Dax nach wildem Tag mit dickem Minus
Die Furcht der Anleger vor einer Bankenkrise nach schlechten Nachrichten von einigen US-Regionalinstituten hat den europäischen Börsen zu schaffen gemacht. In Frankfurt rutschte der Dax zeitweise dramatisch ab - um fast 600 Punkte auf 23.684 Stellen. Doch am Nachmittag beruhigte sich die Lage wieder etwas, zumal auch weitere Turbulenzen an der Wall Street ausblieben. "Nachdem die Banken in den USA über Nacht abverkauft wurden, wachen Asien und Europa auf - und so zieht sich die Welle durch die Märkte", erläuterte James Rossiter, Chefstratege bei der Investmentbank TD Securities, den Mechanismus am Markt.
Den Xetra-Handel verließ der Dax mit einem dicken Minus von 1,8 Prozent auf 23.831 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte dagegen nur 0,8 Prozent leichter bei 5606 Zählern. Der Euro lag am Abend etwas schwächer bei 1,1663 US-Dollar.
Zu den größten Verlierern gehörten im Dax die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank, die um 6,1 beziehungsweise 3,5 Prozent abrutschten. Auch an anderen europäischen Aktienmärkten ging es mit den Finanzwerten bergab.
Kräftig nach oben mit 2,2 Prozent ging es dagegen mit Porsche AG. Vorstandschef Oliver Blume gibt seinen Posten ab und konzentriert sich nur noch auf die Führung der Konzernmutter Volkswagen. Der frühere McLaren-Chef Michael Leiters ist sein möglicher Nachfolger bei Porsche. Gefragt waren auch Continental mit einem Plus von 11,4 Prozent. Ein gut anlaufendes Winterreifengeschäft und höhere Preise trieben den Gewinn des Reifenherstellers im dritten Quartal stärker als erwartet nach oben.
Laufen die Märkte in eine Riesenblase hinein?
Nicht nur an den Aktienmärkten, auch bei den Edelmetallen gab es zuletzt neue Rekorde. Ist das alles überhaupt noch gerechtfertigt oder laufen die Märkte langsam heiß? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Marcel Lähn vom Finanzdienstleister Feri.
"Wir haben eine deutliche Eintrübung der Stimmung gesehen"
Wie geht es mit dem Goldpreis weiter? HSBC versucht Ausblick
Der Goldpreis kann der Großbank HSBC zufolge im kommenden Jahr erstmals die Marke von 5000 US-Dollar je Feinunze knacken. Als Gründe dafür nannte sie am Freitag geopolitische Spannungen, die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik, eine steigende Staatsverschuldung und einen schwächeren US-Dollar. Der Goldpreis erreichte heute ein Rekordhoch von 4378,69 Dollar. Das Edelmetall steuerte auf den größten Wochengewinn seit Dezember 2008 zu, da die Unsicherheit Anleger in den als sicheren Hafen geltenden Rohstoff trieb.
HSBC geht davon aus, dass viele der neuen Käufer am Goldmarkt auch nach einem Abklingen der Rally investiert bleiben dürften. Sie setzten nicht nur auf Kursgewinne, sondern nutzten Gold zur Diversifizierung und als sicheren Hafen. Ein Zinssenkungsserie der US-Notenbank Fed dürfte den Goldpreis demnach zwar ebenfalls stützen. Dessen Wirkung lasse jedoch mit dem Ende des Zyklus nach, hieß es in der Analyse weiter.
"Doppeljob wie Slalom ohne Bremse": Blume kümmert sich nur noch um VW
VW-Chef Oliver Blume gibt seinen zweiten Chefposten bei Porsche ab. "Höchste Zeit", kommentiert Wirtschafts-Chefkorrespondent Ulrich Reitz. Denn Volkswagen und Porsche haben zu viele Probleme für einen Mann als Doppel-Boss.
Chinesen wollen mit Stellantis Robotaxis in Europa einsetzen
Pony AI aus China kooperiert bei der Einführung von Robotaxis auf europäischen Straßen mit dem Autokonzern Stellantis. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete der Multimarkenhersteller mit dem chinesischen Entwickler für autonome Fahrtechnik, wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Unternehmen heißt. In den kommenden Monaten sei geplant, Test-Robotaxis in Luxemburg zu starten, hieß es weiter. Der Europa-Sitz von Pony AI ist im Großherzogtum.
Laut Mitteilung werden die Unternehmen ab 2026 schrittweise Robotaxi-Dienste in europäischen Städten einführen. Die Partnerschaft soll sich zunächst auf leichte Nutzfahrzeuge konzentrieren. Der mittelgroße Lieferwagen des Stellantis-Konzerns werde mit der Software von Pony AI für autonomes Fahren ergänzt.
Leichtes Aufatmen in New York - Regionalbanken-Aktien erholen sich etwas
Angesichts der neuen Probleme bei US-Regionalbanken findet die Wall Street zum Wochenschluss keine gemeinsame Richtung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,3 Prozent im Plus bei 46.075 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 trat mit 6627 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 22.505 Punkte. Analysten verwiesen darauf, dass mehrere Banken Probleme mit Krediten der Autozulieferer Cantor Group und First Brands eingeräumt hatten. Da das Bankensystem eng vernetzt ist, schürte dies Ängste vor einer größeren Krise.
Die Aktien der US-Finanzinstitute Zions, Western Alliance und Jefferies, die am Donnerstag eingebrochen waren, schlugen zum Wochenausklang einen vorsichtigen Erholungskurs ein. Der Index für regionale US-Banken rückte um knapp ein Prozent vor.
Eli Lilly: Brustkrebs-Medikament senkt Sterberisiko deutlich
Eli Lilly meldet für sein Brustkrebs-Medikament Verzenio positive Ergebnisse in einer Phase-3-Studie. Wie der US-Pharmakonzern mitteilte, hat Verzenio das Sterberisiko um 15 Prozent gesenkt, wenn es bei Patientinnen mit einer bestimmten Art von Brustkrebs mit einer endokrinen Therapie kombiniert wird. Nach Aussage von Eli Lilly hat die Behandlung mit Verzenio auch zu einer nachhaltigen Verringerung des Rückfallrisikos nach sieben Jahren geführt.
Die Ergebnisse stammen aus einer Phase-3-Studie mit Patientinnen mit sogenanntem Hormonrezeptor-positivem, humanem epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2-negativem, nodal-positivem Brustkrebs im Frühstadium mit hohem Risiko. Es seien keine neuen Sicherheitssignale oder verzögerten Toxizitäten beobachtet worden.
Dax ist wieder an technischer Schlüsselmarke
Der Dax ist weiter auf Erholungskurs nach dem Abverkauf am Morgen und liegt nur noch 1,7 Prozent auf 23.861 Punkte hinten. Im Tagestief hatte der Index bei 23.684 gestanden. Charttechnisch positiv ist, dass der Index damit wieder über der Ausbruchslinie bei 23.854/82 Punkten notiert. Chartanalyst Marcel Mußler spricht von einer Schlüssellinie. "Wenn die sich bewährt, führt das auch zügig zu einem Erholungsszenario."
Sanofi fällt bei EU-Arzneimittelbehörde mit Medikament durch
Der Pharmariese Sanofi hat einen Rückschlag mit seinem Medikament Rezurock zur Behandlung der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) erlitten. Der zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat eine negative Meinung zur Zulassung des Medikaments abgegeben. GvHD ist eine lebensbedrohliche Komplikation bei Patienten, die sich einer Stammzellentransplantation unterziehen. Sanofi kündigte an, eine Neubewertung durch den Humanarzneimittelausschuss der EMA anzustreben. Der Konzern rechnet mit einer finalen Entscheidung in den kommenden Monaten. Rezurock ist bereits in 20 Ländern - darunter USA, Großbritannien und Kanada - für die Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren zugelassen, wenn zwei vorherige Therapien gescheitert sind.
Sanofi teilte separat mit, dass der Ausschuss eine Zulassungsempfehlung für Wayrilz gegen die Bluterkrankung Immunthrombozytopenie abgegeben hat.
Bericht zu Rückzug aus China drückt Micron-Aktienkurs
Die Aussicht auf einen teilweisen Rückzug des US-Chipherstellers Micron aus China belastet die Aktie. Die Papiere geben im vorbörslichen US-Handel rund zwei Prozent nach. Micron plane, die Belieferung chinesischer Rechenzentren mit Serverchips einzustellen, sagten zwei Insider Reuters. Hintergrund sei die Tatsache, dass sich das Geschäft nach einem Lieferverbot für Microns Produkte nach China im Jahr 2023 nicht erholen konnte. Das Unternehmen werde jedoch weiterhin zwei chinesische Kunden mit Rechenzentren außerhalb Chinas beliefern. Einer davon sei der Laptop-Hersteller Lenovo.
American Express verdient mehr als erwartet
American Express hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Zudem wird die Gesellschaft beim Jahresausblick optimistischer. Allerdings sind im dritten Quartal die konsolidierten Kosten um zehn Prozent geklettert, weil der Konzern mehr für seine Kartenmitgliederprogramme aufwendet und die Kunden die Reise- und Lifestyle-Vorteile stärker in Anspruch genommen haben. Im vorbörslichen US-Handel verliert der Aktienkurs 0,7 Prozent.
Das Kreditkartenunternehmen meldete einen Gewinn von 2,9 Milliarden US-Dollar oder 4,14 Dollar je Aktie für das am 30. September zu Ende gegangene Quartal, verglichen mit 2,51 Milliarden Dollar oder 3,49 Dollar je Aktie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Factset-Konsens mit einem Gewinn von 4,00 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 18,43 Milliarden Dollar, hier lag die Konsensschätzung bei 18,05 Milliarden Dollar.
US-Bankensorgen lösen Ausverkauf am Kryptomarkt aus
Die Furcht der Anleger vor einer neuen Krise bei den US-Regionalbanken belastet den Kryptosektor. Der Bitcoin rutscht um bis zu knapp vier Prozent auf 103.660 Dollar ab. Die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hatte ihn bereits im früheren Wochenverlauf um insgesamt mehr als sechs Prozent ins Minus gedrückt. Am Morgen war er zeitweise noch um 1,3 Prozent vorgerückt.
"Bitcoin stellt damit einmal mehr seine Doppelnatur unter Beweis", erläutert Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Zwar wird die Kryptowährung temporär immer wieder als vermeintlicher Fluchthafen wahrgenommen, doch in der Praxis leidet sie unter risikoscheuem Verhalten am Kapitalmarkt." Andere Cyber-Devisen wie Ether und Ripple verlieren in der Spitze ebenfalls rund vier Prozent. Danach pendeln sich die Verluste bei minus ein bis zwei Prozent ein.
KI-Brille verhilft EssilorLuxottica zu Rekordhoch
Der Erfolg der neuen KI-Brille von EssilorLuxottica hat der Aktie ein Rekordhoch beschert. Die Titel des französisch-italienischen Eigners der Marke "Ray-Ban" klettern an der Börse in Paris um bis zu 12,3 Prozent. Mit 310,70 Euro sind sie zeitweise so teuer wie nie.
Der Konzern meldete für das dritte Quartal einen Rekordumsatz. Die Verkäufe stützte vor allem eine starke Nachfrage nach seinen in Partnerschaft mit dem US-Technologiekonzern Meta entwickelten "Ray-Ban Meta"-Brillen. Nach Einschätzung von Finanzchef Stefano Grassi trug diese in den vergangenen Monaten mehr als vier Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei. Das neue Produkt ermöglicht das Aufnehmen von Fotos und Videos, das Streamen und die Nutzung von KI-Assistenten.
Lieferando-Mutter Just Eat verlässt Mitte November die Börse
Prosus hat in einer Nachfrist noch weitere Anteile an dem Lieferkonzern Just Eat Takeaway eingesammelt. Wie der Investor mitteilte, hält er nun 98,19 Prozent an dem niederländischen Lieferando-Mutterkonzern. Prosus kündigte an, Just Eat Takeaway am 17. November von der Börse zu nehmen. Anfang Oktober hatte Prosus eine Beteiligung von 90,1 Prozent gemeldet.
Geldmarkt reagiert auf Probleme bei US-Regionalbanken
Deutlich breiter gestellt werden die Sätze am europäischen Geldmarkt. Probleme bei US-Regionalbanken sorgen für Zurückhaltung. Zions Bancorp hat mit einem Verlust von über 60 Millionen Dollar und Betrugsvorwürfe gegen eine Gruppe von Investmentfonds für Schlagzeilen gesorgt. Diese Enthüllungen lösten einen breiten Ausverkauf bei Bankaktien aus. Die Anleger machen sich Sorgen, ob noch andere Problemkredite in den Bankbilanzen schlummern.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,88 - 2,23 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,92 - 2,32 (1,95 - 2,15), 6-Monats-Geld: 2,01 - 2,41 (2,05 - 2,25), 12-Monats-Geld: 2,01 - 2,41 (2,12 - 2,32), Euribors: 16.10. 15.10. 3 Monate: 2,0040 2,0160, 6 Monate: 2,1100 2,1030, 12 Monate: 2,1660 2,1630
Wall Street bleibt rot - Bankenwerte vorbörslich ganz schwach
Die Wall Street dürfte heute die Verluste vom Donnerstag ausbauen. Der Aktienterminmarkt deutet einen schwachen Handelsbeginn am Kassamarkt an. Die sich anbahnenden heftigen Verluste an den US-Börsen werden mit Ängsten über die Kreditqualität und einer möglichen Bankenkrise in den USA erklärt. Ausgangspunkt sind die beiden Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance, deren Aussagen über faule Kredite bereits am Vortag insbesondere Finanzwerte belastet hatten. Marktbeobachter fühlen sich an den Kollaps der Silicon Valley Bank und der darauf folgenden Krise der Credit Suisse erinnert.
Nach einem Einbruch um 13,1 Prozent am Vortag geht es für Zions Bancorp vorbörslich um weitere 1,1 Prozent nach unten, Western Alliance verlieren weitere 2,4 Prozent, nachdem der Kurs 10,8 Prozent eingebrochen war. Im Fahrwasser der Sorgen geben Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup, JP Morgan und Bank of America um bis zu 2,4 Prozent nach.
Baugenehmigungen steigen - Aufwärtstrend bei Eigenheimen
Lichtblick im Kampf gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten: Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist erneut gestiegen. Im August wurde der Bau von 19.300 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 5,7 Prozent oder 1000 Genehmigungen mehr als ein Jahr zuvor. Besonders stark wuchs die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern. Sie legten um mehr als 15 Prozent auf 29.300 zu. In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, genehmigten die Behörden 79.100 Neubauwohnungen, ein Plus von fast fünf Prozent.
Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, sieht einen Erholungstrend. "Der Tiefpunkt der Wohnungsbaukrise liegt nun eindeutig hinter uns, und die Bauwirtschaft könnte im kommenden Jahr eine wichtige Konjunkturstütze werden."
Dax setzt U-Bahn-Fahrt fort - Ölpreise fallen deutlich
Es lohnt sich mal wieder ein Blick auf das Frankfurter Börsengeschehen: Der Dax ist - auf deutlich niedrigerem Niveau - "zur Ruhe" gekommen. Wegen Sorgen vor einer erneut aufflammenden US-Bankenkrise verlor der deutsche Leitindex am Mittag 2,0 Prozent auf 23.783 Punkte. Der EuroStoxx50 sackte um 1,3 Prozent auf 5578 Stellen ab. Der Euro lag stabil bei 1,1702 US-Dollar. Noch billiger wurde Öl, die Preise für die Sorten Brent und WTI fielen um je 1,2 Prozent.
Inflationsrate im Euroraum legt zu - EZB vor weiterer Zinspause?
Die Inflation in der Eurozone zieht leicht an. Die Teuerungsrate kletterte im September auf 2,2 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. In den drei Vormonaten hatte sie bei jeweils 2,0 Prozent gelegen und damit exakt auf der EZB-Stabilitätsmarke. Diese sieht eine Inflationsrate von 2,0 Prozent als optimal für die Konjunktur in der Währungsgemeinschaft an.
Auch wenn diese Marke nun leicht überschritten wurde, erwartet EZB-Chefin Christine Lagarde eine längere Phase annähernder Preisstabilität im Euroraum. Viele Anleger rechnen damit, dass die EZB nach zwei Zinspausen in Folge weiter stillhalten wird, und damit auch auf der Ende des Monats anstehenden Sitzung. Dafür spricht auch der Tenor der jüngsten EZB-Protokolle: Die EZB hat auf ihrer September-Sitzung keinen unmittelbaren Druck für eine Zinssenkung gesehen.
Goldpreis-Rekord: beste Woche seit über 15 Jahren
Der Goldpreis erreicht den sechsten Tag in Folge ein neues Allzeithoch und steuert damit auf seine beste Woche seit September 2008 zu. Die "Antikrisen-Währung" legt in der Spitze um 1,2 Prozent auf 4378,69 US-Dollar je Feinunze zu und ist damit erneut so teuer wie nie. "Die neu entflammten Sorgen um die Kreditlage regionaler US-Banken geben Händlern einen weiteren Grund, Gold zu kaufen", sagte Tim Waterer, Chefanalyst beim Broker KCM. Dabei könnten 4500 Dollar schneller als gedacht zum Ziel werden. Vieles hänge jedoch davon ab, wie lange die Zuspitzung des US-Handelskonflikts mit China und der teilweise Stillstand der US-Verwaltung anhalten.
"Ziemlich übler kleiner Cocktail an Ausreden": UK-Leitindex bekommt auch Prügel
Sorgen um Regionalbanken in den USA bescheren Aktien einen Abverkauf, wobei auch der britische FTSE-100 stark nachgibt. Finanzwerte, die etwa ein Viertel des Leitindex ausmachen, rutschen inmitten aufkommender Probleme mit der Kreditqualität in den USA um zwei bis vier Prozent ab und schicken den Index um 1,7 Prozent auf rund 9280 Punkte nach unten. Das wäre der größte Tagesverlust seit April.
"Fügt man die Sorgen über Handelskriege und das ständig wachsende Blasenrisiko durch KI hinzu, erhält man einen ziemlich üblen kleinen Cocktail an Ausreden, um die Woche im 'Risk-off'-Modus zu beenden", heißt es von Marktstratege Neil Wilson von Saxomarkets. Anleger hätten sich an Tage mit Kursgewinnen gewöhnt, sodass sich die Verlusttage umso härter und seltsamer anfühlten.
Porsche bestätigt Blumes Ablösung als Konzernchef
Nun ist es amtlich: VW-Chef Oliver Blume gibt sein Amt als Porsche-Vorstandschef vorzeitig auf. Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche werde Gespräche mit Blume über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand führen, teilte Porsche mit. Als möglicher Nachfolger stehe Michael Leiters zur Verfügung, der ehemalige Chef von McLaren Automotive. Blume bleibe Vorstandschef des Mutterkonzerns Volkswagen.
Hella-Lichtsparte schwächelt
Hella hat in den ersten drei Quartalen den Umsatz stabil gehalten, in der Kernsparte Licht jedoch weniger eingenommen. Der währungsbereinigte Konzernumsatz sei um 0,4 Prozent auf sechs Milliarden Euro gewachsen, teilte der zum französischen Forvia-Konzern gehörende Autozulieferer mit. Der berichtete Umsatz liege mit 5,9 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. "In den ersten neun Monaten des Jahres hat sich unser Geschäft als unverändert robust erwiesen", sagte Firmenchef Bernard Schäferbarthold.
In der Sparte Licht sank der Umsatz um 8,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Dafür sei einerseits die allgemeine Marktschwäche mit einer rückläufigen Fahrzeugproduktion vor allem in Europa und andererseits der Auslauf großer Kundenprojekte in China und den USA verantwortlich.
Ängste um US-Banken - Dax Hunderte Punkte leichter - Bankaktien tiefrot
Stehen die USA vor einer neuen Banken- und Kreditkrise? An den Börsen herrscht schon einmal extreme Nervosität. Der Dax rauschte bis auf 23.684 Punkte runter - fast 600 Punkte weniger im Vergleich zum gestrigen Schlussstand. Derzeit notiert er 2,2 Prozent tiefer bei 23.736 Stellen. Der EuroStoxx50 verlor 1,5 Prozent auf 5567 Punkte. Damit folgten die Börsianer in Frankfurt dem Pessimismus der US-Anleger. "Die Probleme zweier US-Regionalbanken haben das Sentiment gestern vollständig zum Kippen gebracht", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Deutsche Bank brachen um 5,9 Prozent ein, Commerzbank sackten um 3,3 Prozent ab.
Die Titel der US-Regionalbank Zions brachen an der Wall Street am Donnerstag um 13 Prozent ein. Das Geldhaus aus dem Bundesstaat Utah hatte offengelegt, im dritten Quartal aufgrund zweier Kredite einen Verlust von 50 Millionen Dollar zu verbuchen. Der Rivale Western Alliance aus Arizona verlor elf Prozent, nachdem das Institut eine Klage wegen mutmaßlichen Betrugs gegen den Kreditnehmer Cantor Group V eingereicht hatte. "Die Angst vor einer neuen Krise ist zurück", resümierte Altmann. Eine Serie von Pleiten bei Regionalbanken hatte die US-Notenbank Fed 2023 zu außergewöhnlichen Stabilisierungsmaßnahmen veranlasst.
Trump, Putin und der Ölpreis
Die Ölpreise geben nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 60,84 Dollar. Das US-Öl WTI notiert 0,4 Prozent schwächer bei 57,23 Dollar. Als Grund gilt die Ankündigung eines baldigen Treffens von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um über ein Ende des Ukraine-Krieges zu beraten.
The same procedure… Dax rauscht unter die 24.000
Vor einer Woche hat US-Präsident Donald Trump die Aktienmärkte deutlich ins Minus geschickt, den Dax sogar unter die 24.000er Marke. Diese Woche fällt die Marke erneut: Aktuell notiert der deutsche Börsenleitindex im Bereich von 23.750 Punkten rund 2 Prozent tiefer, nachdem er gestern mit 24.272 Zählern 0,4 Prozent im Plus geschlossen hatte. Der Grund für das deutliche Minus: In den USA gibt es Hinweise auf eine Banken- und Kreditkrise.
Deutsche Versicherung wechselt für 1,4 Milliarden den Besitzer
Die Nürnberger Versicherung wird für bis zu 1,38 Milliarden Euro nach Österreich verkauft. Die Vienna Insurance Group (VIG), die auf ihrem Heimatmarkt vor allem mit der Wiener Städtischen bekannt ist, bietet 120 Euro je Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG, der börsennotierten Holding des Versicherers, wie die Beteiligten mitteilten. Sie hat sich von den Großaktionären bereits 64,4 Prozent der Anteile gesichert. Für die VIG, die neben Österreich vor allem in Osteuropa stark vertreten ist, ist es die größte Übernahme der Firmengeschichte. In Deutschland ist sie bisher nur mit der kleinen InterRisk und als Rückversicherer präsent.
Der Vorstand der lange auf ihre Unabhängigkeit bedachten Nürnberger war auf die Suche nach einem Partner gegangen, nachdem sie 2024 mit 78,5 Millionen Euro tief in die roten Zahlen gerutscht war. Grund dafür waren vor allem hohe Schäden in der Kfz- und Gebäudeversicherung. Mit 3,7 Milliarden Euro an Beitragseinnahmen und Kapitalanlagen von 35,1 Milliarden Euro gehört sie zu den größeren deutschen Versicherern. Dank eines Sparprogramms, bei dem bis 2026 rund 600 von 4100 Arbeitsplätzen gestrichen werden sollen, und Preiserhöhungen hatte die Nürnberger für das laufende Jahr eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht gestellt.
US-Kreditkrise treibt Anleger um
Bis auf die Börse in Südkorea folgen die asiatischen Handelsplätze weitgehend den schwachen US-Vorgaben. Die sind geprägt von Abgaben im Finanzsektor, nachdem die Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance von Problemen mit Kreditnehmern und faulen Krediten berichtet hatten. Beide Titel brachen in der Folge ein. Händler sprechen von wachsenden Sorgen hinsichtlich des US-Kreditmarktes. Zwar handele es sich nicht um einen systemischen Kreditkollaps, aber um ein klares Warnsignal.
In Japan verliert der Nikkei auch belastet von der Yen-Stärke 1,2 Prozent auf 47.680 Punkte. Der Gouverneur der Bank von Japan, Kazuo Ueda, hält indes die Tür für eine kurzfristige Zinserhöhung weiter offen. Gleichwohl geben die Renditen japanischer Staatsanleihen wegen der gestiegenen Risikoaversion leicht nach.
In China geben der HSI in Hongkong und der Shanghai Composite wegen des weiter schwelenden Handelskonflikts mit den USA um 1,6 und 1,0 Prozent nach. In Südkorea steigt der Kospi zunächst auf Allzeithoch - getrieben von Hoffnungen auf ein Handelsabkommen mit den USA. Allerdings kommt der Index von den Tageshochs schon wieder deutlich zurück und liegt nur noch hauchdünn im Plus. Vertreter beider Staaten äußerten sich optimistisch über das Zustandekommen eines Handelsabkommens. Der australische S&P/ASX-200 büßt indes 0,8 Prozent ein.
Porsche findet neuen Chef
VW-Konzernchef Oliver Blume gibt einem Bericht zufolge sein Amt als Chef des Sportwagenherstellers Porsche bald auf. Der Aufsichtsrat habe sich auf einen Nachfolger geeinigt, "ab kommendem Jahr" werde Blume das Amt in neue Hände übergeben, berichtete die "Bild" unter Berufung auf Insider. Damit würde die viel kritisierte Doppelrolle Blumes an der Spitze der beiden Autobauer enden.
Die Zeitung berichtete, der Name des Nachfolgers werde noch geheim gehalten. "Nur so viel sickerte aus Aufsichtsratskreisen durch: es handelt sich um einen Mann. Er ist technisch versiert und kein Unbekannter in der Volkswagen-Welt." Der Aufsichtsrat von Porsche solle zeitnah über die Personalien abstimmen.
SAP-Rivale wegen KI-Themas verklagt
Salesforce ist von zwei Autorinnen wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzung verklagt worden. Der US-Cloud-Softwarekonzern soll Tausende Bücher ohne Genehmigung genutzt haben, um seine Künstliche Intelligenz (KI) zu trainieren, hieß es in einer Anklage. Die Schriftstellerinnen Molly Tanzer und Jennifer Gilmore werfen Salesforce vor, urheberrechtlich geschütztes Material verwendet zu haben, um ihre KI-Modelle der xGen-Reihe zu trainieren. Ähnliche Verfahren laufen gegen zahlreiche KI-Unternehmen.
Kaufen Anleger den Rücksetzer?
Der Dax wird aktuell rund 300 Punkte tiefer gesehen und damit unterhalb der Marke von 24.000 Zählern. Abzuwarten bleibt, ob Anleger mit der eingetrübten Stimmung sowie dem Wochenende vor der Tür erneut den Rücksetzer kaufen. Während am Freitag in der Vorwoche die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zu Extrazöllen auf US-Importe aus China in Höhe von 100 Prozent die Stimmung belasteten, sind es aktuell die Regionalbanken in den USA.
Hier werden die Risiken für Ausfälle von Kredit-Portfolios nach den jüngsten Nachrichten höher eingestuft, was zu einem massiven Abverkauf in dem Sektor führte. Dies dürfte auch seine Spuren bei den europäischen Banken hinterlassen. Mit Risk off dürften die defensiven Sektoren dagegen besser als der Gesamtmarkt laufen.
Kippt die Ticketsteuer auf Inlandsflüge?
Der Tourismus-Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß, schlägt eine Senkung der Ticketsteuer auf Inlandsflüge vor. "Die von der Ampel angehobene Luftverkehrsteuer muss so schnell wie möglich gesenkt werden - zum Beispiel in einem ersten Schritt bei Inlandsflügen", sagte Ploß den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch andere Wettbewerbsnachteile für die Luftfahrtbranche müssten aus Sicht des CDU-Politikers beseitigt werden.
Ploß geht damit auf einen Vorschlag der Flugbranche ein. Diese hatte angeregt, die Steuer bei Hin- und Rückflügen innerhalb Deutschlands nur einmal zu erheben, um den innerdeutschen Luftverkehr zu stärken. Derzeit zahlen Airlines für Inlandsflüge zweimal die Steuer.
Die Flugbranche kritisiert seit Langem die Luftverkehrssteuer. Deutsche Flughäfen gehören nach einer Erhebung des ADAC bei den staatlichen Steuern und Gebühren zu den teuersten in Europa. Vor allem Billigflieger machen einen weiten Bogen um die teuren Flughäfen. Die Luftfahrtbranche fordert eine Senkung oder Abschaffung der Luftverkehrssteuer.
Conti zeigt sich optimistisch
Continental sieht sich bei Umsatz und Gewinnmarge im dritten Quartal über den Markterwartungen. Durch eine bessere Preisstruktur seien negative Einflüsse aus niedrigeren Volumina, Wechselkurseffekten und Zollbelastungen nahezu komplett kompensiert worden, teilte der Reifenhersteller mit. Auch das gut anlaufende Winterreifengeschäft und niedrigere Fixkosten hätten sich ausgewirkt. Der Konzernumsatz liege mit 5,0 Milliarden Euro über dem Konsens der Analystenschätzungen von 4,9 Milliarden, die bereinigte EBIT-Marge werde bei rund 11,4 Prozent ebenfalls über der Marktprognose von 9,5 Prozent liegen.
In der Reifensparte liege der Umsatz wie am Markt erwartet bei rund 3,5 Milliarden Euro und die bereinigte EBIT-Marge bei rund 14,3 Prozent. Im Unternehmensbereich ContiTech habe der Umsatz ebenfalls wie erwartet rund 1,5 Milliarden Euro betragen und die bereinigte EBIT-Marge rund 6,6 Prozent. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 bekräftigte das Unternehmen.
"Anzeichen für Überhitzung"
Die Sorgen vor einer neuen Bankenkrise in den USA belasten die asiatischen Aktienmärkte. In Tokio gibt der Nikkei-Index um 0,9 Prozent auf 47.827,31 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notiert 0,7 Prozent niedriger bei 3180,89 Zählern. Der Shanghai Composite verliert 0,7 Prozent auf 3887,13 Stellen, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen um 1,1 Prozent auf 4566,80 Punkte fiel.
In Tokio folgen die Kurse den schwachen Vorgaben der Wall Street, wo Sorgen um US-Regionalbanken die Runde machten. Zudem belastet ein stärkerer Yen die Stimmung. Zu den größten Verlierern zählen Finanztitel. "Japans Markt zeigte in den vergangenen Sitzungen Anzeichen einer Überhitzung, und einige Anleger befürchteten, dass er jederzeit seinen Höhepunkt erreichen könnte", sagt Takamasa Ikeda, leitender Portfoliomanager bei GCI Asset Management.
Die chinesischen Börsen leiden unter den schwelenden Handelsspannungen zwischen Peking und Washington. Neue chinesische Sanktionen gegen US-Tochtergesellschaften des südkoreanischen Schiffbauers Hanwha Ocean sorgen für Verunsicherung. Die Maßnahmen seien ein Versuch, die Zusammenarbeit zwischen den USA und Südkorea zu untergraben und Seoul "zu nötigen", sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums. China hatte die Sanktionen am Dienstag mit Sicherheitsrisiken begründet.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Am Devisenmarkt ist eine Flucht in als sicher geltende Währungen zu beobachten. Der Dollar verliert im asiatischen Handel 0,2 Prozent auf 150,11 Yen und notiert zur Schweizer Währung 0,3 Prozent niedriger bei 0,7903 Franken. Zum chinesischen Yuan legt der Dollar hingegen leicht auf 7,1229 zu. Der Euro steigt 0,2 Prozent auf 1,1709 Dollar, gibt jedoch zum Franken um 0,1 Prozent auf 0,9252 nach.
Euro / Dollar
Bier wird teurer
Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins "Inside" aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen.
Neben mehreren Großbrauern erhöhten auch viele kleine Brauereien ihre Preise. Allerdings müsse sich erst noch zeigen, in welchem Umfang die Abnehmer der Brauereien Preiserhöhungen hinnehmen und an die Konsumenten weitergeben.
Angesichts der großen Überkapazitäten in der deutschen Braubranche habe der Handel leichtes Spiel, Bier zu möglichst günstigen Konditionen einzukaufen, sagte "Inside"-Herausgeber Niklas Other. Zudem biete der Handel die beliebteste Biersorte Pils häufig zu Aktionspreisen deutlich unter den Standardpreisen an. Die Verbraucher könnten damit nach wie vor Bier im Handel zu Preisen wie schon vor Jahrzehnten kaufen.
Durchatmen ist angesagt
Der Dax arbeitet an einem Wochengewinn. Im gestrigen Geschäft zog der deutsche Börsenleitindex 0,4 Prozent an, schloss mit einem Stand von 24:472 Punkten. "Die Märkte schwanken zwischen Hoffnung und Vorsicht", blieben aber angesichts des wieder hochgekochten Handelsstreits zwischen den USA und China relativ gelassen, kommentierte Marktexperte Timo Emden. "Solange der Ton zwischen Washington und Peking nicht schärfer wird, bleibt die Furcht vor einer Eskalation zwar eingepreist, aber nicht dominant."
Es deutet sich ein ruhiger Wochenschluss an. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel haben zum Abschluss der IWF-Herbsttagung zu einer Pressekonferenz in Washington eingeladen. Dabei dürfte es um die Finanzierung der Ukraine, aber auch um den Wiederaufbau des Gazastreifens gehen. Auch der Zustand der Weltwirtschaft sowie der Handelsstreit dürften Thema werden.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.