DAX geht mit Gewinnen ins Wochenende
Der Aufschwung an den europäischen Börsen hat sich im Tagesverlauf beschleunigt. Der DAX schließt 2,5 Prozent fester bei 13.459 Punkten. Damit steigt der deutsche Leitindex auf den höchsten Stand seit sechs Wochen und hat die Delle nach der Zinserhöhung der US-Notenbank mehr als wettgemacht.
Der Markt setzt darauf, dass China die strikten Corona-Regeln im Land lockert. Zudem stützt der neue US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung.
Gewinner des Tages sind Adidas, die um 21 Prozent nach oben schießen. Puma-Vorstandschef Björn Gulden wird seinen Vertrag nicht verlängern und könnte schon bald an die Spitze des größeren Rivalen wechseln. Adidas bestätigte, dass sich das Unternehmen in Gesprächen mit dem Norweger über die Nachfolge des amtierenden Vorstandschefs Kasper Rorsted befindet.
Umsatzeinbruch bei Twitter - Musk schimpft über "Aktivistengruppen"
Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk beklagt sich über einen Umsatzeinbruch, nachdem große Unternehmen mit ihrer Werbung beim Online-Dienst pausieren. Musk machte dafür "Aktivistengruppen" verantwortlich, die Druck auf Werbetreibende ausübten. Dabei habe sich beim Umgang mit kontroversen Inhalten nichts verändert, und man habe alles unternommen, um diese Aktivisten zufriedenzustellen, so Musk. "Sie versuchen, die Redefreiheit in Amerika zu verstören", behauptete er, ohne die Gruppen näher zu benennen.
Heute hatte sich der VW-Konzern anderen großen Unternehmen angeschlossen, die ihre Werbung bei Twitter aussetzen. Womöglich noch bedrohlicher für Twitters Anzeigengeschäft, das rund 90 Prozent des Umsatzes ausmacht: Auch die großen internationalen Werbekonzerne, die milliardenschwere Anzeigenetats für Unternehmen verwalten, gehen auf Abstand.
Die Firmen wollen offenbar abwarten, wie sich Twitter nach der Übernahme verändert. Musk hat immer wieder kritisiert, Twitter schränke die Redefreiheit zu stark ein. In einem offenen Brief an die Werbekunden versprach er in der vergangenen Woche zwar, dass nicht jeder ohne Konsequenzen alles bei Twitter aussprechen dürfen werde. Dann verbreitete er am Wochenende aber selbst einen Link zu einer unbegründeten Verschwörungstheorie über den Angriff auf Paul Pelosi, den Mann der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.
Rüstungsaktien rauschen nach unten
Rüstungsaktien liegen schwach im Markt. Hensoldt fallen um 6 Prozent, Rheinmetall um 3,4 Prozent, Thales um 1,3 Prozent und BAE Systems um 1,8 Prozent. "Die Spekulationen um eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg nehmen wieder einmal zu", sagt ein Händler. Anlass biete der bevorstehende G20-Gipfel. Daneben wird auch darauf verwiesen, Bundeskanzler Olaf Scholz könnte China zu mehr Druck auf Russland bewegen.
Geht es jetzt in die Jahresendrally?
Adidas-Aktien gehen durch die Decke
Die Aktien von Adidas schießen um knapp 18 Prozent nach oben. Der Grund: Puma-Chef Björn Gulden verlängert seinen Vertrag nicht. Nun wird darauf gewettet, dass er an die Adidas-Spitze wechselt.
Der frühere Fußball-Profi Gulden galt an der Spitze von Puma als Erfolgsgarant. In seiner Zeit im Vorstand hat er den Abstand zum deutschen Branchenprimus Adidas verringern können und den Aufstieg von Puma in den Börsenindex Dax ermöglicht.
Auch Adidas trennt sich von seinem Vorstandschef. Der Abschied des Dänen Kasper Rorsted war bereits im August verkündet worden.
Chef verlässt Puma
Puma-Vorstandschef Björn Gulden lässt seinen Vertrag mit dem fränkischen Sportartikelkonzern zum Jahresende auslaufen. "Ich habe noch sehr viel Energie für eine operative Rolle für die nächsten fünf bis zehn Jahre, aber das wäre für Puma zu lange gewesen", so Gulden.
Den Posten des Norwegers übernimmt zum 1. Januar Arne Freundt, der erst im vergangenen Jahr als Vertriebschef in den Vorstand aufgestiegen war. Der 42-Jährige erhält einen Vier-Jahres-Vertrag. Gulden hatte zuletzt ausweichend auf die Frage reagiert, ob er als Nachfolger von Kasper Rorsted zum größeren Nachbarn und Rivalen Adidas wechseln wolle. Ihm liege kein Angebot vor.
EZB will Zins-Kurs notfalls verschärfen
Die Europäische Zentralbank wird den Kampf gegen die Inflation laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde notfalls verschärfen. "Wir dürfen und werden es nicht zulassen, dass sich die hohe Inflation festsetzt", sagte Lagarde in Tallinn. Die EZB strebt mittelfristig einen Wert bei der Inflation von 2 Prozent an. Zuletzt waren die Verbraucherpreise im Euroraum weit darüber hinausgeschossen - auf den Rekordwert von 10,7 Prozent.
Die EZB hat jüngst mit einem weiteren ungewöhnlich großen Schritt die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Lagarde signalisierte weitere Anhebungen. Die nächste Sitzung steht Mitte Dezember an.
Aktienkurse steigen wegen Hoffnung auf Corona-Lockerung in China
Die Hoffnung, dass in China die harte Null-Covid-Politik bald gelockert wird, treibt die europäischen Börsen an. Der Dax tendiert 1,5 Prozent höher bei 13.330 Punkten, der EuroStoxx50 klettert um 1,7 Prozent auf 3657 Zähler.
Seit einigen Tagen mehren sich die Signale, dass China im Frühjahr die strikten Maßnahmen aufweichen könnte, die zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie eingeführt wurden, aber die Wirtschaft erheblich belasten.
In Kürze werde es an diesem Kurs erhebliche Änderungen geben, sagte etwa Chinas früherer Chef-Epidemiologe am Zentrum für Seuchenprävention, Guang Zeng. Zur Begründung verwies er darauf, dass immer mehr Voraussetzungen für solche Schritte vorlägen, etwa neue Impfstoffe und Fortschritte, die die Volksrepublik bei der Medikamentenforschung gemacht habe.
VW stoppt Werbung auf Twitter nach Musk-Übernahme
Volkswagen hat sich Unternehmen angeschlossen, die ihre Werbung auf Twitter nach der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk auf Eis legen. Als Grund nannten die Wolfsburger die Ankündigung von Twitter, Richtlinien für die Platzierung von Werbung zu überarbeiten. Der VW-Konzern habe jetzt "seinen Marken empfohlen, ihre bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren", heißt es. Ein endgültiger Werbestopp sei das nicht: "Wir beobachten die Situation genau und werden je nach Entwicklung über die nächsten Schritte entscheiden."
So viel Geld verdient Borussia Dortmund
Der nach der Corona-Pandemie wieder uneingeschränkt laufende Spielbetrieb hat dem Fußballbundesligisten Borussia Dortmund zum Saisonauftakt einen höheren Gewinn beschert. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 verdiente der BVB 37,8 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 32,1 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 94,1 auf 104,3 Millionen Euro.
Monte Paschi stürzen ab
Eine Neuemission drückt die Aktien der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi die Siena tief ins Minus. Die Papiere rauschen um 18,5 Prozent in den Keller und wurden zeitweise automatisch vom Handel ausgesetzt. Zuvor hatten Aktionäre den Löwenanteil der 2,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung gezeichnet.
Der italienische Staat, der 64 Prozent der Anteile der Krisenbank besitzt, investierte 1,6 Milliarden Euro in die Kapitalerhöhung. Die älteste Bank der Welt verkauft das milliardenschwere Aktienpaket, um sich vor einer erneuten Pleite zu retten. Das Institut baut 3500 Stellen ab und braucht zusätzliche Liquidität, um die Abfindungen für Frührenten-Vereinbarungen und eine potenzielle Kapitallücke von 500 Millionen Euro auszugleichen.
Erfolg in China – Biontech-Aktien steigen kräftig
Die Aktien von Biontech steigen um 6,5 Prozent und erreichen damit ein Dreimonatshoch. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch in Peking grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech für in China lebende Ausländer bekommen. Dies sei Teil einer vereinbarten engeren Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie, sagte er nach Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping sowie Ministerpräsident Regierungschef Li Keqiang.
"Dies kann natürlich nur ein erster Schritt sein", sagte Scholz zu der Zulassung für Ausländer mit Wohnsitz in China ("Expatriates"). "Ich hoffe, dass der Kreis der Berechtigten bald erweitert werden kann, bis hin zu einer allgemeinen freien Verfügbarkeit des Stoffes." Es sei auch "auch über die Perspektive einer allgemeinen Zulassung von Biontech in China" gesprochen worden.
Inflations-Vorbote steigt unerfreulich kräftig
Die Preise der Hersteller im Euroraum steigen rasant. Die Produzentenpreise in der Industrie erhöhten sich im September um 41,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilt. Im August lag das Plus noch bei 43,4 Prozent - ein Rekordwert.
Allein im Energiebereich gab es im September eine Verteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat von 108,2 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie um 14,5 Prozent an.
In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben. Die Inflation im Euroraum war im Oktober erstmals seit der Einführung des Euro über die Marke von zehn Prozent geklettert.
Öl wird teurer - Gerüchte über Chinas Corona-Politik
Die Ölpreise sind stark gestiegen. Am Markt wird erneut darauf spekuliert, dass China die strikte Corona-Politik lockern könnte. Dies schürt die Hoffnung auf eine höhere Nachfrage nach Öl. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet am Morgen 96,55 US-Dollar und damit 1,92 Dollar mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 1,94 auf 90,11 Dollar.
Das konsequente Vorgehen in China gegen die Ausbreitung des Coronavirus führte in den vergangenen Monaten immer wieder zu umfangreichen Lockdowns. Analysten der Bank of China gehen davon aus, dass als Folge der harten Corona-Politik die Ölnachfrage in China in diesem Jahr um durchschnittlich 400.000 Barrel pro Tag gesunken ist.
Rezession wird wahrscheinlicher
Die Geschäfte der deutschen Dienstleister schrumpfen trotz wachsender Rezesssionssorgen nicht mehr so schnell. Das zeigt der heute veröffentlichte finale S&P Global Service-Index zur Geschäftstätigkeit. Er notierte im Oktober mit 46,5 Punkten zwar den vierten Monat in Folge unter der Schwelle von 50 Zählern, ab der Wachstum angezeigt wird. Obwohl der aktuelle Wert damit nach wie vor ein solides Minus ausweist, steht er doch für eine Verbesserung im Vergleich zum Vormonat. Damals war das Barometer mit 45 Punkten noch auf ein 28-Monatstief gefallen.
Mit aktuell 45,1 Punkten rutschte allerdings der Composite-Index, der die Entwicklung der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, im Oktober nochmals tiefer in den roten Bereich - und zwar auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020. Im September war noch ein Wert von 45,7 Punkten erreicht worden. "Dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal schrumpfen wird, scheint mittlerweile unausweichlich", sagt Phil Smith von S&P Global Market Intelligence.
Auftragseingänge der Industrie brechen ein
Die deutsche Industrie hat im September einen Auftragseinbruch erlitten. Die Bestellungen gingen im Vergleich zum August um 4 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Vergleich zum September vor einem Jahr lag der Auftragseingang kalenderbereinigt sogar 10,8 Prozent niedriger. "Der Höhenflug der Auftragseingänge, der sich nach der Corona-Pandemie im Zuge von Nachholeffekten eingestellt hatte, scheint beendet zu sein", so das Bundeswirtschaftsministerium. Die Auftragseingänge lägen nun wieder auf einem Niveau wie vor der Corona-Krise.
Deutsche-Bank-Konkurrentin übertrifft Erwartungen
Die Société Générale hat ihren Gewinn im dritten Quartal dank guter Erträge stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Sowohl das Privatkunden- als auch das Investmentbanking-Geschäft erzielten robuste Ergebnisse, wie die Bank mitteilt. Die Prognose für die operative Marge für das Jahr hob das Geldhaus an.
Der französische Kreditgeber meldete einen vierteljährlichen Nettogewinn von 1,50 Milliarden Euro, gegenüber 1,60 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Das Netto-Bankergebnis, die wichtigste Kennzahl, stieg um 2,3 Prozent auf 6,83 Milliarden Euro. Dies lag über den Erwartungen eines Nettogewinns von 1,05 Milliarden und Erträgen von 6,29 Milliarden Euro.
Das in Paris ansässige Unternehmen erklärte, das Ergebnis sei auf die Widerstandsfähigkeit seiner französischen Privatkundenbank, das starke Wachstum seines internationalen Privatkundengeschäfts und die robuste Leistung seiner Investmentbank zurückzuführen.
Die Bank hob ihre operative Margeprognose für das Jahr an und erklärte, dass die zugrunde liegende Cost-to-Income-Ratio für 2022 bei 64 Prozent liegen werde, verglichen mit einem früheren Ziel von 64 Prozent bis 66 Prozent. Ende September lag sie bei 59,6 Prozent.
Societe Generale k
Kryptoplattform rutscht in die roten Zahlen
Die Kryptoplattform Coinbase Global muss der Talfahrt der Cyber-Devisen Tribut zollen. Das US-Unternehmen wies für das dritte Quartal einen Nettoverlust von 544,6 Millionen Dollar aus nach einem Überschuss von 406,1 Millionen Dollar im Vorjahr. Die Transaktionseinnahmen seien um 64 Prozent auf 365,9 Millionen Dollar gefallen. Die Nettoerlöse seien um 53,3 Prozent auf 576,4 Millionen Dollar eingebrochen. Die Kryptowelt kämpft mit hoher Volatilität. Wegen der hohen Inflation, steigenden Zinsen und geopolitischen Spannungen haben sich viele Investoren von Risikowerten getrennt, zu denen Kryptowährungen gehören.
DAX geht optimistisch in den Tag
Der Frankfurter Aktienmarkt startet mit Gewinnen. Der DAX legt 0,6 Prozent auf 13.212 Punkte zu, der MDAX 1,3 Prozent auf 23.567 Zähler. Für den SDAX geht es 0,8 Prozent nach oben auf 11.279 Punkte.
Mehr zahlende Streaming-Kunden bei RTL
Wegen zeitlich verschobener Auslieferungen von Produktionen und Inhalten rechnet der Fernsehkonzern RTL im laufenden Jahr mit weniger Umsatz als angekündigt. Der Erlös dürfte auf 7,2 Milliarden Euro steigen, teilt das MDax-Unternehmen mit.
Von Juli bis September steigerte RTL den Konzernumsatz im Vorjahresvergleich um fast ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate steht damit ein Plus von zwölf Prozent auf 5 Milliarden Euro zu Buche. Dabei profitierte das Unternehmen maßgeblich von seinem weltweiten Inhaltegeschäft mit Fremantle, das fast 28 Prozent mehr erlöste. Der Werbeumsatz blieb nahezu stabil. "Mit Blick auf das vierte Quartal gehen wir davon aus, dass sich das schwierige Umfeld auf den Werbemärkten, vor allem in Deutschland, fortsetzen wird", sagte Rabe.
In den ersten neun Monaten konnte die RTL-Gruppe deutlich mehr zahlende Abonnenten für ihre Streaming-Plattformen RTL+ in Deutschland und Videoland in den Niederlanden gewinnen. Mit knapp 4,8 Millionen zahlenden Kunden lag die Zahl rund 40 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Übergewinnsteuer wirkt bei Enel
Die Aktie von Enel wird tiefer erwartet. Dafür sprechen nach Aussage von Marktteilnehmern zwei Gründe. Zum einen hatte der italienische Versorger am Vorabend die Jahresprognose nach einem Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten reduziert. Das Unternehmen plant 2022 nur noch mit einem bereinigten Nettogewinn von 5,0 Milliarden bis 5,3 Milliarden Euro. Belastend wirke sich hier eine mögliche Besteuerung der Gewinne in Spanien aus. Bisher wurden 5,6 Milliarden bis 5,8 Milliarden Euro erwartet. Zweitens wurden die Ziele für die Nettoverschuldung gestreckt.
Diese US-Aktien wurden nachbörslich abgestraft
Quartalsausweise etwa von Paypal haben den nachbörslichen US-Handel am Donnerstag bestimmt. Die Aktien von Paypal verloren 9,7 Prozent, nachdem der Zahlungsdienstleister bei Vorlage seiner Drittquartalszahlen seine Umsatzprognose gesenkt hatte. Dass Umsatz und Ergebnis im Quartal über den Erwartungen lagen, fiel nicht ins Gewicht.
Pessimistische Ausblicke ließen Atlassian und Twilio um fast 23 bzw 21 Prozent abstürzen. Cloudflare verbilligten sich um 12,3 Prozent. Das Unternehmen hatte mit seinen Drittquartalszahlen zwar die Erwartungen übertroffen, doch hat sich das Wachstum der Kundenzahl verringert. Nach Zahlen mit Licht und Schatten zeigten sich Amgen (-0,1%) knapp behauptet.
"Werden uns an höhere Inflationsraten gewöhnen müssen"
DAX-Anleger schöpfen neue Hoffnung
Zum Wochenschluss wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.195 Zähler taxiert, was einem Aufschlag von rund 0,5 Prozent entspricht.
Am Donnerstag hatte er nach geplatzten Hoffnungen auf kleinere Zinsschritte der US-Notenbank Fed ein Prozent im Minus bei 13.130,19 Punkten geschlossen. Weitere Impulse erhofft sich der Markt von einer Rede der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, in der estnischen Hauptstadt Tallin am Freitag. Bei den Konjunkturdaten stehen erneut die US-Jobdaten im Fokus. Trotz der Zinserhöhungen läuft der von Personalmangel geprägte Arbeitsmarkt weiter heiß. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass im Oktober 200.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft entstanden sind. Im September waren es 263.000. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote dürfte hingegen um einen Tick auf 3,6 Prozent steigen. Investoren warten auch auf die finalen Oktober-Einkaufsmanagerindizes.
Experten zufolge sollten sie sich sowohl beim Dienstleistungssektor als auch bei der Industrie in Deutschland und der Euro-Zone stabil zeigen. In der Bundesrepublik stehen noch die Aufträge in der Industrie auf dem Plan. Da erwarten die Analysten im Schnitt einen deutlich kleineren Rückgang - um ein halbes Prozent im September im Vergleich zum Minus von 2,4 Prozent im Vormonat.
Deutscher Immobilienriese steigert Gewinn deutlich
Der Immobilien-Konzern Vonovia hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein deutliches Gewinnplus erzielt. Der Bochumer Konzern bestätigte zudem seine Prognose für 2022. Im kommenden Jahr werde sich aber die Zinsentwicklung beim Gewinn (Group FFO) bemerkbar machen - dieser werde "leicht unter dem Niveau von 2022 liegen", teilt Vonovia mit.
Der Gewinn aus dem operativen Geschäft (Group FFO) - die bei Immobilienfirmen zentrale Kennziffer - erhöhte sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres durch die Übernahme des kleineren Konkurrenten Deutsche Wohnen, steigende Mieten und einen historisch niedrigen Leerstand um 35 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Vonovia-Chef Rolf Buch will nun aber angesichts steigender Zinsen und Kapitalkosten vom durch Zukäufe getragenen Expansionskurs der vergangenen Jahre abrücken. Vielmehr will sich der Bochumer Dax-Konzern von Wohnungen trennen und Investoren bei einzelnen Projekten ins Boot holen.
Die Prognosen bestätigte Buch: Vonovia geht im laufenden Jahr für zentrale Kennzahlen von einem Wachstum von voraussichtlich mehr als 20 Prozent aus. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft (Group FFO) soll damit in einer Bandbreite von rund 2,0 bis 2,1 Milliarden Euro liegen. Für 2023 prognostiziert Buch nun einen Anstieg des Umsatzes - die Summe der Segmenterlöse - auf 6,8 bis 7,4 Milliarden Euro. Der operative Ertrag (Ebitda) werde voraussichtlich leicht über dem Vorjahreswert liegen, der Group FFO "aufgrund der Zins- und Steuerentwicklung" leicht unter 2022.
Hoffnung auf Ende der Null-Covid-Politik beflügelt HSI
An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich keine einheitliche Tendenz feststellen. Die negativen Vorgaben der US-Börsen werden jedoch meist ignoriert. Deutlich nach oben geht es in China.
In Shanghai legt der Composite 2,6 Prozent zu. In Hongkong macht der Hang-Seng-Index einen Satz von 7,1 Prozent, angetrieben vom Technologiesektor, dessen Subindex um gut 11 Prozent steigt. Beobachter verweisen auf neue Spekulationen über einen Ausstieg Chinas aus der Null-Covid-Politik. In Sydney (+0,5%) und Seoul (+0,5%) überwiegt jedoch Vorsicht vor den US-Arbeitsmarktdaten, die im späteren Tagesverlauf veröffentlicht werden, wenn die Börsen der Region längst geschlossen sind.
Der Nikkei in Tokio gibt derweil 1,8 Prozent nach. Händler sprechen von Nachholbedarf. Der japanische Aktienmarkt war am Donnerstag wegen eines Feiertags geschlossen, so dass die Anleger erst mit einem Tag Verspätung auf die als falkenhaft interpretierten Aussagen der US-Notenbank vom späten Mittwoch reagieren können.
Schnappt sich Gucci-Mutter Tom Ford?
Der Gucci-Eigner Kering befindet sich einem Medienbericht zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf der Modemarke Tom Ford. Der französische Luxuskonzern mit Marken wie Yves Saint Laurent und Bottega Veneta, der mit Rivalen wie Estee Lauder bei der möglichen Übernahme konkurriere, sei nun der Favorit im Rennen um Tom Ford, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Einigung sei bald möglich. Die Gespräche könnten aber immer noch scheitern. Kering lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab. Die Zeitung hatte im August von Verhandlungen von Estee Lauder über eine Übernahme von Tom Ford im Volumen von drei Milliarden Dollar berichtet.
Paypal enttäuscht mit Ausblick
San Jose (dpa) - Der Online-Bezahldienst Paypal hat im Sommer starkes Wachstum verbucht. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um elf Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar (7,02 Mrd Euro), wie der Konzern mitteilt. Der Nettogewinn legte um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Obwohl die Ergebnisse die Markterwartungen übertrafen, reagierte die Aktie nachbörslich mit einem Kursrutsch um zeitweise mehr als zehn Prozent. Paypal enttäuschte Anleger mit einer verhaltenen Prognose für das Schlussvierteljahr. Das Unternehmen rechnet mit einer deutlichen Abschwächung des Umsatzwachstums.
"Ihre Rolle bei Twitter" - Mitarbeiter erfahren per E-Mail über Entlassungen
Die Mitarbeiter von Twitter sollen heute per E-Mail erfahren, ob sie nach der Übernahme durch Elon Musk noch bei dem Online-Dienst arbeiten. Das Schreiben werde mit dem Betreff "Ihre Rolle bei Twitter" versehen sein, kündigt das Unternehmen in einer von mehreren US-Medien veröffentlichten Rundmail an. Medienberichten zufolge könnte mit 3700 Jobs rund jeder zweite Arbeitsplatz bei dem Kurznachrichtendienst wegfallen. Tech-Milliardär Musk hatte vergangene Woche den Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar abgeschlossen.
Der Rundmail zufolge sollen die Mitarbeiter, die bei Twitter bleiben können, die E-Mail zu 9.00 Uhr US-Westküstenzeit am Freitag (17.00 MEZ) an ihre Firmen-Adresse bekommen. Wer seinen Job verliert, erhält demnach Informationen über die weiteren Schritte an seine private E-Mail-Adresse.
Die Twitter-Büros werden am Freitag geschlossen bleiben und alle Zugangskarten deaktiviert sein, wie es weiter hieß. Das dürfte eine Vorsichtsmaßnahme sein, um eventuelle Protesthandlungen Entlassener auszuschließen. Beispiellos wäre das nicht: Im November 2017 deaktivierte ein Support-Mitarbeiter an seinem letzten Tag im Job den Twitter-Account des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Es dauerte rund zehn Minuten, bis er wieder online war.
In der Rundmail hieß es, der Stellenabbau sei "unglücklicherweise notwendig, um den Erfolg des Unternehmens in der Zukunft sicherzustellen". Twitter schrieb zuletzt rote Zahlen. Auch hatte Musk für den Übernahmedeal Kredite von rund 13 Milliarden Dollar aufgenommen - und deren Bedienung erfordert laut Medienberichten mehr Geld als das Twitter-Geschäft an freien Mitteln dafür abwirft.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 148,09 Yen und gibt 0,3 Prozent auf 7,2765 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 1,0109 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 0,9770 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9879 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,4 Prozent auf 1,1204 Dollar.
Euro / Dollar o
Tokioter Börse schwächelt - Shanghai und Shenzhen deutlich fester
Die Aktien an den asiatischen Börsen haben zugelegt. Schwung erhielten sie durch die Aktienentwicklung in Hongkong und China. Der Dollar erlebte seine beste Woche seit mehr als einem Monat, da die Anleger die Aussicht auf eine Anhebung der Zinsen durch die Federal Reserve im nächsten Jahr auf fünf Prozent einpreisten.
Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell am Mittwoch hatten die Aktienmärkte weltweit verunsichert. Er bezeichnete es als "sehr verfrüht" über eine Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken. Das machte die Hoffnungen der Anleger auf eine kurzfristige Wende in der Zinspolitik zunichte.
Die Empfindlichkeit der Fed gegenüber einer Verbesserung der Finanzbedingungen ist offenbar recht hoch und so wird es unserer Meinung nach auch bleiben, solange die Inflation für sie zu hoch ist", sagten Citibank-Analysten. Dies sei keine gute Voraussetzung für risikoreiche Anlagen.
Der Nikkei liegt im Verlauf 2 Prozent tiefer bei 27.103 Punkten. Der Topix sinkt 1,4 Prozent und lag bei 1913 Punkten. Der Shanghai Composite notiert 1,7 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 2,3 Prozent.
Fällt die 13.000er-Marke?
Im Donnerstagsgeschäft hat der DAX zwischenzeitlich Kurs auf die 13.000er-Marke genommen. Bei einem Tagestief von 13.023 Zählern drehte der deutsche Börsenleitindex dann, am Ende verabschiedete er sich mit einem Abschlag von 1 Prozent oder knapp 125 Punkten bei einem Stand von 13.130 aus dem Handel. Die Aussicht darauf, dass es mit den Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auch im kommenden Jahr weitergehen könnte, drückte auf die Stimmung auf dem Parkett. Zudem sorgte die Berichtssaison für einigen Wirbel, belastete ein schwacher Autosektor. Nun ist die Frage: Fängt sich der DAX im Freitagshandel? Zunächst sieht es danach aus: Der Index wird mit Kursen um 13.160 Zähler wieder etwas fester taxiert.
Ein Durchatmen zum Wochenschluss könnte dennoch schwierig werden, denn sowohl auf der Konjunktur- als auch auf der Unternehmensseite steht noch einiges an. Anleger haben vor allem die Ergebniszahlen des DAX-Immobilienkonzerns Vonovia im Blick, dessen Aktie zuletzt deutlich nachgegeben hatte. Daneben spielt die Musik in der zweiten Reihe: Gea, Krones, RTL und Bertelsmann öffnen ihre Geschäftsbücher. International veröffentlichen etwa Societe Generale, Intesa und Telefonica Geschäftszahlen. Die Konkurrenten aus dem deutschen Börsenleitindex, Deutsche Bank und Deutsche Telekom, dürften dadurch ebenfalls in den Blick der Anleger rücken.
Bereits am Morgen stehen deutsche Auftragseingangsdaten auf der Konjunkturagenda. Aus Frankreich gibt es Zahlen zur Entwicklung der dortigen Industrieproduktion, aus der EU zu den Erzeugerpreisen. Dazu kommen Einkaufsmanagerdaten zum nicht-verarbeitenden Gewerbe etwa aus Deutschland, Italien, Frankreich und der EU. Am Nachmittag werden in den USA noch die Arbeitsmarktdaten für Oktober vorgestellt, die den Markt dann noch einmal durcheinanderwirbeln könnten.