Dax profitiert von guten Unternehmensbilanzen
Am deutschen Aktienmarkt gab es an einem meldungsarmen Tag einen im Großen und Ganzen vorsichtigen Handel. Der Dax ging mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 24.272 Punkte aus dem Xetra-Handel, zuvor bewegte er sich stundenlang um den Vortageswert herum. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent höher bei 5652 Stellen. Der Euro lag am Abend deutlich fester bei 1,1668 US-Dollar.
Überraschend gute europäische Unternehmensbilanzen unterstützten auch die Frankfurter Börse. "Mit LVMH und ASML haben wir bereits zwei Unternehmen mit einem sehr hohen Marktwert, die die Erwartungen übertroffen haben", sagte Janet Mui, Chefanalystin beim Vermögensverwalter RBC Brewin Dolphin, mit Blick auf die Veröffentlichungen vom Mittwoch. "Das schafft eine sehr gute Ausgangslage für den weiteren Verlauf der Berichtssaison."
Gefragt waren unter anderem Sartorius, die um 7,6 Prozent stiegen. Der Labor- und Pharma-Zulieferer hat in den ersten neun Monaten des Jahres kräftig zugelegt und seine Jahresziele konkretisiert.
Im SDax sprangen Drägerwerk um 12,8 Prozent in die Höhe. Auch der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern ist nach einem starken dritten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr.
Anhaltende Absatzschwäche belastet Daimler Truck
Daimler Truck meldete für das dritte Quartal einen Rückgang der Absatzzahlen um 15 Prozent im Jahresvergleich und acht Prozent im Quartalsvergleich, heißt es von Kapitalmarktdienstleister MWB. Wie erwartet, habe Trucks North America weiterhin unter den Unsicherheiten durch Zölle und Handelskriege gelitten, und die Absatzzahlen in dieser Region seien um 39 Prozent im Jahresvergleich gefallen.
Auch Trucks Asia und Daimler Buses hätten jeweils einen Rückgang der Absatzzahlen im Jahresvergleich verzeichnet. Nachdem im zweiten Quartal noch Aufholeffekte genutzt worden seien, konnte Mercedes-Benz Trucks (Europa) im dritten Quartal nicht wieder an Schwung gewinnen. Angesichts gedämpfter Absatzzahlen im dritten Quartal und der potenziellen Auswirkungen des vorgeschlagenen 25-prozentigen Zolls durch die US-Regierung auf die allgemeine Nachfragestimmung erwarten die Analysten, dass die Jahresergebnisse im unteren Bereich der Prognosespanne liegen werden.
"Das ist der große Unterschied zwischen Gold und Bitcoin"
Investieren gegen den Strom - "ein Portfolio aus Chancen"
An der Börse geht bekanntlich nichts ohne Risiko und natürlich sollten Anleger das Risiko immer im Blick behalten. Warum es sich aber lohnen kann, sich dennoch mehr auf die Chancen zu fokussieren und wie ein solches "Portfolio aus Chancen" aussehen könnte, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Hendrik Leber von der Fondsgesellschaft Acatis.
Streit um Chiplieferanten Nexperia - Autoproduktion leidet
Die Autoindustrie schlägt Alarm wegen drohender Produktionsausfälle durch Lieferprobleme des niederländischen Chip-Herstellers Nexperia. Das Unternehmen habe Autobauer und Zulieferer am 10. Oktober darüber informiert, dass es seine Lieferungen nicht mehr garantieren kann, erklärte der europäische Autoverband ACEA. Ohne die Chips von Nexperia, die in elektronischen Steuergeräten von Fahrzeugen verbaut werden, drohten Produktionsstopps. Die Bestände reichten nur noch wenige Wochen.
"Wir befinden uns plötzlich in dieser alarmierenden Lage", erklärte ACEA-Generaldirektorin Sigrid de Vries. "Wir brauchen wirklich schnelle und pragmatische Lösungen von allen beteiligten Ländern." Hintergrund ist der Handelsstreit zwischen den USA und China, der zu Ausfuhrbeschränkungen für Nexperia von beiden Seiten führte. Die Firma aus den Niederlanden gehört dem chinesischen Konzern Wingtech.
KI ist die große Stütze für die Wall Street
Die Wall Street knüpft heute zunächst an die Vortagesaufschläge an. Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 46.342 Punkte. Der S&P-500 verbessert sich um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent. Eine bislang recht positiv verlaufene Berichtsperiode und Zeichen einer robusten Nachfrage nach KI-Produkten halten die Stimmung weiter hoch, auch wenn es in Sachen Regierungsstillstand und Handelskonflikt zwischen den USA und China kaum Hoffnung auf schnelle Lösungen gibt.
Letztlich ist es aber im Wesentlichen der Themenkomplex KI, der dem Markt hilft, über Handelsspannungen hinwegzusehen. Die Aktien von Nvidia gewinnen 1,0 Prozent. Auch für Micron Technology (+2,5%) und Broadcom (+0,9%) geht es nach oben.
Analysten: 2025 ist ein verlorenes Jahr für Puma
Blicken wir auf Puma: Die Gewinnwarnung der Herzogenauracher vor dem zweiten Quartal hat deutlich gemacht, dass 2025 ein verlorenes Jahr ist, heißt es von Warburg. Allerdings lasse diese immer noch viel offen bezüglich der Phasen der Umsatz- und Gewinnrückgänge sowie deren Ausmaß. Obwohl die Analysten für das dritte Quartal mit einer klaren Verschlechterung rechnen, erwarten sie, dass die Schwäche sich auf das vierte Quartal konzentrieren wird.
Trotz des verlorenen Jahres 2025 rechnen die Analysten damit, dass Puma 2026 wieder Gewinne erzielt und der Markt die Aktie letztendlich auf Basis konservativer langfristiger EBIT-Margen im hohen einstelligen Prozentbereich bewerten wird.
Ryanair streicht Verbindungen an NRW-Flughäfen
Die Fluggesellschaft Ryanair streicht auch an zwei Flughäfen in Nordrhein-Westfalen geplante Verbindungen aus dem Winterflugplan 2025/2026. Im Vergleich zum Winter 2024 geht damit das Sitzplatzangebot nach dpa-Informationen am Flughafen Köln/Bonn aber nur minimal zurück. In Weeze am Niederrhein steigt das Sitzplatzangebot von Ryanair im Vergleich zum Winter 2024 trotz der Kürzung sogar um 23 Prozent.
Am Flughafen Köln/Bonn und am Airport Weeze fallen demnach im aktuellen Winterflugplan jeweils zwei Verbindungen weg. In Köln sind es die Ryanair-Flüge ins englische Bristol und nach Kopenhagen. In Weeze am Niederrhein sind es die Verbindungen zum spanischen Flughafen Castellon (Valencia) sowie nach Kopenhagen.
Wirecard-Aktionäre müssen sich wohl hinten anstellen
Die Aktionäre von Wirecard dürfen wohl doch nicht auf eine Entschädigung für ihre Kursverluste aus der Insolvenzmasse hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) will am 13. November sein Urteil verkünden, ob die Aktionäre den Gläubigern gleichgestellt werden oder ob ihre Schadenersatzforderungen doch nachrangig sind.
Der Vorsitzende Richter Heinrich Schoppmeyer verwies am Ende der mündlichen Verhandlung auf den Verkündungstermin in vier Wochen. "Beide Seiten haben gute Argumente", sagte Schoppmeyer. Er verwies aber mehrfach auf die Insolvenzordnung, die auch eine Verteilungsordnung enthalte. Danach kommen Eigentümer erst zum Zuge, wenn alle Gläubiger befriedigt sind.
KI-Nachfrage dürfte Wall Street stützen
Die Wall Street dürfte an die Vortagesaufschläge anknüpfen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Eine bislang recht positiv verlaufene Berichtsperiode und Zeichen einer robusten Nachfrage nach KI-Produkten hält die Stimmung weiter hoch, auch wenn es in Sachen Regierungsstillstand und Handelskonflikt zwischen den USA und China kaum Hoffnung auf schnelle Lösungen gibt.
Letztlich ist es aber im Wesentlichen der Themenkomplex KI, der dem Markt hilft, über Handelsspannungen hinwegzusehen. Am Vortag hat ein optimistischer Ausblick des niederländischen Halbleitermaschinenbauers ASML die KI-Hoffnungen befeuert. Nun kommen positive Signale aus Taiwan. Denn das globale Chipschwergewicht Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) hat erneut seinen Ausblick angehoben und spricht von einer KI-Nachfrage, die oberhalb der Annahmen von vor drei Monaten liege.
BaFin-Vorwürfe gegen BayWa
Der angeschlagene Münchner Agrarkonzern BayWa hat nach Erkenntnissen der Finanzaufsicht BaFin in seiner Bilanz für 2023 wesentliche Kreditrisiken unter den Tisch fallen lassen. Der Lagebericht sei lücken- und damit fehlerhaft, rügte die Behörde in einer Mitteilung. Konkret geht es vor allem um einen zwei Milliarden Euro schweren Konsortialkredit, den die BayWa von mehreren Banken erhalten und bis auf 250 Millionen Euro voll in Anspruch genommen hatte. Der Kredit war an Bedingungen wie eine Mindest-Eigenkapitalquote geknüpft, die die BayWa ab Mitte 2023 nicht mehr einhalten konnte.
Die Banken hatten zwar nachträglich darauf verzichtet, den Kredit bis Ende 2023 deswegen zu kündigen. Doch schon Ende März 2024 - also kurz nach Feststellung des Jahresabschlusses für 2023 - hätten sie wieder das Recht dazu gehabt. Die Aktionäre der BayWa erfuhren von den Vorgängen im Lagebericht aber nichts - "entgegen den handelsrechtlichen Anforderungen", wie die Prüfer der BaFin monierten. Auch über das Risiko, dass die BayWa kurzfristige Schuldverschreibungen ("Commercial Papers") über 632 Millionen Euro und eine Anleihe über 500 Millionen Euro möglicherweise nicht würde tilgen können, habe der Vorstand die Aktionäre nicht aufgeklärt, rügte die BaFin. Die BayWa hat sich immer wieder über Commercial Papers finanziert.
Beispiel Biontech: Merz will eine Europabörse
Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine gemeinsame europäische Börse gefordert. "Wir brauchen eine Art European Stock Exchange, damit erfolgreiche Unternehmen wie zum Beispiel Biontech aus Deutschland nicht an die New Yorker Börse gehen müssen", sagte der CDU-Chef in seiner Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag.
Hintergrund ist, dass sich Firmen mit Wurzeln in Deutschland wie Linde, Birkenstock oder Biontech an der Wall Street statt an der Frankfurter Börse listen lassen. Die einzelnen europäischen Börsen gelten häufig als zu klein im Vergleich zum US-Finanzmarkt. Das Entstehen einer gemeinsamen Börse in der EU scheiterte auch an der nationalen Konkurrenz, etwa zwischen den Finanzmarktplätzen Frankfurt und Paris.
Merck-Aktie zum Kapitalmarkttag erst stark, dann tiefrot
Die Aktie von Merck KGaA legt zum Kapitalmarkttag erst einmal 1,9 Prozent zu, rutscht aber dann deutlich in den roten Bereich. Am frühen Nachmittag verlor die Aktie 3,6 Prozent auf 112,25 Euro. Das Papier steht bei 120 Euro vor einem stärkeren technischen Widerstand. Den Ausblick für dieses Jahr hat das Darmstädter Pharma- und Chemieunternehmen bekräftigt. Mittelfristig strebt Merck etwa fünf Prozent Umsatzwachstum pro Jahr an und sieht dabei ein Aufwärtspotenzial von einem Prozentpunkt bei der Ebitda-Marge.
Ende des Zinssenkungszyklus? EZB-Ratsmitglied äußert sich dazu
Der neue österreichische Notenbankchef Martin Kocher sieht kaum noch Spielraum für weitere Zinssenkungen der EZB. "Ich glaube, dass wir das Ende des Zinssenkungszyklus erreicht haben oder zumindest sehr nahe daran sind", sagte das EZB-Ratsmitglied der "Wirtschaftswoche". Die Euro-Notenbank fahre derzeit auf Sicht und entscheide von Sitzung zu Sitzung anhand neuester Daten. "Aktuell spricht vieles für zinspolitische Stabilität", so Kocher.
Größere Veränderungen nach unten seien wohl nur noch zu erwarten, wenn es zu einer krisenhaften Zuspitzung in der Eurozone und der Weltwirtschaft komme: "Daher ist es wichtig, für Krisen genug Pulver trocken zu halten", sagte Kocher.
Neues vom Geldmarkt
In einem impulsarmen Geschäft tendieren die Sätze am europäischen Geldmarkt auf Vortagesniveau. Die Erwartungen an Zinssenkungen sind momentan wie zementiert. Am Terminmarkt wird bis Mitte kommenden Jahres allenfalls mit einer Zinssenkung durch die EZB gerechnet. Aus der EZB heißt es derweil, dass eine Zinssenkung als nächster Schritt wahrscheinlicher sei als eine Zinserhöhung. Dagegen dürfte die Fed bis Ende das Jahres noch zweimal die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte senken.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,88 - 2,23), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,86 - 2,28), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,15 (1,95 - 2,35), 6-Monats-Geld: 2,05 - 2,25 (2,03 - 2,43), 12-Monats-Geld: 2,12 - 2,32 (2,03 - 2,43), Euribors: 15.10. 14.10. 3 Monate: 2,0160 2,0210, 6 Monate: 2,1030 2,1060, 12 Monate: 2,1630 2,1820
Dax schippert ruhig dahin - Öl deutlich billiger
Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich bislang nur wenig bewegt, der Leitindex stieg am Mittag um 0,1 Prozent auf 24.209 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte 0,5 Prozent höher bei 5624 Stellen. Der Euro lag etwas fester bei 1,1658 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI sanken und 0,5 beziehungsweise 1,0 Prozent.
EU-Exporte in die USA und nach Japan brechen ein
Der Außenhandel des Euroraums mit dem Rest der Welt hat sich im August abgeschwächt. Laut Eurostat sanken die Exporte gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,8 Prozent und lagen um 4,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Importe gaben um 2,4 Prozent auf Monats- und 3,8 Prozent auf Jahressicht nach. Im Schnitt der drei Monate bis August nahmen die Ausfuhren um 5,8 Prozent ab und die Einfuhren um 0,6 Prozent. Für August meldeten die Statistiker einen Handelsbilanzüberschuss von 1,0 (August 2024: 3,0) Milliarden Euro. In den ersten acht Monaten verzeichnete der Euroraum einen Handelsbilanzüberschuss von 107,1 (Vorjahresmonat: 123,3) Milliarden Euro.
Die Ausfuhren der EU-Länder in die USA lagen im August um 22,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats und die nach China um 11,3 Prozent. Die Exporte nach Japan gingen um 23,3 Prozent zurück und die nach Indien um 7,9 Prozent. Dagegen stiegen die Ausfuhren in die Schweiz (plus 8,9 Prozent) und nach Norwegen (plus 6,1 Prozent). Der Handel innerhalb des Euroraums nahm in den ersten acht Monaten auf Jahressicht um 1,4 Prozent zu, während der innerhalb der EU um 0,2 Prozent sank.
Goldener Oktober oder Herbststürme für den Dax?
Der Dax präsentiert sich weiter auf hohem Niveau. Wird es also ein goldener Oktober für die Börse oder müssen sich Anleger eher auf Herbststürme gefasst machen? Nancy Lanzendörfer spricht mit Kemal Bagci von der BNP Paribas über Möglichkeiten, am Markt investiert zu bleiben und sich dennoch gegen mögliche Rücksetzer abzusichern.
Sartorius legt kräftig zu
Sartorius hat trotz einer Zurückhaltung der Kunden bei Investitionen in den ersten neun Monaten kräftig zugelegt und seine Jahresziele daher konkretisiert. "Die Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf stimmt uns sehr positiv", erklärte Vorstandschef Michael Grosse. "Mit einem zweistelligen Zuwachs bleibt das margenstarke Geschäft mit Verbrauchsmaterialien der wichtigste Treiber unseres Wachstums."
So erzielte der Labor- und Pharma-Zulieferer bis Ende September bei einem Umsatzplus von 7,5 Prozent auf 2,611 Milliarden Euro einen Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 12,8 Prozent auf 774 Millionen Euro. Volumen-, Produktmix- und Skaleneffekte hätten negative Währungseinflüsse mehr als ausgleichen können. Noch stärker stieg der Nettogewinn mit einem Plus von 17 Prozent auf 244 Millionen Euro.
Die Entwicklung stimmte den Vorstand zuversichtlich, im Gesamtjahr den Umsatz nun um sieben Prozent zu steigern und eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von knapp über 29,5 Prozent zu erreichen. Bisher hatte er eine Umsatzsteigerung von etwa sechs Prozent (plus/minus zwei Prozentpunkte) angepeilt und eine Ebitda-Marge von 29 bis 30 Prozent.
Was der Polarrouten-Rekord für den Welthandel bedeutet
Historischer Moment in Hamburg: Das Frachtschiff "Istanbul Bridge" durchquert die Nordostpassage durch das Polarmeer in Rekordzeit - ein Meilenstein für den globalen Handel. Das zeigt, welche Chancen neue Schifffahrtswege in der Arktis mit sich bringen. Doch auch die Risiken sind enorm.
Merck-Ausblick wird optimistischer
Merck blickt für seinen Bereich Healthcare etwas optimistischer in die Zukunft. "Mit dem Aufbau eines starken Portfolios zur Behandlung seltener Erkrankungen erhöht Merck die mittelfristige Prognose für sein Healthcare-Geschäft", teilte der Pharma- und Technologiekonzern mit. Merck rechne nun "mit einem jährlichen organischen Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich". Zuletzt hatte der Darmstädter Dax-Konzern hier mittelfristig ein "leichtes Wachstum" in Aussicht gestellt. Insgesamt rechnet Merck mittelfristig mit einem jährlichen organischen Umsatzwachstum "im mittleren einstelligen Prozentbereich".
TSMC glänzt mit Gewinnsprung
Der wachsende Bedarf an Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) hat TSMC einen überraschend deutlichen Gewinnsprung beschert. Das Nettoergebnis sei im dritten Quartal um rund 39 Prozent auf umgerechnet 12,65 Milliarden Euro gestiegen, teilte der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger mit. Der vergangene Woche bekanntgegebene Umsatz wuchs ähnlich stark. Mit 27,83 Milliarden Euro erreichte auch er einen Höchstwert.
Bislang beeinträchtigt die US-Handelspolitik das Geschäft des Konzerns, der den Chip-Hersteller Nvidia oder den iPhone-Anbieter Apple zu seinen Kunden zählt, kaum. Gleichzeitig schraubt TSMC seine US-Investitionen hoch, um US-Einfuhrzölle zu vermeiden. Aus diesem Grund verzögert das Unternehmen einem Medienbericht zufolge den Bau eines Werks in Japan zugunsten einer Anlage in den USA.
Nestlé streicht Tausende Stellen - Aktienkurs schießt hoch
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé will über zwei Jahre weltweit 16.000 Stellen abbauen. Das kündigte der neue Chef Philipp Navratil an. Dabei konnte Nestlé im dritten Quartal sein Wachstum stark beschleunigen. Das Unternehmen ist auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Insgesamt setzte Nestlé in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 rund 65,87 Milliarden Franken (70,88 Milliarden Euro) um, wie der Konzern mitteilte. Das entspricht einem organischen Wachstum von 3,3 Prozent - mehr als von Analysten erwartet. Im dritten Quartal lag das organische Wachstum bei 4,3 Prozent, nach 3,0 Prozent im Vorquartal. Dieses resultierte erneut einerseits aus Preiserhöhungen mit 2,8 Prozent.
Zugleich tritt Navratil auf die Kostenbremse. Von den 16.000 Stellen entfallen etwa 12.000 auf Büroangestellte in verschiedenen Funktionen und Regionen, was bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von einer Milliarde Franken bringen soll. Weitere rund 4000 Stellen sollen im Rahmen von Produktivitätsinitiativen in Produktion und Lieferkette gestrichen werden. Die Nestlé-Aktie schießt um 7,6 Prozent nach oben.
Trump lässt die Muskeln spielen
Am Rohstoffmarkt legen die Ölpreise zunächst spürbar zu. So verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 62,34 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,7 Prozent fester bei 58,70 Dollar.
Äußerungen von US-Präsident Donald Trump stützen die Ölpreise. Laut Trump hat der indische Premierminister Narendra Modi zugesagt, kein Öl mehr aus Russland zu kaufen. Trump kündigte zudem an, er wolle auch China zu einem solchen Schritt bewegen. Washington verstärkt damit seine Bemühungen, Moskaus Energieeinnahmen zu kappen. Indien und China sind die beiden wichtigsten Abnehmer von russischem Rohöl, das auf dem Seeweg transportiert wird.
"Allzeithoch ist noch nicht lange her"
Leicht schwächer startet der Dax in das heutige Geschäft. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich um 24.155 Punkte. Zur Wochenmitte hatte er mit 24.181 Zählern etwas tiefer geschlossen, am Dienstag war er sogar zwischenzeitlich erneut unter die 24.000er-Marke gerutscht.
Es tut sich nicht sehr viel, aber das Allzeithoch ist auch noch nicht lange her, gerade einmal eine Woche", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Allgemein bewegt sich der Index weiter zwischen den Hauptthemen Zollpolitik, handelsstreit und Zinssenkungsfantasie."
Siemens-Konkurrent steigert Gewinn kräftig
Getrieben von einem florierenden Elektrifizierungsgeschäft hat ABB im dritten Quartal deutlich mehr verdient. Der Nettogewinn kletterte um 28 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar, wie der Schweizer Elektrotechnikkonzern mitteilte. Analysten hatten zufolge mit einem Gewinn von 1,15 Milliarden Dollar gerechnet. Der Auftragseingang zog um zwölf Prozent auf 9,14 Milliarden Dollar an.
Im Gesamtjahr erwartet ABB ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine operative Marge (Ebita) am oberen Ende des langfristigen Zielkorridors von 16 bis 19 Prozent. Im dritten Quartal kam ABB auf eine Marge von 19,2 Prozent.
Apple verliert wichtigen KI-Manager an Rivalen
Der bei Apple für die Entwicklung einer KI-gesteuerten, mit ChatGPT vergleichbaren Suchmaschine zuständige Manager Ke Yang verlässt offenbar den Konzern und wechselt zum Konkurrenten Meta. Dies berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Weitere Details sind bislang nicht bekannt.
Apple
Dax zwischen Zinsfantasie und Handelsstreit
Mit wenig veränderten Kursen an den europäischen Börsen rechnen Marktteilnehmer für die Sitzung. Der Dax wird vorbörslich 0,2 Prozent im Minus bei 24.140 Punkten errechnet. Nach dem weiteren Renditerückgang zur Wochenmitte tut sich bei den Renditen nur wenig. Am Devisenmarkt kann der Euro die jüngsten Erholungsgewinne nahezu verteidigen und steht bei 1,1660 Dollar. "Der Dax bleibt hin- und hergerissen zwischen der Zinssenkungsfantasie in den USA und dem Handelsstreit", so ein Marktteilnehmer. Damit setze sich zunächst eine abwartende Haltung durch.
Impulse könnte einmal mehr die Berichtssaison liefern. Hier stehen zunächst die Geschäftszahlen von ABB im Blick, daneben gibt Nestle Umsatzzahlen bekannt. Für den Technologiebereich wird auf die Geschäftszahlen von TSMC geschaut. Am Nachmittag steht der Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia auf der Agenda, der so genannte Philly-Fed.
Entspannungssignale im Handelsstreit stützen
Mit Aufschlägen präsentieren sich die asiatischen Aktienmärkte im Verlauf. Stützend wirken Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent. Danach laufen die Verhandlungen zwischen China und den USA in der Zwischenzeit wieder nach Plan. Daneben stützt die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank, auch hat Fed-Chairman Jerome Powell ein baldiges Ende der Schrumpfung der Fed-Bilanz in Aussicht gestellt.
In Tokio geht es mit den Kursen 0,8 Prozent nach oben. Größter Gewinner unter den Einzelbörsen ist allerdings Seoul mit Aufschlägen von 1,7 Prozent für den Kospi. Laut Bessent steht eine Einigung mit Südkorea auf ein Handelsabkommen kurz bevor.
Grundsätzlich positiv für das Sentiment ist die auch gut gestartete Berichtssaison für das dritte Quartal. Nach starken Geschäfztszahlen von JP Morgan, Wells Fargo und Goldman Sachs haben nun auch Bank of America und Morgan Stanley überzeugt. Im asiatischen Handel wartet man auf die im weiteren Verlauf anstehenden Geschäftszahlen von Taiwan Semiconductor. In Tokio schießen die Titel von Softbank um mehr als 5 Prozent nach oben.
51 Werte im MDax - für einen Tag
Der Nebenwerteindex MDax der Deutschen Börse hat am kommenden Montag für einen Tag 51 Mitglieder, eines mehr als sonst. Grund ist die Abspaltung der Kriegsschiff-Sparte von Thyssenkrupp, TKMS, wie die Börsen-Tochter ISS Stoxx mitteilte. TKMS wird am Montag als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht, indem die Thyssenkrupp-Aktionäre für jeweils 20 Aktien ein TKMS-Papier in ihre Depots gebucht bekommen. 49 Prozent an dem Hersteller von U-Booten, Fregatten und Sonaren kommen damit in neue Hände. Für einen Tag wird das Unternehmen dann - wie der Mutterkonzern - Mitglied im MDax.
"Zwei feste Tage und der Dax ist durch"
Auf Anzeichen relativer Schwäche verweisen Marktteilnehmer mit Blick auf den Dax. "Der Dax ist zuletzt vom Euro-Stoxx-50 oder auch den US-Märkten abgehängt worden", sagt ein Marktanalyst. Nun müsse man sehen, ob sich die relative Schwäche weiter auspräge. Sie könne der zyklischen Zusammensetzung im Handelsstreit geschuldet sein, aber auch Spread-Geschäften, mit denen Positionen long Dax gegen short Dax-40 geschlossen worden seien.
Andererseits habe auch der Dax das Allzeithoch in Reichweite: "Zwei feste Tage und der Dax ist durch", so der Marktteilnehmer. Voraussetzung sei, dass die 24.000er-Marke nicht erneut unterschritten werde.
Tech-Schwergewicht springt auf Rekordhoch
Beflügelt vom Optimismus der Anleger für die Halbleiterbranche erreicht die Aktie des südkoreanischen Chipherstellers Samsung Electronics ein Rekordhoch. In der Spitze steigt das Papier um bis zu zwei Prozent auf 96.900 Won und übertrifft damit den bisherigen Rekord von 96.800 Won vom 11. Januar 2021. Samsung erwartet laut eigenen Prognosen den größten Quartalsgewinn seit drei Jahren. Seit Anfang 2025 hat die Aktie des weltgrößten Speicherchip-Herstellers um 80 Prozent zugelegt.
United Airlines hebt Gewinnprognose an
United Airlines hat dank einer starken Nachfrage im Premium-Segment ihre Gewinnprognose für das vierte Quartal angehoben. Die Fluggesellschaft aus Chicago erwarte für das laufende Quartal einen bereinigten Gewinn zwischen 3,00 und 3,50 Dollar je Aktie, teilte sie mit. Der Mittelwert der Prognose liegt mit 3,25 Dollar laut LSEG deutlich über der durchschnittlichen Analystenschätzung von 2,86 Dollar. Auch im abgelaufenen dritten Quartal übertraf United mit einem bereinigten Gewinn von 2,78 Dollar je Aktie die Erwartungen.
Die Fluggesellschaft profitiert wie ihr Konkurrent Delta Air Lines von einer Konzentration auf zahlungskräftige Geschäfts- und internationale Reisende, während vorwiegend im Inland tätige Billigfluglinien mit einer schwächeren Nachfrage zu kämpfen haben.
Chipsektor sorgt für gute Stimmung
Die Börsen in Asien ziehen an. Für gute Stimmung sorgt vor allem der Chipsektor, der von einer starken Rally bei US-Branchenkollegen profitiert. Zudem hebt ein robuster Auftakt der Berichtssaison an der Wall Street die Stimmung. Für Zuversicht sorgen auch Anzeichen für eine Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA. US-Finanzminister Scott Bessent sagte, eine Verlängerung der derzeitigen Zollaussetzung sei möglich. Zudem wolle US-Präsident Donald Trump den chinesischen Staatschef Xi Jinping weiterhin noch in diesem Monat in Südkorea treffen. "Der Nervenkrieg zwischen den USA und China hat sich noch nicht gelegt", sagt jedoch Kyle Rodda, leitender Finanzmarktanalyst bei Capital.com. "Die Lage wird sich erst dann vollständig beruhigen, wenn die Chinesen von der Drohung mit Exportbeschränkungen für Seltene Erden abrücken und die USA die für den 1. November geplante Zollerhöhung auf 100 Prozent rückgängig machen. Bis dahin wird die Nervosität an den Märkten anhalten."
In Tokio zieht der Nikkei-Index um 0,9 Prozent auf 48.088,07 Punkte an. Der breiter gefasste Topix notiert 0,5 Prozent höher bei 3.199,18 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,3 Prozent auf 3924,75 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 0,6 Prozent auf 4634,63 Punkte.
US-Wirtschaft hat ein Problem
Die Konjunktur in den USA hat sich in den vergangenen Wochen kaum verändert, während sich der Arbeitsmarkt weitgehend stabil zeigte. Zugleich meldeten jedoch mehr Unternehmen einen Stellenabbau, wie aus dem Konjunkturbericht der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hervorgeht. Der als "Beige Book" bekannte Bericht gibt Einblicke in das Wirtschaftsgeschehen der zwölf regionalen Fed-Bezirke. Wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA rückt die Erhebung stärker in den Fokus, da viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben.
Yen steht im Fokus
Der japanische Yen ist in der vergangenen Woche im Verhältnis zum Dollar mehrmals rasch gesunken. Am Morgen verliert der Dollar im asiatischen Devisenhandel jedoch 0,2 Prozent auf 150,72 Yen . Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato bedauerte vor Journalisten einige schnelle Kursverluste beim Yen. "Es ist wünschenswert, dass sich die Wechselkurse stabil bewegen. Wir sind wachsam gegenüber jeder übermäßigen Volatilität am Devisenmarkt." Hintergrund der jüngsten Kursschwankungen ist die politische Unsicherheit in Japan. Der Versuch der neuen Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei (LDP)Sanae Takaichi, die erste Ministerpräsidentin des Landes zu werden, geriet ins Wanken, nachdem der kleinere Koalitionspartner der Regierungspartei die Zusammenarbeit aufkündigte.
Der Dollar legt leicht auf 7,1237 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent niedriger bei 0,7943 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1665 Dollar und gibt um 0,1 Prozent auf 0,9265 Franken nach.
Ist der Schwächeanfall überstanden?
Der Dax hält sich weiter über der psychologisch und charttechnisch wichtigen 24.000er-Marke. Zur Wochenmitte verbuchte der deutsche Börsenleitindex lediglich leichte Abgaben, schloss mit 24.181 Punkten. "Mit der erfolgreichen Verteidigung der 24.000er-Marke hat der Dax seinen Schwächeanfall vom Freitag überstanden", resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Der Dax hatte vergangenen Donnerstag noch ein neues Allzeithoch markiert, dann am Freitag die 24.000 gerissen und war am Dienstag zwischenzeitlich erneut daruntergerutscht.
"Solange der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ungelöst bleibt, kann selbst eine zunehmende Zinssenkungsfantasie die anhaltende Verunsicherung an den Märkten nicht vollständig ausgleichen", sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research.
Heute steht der Unternehmenssektor im Vordergrund - zunächst mit TSMC: Dank der ungebrochenen Nachfrage nach Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz (KI) wird der Chip-Auftragsfertiger voraussichtlich einen Rekord-Quartalsgewinn bekanntgeben. Analysten rechnen mit einem Anstieg um knapp 30 Prozent auf umgerechnet 11,68 Milliarden Euro. Vergangene Woche hatte TSMC ein ähnlich starkes Umsatzwachstum auf 27,83 Milliarden Euro mitgeteilt.
Darüberhinaus lädt der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck Investoren zum Kapitalmarkttag. Für Merck-Chefin Belen Garijo ist es der letzte Kapitalmarkttag, bevor sie zum Mai kommenden Jahres die Führung an den bisherigen Chef der Elektroniksparte, Kai Beckmann, übergibt. Zusammen mit Finanzvorständin Helene von Roeder will sie den Investoren Perspektiven auf die Strategie, Fortschritte bei der Umsetzung der Unternehmensziele sowie die künftigen Schwerpunkte präsentieren. Zudem werden die Chefs der drei Merck-Sparten über wichtige Entwicklungen informieren.
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