Wirtschaft

Leichte Aufschläge zum Abschluss An der Wall Street ist etwas Ruhe eingekehrt

Die Wall Street in New York.

Die Zinsanhebung der Fed beschäftigt die Anleger weiterhin.

(Foto: Bebeto Matthews/AP/dpa)

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Nach dem verlustreichen Vortag beruhigen sich die US-Börsen und schließen mit einem leichten Plus. Experten führen das auf die beschwichtigenden Signale der US-Notenbank zurück. Stärke sendet erneut der Arbeitsmarkt aus.

Nach den kräftigen Verlusten am Vortag im Anschluss an die Zinserhöhung der US-Notenbank haben die US-Börsen mit leichten Aufschlägen geschlossen. Deutlich höhere Gewinne konnten im Verlauf nicht gehalten werden. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 32.105 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 1,0 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.145 (Mittwoch: 768) Kursgewinner und 1.885 (2.249) -verlierer. Unverändert schlossen 89 (114) Titel.

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Die Anleger versuchten weiterhin, sich einen Reim auf die Aussagen der Fed am Vortag zu machen. Entsprach die Zinsanhebung um 25 Basispunkte noch der Erwartung, überraschte Notenbankgouverneur Jerome Powell mit dem Ausschließen einer Zinssenkung im laufenden Jahr, worüber am Zinsterminmarkt zuletzt spekuliert worden war. Positiv nehmen Anleger aber die Andeutung Powells zur Kenntnis, dass mit der jüngsten Zinserhöhung das meiste hinter dem Markt liegen könnte. Am Markt wird indes noch mit einer weiteren Anhebung gerechnet.

"Es ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Ein großer Teil davon ist darauf zurückzuführen, dass die Fed signalisiert hat, sie sei fast durch", erläuterte Investmentstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros die verbesserte Stimmung.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte in vorbereiteten Bemerkungen für eine Anhörung des Repräsentantenhauses, dass die Regierung zusätzliche Schritte unternehmen würde, um das US-Bankensystem zu stabilisieren, falls dies notwendig sei. Am Vortag hatten die Börsen deutlich nachgegeben, nachdem Yellen vor einem Senatsausschuss erklärt hatte, dass eine "pauschale" Einlagensicherung von ihrem Ministerium weder erwogen noch diskutiert worden sei. Dies hatte wieder Sorgen um den US-Bankensektor geweckt.

Erneut Stärke sendete der Arbeitsmarkt aus, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten sich besser als erwartet und fielen auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Der Verkauf von Neubauten ist im Februar entgegen den Erwartungen um 1,1 Prozent gestiegen.

Dollar verfestigt sich etwas

Am Devisenmarkt notierte der Dollar zunächst leichter, erholte sich im Verlauf jedoch wieder. Der Dollarindex gewann schließlich 0,2 Prozent. Am Vortag hatte der Greenback mit den Äußerungen der Fed und einer möglichen Zinserhöhungspause deutlich abgewertet. Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den Vortagesabgaben im Gefolge des Zinsentscheids der Fed noch etwas nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 4,7 Basispunkte auf 3,40 Prozent. Der Markt preise eine weniger forsche Zinserhöhungspolitik ein, hieß es.

Die Ölpreise zeigten sich volatil und gaben schließlich etwas nach. Die Preise für die Sorten Brent und WTI fielen um bis zu 2,4 Prozent. Zuletzt hatten sich die Erdölpreise wieder etwas erholt, nachdem die Turbulenzen im Bankensektor Sorgen vor einem Wirtschaftsabschwung und einen damit verbundenen Nachfragerückgang geschürt hatten. Der Goldpreis profitierte von der Spekulation auf eine Zinserhöhungspause und einem schwächer tendierenden Dollar. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,6 Prozent.

Coinbase unter Druck

Unter den Einzelwerten gerieten Coinbase mit einer drohenden Klage der US-Börsenaufsicht SEC unter Druck. Die Kryptobörse hat mutmaßlich gegen Bestimmungen zum Anlegerschutz verstoßen, wie es in dem Schreiben der SEC an Coinbase heißt. Die Aktie sackte um 14,1 Prozent ab. Der Autokonzern Ford Motor (-0,5%) rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit etwa 3 Milliarden Dollar Verlust aus dem noch jungen Geschäft mit Elektrofahrzeugen. Die Summe zeigt, welch langen Weg die traditionellen Hersteller noch gehen müssen, um ihr E-Mobility-Geschäft profitabel zu machen.

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Die Beratungsgesellschaft Accenture (+7,3%) streicht in den kommenden 18 Monaten rund 19.000 Arbeitsplätze, das entspricht etwa 2,5 Prozent der Belegschaft. Steelcase verbesserten sich um 6,0 Prozent. Der Büromöbelhersteller hat im vierten Quartal auf dem amerikanischen Kontinent mehr Möbel verkauft. Nach eigenen Angaben profitierte das Unternehmen davon, dass mehr Firmen ihre Mitarbeiter zurück in die Büros beordern.

SQZ Biotechnologies machten einen Kurssprung um 32,6 Prozent. Nach ersten ermutigenden Ergebnissen wird die Phase-1-Studie eines Mittels zur Behandlung von HPV-16-bedingten Tumoren fortgesetzt. Chewy verloren 7,5 Prozent. Der Einzelhändler für Tierprodukte verbuchte einen überraschenden Rückgang seiner aktiven Kunden im Digitalgeschäft.

Nach der indischen Adani Gruppe hat Hindenburg Research das Technologieunternehmen Block ins Visier genommen. Die Aktie brach um 14,8 Prozent ein. In einer Studie wirft der Leerverkäufer dem Unternehmen unter anderem vor, Investoren mit falschen Bewertungskennziffern in die Irre geführt zu haben. Block betreibt eine Bezahlplattform für mittelgroße und kleinere Unternehmen.

Quelle: ntv.de, mdi/DJ

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