DAX geht geknickt ins Wochenende - Deutsche Bank im Fokus
Ein ereignisreicher Handelstag liegt hinter dem deutschen Aktienmarkt. Zeitweise gingen die Kurse steil nach unten, doch am Nachmittag reduzierten sich die Verluste etwas. Grund waren die stabilen US-Börsen.
Übergeordnet kam der Druck aus dem Bankensektor. Nach den Schieflagen der Silicon Valley Bank sowie der Credit Suisse ging bei Anlegern die Sorge um, dass weitere Problemfälle im Sektor zu Tage treten könnten. Die jüngsten Leitzinsanhebungen der Zentralbanken verschärfen den Stress im Sektor noch zusätzlich. "Es fehlen Informationen, um das Risikoprofil im Sektor einschätzen zu können", sagte ein Marktteilnehmer.
Der DAX ging mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 14.957 Punkte aus dem Handel, sein Tagestief lag bei 14.810 Zählern. Dennoch verzeichnete der Leitindex ein kleines Wochenplus. Der EUROSTOXX50 notierte zwei Prozent tiefer bei 4124 Stellen.
Vor allem die Aktie der Deutschen Bank ist zeitweise mächtig unter die Räder geraten. Das Frankfurter Geldhaus hatte angekündigt, nachrangige Anleihen mit einem Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar vor ihrer Fälligkeit zurückzukaufen. Die Aktie verlor in der Spitze fast 15 Prozent und war am Handelsende mit einem Minus von 8,5 Prozent immer noch der mit Abstand schwächste Wert im DAX. Zweitschwächster Wert waren Commerzbank mit minus 5,5 Prozent.
Grund für den Einbruch des Aktienkurses der Deutschen Bank ist offenbar auch der Anstieg der Credit-Default-Swaps (CDS), sprich des Preises für die Absicherung von Ausfallrisiken etwa von Bankanleihen. ING-Analyst Salah-Eddine Bouhmidi sprach von einer "Überspitzung der aktuellen Lage".
Keine Akzente setzten in dem Umfeld die jüngsten europäischen Einkaufsmanagerindizes. Diese zeigten laut Commerzbank eine gespaltene Konjunktur. Hierauf deute zumindest der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, der im März weiter um satte 2,9 Punkte auf 55,6 zulegte. Er habe damit die Erwartungen den zweiten Monat in Folge deutlich übertroffen. "Da fällt es auf den ersten Blick kaum ins Gewicht, dass der Index für das verarbeitende Gewerbe weiter um 1,4 Punkte auf 47,1 nachgegeben hat", so die Coba-Analysten.