrage deute auf eine Bodenbildung in der Industrie hin, während die zuletzt schwache Auslandsnachfrage weiter dämpfe.

08:11 Uhr

OpenAI-Bestellung macht gesamter Halbleiterbranche Hoffnung

Der milliardenschwere Deal zwischen dem KI-Schwergewicht OpenAI und dem Chiphersteller AMD bewegt die Halbleiterwerte auch in anderen Teilen der WElt

In Taiwan sind steigen unter anderem TSMC steigen um über 2 Prozent.

Die Partnerschaften von OpenAI mit Nvidia und AMD könnten "Dominoeffekte" haben, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie erstrecken und einige asiatische Unternehmen beflügeln, so die Analysten der DBS Group. Auftragsfertiger wie TSMC dürften zu den sekundären Profiteuren gehören.

In Tokio verteuern sich Branchenwerte wie Advantest (+2,4%) und Renesas (+3,3%).

07:53 Uhr

Dax mit Handelsstart im Plus erwartet

Der Dax dürfte der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten.

Dax
Dax 24.378,29

Die politische Krise in Frankreich hatte die Anleger an den europäischen Aktienmärkten nicht nachhaltig erschüttert. Der deutsche Leitindex war zum Wochenanfang stabil bei 24.378 Punkten aus dem Handel gegangen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt nach dem überraschenden Rücktritt seines Ministerpräsidenten Sebastien Lecornu vorerst weiter auf den 39-Jährigen. Macron habe Lecornu damit beauftragt, bis Mittwochabend einen letzten Anlauf für Gespräche mit anderen Parteien zu nehmen, erklärte der Elysee-Palast am Montagabend.

Im Blick haben Börsianer weiter Konjunkturdaten. Nach mehrmonatiger Auftragsflaute dürfte die deutsche Industrie wieder mehr Bestellungen erhalten haben. Für August erwarten Experten ein Plus von 1,4 Prozent. Die Neuaufträge waren im Juli um 2,9 Prozent niedriger ausgefallen als im Vormonat.

07:43 Uhr

Goldpreis weniger als ein Prozent von Fabel-Marke entfernt

Gold setzt unter anderem wegen des anhaltenden "Shutdowns" in den Vereinigten Staaten und zunehmender Sorgen über die hohe Verschuldung vieler Staaten seine Rekordjagd fort. Das Edelmetall notiert aktuell bei etwa 3965 Dollar, lag am frühen Morgen aber auch schon deutlich über 3970 Dollar. Damit ist die Fabel-Marke von 4000 Dollar weniger als ein Prozent entfernt - ein Wimpernschlag: Allein gestern hatte der Goldpreis knapp zwei Prozent zugelegt.

Das Edelmetall hatte Anfang vergangener Woche drei Tage in Folge ein Rekordhoch erreicht. Über alle fünf Handelstage in der vergangenen Woche gesehen legte der Goldpreis um fast 130 Dollar oder mehr als drei Prozent zu.

07:25 Uhr

Verdoppelung des Importzolls - EU setzt auf Stahl-Protektionismus

Die EU will mit protektionistischen Maßnahmen die europäische Stahlindustrie stärker vor "strukturellen globalen Überkapazitäten" schützen. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den die EU-Kommission am Dienstag vorstellen will und aus dem das "Handelsblatt" vorab zitiert.

Dem Entwurf zufolge soll ein Importzoll von 50 Prozent greifen, sobald gewisse Kontingente überschritten sind. Damit läge eine Verdoppelung vor, da die EU seit 2018 bereits Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl erhebt.

Die Stahlindustrie der EU stehe "vor großen handelsbezogenen Herausforderungen", zitiert das Handelsblatt aus dem Gesetzesentwurf. "Dazu gehört vor allem ein erheblicher und anhaltender Importdruck sowohl hinsichtlich der Mengen als auch der Preise, der auf eine nicht nachhaltige weltweite Überkapazität zurückzuführen ist und sich negativ auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stahlindustrie in der EU auswirkt."

06:54 Uhr

Billigimport-Flut stürzt deutsche Chemiebranche in tiefste Krise seit Jahrzehnten

Die deutsche Chemieindustrie erlebt derzeit ihre schwerste Krise seit knapp 30 Jahren: Es fehlt an Nachfrage, die Verkaufspreise stürzen ab, die Auslastung der Anlagen liegt mit nur 71 Prozent auf einem Tiefpunkt.

Seit dem Frühjahr hat sich die Lage noch einmal zugespitzt - ausgelöst unter anderem durch eine Schwemme von Chemieexporten aus China in die EU. Das zeigt eine Datenanalyse des Handelsblatts zu den internationalen Warenströmen. Danach lagen die Einfuhren von Chemikalien und Kunststoffen aus China nach Europa im ersten Halbjahr um 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Juli haben chinesische Firmen Chemieprodukte im Volumen von knapp 30 Milliarden Euro nach Europa eingeführt.

Auslöser dafür sind zwei Entwicklungen: Die Chinesen können ihre Produkte im eigenen Land nicht absetzen, weil auch dort die Wirtschaft schwächelt. Dazu kommt: Weil China auf Exporte in die USA Zölle zahlen muss, werden die Waren verstärkt nach Europa umgeleitet - und das zu Niedrigpreisen.

06:50 Uhr

Japans Nikkei steigt auf Rekordhoch

In Tokio erklimmt der Nikkei ein erneutes Rekordhoch.

Nikkei
Nikkei 47.950,88

Gewinne bei den Chip-Werten im Gefolge der Wall Street beflügelten den japanischen Leitindex. Er markierte vorübergehend ein Rekordhoch von 48.527,33 Zählern. Im Handelsverlauf gab der Index seine Gewinne jedoch wieder teilweise ab, da die Euphorie über die designierte Regierungschefin Sanae Takaichi nachließ. "Der Markt hatte nicht den Schwung der vorangegangenen Sitzung", sagte Yugo Tsuboi, Chefstratege bei Daiwa Securities. Es handle sich nicht um eine breit angelegte Rally, da die Hälfte der Aktienwerte nachgebe.

In Tokio legt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,7 Prozent auf 48.264,98 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 0,3 Prozent höher bei 3.235,13 Zählern.

Bei den Einzelwerten folgen einige Technologietitel den Entwicklungen in den USA. So legten die Papiere des Chip-Testausrüsters Advantest um 1,34 Prozent zu. Die Aktien der SoftBank Group, einem Investor in Firmen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, stiegen um 0,96 Prozent. Dagegen drehten die Titel des Chip-Anlagenbauers Tokyo Electron ins Minus und verloren 0,36 Prozent.

Die Börsen in China und Hongkong sind wegen Feiertagen geschlossen.

06:37 Uhr

Schlappe für SAP - Kartellprozess in USA kann starten

In einem US-Kartellstreit mit dem Datenverarbeiter Teradata hat die deutsche SAP offenbar einen Rückschlag erlitten.

Der Oberste Gerichtshof der USA wies nach Angaben von Reuters inen Antrag des Walldorfer Konzerns auf Abweisung der Klage ab. Damit kann der für April 2026 geplante Prozess starten. Parallel dazu soll über eine Gegenklage wegen angeblicher Patentverletzungen durch Teradata verhandelt werden. Teradada wirft Europas größtem Softwarehaus Verstöße gegen US-Kartellgesetze vor.

06:30 Uhr

Dax-Aufstieg gestaltet sich schwierig - heute interessante Termine

Die jüngsten Entwicklungen in der kriselnden französischen Politik haben am Montag für eine angespannte Stimmung am Aktien- und Anleihemarkt gesorgt. Auch an der Frankfurter Börse agierten die Anleger sehr vorsichtig. Dazu war es ein an Konjunkturdaten armer Tag. Dies verhinderte einen weiteren kräftigen Anstieg des Dax in Richtung Rekordhoch.

Was bringt der heutige Dienstag? Nach mehrmonatiger Auftragsflaute dürfte die deutsche Industrie wieder mehr Bestellungen erhalten haben. Für August erwarten Experten ein Plus von 1,4 Prozent. Die Neuaufträge waren im Juli um 2,9 Prozent niedriger ausgefallen als im Vormonat. Es war bereits der dritte Rückgang in Folge und zugleich der größte seit Januar.

Dax
Dax 24.378,29

Zudem veröffentlicht Mercedes-Benz seine Absatzzahlen zum dritten Quartal. Nach einem Rückgang der Pkw-Verkäufe im ersten Halbjahr um sechs Prozent auf 900.000 hieß es Ende Juli, das dritte Quartal werde schwächer ausfallen als das vierte. Vor allem in China steht die Marke mit dem Stern unter Druck. Auch der US-Importzoll belastet.

Dann geht der Blick in die USA: Der US-Elektroautopionier Tesla wird voraussichtlich ein neues Einstiegsmodell, eine billigere Variante des Bestsellers Model Y, vorstellen. Das deutete das Unternehmen in einem kurzen Video auf der Plattform X an. Investoren und Analysten erwarten einen Schub für den Absatz von Tesla, der in diesem Jahr unter Druck ist. Das ist um so wichtiger, als in den USA die Förderung von E-Autos seit diesem Monat gestrichen ist. Insidern zufolge soll die abgespeckte Version in der Herstellung rund 20 Prozent günstiger sein als das überarbeitete Model Y.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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