Westwind und Omikron bremsen Dax am Ende aus
Zum Schluss wurde es doch eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen: Die deutschen Aktienindizes kannten ab Nachmittag nur eine Richtung, nämlich die nach unten. Dabei waren Dax & Co. am Morgen verheißungsvoll in den Handel gestartet.
Der Stellenaufbau in den USA im November ist mit 210.000 weit unter der Erwartung von 573.000 geblieben. Die Daten sind nicht leicht zu interpretieren. Während einige Marktteilnehmer nun ein vorsichtigeres Vorgehen der US-Notenbank erwarten, glauben andere, dass die Fed an ihrem zuletzt eingeschlagenen falkenhaften Kurs festhalten wird, und die Reduzierung der Wertpapiere ab Dezember beschleunigen wird. Letztere Sichtweise scheint sich am Markt durchzusetzen. Der IWF rät die Fed-Banker jedenfalls wegen hoher Inflation zu einer strafferen Geldpolitik.
Ebenso beunruhigend für die Märkte war wohl die Äußerung von Biontech-Chef Ugur Sahin. Er geht angesichts der stark mutierten Omikron-Variante von der Notwendigkeit eines neuen Covid-19-Impfstoffs aus. Sahin erwartet, dass sich Omikron als Antikörper-Escape-Variante entwickeln wird. "Das bedeutet, dass diese Variante möglicherweise in der Lage ist, geimpfte Personen zu infizieren." Dies gelte auch für Genesene.
Für den Dax blieb am Ende nur der Rückzug um 0,6 Prozent auf 15.170 Punkte. Damit verzeichnete der Leitindex ein Wochenminus von 87 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte ein Prozent leichter bei 4069 Punkten.
Bei den Einzelwerten gewannen Allianz nach der Dividendenankündigung 0,6 Prozent. Der Versicherer strebt an, die Dividende mindestens fünf Prozent über Vorjahr zu heben. Auch die Mittelfristziele zum EPS-Wachstum kommen gut an. Hier will Europas größter Versicherer ein jährliches Wachstum des Ergebnisses je Aktie von fünf bis sieben Prozent erreichen.
Aurubis sprangen um 7,5 Prozent nach oben. Hier trieb vor allem die deutliche Anhebung der Dividende auf 1,60 Euro je Aktie. Analysten hatten im Schnitt nur 1,48 Euro gesehen.