Wie entwickelt sich eigentlich die deutsche Inflation?
Die Verbraucherpreise in Deutschland dürften im November wieder gestiegen sein. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent. Im Oktober lag sie noch bei 2,3 Prozent. Für den Anstieg dürften vor allem höhere Energiekosten sorgen. Aber auch die Preise für Dienstleistungen dürften überdurchschnittlich zulegen. Die neuesten Daten gibt es am frühen Freitagnachmittag.
"Wir haben für Infrastruktur schöne Werte gefunden"
So stehen die Chancen für eine Santa-Clause-Rally
Alle Jahre wieder kommt der Weihnachtsmann auch an die Börse - zumindest dann, wenn die sogenannte Santa-Clause-Rally die Kurse mal wieder steigen lässt. Worum es dabei genau geht, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Paulina Michel von J.P. Morgan.
Wieder höhere Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im November gestiegen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stieg um zwei Punkte auf 100 Zähler, wie die Behörde mitteilte. "Der Anstieg im Berichtsmonat November hängt mit einem Großauftrag eines einzelnen Arbeitgebers zusammen. Alles in allem stabilisiert sich die Kräftenachfrage auf niedrigem Niveau", erläuterte die BA.
Trump-Effekt hat USA-Reisen massiv ausgebremst
Der auf Nordamerikareisen spezialisierte Reiseveranstalter America Unlimited hat bei USA-Reisen in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von zehn Prozent verzeichnet. Firmenchef Timo Kohlenberg erklärte, Grund sei das verunsichernde politische Umfeld unter US-Präsident Donald Trump. "Wir sehen sehr deutlich, dass die Präsidentschaft von Donald Trump viele klassische USA-Fans verunsichert", sagte Kohlenberg am Donnerstag. "Diese Stimmung drückt spürbar auf die Reiselust und das merken wir in unseren Zahlen." Mittlerweile hat sich die Stimmung womöglich gedreht. Die Vorausbuchungen für 2026 stimmten zuversichtlich mit einem Plus von 40 Prozent.
Auch beim deutschen Marktführer für USA-Reisen, Dertour, sanken die Buchungen von USA-Reisen in diesem Jahr zweistellig. Der Deutsche Reiseverband hatte im Oktober über einen Umsatzrückgang um ein Fünftel im Sommer und ein Anhalten dieses Trends in der Wintersaison berichtet.
Mercedes-Chef: Wettbewerb in China bleibt hart, Bereinigung dauert
Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius erwartet weiter schwierige Bedingungen in China. "Nach Corona sieht man, dass die Marktdynamik nicht ganz so ist, wie es sie 15, 20 Jahre lang war. Und das gepaart mit einer unglaublichen Wettbewerbsintensität. 100 Automobilfirmen buhlen um einen Markt, der vielleicht 30 bis 40 halten kann", sagte der Schwede der "Automobilwoche". Eine Bereinigung stehe bevor, werde aber dauern. "Das heißt, dass diese hohe Wettbewerbsintensität für die nächsten Jahre zunächst erhalten bleibt."
China ist für das Dax-Unternehmen der größte Absatzmarkt, gefolgt von den Regionen Europa und Nordamerika. In der Volksrepublik verkaufte Mercedes-Benz im dritten Quartal 125.100 Fahrzeuge, ein Rückgang um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
EZB veröffentlicht Zinssitzungsprotokolle
Die EZB bleibt angesichts bestehender wirtschaftlicher Unsicherheiten bei ihrer Strategie des Pausierens und Datensammelns. Insgesamt sei es sehr sinnvoll, weitere Informationen abzuwarten, heißt es in den Protokollen der EZB-Ratssitzung vom Oktober. Bei einer Beibehaltung der Leitzinsen auf ihrem derzeitigen Niveau könnten noch mehr Informationen gewonnen werden, um die vom EZB-Rat erörterten Risikofaktoren zu bewerten. "Es wurde auch argumentiert, dass das derzeitige Niveau der Leitzinsen als ausreichend robust für die Bewältigung von Schocks angesehen werden sollte", hieß es in dem Dokument.
Die EZB hatte von Juni 2024 bis Juni 2025 im Zuge einer nachlassenden Inflation den Leitzins insgesamt achtmal gesenkt - auf das aktuelle Niveau von 2,0 Prozent. Seit drei Sitzungen hält sie ihn konstant, zuletzt im Oktober. Die Inflation in der Euro-Zone lag im Oktober bei 2,1 Prozent. Das ist nur ein Tick höher als die EZB-Zielmarke von zwei Prozent. An den Finanzmärkten wird daher aktuell eine Zinssenkung der EZB bei der nächsten geldpolitischen Sitzung am 18. Dezember so gut wie ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts wird mit lediglich drei Prozent veranschlagt.
Bericht: Chinas Firmen trainieren wegen Nvidia-Chips KI im Ausland
Chinesische Technologiefirmen verlagern das Training ihrer Künstlichen Intelligenzen (KI) einem Zeitungsbericht zufolge ins Ausland. Damit sicherten sie sich Zugriff auf die Hochleistungsprozessoren von Nvidia, schrieb die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Der Verkauf dieser Chips ist in der Volksrepublik stark eingeschränkt.
Dem Blatt zufolge gehörten der Online-Händler Alibaba und die TikTok-Mutter ByteDance zu den Unternehmen, die ihre KI in südostasiatischen Rechenzentren trainieren. Sie mieteten Serverkapazitäten bei nicht-chinesischen Cloud-Anbietern an. Dieser Trend habe sich nach dem vorübergehenden US-Verbot von Nvidias "H20"-Prozessor in China verstärkt. Diese sind zwar inzwischen wieder erhältlich, die Regierung in Peking drängt die Unternehmen jedoch dazu, auf ausländische Produkte zu verzichten.
BayWa-Sanierung ist eine "Achterbahnfahrt"
Der schwer angeschlagene Münchner Agrarkonzern BayWa hat eine durchwachsene Zwischenbilanz seiner Sanierung gezogen. "Restrukturierungen sind immer eine Achterbahnfahrt", sagte der für den Umbau verantwortliche Vorstand Michael Baur in München. Bis 2028 sollen alle Beteiligungen außerhalb des Kerngeschäfts verkauft sein, die Bankverbindlichkeiten von 5,4 Milliarden Euro sollen damit auf 1,3 Milliarden Euro gedrückt werden.
Während die operative Sanierung nach den Aussagen des Vorstands besser läuft als geplant, tun sich bei den Verkäufen Hürden auf. Der Abbau der Beteiligung an der größten Tochter, dem Wind- und Solarprojekt-Entwickler BayWa r.e., war zuletzt ebenso geplatzt wie der Verkauf des Rotterdamer Getreidehändlers Cefetra.
Wacker baut Hunderte Stellen ab
Der Spezialchemie-Konzern Wacker streicht bis Ende 2027 weltweit mehr als 1500 Arbeitsplätze. Der größte Teil der Stellen falle an den deutschen Standorten von Wacker weg, teilte das MDax-Unternehmen mit. Der Personalabbau solle damit rund die Hälfte zu den geplanten Einsparungen von 300 Millionen Euro jährlich beisteuern. Ziel sei es, die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken, sagte Wacker-Chef Christian Hartel. In Deutschland erwiesen sich die viel zu hohen Energiepreise und bürokratische Hemmnisse als zentraler Bremsklotz für eine erfolgreiche Entwicklung der chemischen Industrie.
Wacker hatte das Sparprogramm vor wenigen Wochen angekündigt, jedoch keine Details genannt. Das Unternehmen bekommt die schwache wirtschaftliche Lage und den Wettbewerbsdruck zu spüren und blickt nach einem Verlust im Sommerquartal noch pessimistischer auf das Gesamtjahr. An der Börse wurden die Ankündigungen positiv aufgenommen, die Wacker-Aktie notierte zeitweise knapp drei Prozent im Plus.
Dax leicht im Plus - Öl etwas teurer
Update von der Frankfurter Börse: Am Tag ohne Handel in den USA hat sich der Dax bislang nur wenig bewegt. Der deutsche Leitindex stieg am Mittag um 0,2 Prozent auf 23.783 Punkte. Der EuroStoxx50 gab dabei leicht um 0,1 Prozent auf 5650 Stellen ab. Der Euro lag stabil bei 1,1582 US-Dollar. Die Preise der Ölsorten Brent und WTI stiegen um 0,4 beziehungsweise 0,5 Prozent.
Kursüberraschung bei Puma - Börsenexperte erklärt
Bei Puma läuft's nicht: Nach etlichen Gewinnwarnungen hat die Aktie massiv gelitten. Warum der Kurs jetzt nach oben springt, erklärt ntv-Börsenreporter Frank Meyer. Dahinter stecken Gerüchte, angefacht durch einen Bloomberg-Bericht.
Run gestoppt - Gold glänzt dennoch weiter
Der Run auf Gold ist erst mal gestoppt. Trotzdem bleibt das Edelmetall interessant. Über die aktuelle Lage und wie Anleger auf einen seitwärts laufenden Goldpreis setzen können, darüber spricht Raimund Brichta mit Anja Schneider von der Société Générale.
Ist das Elektroauto-Tief überwunden?
Zwei Jahre nach der Streichung der E-Auto-Kaufprämie gewinnen Elektrofahrzeuge bei den privaten Autobesitzern auch ohne direkte Subvention wieder stark an Zuspruch: Im dritten Quartal entschieden sich nach Zahlen des Kfz-Versicherers HUK Coburg 6,2 Prozent der Autokäufer für den Umstieg von einem traditionellen Motor auf Batterieantrieb, wie das Unternehmen mitteilte. Seit dem Tiefpunkt Anfang 2024 hat sich die Umstiegsquote damit laut HUK wieder verdoppelt. "Ein neuer Schub bei der Verbreitung von Elektroautos in Deutschland scheint jetzt da zu sein", sagte HUK-Vorstand Jörg Rheinländer.
Die Berechnung basiert auf unternehmenseigenen Daten: Die HUK Coburg ist mit gut 14 Millionen versicherten Fahrzeugen Marktführer in der Kfz-Versicherung in Deutschland. Anders als das Kraftfahrt-Bundesamt in seinen Zulassungszahlen berechnet das Unternehmen nur den privaten E-Auto-Anteil, bezieht dabei aber gebrauchte E-Autos mit ein. In diesem Jahr hat demnach bereits die Hälfte der Umsteiger auf Batterieantrieb einen elektrischen Gebrauchtwagen gekauft.
Das ist los im frühen Devisenhandel
Am Devisenmarkt verliert der Dollar 0,3 Prozent auf 156,04 Yen - die Währung bleibt damit in der Gefahrenzone für mögliche Interventionen der japanischen Notenbank. Zum chinesischen Yuan legt der Dollar leicht auf 7,0798 zu. Zur Schweizer Währung rücke er etwas auf 0,8033 Franken vor. Der Euro notiert fast unverändert bei 1,1601 Dollar und zieht leicht auf 0,9320 Franken an.
Es ist nur eine Sache des Konsums
Der Dax hat in der laufenden Woche bislang nur Gewinne eingefahren. Der deutsche Börsenleitindex schloss gestern mit einem Stand von 23.726 Punkten und kommt damit bislang auf einen Wochengewinn von mehr als 2,5 Prozent. Am vergangenen Freitag hatte der Dax zwischenzeitlich noch unter der 23.000er-Marke gelegen.
Ob heute ein weiterer Aufschlag dazukommt, ist allerdings offen. Die Wall Street bleibt feiertagsbedingt geschlossen und ist zum Wochenschluss zudem nur verkürzt geöffnet. Impulse aus den USA fehlen damit großteils. Und auch hierzulande ist die Agenda ziemlich ausgedünnt. Dennoch: Zum Jahresendspurt bis Weihnachten dürfte sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland etwas verbessert haben, allerdings immer noch auf niedrigem Niveau liegen. Die GFK-Marktforscher und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) legen ihr Konsumklima für Dezember vor. Experten rechnen mit einem leichten Anstieg um 0,9 auf minus 23,2 Punkte. Wegen der Konjunkturflaute bleiben die Verbraucherinnen und Verbraucher wohl verunsichert. Die deutschen Einzelhändler hatten jüngst ein leichtes Umsatzplus für das Weihnachtsgeschäft in Aussicht gestellt, erwarten aber zugleich rund um die Schnäppchentage Black Friday und Cyber Monday einen Umsatzrückgang.