Freitag, 26. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
09:17 Uhr

"Es gibt wieder Zoll-Diskussionen"

Auch zum Wochenschluss bleibt sich der Dax treu - und bewegt sich zum Start in den Handel zunächst kaum. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 23.630 Punkten, nachdem er das gestrige Geschäft mit 23.535 Zählern beendet hatte.

"Es gibt wieder ein paar Zoll-Diskussionen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer, der auf die Ankündigung weiterer Zollmaßnahmen durch US-Präsident Donald Trump verweist. "Die USA versuchen, abgewanderte Industrien zurückzuholen - mit Hilfe von Zöllen", erläutert er. "Pharmawerte wie Qiagen, Merck oder auch Bayer rücken deshalb in den Blick."

Dax
Dax 23.631,59

08:58 Uhr

"Buy European": EU plant Schutzzölle

Die Europäische Union will offenbar mit neuen Schutzmaßnahmen auf die zunehmende Abschottung des US-Marktes und Billigimporte aus China reagieren. Schon in den kommenden Wochen wolle die EU-Kommission weitreichende Schutzzölle gegen chinesischen Stahl und daraus hergestellte Produkte von über 25 bis 50 Prozent verhängen, berichtete das "Handelsblatt" unter Verweis auf hochrangige Brüsseler Beamte. Zugleich plane die EU, die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an "Buy European"-Regeln zu koppeln. U-Bahnen, Züge und Trassen sollten künftig mit grünem Stahl aus Europa gebaut werden, so das Blatt. Großunternehmen und Autovermietungen sollen mit Quoten dazu bewegt werden, bevorzugt europäische Elektroautos für ihre Fuhrparks zu kaufen.

Die Zeitung zitierte EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné mit den Worten, Europa habe keine andere Wahl, als ein neues Gleichgewicht zu finden. Dafür brauche es weniger Handelsschranken im Inneren, mit einem Binnenmarkt, der wirklich funktioniere - aber eben auch "Schutzmaßnahmen, um das Gleichgewicht mit Partnern wiederherzustellen, die sich an gar keine Regeln mehr halten."

08:40 Uhr

Pharmasektor steht im Fokus

Der Sektor der europäischen Pharmatitel dürfte sich schwächer als der Gesamtmarkt entwickeln. Den Grund liefert US-Präsident Donald Trump mit seinen neuesten Zoll-Plänen. Er kündigte Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die USA an. "Welchen Hersteller es nun genau betrifft, ist bisher noch recht unklar", so ein Aktienhändler in einer ersten Einschätzung. So soll es vor allem um Marken- oder patentgeschützte Medikamente gehen. Sollten Pharma-Hersteller allerdings eine Produktionsstätte in den USA bauen, könnten sie damit den Zoll umgehen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Bereits in Asien tendierte der Pharma-Sektor schwächer als der Gesamtmarkt.

Merck KGaA
Merck KGaA 106,55
Novartis
Novartis 104,40

08:21 Uhr

Geo-, Handels- und Zinspolitik sorgen Anleger

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge nahezu unverändert in den Handel starten. Gestern hatte der deutsche Leitindex 0,6 Prozent tiefer bei 23.534,83 Punkten geschlossen. Für schlechte Stimmung an den Börsen sorgten neu entflammte Zinssorgen nach den jüngsten US-Konjunkturdaten. Weitere Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der US-Notenbank Fed liefern zum Wochenschluss die Zahlen zu den persönlichen Ausgaben der US-Bürger im August. Der sogenannte PCE-Preisdeflator gilt als bevorzugtes Inflationsbarometer der Fed.

Im Fokus auf der Unternehmensseite steht die Pharmabranche. US-Präsident Donald Trump hat einen Zoll von 100 Prozent auf importierte Marken-Arzneimittel ab dem 1. Oktober 2025 angekündigt. Die Anleger blicken zudem auf die Geopolitik. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Er hat angekündigt, sich in seiner Rede gegen diejenigen zu wenden, die jüngst einen Staat Palästina anerkannt hätten.

08:04 Uhr

Pharmawerte in Asien unter Druck

Mit teils kräftigen Verlusten zeigen sich die asiatischen Börsen am letzten Handelstag der Woche. Die Sorgen vor einer weiteren Verschärfung des Zoll-Konflikts mit den USA belasten das Sentiment. Dazu kommen erneut negative Vorgaben von der Wall Street. Hintergrund war die weiter unklare Frage über den künftigen Zinskurs der US-Notenbank. Dies rückt den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, in den Fokus, der am Nachmittag veröffentlicht wird.

Nikkei
Nikkei 45.354,99

US-Präsident Trump hat auf eine Vielzahl von Produkten neue Zölle verhängt, die am 1. Oktober in Kraft treten sollen. Trump kündigte Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die USA an. In der Folge stehen vor allem die Pharma-Werte in Asien unter Abgabedruck. So fallen Samsung Biologics um 1,7 Prozent und WuXi Biologics geben in Hongkong um 1,3 Prozent nach. Die Aktien von Daiichi Sankyo büßen in Tokio 2,6 Prozent ein.

An den chinesischen Börsen verliert der Shanghai Composite 0,2 Prozent und für den Hang-Seng-Index geht es um 0,6 Prozent nach unten. Der Kospi büßt dagegen 2,7 Prozent ein, belastet von Abgaben bei den schwergewichteten Werten aus dem Technologie-Bereich.

07:43 Uhr

TikTok-Verkauf: Trump macht Weg frei

US-Präsident Donald Trump hat mit einer Verordnung den Weg für den Verkauf des US-Geschäfts von TikTok an eine Gruppe von US-Investoren freigemacht. Die Anordnung stellt fest, dass der Plan die nationalen Sicherheitsanforderungen eines Gesetzes aus dem Jahr 2024 erfüllt. Die neue US-Firma werde mit rund 14 Milliarden Dollar bewertet, sagte Vizepräsident JD Vance und nannte damit erstmals einen Preis für die populäre Video-App. "Das wird komplett amerikanisch betrieben", sagte Trump. Michael Dell, Rupert Murdoch und "wahrscheinlich vier oder fünf absolut erstklassige Investoren" seien an dem Geschäft beteiligt.

Trump hatte die Durchsetzung des Gesetzes aus dem Jahr 2024, das ein Verbot der App vorschreibt, falls die chinesischen Eigentümer sie nicht verkaufen, wiederholt aufgeschoben. Stattdessen gab es Bemühungen, die US-Vermögenswerte von TikTok von der globalen Plattform zu trennen, amerikanische und andere Investoren zu gewinnen und die Zustimmung der chinesischen Regierung zu erhalten. "Es gab einigen Widerstand auf chinesischer Seite, aber das Wesentliche, was wir erreichen wollten, war, den Betrieb von TikTok aufrechtzuerhalten." Zudem sollte sichergestellt werden, dass die Datensicherheit der Amerikaner wie gesetzlich vorgeschrieben gewährleistet ist. Trump sagte mit Blick auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping: "Ich habe mit Präsident Xi gesprochen. Wir hatten ein gutes Gespräch, ich habe ihm gesagt, was wir tun, und er hat gesagt, machen Sie weiter." TikTok hat 170 Millionen Nutzer in den USA.

07:29 Uhr

Muss Russland Förderung drosseln? Ölpreise reagieren

Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise an und steuern auf den größten Wochenanstieg seit Anfang Juni zu. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 0,4 Prozent auf 69,66 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,5 Prozent fester bei 65,29 Dollar.

Brent
Brent 69,53

Die Händler verweisen auf die anhaltenden ukrainischen Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur. Diese zwingen die Regierung in Moskau, Treibstoffexporte einzuschränken und die Rohölförderung möglicherweise zu drosseln. "Die Gewinne wurden durch die andauernden ukrainischen Drohnenangriffe auf die russische Ölinfrastruktur gestützt", sagt IG-Analyst Tony Sycamore. Der Rückgang der Raffineriekapazitäten nach ukrainischen Drohnenangriffen hat Moskau an den Rand einer Drosselung der Rohölförderung gebracht. In mehreren russischen Regionen herrscht bereits ein Mangel an bestimmten Kraftstoffsorten. Zusätzlich hat ein überraschender Rückgang der wöchentlichen US-Rohölvorräte die Preise in dieser Woche auf den höchsten Stand seit dem 1. August getrieben.

07:13 Uhr

Asien-Börsen reagieren auf neue Zollpläne Trumps

US-Präsident Donald Trumps Ankündigung neuer Zölle belastet die Börsen in Asien. Zudem dämpfen überraschend starke Konjunkturdaten aus den USA die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der Fed. Trump hatte angekündigt, ab dem 1. Oktober Zölle von 100 Prozent auf importierte Markenmedikamente, 25 Prozent auf schwere Lastwagen und 50 Prozent auf Küchenschränke zu erheben. In der kommenden Woche sollen zudem Abgaben von 50 Prozent auf Badezimmerausstattungen und 30 Prozent auf Polstermöbel folgen. "Dies trägt zu einem ohnehin schon unsicheren Umfeld für risikoreiche Anlagen bei", sagt der Marktanalyst Tony Sycamore von IG.

In Tokio gibt der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 45.629,79 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notiert 0,4 Prozent höher bei 3198,32 Zählern. Der Shanghai Composite verliert 0,2 Prozent auf 3845,41 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,4 Prozent auf 4572,70 Punkte.

Nikkei
Nikkei 45.354,99

In ganz Asien fallen vor allem die Aktien von Pharmaunternehmen. Der japanische Pharma-Index gibt um 1,4 Prozent nach, während der in Hongkong notierte Index für innovative Medikamente um 2,8 Prozent abrutscht. Die Papiere des südkoreanischen Arzneimittelherstellers SK Biopharmaceuticals fallen um 2,7 Prozent. Die Aktien des australischen Biotech-Unternehmens CSL verlieren 1,6 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich mehr als drei Prozent verloren hatten. Ein Index, der die in China notierten Möbelhersteller abbildet, fiel ebenfalls um 1,1 Prozent. "Wir wappnen uns gegen branchenspezifische Zölle für Arzneimittel", sagt Khoon Goh, Leiter des Asien-Research bei ANZ. Entscheidend sei, dass es bisher kaum Details gebe. Die Zölle schienen jedoch nur für Marken- oder patentgeschützte Medikamente zu gelten.

06:55 Uhr

Tokios Inflation liegt deutlich über Notenbankziel

Die Inflation in der japanischen Hauptstadt Tokio hat sich im September stabil gezeigt und liegt weiter deutlich über dem Ziel der Notenbank von zwei Prozent. Die Kernrate der Verbraucherpreise stieg laut Regierungsdaten wie schon im August um 2,5 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 2,8 Prozent gerechnet. Die Kernrate klammert die schwankungsanfälligen Preise für frische Lebensmittel aus, berücksichtigt aber die Energiekosten.

Die Daten werden eine wichtige Rolle bei der nächsten Sitzung der Bank of Japan (BOJ) am 29. und 30. Oktober spielen. Die Teuerung in Tokio gilt als ein Frühindikator für die landesweite Entwicklung. Eine von der Notenbank noch stärker beachtete Inflationsrate, die sowohl Lebensmittel- als auch Energiekosten ausklammert, schwächte sich ab. Sie lag im September bei 2,5 Prozent nach 3,0 Prozent im August.

06:34 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 149,70 Yen und legt leicht auf 7,1329 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7994 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1676 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 0,9337 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 149,87

06:17 Uhr

Trumps neue Zölle: Diese Bereiche sind betroffen

Arzneimittel, schwere Lastwagen und Möbel: US-Präsident Donald Trump hat auf eine Vielzahl von Importprodukten ab Oktober neue Zölle verhängt. Ob die neuen Regelungen auf bereits geltende Abgaben - etwa länderspezifische Sätze - draufgeschlagen werden, war zunächst unklar. Vor allem Pharmaprodukte gerieten ins Visier des Präsidenten.Deutsche Pharmaindustrie bangt

Trump kündigte an, ab 1. Oktober Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten zu erheben. Sollten Pharmahersteller eine Produktionsstätte in den USA bauen, könnten sie damit den Zoll umgehen. Unternehmen, die entweder bereits einen Baubeginn festgelegt oder mit dem Bau angefangen hätten, seien von den geplanten Aufschlägen ausgenommen, hieß es weiter.

05:59 Uhr

Preisdaten fressen Zinsfantasie auf

Bislang ist der Dax in dieser Handelswoche nicht aus seinem Seitwärtstrend ausgebrochen. Es ging einmal etwas hoch, dann runter und so weiter. Gestern schloss der deutsche Börsenleitindex mit einem Abschlag von 0,6 Prozent und 23.535 Punkten. Die Anleger seien vorsichtig, hieß es von Marktteilnehmern.

Ein Grund: das heutige Konjunkturhighlight, die US-Konsumausgaben: Die US-Bürger dürften dabei ihren Konsum im August weiter moderat gesteigert haben. Volkswirte erwarten einen Zuwachs von 0,5 Prozent. Der private Konsum gilt als Motor der US-Wirtschaft. Notenbankchef Jerome Powell verwies jüngst darauf, dass sich das Wachstumstempo im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum verlangsamt hat - auch wegen weniger spendabler Verbraucher. Die Zentralbank soll Vollbeschäftigung fördern und Preisstabilität sichern. Sie strebt bei der Teuerungsrate einen Wert von zwei Prozent an. Dabei achtet sie auf ein Inflationsmaß, das auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten bezogen ist. Dieser sogenannte PCE-Index dürfte laut Experten im August um 2,7 Prozent zum Vorjahr gestiegen sein, nach 2,6 Prozent im Juli.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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