DAX minimiert mit starkem Endspurt sein Minus
Nach den kräftigen Zugewinnen am Mittwoch hat heute am deutschen Aktienmarkt wieder eine angespanntere Stimmung geherrscht. Dem kräftigen Gegenwind seitens der Wall Street konnten sich DAX & Co. lange Zeit nicht entziehen. Große Inflations- und Zinssorgen behinderten den Handel. Allerdings wurde zum Handelsende hin ein Großteil der Verluste wieder abgebaut. Die Schnäppchenjäger betraten die Bühne.
Die Berichtssaison zum ersten Quartal hat in Europa nun ihren Höhepunkt hinter sich, von dieser Seite fehlen nun zunehmend die Impulse. Dabei war zu erkennen, dass die Unternehmen auch aufgrund der steigenden Preise beim Umsatz optimistisch ins Jahr schauen, die steigenden Kosten sich allerdings auf der Ertragsseite bemerkbar machen.
Der DAX verlor am Ende 0,6 Prozent auf 13.740 Punkte, sein Tagestief lag bei immerhin 13.479 Zählern. Ex Dividende wurden BMW und Puma gehandelt. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 3630 Stellen.
Auf Unternehmensseite setzte die Berichtssaison Akzente, wobei der sehr schwache breite Markt vielfach auf die Kurse der betreffenden Unternehmen drückt. Siemens verloren 2,5 Prozent. Der bereinigte Gewinn entspricht nach Aussage der Citigroup den Erwartungen. Die Margen werden dagegen von Bernstein durchweg als schwach eingestuft. Für RWE ging es nach Zahlen um 3,8 Prozent nach unten.
Etwas überraschend verloren Merck 5,6 Prozent. Während die Quartalszahlen alle nahe an den Schätzungen der Analysten liegen, fällt der Ausblick besser als die Prognosen aus - und zwar sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Gewinnseite. Die Analysten loben mehrheitlich den Ausblick.
Weiter als "Underperformer" stufte ein Marktteilnehmer Heidelbergcement (minus 4,6 Prozent) ein. Zwar lägen einige Kennziffern leicht über den Erwartungen", der Umsatz aber bereits moderat unter den Prognosen. Die Stimmung im Bau sei weltweit schlecht, damit seien weitere Umsatzprobleme absehbar.
Im MDAX gingen Varta nach der Zahlenvorlage in den freien Fall über. Der Kurs brach um neun Prozent ein. Die Frage sei, ob die Prognose über das Jahr hinweg aufrechterhalten werde angesichts des Margenverfalls, hieß es auf dem Parkett.