Robust heißt das DAX-Zauberwort
Der DAX hat sich nach der Erholungs-Rally vom Dienstag zur Wochenmitte robust gezeigt. Der deutsche Börsenleitindex holte seine anfänglichen Verluste schnell auf und drehte sogar in positives Terrain. Am Nachmittag verpassten ihm allerdings US-Inflationsdaten einen kleinen Dämpfer. Der DAX schließt 0,2 Prozent im Plus bei einem Stand von 15.460 Punkten.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets spricht von einer Verschnaufpause des DAX. "Ob die (vorangegangene) Korrektur damit bereits abgeschlossen ist, lässt sich an der Börse zwar nie mit Gewissheit sagen. Aber der überzeugende Sprung um fast dreihundert Punkte nach oben gestern hat zumindest viele Bären vom Parkett verjagt."
Die Erzeugerpreise in den USA sind im September stärker als erwartet gestiegen, was tendenziell wieder Ängste vor einer restriktiven Geldpolitik schürte. Zuletzt hatten moderate Töne von US-Notenbankern, die auf eine neuerliche Zinspause in den Vereinigten Staaten hoffen lassen, die Sorgen wegen des akuten Konflikts im Nahen Osten in den Hintergrund gedrängt. Nun warten die Anleger noch auf das Protokoll zur September-Sitzung der US-Notenbank Fed am Abend, das ebenfalls Hinweise für den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed geben könnte.
Am deutschen Aktienmarkt standen die deutlichen Kursverluste des Dialyseanbieters FMC und des Mutterkonzerns Fresenius im Mittelpunkt. Die FMC-Titel stürzten bis auf ein Tief seit Jahresbeginn ab und verloren zuletzt noch mehr als 17 Prozent. Die Aktien von Dax-Schlusslicht Fresenius stabilisierten sich am Tief von Ende Juni, hier ging es fast acht Prozent nach unten. Als Belastung erwies sich ein Forschungserfolg von Novo Nordisk, dessen Aktien daraufhin deutlich anzogen.
Eine Studie des Unternehmens mit seinem Antidiabetikum bei chronischen Nierenpatienten sei unerwartet früh zur befürchteten Belastung geworden, schrieb JPMorgan-Analyst David Adlington. Der Diabetesspezialist könne die Studie nun vorzeitig beenden - wegen erwiesener Wirksamkeit. Das mittel- bis langfristige Wachstum in der Anzahl der Dialysepatienten dürfte damit ordentlich gebremst werden, so Adlington.
Die Aktien der Porsche AG schafften dagegen einen Kursgewinn von fast einem Prozent. Börsianer verwiesen auf letzte Gespräche mit Analysten vor der nahen Berichtssaison als Triebfeder. Zu hören sei beim Sportwagenbauer von positiven Signalen hinsichtlich des Abbaus der Lagerbestände und der durchschnittlichen Verkaufserlöse. Zudem sei das Vertrauen in die Jahresziele tendenziell gestärkt worden. Auch andere Werte der Autobranche tendierten stärker als der Gesamtmarkt.
Staatsverschuldung steigt wieder
Die weltweite Staatsverschuldung ist wieder auf dem Weg nach oben. Vor allem wegen hoher Defizite in den USA und China dürfte es 2023 einen Zuwachs geben, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert. Nach einem Sprung zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 hatte es danach eine leichte Entspannung gegeben. Mittelfristig dürfte die weltweite Staatsverschuldung jetzt um etwa einen Prozentpunkt pro Jahr zulegen. Zum Ende des Jahrzehnts würde sich die Verschuldung damit einer Quote von 100 Prozent im Verhältnis zur globalen Wirtschaftsleistung (BIP) annähern - mehr als vor der Pandemie erwartet. Deutschland liegt mit unter 70 Prozent deutlich darunter.
Deutscher Chipausrüster katapultiert sich an SDAX-Spitze
Ein positiver Analystenkommentar macht Siltronic begehrt. Die Aktien des Chipausrüsters rücken im SDAX um bis zu 10,4 Prozent auf 88,35 Euro vor - das ist der höchste Stand seit Juni 2022. Die Analysten der Citigroup sehen die Titel vor einem Wendepunkt und bescheinigen dem Unternehmen starke langfristige Aussichten und steigende Margen. Sie setzen die Titel auf "Buy" von "Neutral".
Novo-Nordisk-Studie schickt nicht nur FMC-Aktie in den Keller
Die Titel des Dialyse-Unternehmens Davita knicken um knapp 17 Prozent ein. Grund ist ein Studienerfolg von Novo Nordisk mit dem Diabetes-Präparat Ozempic. Dieses könnte die künftige Zahl von Dialyse-Patienten verringern, heißt es von Analysten.
Steigende Gold-Nachfrage: So sollten Anleger reagieren
Aktuell lässt der Konflikt im Nahen Osten die Nachfrage nach Gold steigen - nun kommt es darauf an, wie sich die Situation weiter entwickelt. Zuletzt sah es für den Goldpreis allerdings noch anders aus. Die Gründe dafür sind vor allem in der US-Wirtschaft und der Zinspolitik der Notenbanken zu finden. Anne-Kathrin Cyrus spricht mit Anja Schneider von der Société Générale über die vergangenen sowie aktuellen Entwicklungen und die Möglichkeiten, die Anlegerinnen und Anleger jetzt haben.
Birkenstock feiert Debüt
Von Linz am Rhein nach New York: Der Gesundheitsschuh-Konzern Birkenstock feiert sein Börsendebüt an der Wall Street. Dank einer vorsichtigen Festsetzung des Ausgabepreises knapp unterhalb der Mitte der Spanne sahen Experten am Mittwoch beim Börsendebüt Luft nach oben für die Aktie des Traditions-Unternehmens, dessen Wurzeln auf eine 1774 gegründete Schuhmacherei im hessischen Langen-Bergheim zurückreichen. Die 32,3 Millionen Papiere wurden zu 46 Dollar zugeteilt, obwohl die Nachfrage laut Investmentbankern auch einen Preis am oberen Ende der Spanne von 44 bis 49 Dollar ermöglicht hätte. Bis der erste Kurs der Birkenstock-Aktie feststeht, dürften etwa zwei Stunden nach dem Läuten der Börsenglocke vergehen.
Wall Street wartet auf Fed-Protokolle
Spekulationen auf ein baldiges Ende der Zinserhöhung treiben die Wall Street an. Der Dow-Jones-Index notiert 0,3 Prozent höher bei 33,822 Punkten. Der S&P-500 rückt 0,2 Prozent auf 4367 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewinnt 0,4 Prozent auf 13.619 Stellen.
Die Anleger hofften, dass die Veröffentlichung der Protokolle um 20 Uhr (MESZ) Hinweise auf ein baldiges Ende der geldpolitischen Straffung der Fed gibt. Die Experten der Helaba zeigten sich vorsichtig optimistisch: "Argumente für höhere Zinsen sind vorhanden, aber auch dagegen. Zuletzt hatten Fed-Vertreter eher vorsichtigere Töne angeschlagen und so werden das Protokoll und die Redebeiträge mit hohem Interesse verfolgt."
Post erwartet ordentliches Weihnachtsgeschäft
Der Logistikkonzern DHL hält nach den Worten von Vorstandschef Tobias Meyer an seiner breiten internationalen Aufstellung fest. "Wir haben eine relativ breite globale Präsenz und wollen diese auch aufrecht erhalten", sagt der Manager. Der Konzern setze weiter auf Globalisierung. Das Geschäft außerhalb Deutschlands habe zuletzt mehr als 90 Prozent zum Gewinn beigetragen. Zwar habe sich die Konjunktur im zweiten Halbjahr nicht so gut erholt wie erhofft. "Wir gehen schon davon aus, dass wir vor allem in den Konsumenten-lastigen Geschäften, in den Paketgeschäften, auch ein ordentliches Weihnachtsgeschäft sehen."
LVMH hat ein Luxus-Problem
Mit Enttäuschung aufgenommene Umsatzzahlen machen den LVMH-Aktien zu schaffen. Die Titel des französischen Luxusgüterkonzerns fallen an der Pariser Börse um bis zu 8,5 Prozent. Wegen der hohen Inflation und konjunktureller Unsicherheiten hat LVMH im dritten Quartal an Dynamik verloren. Die Aktien der Konkurrenz gehen ebenfalls auf Talfahrt: Hermes, Richemont und Christian Dior verlieren zwischen 2,6 und 6,2 Prozent.
US-Erzeugerpreise steigen unerwartet deutlich
Die US-Erzeugerpreise haben im September stärker als erwartet angezogen. Wie das Arbeitsministerium mitteilt, stiegen die Preise auf der Produzentenebene um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 2,2 (Vormonat: 1,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert.
Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie stiegen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhten sich auf Jahressicht um 2,7 (2,2) Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
Siemens Energy verkauft Trench Electric an Finanzinvestor
Der Elektrotechnik-Konzern Siemens Energy verkauft seine Hochspannungskomponenten-Sparte Trench Electric an den Finanzinvestor Triton. Die Mitarbeiter wurden auf einer Betriebsversammlung über den Verkauf informiert, wie ein Sprecher von Siemens Energy bestätigt. Die Arbeitnehmervertreter müssten aber noch zustimmen. Einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge liegt der Kaufpreis im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Der Konzern zählt das Unternehmen mit 2500 Mitarbeitern, das unter anderem Messwandler und Spulen für Umspannwerke herstellt, nicht mehr zum Kerngeschäft. Trench war deshalb bereits im Frühjahr ausgegliedert worden.
"Hoffe, dass Schluss ist mit Zinserhöhungen"
Die Teuerungsrate in Deutschland sinkt auf den niedrigsten Wert seit 18 Monaten, bleibt aber hoch. Woran es liegt, dass es bei der Inflation "in die richtige Richtung geht", erklärt Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg.
Deutsche Wirtschaft "kommt langsamer aus der Krise als gedacht"
Deutschland braucht für die Erholung von den Energiepreissprüngen im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr Zeit: Die Bundesregierung senkt ihre Konjunkturprognose und rechnet nun für dieses Jahr auch mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Vermutlich wird Deutschland 2023 damit als einziger großer Industriestaat nicht wachsen. Wirtschaftsminister Robert Habeck verweist auf internationale Konflikte und die notwendigen Zinserhöhungen der EZB zur Bekämpfung der hohen Inflation. "Wir kommen daher langsamer aus der Krise heraus als gedacht."
Konkret rechnet die Regierung nun - statt bisher mit einem Plus von 0,4 Prozent - mit einer um 0,4 Prozent schrumpfenden Wirtschaftsleistung. 2024 und 2025 soll es dann wieder Wachstumsraten von 1,3 und 1,5 Prozent geben. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 1,8 Prozent. Grünen-Politiker Habeck erwartet noch ein schwaches drittes Quartal 2023, danach aber eine Verbesserung vor allem im nächsten Jahr. Impulse dürften dabei vom privaten Konsum ausgehen.
Hier greifen Anleger vor US-Handelsstart bereits zu
Bei den US-Einzelwerten geht es für die Aktien von Exxon Mobil vorbörslich um 0,5 Prozent nach unten. Der Konzern steht kurz vor der Übernahme von Pioneer Natural Resources, berichtete Bloomberg. Der Preis soll bei mehr als 250 Dollar je Aktie liegen, was Pioneer Natural Resources mit 58 Milliarden Dollar oder mehr bewerten würde. Die Papiere von Pioneer Natural Resources steigen vor der Startglocke um 2,3 Prozent auf 242,80 Dollar.
HP gewinnen vorbörslich 1,4 Prozent. Das Unternehmen hat die Dividende um 5 Prozent erhöht. Außerdem soll der freie Cashflow des 2024 endenden Geschäftsjahres zu "etwa 100 Prozent" in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen den Aktionären zugutekommen. Den Ausblick des Unternehmens bezeichneten Beobachter als "solide".
Griechenland packt das Tafelsilber aus
Griechenland will im kommenden Jahr durch den Verkauf von Staatsvermögen so viel erlösen wie noch nie. Mehr als fünf Milliarden Euro sollen eingenommen werden, sagt der Chef der Privatisierungsagentur HRADF, Dimitris Politis. Das im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung am stärksten verschuldete Euro-Land hat seit 2011 rund zehn Milliarden Euro aus dem Verkauf von Staatsvermögen eingenommen. Privatisierungserlöse sind ein Kernpunkt des Sanierungsplans nach den internationalen Rettungsaktionen, die 2018 endeten und das Land während der jahrelangen Schuldenkrise über Wasser hielten.
Allein 1,5 Milliarden Euro soll die Vergabe von Konzessionen für die Egnatia-Autobahn einbringen, einer 658 Kilometer langen Mautstraße im Norden des Landes. Auch eine lang laufende Konzession für die Attika-Autobahn, eine 70 Kilometer lange Umgehungsstraße um Athen, soll viel Geld einbringen. Ebenso geplant ist der Verkauf eines 30-prozentigen Anteils am Athener Flughafen im Rahmen eines Börsengangs. Dieser solle bereits im ersten Quartal 2024 erfolgen und könnte mehr als 750 Millionen Euro einbringen, so Politis. Der in Deutschland beheimatete Flughafeninvestor und -betreiber AviAlliance könne dabei weitere zehn Prozent mit einem Aufschlag auf den Erstausgabepreis erwerben. Bislang halte er 40 Prozent.
Walgreens bekommt neuen Chef – Aktienkurs klettert
Die Ernennung von Tim Wentworth zum Vorstandschef stützt die Aktie von Walgreens Boots Alliance. Die Papiere der US-Apothekenkette rücken im vorbörslichen Handel an der Wall Street um gut zwei Prozent vor. Der ehemalige Chef des Gesundheitsdienstleisters Cigna wechselt zu Walgreens am 23. Oktober. Damit löst er die bisherige Konzernchefin Rosalind Brewer ab, die Anfang September nach weniger als drei Jahren an der Spitze unerwartet zurücktrat.
Rheinmetall schießt an die DAX-Spitze
Nach einem Analystenkommentar setzen sich Rheinmetall an die DAX-Spitze. Die Aktien des Rüstungskonzerns steigen um knapp zwei Prozent auf 259,60 Euro. Barclays hat die Aktien mit "Overweight" und einem Kursziel von 300 Euro in die Bewertung aufgenommen.
BP muss Investoren überzeugen
Gut kommt die erhöhte mittelfristige Gewinnprognose für 2030 von BP bei Analysten an. Sie vergrößere erneut die Lücke zwischen Unternehmensausblick und Konsenserwartungen, stellen die Analysten der RBC fest. Bei der vergangenen Prognoseerhöhung habe BP eine EBITDA-Spanne von 51 bis 56 Milliarden Dollar genannt, während der Konsens nur bei 38 Milliarden lag und dann auf 41,2 Milliarden Dollar anstieg. Nun habe BP den Ausblick auf 53 bis 58 Milliarden Dollar erhöht, womit erneut eine deutliche Lücke klaffe. Es liege jetzt an BP, die Investoren und Analysten davon zu überzeugen, dass dieser mittelfristige Wachstumspfad auch erreicht werden kann.
Fed-Direktorin sieht Zinsgipfel nicht erreicht
Fed-Direktorin Michelle Bowman hält den Zinsgipfel in den USA für voraussichtlich noch nicht erreicht. Trotz einiger Fortschritte beim Rückgang der Inflation dürfte aus ihrer Sicht eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig werden. Sie verweist darauf, dass die Inflationsrate noch weit über dem Ziel der Notenbank von zwei Prozent liege. Zugleich sprächen die Konsumausgaben und der robuste Arbeitsmarkt für einen straffen geldpolitischen Kurs: Der Leitzins müsse möglicherweise weiter angehoben werden und noch einige Zeit restriktiv bleiben.
Mehrere US-Währungshüter hatten allerdings darauf hingewiesen, dass mit dem jüngsten Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen die Notwendigkeit weiterer Straffungsschritte geringer geworden sei, weil sich die Finanzmärkte bereits in diese Richtung bewegten. Nach teils aggressiven Zinsschritten nach oben beließ die Fed den Leitzins im September in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Sie will die Inflation eindämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen, ohne den Wirtschaftsmotor abzuwürgen.
Israel-Krieg und IWF-Prognose: Wie reagiert die Börse?
Erneut fallende Renditen treiben Wall Street
Erneut mit Aufschlägen wird die Wall Street zur Wochenmitte erwartet. Der Future auf den S&P 500 gewinnt aktuell 0,2 Prozent. Damit würde sich die seit Freitag anhaltende Aufwärtstendenz fortsetzen. Stützend wirkt vor allem der erneute Rückgang der Renditen am US-Anleihemarkt. Auslöser sind vor allem vermehrte Stimmen aus der US-Notenbank, dass weitere Zinserhöhungen nicht notwendig sein könnten.
Einen Hinweis darauf, wie es um die Inflation steht, dürften die vor der Startglocke anstehenden US-Erzeugerpreise für den September liefern. Dazu steht am Abend das Protokoll der September-Sitzung der Fed auf der Agenda. Hier erhofft man sich Hinweise über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. So erklärte der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, am Dienstag, er sehe keine Notwendigkeit für weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Die Geldpolitik sei richtig, um die Inflation auf das Ziel der Fed von 2 Prozent zu drücken. Er fügte hinzu, obwohl sich die Wirtschaft verlangsame, sei nicht davon auszugehen, dass sie auf eine Rezession zusteuere.
Dazu kommt das Börsendebüt von Birkenstock. Der deutsche Schuhhersteller hat den Ausgabepreis auf 46 US-Dollar je Aktie festgesetzt. Der Ausgabepreis liegt damit etwas unter der Mitte der Preisspanne. Mit diesem Preis würde Birkenstock eine Bewertung von etwa 8,6 Milliarden Dollar erreichen.
Ex-Hedgefonds-Managerin gesteht Verbrechen
Im Betrugsverfahren gegen Sam Bankman-Fried hat die ehemalige Chefin seines Hedgefonds Alameda Research in ihrer Zeugenaussage gemeinsamen Betrug mit dem Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX eingeräumt. "Alameda zog mehrere Milliarden Dollar an Geld von FTX-Kunden ab und nutzte es für unsere eigenen Investitionen und zur Rückzahlung unserer Schulden", erklärt Caroline Ellison vor einem New Yorker Gericht. Bankman-Fried habe ihr zudem aufgetragen, den Kreditgebern des Fonds eine irreführende Alameda-Bilanz vorzulegen. Auf die Frage einer Staatsanwältin, ob sie Verbrechen begangen habe, antwortete Ellison: "Ja, das haben wir."
Die Aussage der Stanford-Absolventin und ehemaligen Partnerin von Bankman-Fried war mit besonderer Spannung erwartet worden. Sie wurde 2021 zur Mit-Geschäftsführerin von Alameda ernannt und übernahm im vergangenen Jahr die volle Kontrolle. Sie hatte sich im Vorfeld schuldig bekannt. Zuletzt belastete auch der frühere Technikchef Gary Wang seinen damaligen Chef. Als dritter ehemaliger Vertrauter von Bankman-Fried soll im Laufe des Verfahrens auch Nishad Singh aussagen. Die drei hatten angekündigt, mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten zu wollen. Bankman-Fried hat alle Betrugsvorwürfe mehrfach zurückgewiesen und auf unschuldig plädiert.
DAX beendet Erholungs-Rally
Der DAX kann die deutlichen Gewinne vom Dienstagsgeschäft zur Wochenmitte halten. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell mit Kursen um 15.420 Punkten nahezu unverändert zum Dienstagsschluss.
"Der DAX trotzt den Rezessionsängsten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Dass die deutsche Wirtschaft schrumpft und wegen ihrer Exportabhängigkeit Probleme in konjunkturell schwachen Zeiten hat, ist bekannt. Nach der Erholungs-Rally vom Dienstag ist das Thema heute eher die US-Zinspolitik", erläutert sie. "Am Nachmittag gibt es US-Inflationsdaten, am Abend, nach dem Börsenschluss hierzulande, noch das Fed-Protokoll."
Bis zu 25 Prozent mehr Lohn - GM kann Streik beenden
Der US-Autobauer General Motors (GM) und die kanadische Gewerkschaft Unifor haben eine vorläufige Einigung in den Tarifverhandlungen erzielt, wenige Stunden nachdem 4300 Beschäftigte in drei GM-Werken in den Streik getreten waren. Nach Angaben der Gewerkschaft folgt die vorläufige Einigung dem Abkommen, das Unifor im vergangenen Monat mit dem GM-Rivalen Ford Motor erzielt hat. Die Vereinbarung beinhaltet Lohnerhöhungen von bis zu 25 Prozent. Der Streik bedrohte die profitable Produktion von Lastkraftwagen des größten US-Automobilherstellers, wenn er fortgesetzt worden wäre. GM teilte mit, dass die Arbeit in allen drei Werken am Dienstagnachmittag wieder aufgenommen werde.
Unifor vertritt rund 18.000 kanadische Beschäftigte bei Ford, GM und der Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis. In den USA werden die drei Autobauer seit dem 15. September von der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) bestreikt. Durch die Arbeitsniederlegung muss GM täglich Verluste in Millionenhöhe hinnehmen.
Was macht den Hype um Birkenstock aus?
Birkenstock setzt für seinen Börsengang in New York Medienberichten zufolge den Preis pro Aktie bei 46 Dollar an. Das entspricht einer Gesamtbewertung des Unternehmens von umgerechnet rund 8,1 Milliarden Euro. Wie sich die Gesundheitslatschen zu gehypten Lifestyle-Sandalen entwickelten, fasst ntv zusammen.
Chip-Geschäft setzt Samsung zu
Verluste der Speicherchip-Sparte haben Samsung erneut die Bilanz verhagelt. Der südkoreanische Elektronik-Konzern gibt in einer vorläufigen Gewinnmitteilung für das dritte Quartal einen Einbruch des operativen Gewinns um 78 Prozent auf 2,4 Billionen Won – etwa 1,79 Milliarden Dollar - nach 10,85 Billionen Won im Vorjahreszeitraum bekannt. Analysten hatten mit einem Rückgang um 80 Prozent auf 2,1 Billionen Won gerechnet. Wegen der schwächelnden Konjunktur scheuen Hersteller von Smartphones und Computern die Bestellung neuer Chips. Sie schmelzen stattdessen ihre Lagerbestände ab. Der Umsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 67 Billionen Won gesunken sein, teilt Samsung mit. Detaillierte Ergebnisse will das Unternehmen im Laufe des Monats veröffentlichen.
Analysten pushen Befesa
Befesa steigen um 7 Prozent. Jefferies hat die Aktie mit Buy gestartet. Das Unternehmen erscheine gut positioniert, um Volumensteigerungen mit einem gut definierten Kapazitätsplan zu erreichen.
Aktienmarkt "sehr stark überverkauft"
Die Erholung an der Wall Street setzt sich fort. ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch nennt dafür die Gründe. Es geht auch um Spekulationen.
Öl wird teurer
Die Ölpreise legen auf erhöhtem Niveau leicht zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostet 87,96 US-Dollar. Das sind 31 Cent mehr als gestern Abend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung steigt um 26 Cent auf 86,23 Dollar.
Nach kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn haben sich die Erdölpreise stabilisiert. Aber die Sorge ist, dass der Angriff der Hamas auf Israel Auswirkungen auf den ölreichen Nahen Osten haben könnte.
Immer mehr Menschen nehmen das Flugzeug
Europas Flughäfen erwarten bereits im kommenden Jahr mehr Passagiere als vor der Corona-Pandemie. Nach einem starken jahresbezogenen Anstieg der Fluggastzahlen im August von 11,6 Prozent hat der Branchenverband ACI seine Prognose für das kommende Jahr hochgesetzt.
Das Volumen werde 1,4 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen, teilte der Verband mit. Für das laufende Jahr wird noch ein Rückstand von 4,5 Prozent erwartet.
Fresenius-Aktien stürzen ab
Zu den mit Abstand größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt zählen der Dialysekonzern Fresenius Medical Care, die im MDAX um bis zu 21 Prozent abstürzten. Die Mutter Fresenius notiert im DAX zwölf Prozent schwächer.
Grund sei die Erfolgsmeldung von Novo Nordisk, sagen Analysten. Das Diabetes-Medikament Ozempic des dänischen Pharmakonzerns könnte die künftige Zahl von Dialyse-Patienten verringern.
Novo Nordisk will eine Studie mit dem Diabetes-Medikament vorzeitig abbrechen, da die Wirksamkeit des Mittels bereits belegt sei. Aus einer Zwischenanalyse gehe klar hervor, dass die Behandlung erfolgreich sein würde.
DAX verliert leicht
Der DAX startet schwächer in den Tag. Der Leitindex verliert 0,2 Prozent auf 15.385 Zähler. Die zuletzt vor allem technisch motivierte Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der geopolitischen Krisenherde in beängstigender Geschwindigkeit zunehme, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets.
So viel kostet eine Birkenstock-Aktie
Der Gesundheitssandalen-Hersteller Birkenstock reizt bei seinem für heute angekündigten Börsengang in New York die Preisspanne überraschend doch nicht ganz aus. Die 32,3 Millionen Papiere würden zu 46 Dollar zugeteilt, knapp unterhalb der Mitte der Spanne, die von 44 bis 49 Dollar reichte, teilte das Traditions-Unternehmen mit.
Das "Wall Street Journal" (WSJ) hatte vorher darüber berichtet. Birkenstock und die begleitenden Investmentbanker hätten sich angesichts der wackligen Märkte entschieden, auf Nummer sicher zu gehen und den Preis vorsichtig anzusetzen, auch wenn die Nachfrage einen Ausgabepreis von 49 Dollar möglich gemacht hätte.
Zum Ausgabepreis wird Birkenstock mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien aus einem Management- und Mitarbeiter-Aktienprogramm eingerechnet, sind es 9,3 Milliarden.
Die Inflation verliert ihren Schrecken
Die Inflation in Deutschland ist im September auf den niedrigsten Stand seit 18 Monaten gesunken. Die Verbraucherpreise lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 4,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit bestätigte die Behörde eine erste Schätzung.
Im August war noch ein Preisanstieg um 6,1 Prozent innerhalb eines Jahres verzeichnet worden.
Eine Vier vor dem Komma bei der Jahresteuerungsrate gab es zuletzt im Februar vergangenen Jahres mit damals 4,3 Prozent. Nach Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 waren die Energiepreise rasant gestiegen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben.
So wird der DAX heute starten
Heute wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger in den Handel gehen. Lang & Schwarz sieht den Leitindex zum Start 0,2 Prozent im Minus. Gestern hatte der DAX trotz der Kämpfe zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas fast 2 Prozent höher bei 15.423 Punkten geschlossen.
Der Euro hält sich wacker
Der Euro tendiert stabil. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,0605 Dollar und damit in etwa so viel wie gestern Abend.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag etwas tiefer auf 1,0582 Dollar festgesetzt. Von seinen Verlusten zu Wochenbeginn hat sich der Euro damit wieder erholt.
Exxon will gigantische Übernahme bekanntgeben
Der US-Ölriese Exxon Mobil will heute mitteilen, dass er den Konkurrenten Pioneer Natural für satte 60 Milliarden Dollar kaufen wird. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf Insider. Die Übernahme wäre die größte in diesem Jahr überhaupt und der größte Deal von Exxon seit 1998, als der Ölriese den Konzern Mobil für 81 Milliarden Dollar geschluckt hatte. Exxon lehnte eine Stellungnahme ab, Pioneer war zunächst nicht erreichbar.
Wall Street zieht Asien nach oben
Angesichts der Kursgewinne in den USA legen die Börsen in Ostasien weiter zu. Sinkende Anleiherenditen und Aussagen von US-Notenbankvertretern, dass keine weiteren Zinserhöhungen nötig seien, hatten die Kurse an der Wall Street nach oben getrieben.
Unter den Börsen der Region ragt der südkoreanische Aktienmarkt mit einem Plus von 2,3 Prozent heraus. Indexschwergewicht Samsung Electronics gibt dem Leitindex Kospi Auftrieb. Die Samsung-Aktie rückt um fast 4 Prozent vor, nachdem der Konzern überzeugende vorläufige Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt hat.
Etwas bescheidener fallen die Kursgewinne an den anderen Handelsplätzen aus. Der Nikkei-225-Index rückt in Tokio um 0,8 Prozent vor. In Hongkong geht es mit dem Hang-Seng-Index um 1,4 Prozent nach oben. In Shanghai liegt der Composite-Index 0,2 Prozent im Plus.
Das wird für den DAX heute wichtig
Nach dem ersten Schock über den Hamas-Überfall auf Israel sind die Anleger gestern an den Aktienmarkt zurückgekehrt. Für gute Laune an der Frankfurter Börse sorgten dabei vor allem die jüngsten Aussagen der US-Notenbanker. Der DAX notierte zum Handelsschluss zwei Prozent höher bei 15.424 Punkten. Wichtige Vertreter der US-Notenbank Fed wie Vizechef Philip Jefferson deuteten zuletzt darauf hin, dass die hohen Anleiherenditen "Vorsicht" bei weiteren Zinserhöhungen erforderlich machten. Dies schürte Hoffnungen auf ein baldiges Ende der geldpolitischen Straffung.
Was liegt heute an? Der Gesundheitsschuh-Hersteller Birkenstock feiert sein Debüt an der New Yorker Börse. Vorstandschef Oliver Reichert, der dem traditionsreichen Unternehmen ein hippes Image verpasst hat, soll an der Wall Street die Börsenglocke läuten. Mit Spannung erwartet wird, ob sich der Kurs dann über dem Ausgabepreis einpendelt, der Insidern zufolge mit 49 Dollar am oberen Ende der Preisspanne liegen sollte.
Das Statistische Bundesamt legt die endgültigen Preisdaten für September vor. Vorläufigen Daten zufolge kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 4,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im August hatte die Teuerungsrate noch 6,1 Prozent betragen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt die Herbstprognose vor. Laut Reuters rechnet er mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung. In seiner Projektion geht das Ministerium demnach für 2023 von einem preisbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent aus. In der Frühjahrsprojektion hatte Habeck noch ein Plus in gleicher Höhe erwartet.
Die US-Notenbank veröffentlicht am Abend MESZ die Protokolle ihrer September-Sitzung. Investoren erhoffen sich davon Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs. Nach teils kräftigen Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation hatten die Währungshüter auf der Sitzung die Füße still gehalten. Fed-Chef Jerome Powell machte jedoch klar, dass bei den Zinsen noch Luft nach oben ist.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.