DAX profitiert von sinkender Zinsangst und legt zu
Bekräftigte Signale für eine moderatere Zinspolitik der US-Notenbank haben dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Hinzu kamen erneut Hoffnungen, dass China seine strikte Corona-Politik allmählich etwas lockern könnte. Das würde die Nachfrage nach vielen Wirtschaftsgütern ankurbeln. Für einen Dämpfer allerdings sorgten die deutschen Einzelhandelsumsätze im Oktober, die unerwartet stark sanken.
"Die FED-Aussagen vom Vortrag haben die Zinsangst vorerst aus dem Markt genommen. Der DAX sieht trotz der Vorgaben etwas ausgebremst aus, vielleicht weil der Euro sich auf über 1,05 zum US-Dollar verteuert hat und die wirtschaftlichen Aussichten aus allen Richtungen hierzulande nicht allzu rosig aussehen", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Wichtig ist, dass der DAX die 14.450er Marke nachhaltig verteidigt. Zumindest wird der Dezember seinem Ruf an seinem ersten Tag gerecht, dass er ein statistisch freundlicher Monat ist."
Mit dem DAX ging es heute bis auf 14.564 Punkte nach oben. Am Ende ging dem Leitindex etwas die Luft aus, sodass er mit einem kleineren Plus von 0,6 Prozent auf 14.490 Punkte schloss. Der EUROSTOXX50 notierte 0,4 Prozent höher bei 3980 Stellen.
Unter den Einzelwerten stiegen im DAX Deutsche Telekom um 1,4 Prozent. JP Morgan sieht im kommenden Jahr einige potenzielle Kurstreiber für die Aktie und setzte sie daher auf die "Analyst Focus List" für besonders aussichtsreiche Werte. Außerdem bleibt sie seine Favoritin in der Branche.
Im MDAX sprangen Nemetschek um 7,7 Prozent hoch. Im kommenden Jahr erwartet der Vorstandschef des Bausoftwareherstellers "weiterhin Umsatzwachstum und ein operatives Ergebnis auf hohem Niveau".
In den Fokus rückten überdies die Aktien der Shop Apotheke, die an der SDAX-Spitze um 13,2 Prozent zulegten. Die Versandapotheke profitierte davon, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont hatte, das E-Rezept werde Mitte nächsten Jahres kommen.