Mittwoch, 15. Oktober 2025Der Börsen-Tag

09:00 Uhr

Opel-Mutter nimmt Milliardensumme in die Hand

Stellantis hat eine Rekordinvestition von 13 Milliarden Dollar in den USA angekündigt. Mit dem Geld sollen in den kommenden vier Jahren fünf neue Modelle auf den Markt gebracht und 5000 Arbeitsplätze in den Werken im Mittleren Westen geschaffen werden, wie der Opel-Mutterkonzern mitteilte. Die in den USA notierten Aktien von Stellantis legten im nachbörslichen Handel um rund zwei Prozent zu.

Stellantis
Stellantis 8,38

Der französisch-italienisch-amerikanische Autobauer ist in Nordamerika mit den US-Marken Chrysler, Dodge und Ram vertreten. Dort legten die Verkäufe im vergangenen dritten Quartal um 35 Prozent auf 403.000 Fahrzeuge zu. Dies sei unter anderem auf die Einführung des neuen Pick-up Ram 1500 zurückzuführen, ein Koloss mit Acht-Zylinder-Verbrennungsmotor, wie es hieß.

08:38 Uhr

Pfizer wirbt für Pharma-Kooperation mit China

Pfizer-Chef Albert Bourla hat bei der US-Pharmaindustrie für eine engere Zusammenarbeit mit China geworben. Das Land weise eine beeindruckende Geschwindigkeit in der Arzneimittelentwicklung auf, sagte Bourla. China habe sich so in den vergangenen zehn Jahren einen Anteil von 30 Prozent an der weltweiten Arzneimittelentwicklung gesichert. "In der Biopharmazie haben Chinas dramatische Geschwindigkeit, Kosten und Größe eine Verschiebung in der globalen Wettbewerbslandschaft ausgelöst", fügte der Chef des US-Konzerns hinzu. Das Land verfüge derzeit über rund 1200 neuartige Medikamentenkandidaten, verglichen mit etwa 60 vor zehn Jahren.

Pfizer
Pfizer 21,16

Bourlas Äußerungen stehen im Kontrast zur Politik von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat den wichtigsten wirtschaftlichen Rivalen China mit einer Kaskade von Zöllen auf importierte Waren im Wert von Milliarden Dollar überzogen. Zudem verabschiedete das US-Repräsentantenhaus im vergangenen Jahr einen Gesetzentwurf, der die Geschäfte von US-Unternehmen mit chinesischen Pharmafirmen einschränken sollte. Die Maßnahme scheiterte zwar im Senat, eine neue Version des Gesetzes wurde jedoch Anfang dieses Jahres wieder eingebracht.

08:22 Uhr

US-Fluglotsen schlagen Alarm

Die Gewerkschaft der US-Fluglotsen warnt angesichts des "Shutdowns" der Regierung vor wachsenden Risiken für den Flugverkehr. Der zunehmende finanzielle und psychische Druck auf die mehr als 13.000 Mitarbeiter berge Gefahren, sagte der Gewerkschaftschef Nick Daniels. Der Stillstand der Regierungsgeschäfte lenke die Fluglotsen von ihrer eigentlichen Aufgabe ab. Ihr Fokus verlagere sich von der Sicherheit auf die Frage: "Muss ich mir einen anderen Job suchen? Muss ich nebenbei als Uber-Fahrer anfangen?", sagte Daniels.

k Verkehrsminister Sean Duffy hatte vergangene Woche eingeräumt, dass Personalprobleme bei den Fluglotsen für 53 Prozent der Flugverspätungen seit Beginn des Shutdowns verantwortlich seien. In normalen Zeiten liege dieser Wert bei fünf Prozent.

08:03 Uhr

CATL erweitert Testkapazitäten

Der chinesische Batteriehersteller CATL verdoppelt im thüringischen Arnstadt seine Testkapazitäten. Es entstehe damit bis Anfang 2026 eines der größten Testzentren für Batteriezellen in Europa, sagte ein Unternehmenssprecher. Künftig verfüge CATL dort über mehr als 300 Teststationen, an denen unter anderem das Ladetempo von Zellen unter verschiedenen Umweltbedingungen wie Frostgraden oder Hitze geprüft werde. Getestet würden generell Batterieleistung und -sicherheit.

CATL
CATL 58,20

Die Erweiterung der Kapazität sei eine Reaktion auf die europäische Expansionsstrategie von CATL, einem der weltweit größten Hersteller von Stromspeichern vor allem für die Automobilindustrie. In den kommenden Jahren würden an mehreren Standorten - darunter in Ungarn und Spanien - zusätzliche Produktionskapazitäten für Batterien entstehen, so das Unternehmen. In Arnstadt werden seit 2023 Batteriezellen gefertigt. Rund 1700 Menschen sind beschäftigt.

07:45 Uhr

"Nicht zu viel erwarten"

An den europäischen Aktienmärkten setzt sich die Erholung voraussichtlich erst einmal noch fort. Der Dax wird mit 24.310 Punkten errechnet und damit gut 0,3 Prozent über dem Schlussstand vom Dienstag. "Die Stimmung profitiert von der Erwartung weiterer Zinssenkungen der US-Notenbank", so ein Marktteilnehmer. US-Notenbankchef Jerome Powell sagte gestern, der Arbeitsmarkt schwäche sich deutlich ab, und die langfristigen Inflationserwartungen entsprächen dem Ziel der US-Notenbank. Die Notenbank denke nun auch über ein Ende des Quantitative Tightening nach, also ein Ende der Verkürzung der Notenbankbilanz über Anleihenverkäufe.

Dax
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Daraufhin hatten die US-Märkte gedreht und die Anfangsverluste abgeschüttelt. In Asien ziehen die Kurse am Morgen überwiegend an. Der Euro legt am Morgen weiter zu, er notiert bei 1,1622 Dollar. "Andererseits sollten die Anleger an den Aktienmärkten nicht zu viel erwarten", so ein Marktteilnehmer. Denn der Markt sei nun hin und hergerissen zwischen der Eskalation im Zollstreit und der Zinssenkungserwartung in den USA", sagt er.

07:28 Uhr

Russland-Streit zwischen USA und China spitzt sich zu

Chinesische Airlines wehren sich gegen Pläne der US-Regierung, ihnen auf Strecken in die USA den Überflug über Russland zu verbieten. Ein solcher Schritt würde die Flugzeiten verlängern, die Ticketpreise erhöhen und könnte einige Routen gefährden, argumentierten die Unternehmen. China Eastern etwa erklärte in einem Schreiben an das US-Verkehrsministerium, die Flugzeit auf einigen ihrer wichtigsten Routen könne sich um zwei bis drei Stunden verlängern. Dies erhöhe das Risiko von verpassten Anschlussflügen und steigere den Treibstoffverbrauch erheblich.

Delta Air Lines
Delta Air Lines 50,35

Das US-Verkehrsministerium hatte vergangene Woche vorgeschlagen, chinesischen Fluggesellschaften die Nutzung des russischen Luftraums auf Flügen von und in die USA zu untersagen. Zur Begründung hieß es, die kürzeren Flugzeiten benachteiligten amerikanische Konkurrenten. Auch Air China und China Southern warnten, eine solche Entscheidung würde viele Passagiere beeinträchtigen. China Southern rechnet damit, dass mindestens 2800 Passagiere, die für die Hauptreisezeit vom 1. November bis 31. Dezember gebucht haben, umgebucht werden müssten, was ihre Reisepläne gefährde.

Die US-Fluggesellschaft United Airlines forderte die Regierung in Washington dagegen auf, das Verbot auf Cathay Pacific und andere in Hongkong ansässige Konkurrenten auszuweiten. Diese nutzen ebenfalls den russischen Luftraum für Flüge in die USA. Der Branchenverband Airlines for America, der unter anderem American Airlines, Delta Air Lines und United vertritt, begrüßte die Pläne der US-Regierung. Er forderte das Verkehrsministerium jedoch auf, weiterhin für eine ausgewogene Anzahl von Passagierflügen zwischen den USA und China zu sorgen.

07:11 Uhr

US-Zinsspekulationen stützen Asien-Börsen

Nach einer dreitägigen Durststrecke gehen die asiatischen Börsen auf Erholungskurs. Händler sprechen von wachsendem Optimismus über künftige Zinssenkungen in den USA, der den anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China überdecke. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Vorabend die Schwäche des US-Arbeitsmarktes betont und eine neutralere Geldpolitik in Aussicht gestellt. Händler sprechen von äußerst taubenhaften Aussagen. Im Handelsstreit mit China um den Export von Seltenen Erden goss US-Präsident Donald Trump erneut Öl ins Feuer. Er drohte China mit der Handelseinstellung bei Speiseöl.

Nikkei
Nikkei 47.672,67

Der Nikkei steigt nach seinem Vortagesabsturz um 1,3 Prozent auf 47.465 Punkte - gestützt von der Aussicht auf Zinssenkungen in den USA. Gegen den Trend geben Asahi 1,1 Prozent nach. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass es die Veröffentlichung seiner Finanzergebnisse für das dritte Quartal aufgrund der Folgen eines Cyberangriffs verschieben werde.

Auch in China ziehen die Kurse an: Der Schanghai Composite nur um magere 0,1 Prozent, der HSI in Hongkong nach den deutlichen Vortagesverlusten aber um 1,2 Prozent. In der Volksrepublik hat sich die grassierende Deflation im September etwas abgeschwächt, gleichwohl befindet sich das Land auf der längsten Strecke sinkender Preise seit den späten 1970er-Jahren. Die Verbraucherpreise sanken deutlicher als erwartet, auch die Deflation auf Erzeugerpreisbasis hält unvermindert an. Der Kospi in Südkorea legt derweil um 2 Prozent zu. Der australische S&P/ASX-200 steigt um 0,8 Prozent.

06:52 Uhr

Verzicht auf Zoll-Eskalation stützt Weltwirtschaft

Die zurückhaltende Reaktion der meisten Länder auf die US-Handelspolitik hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft gestärkt. Dies habe geholfen, die Folgen von Zollschocks und schwierigen Finanzbedingungen abzufedern, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. "Die Welt hat sich bisher - und ich kann nicht genug betonen: bisher - dafür entschieden, keine Vergeltung zu üben und den Handel weitgehend nach den bestehenden Regeln fortzusetzen", erklärte Georgiewa.

Zuvor hatte der Fonds seine globale Wachstumsprognose für 2025 leicht angehoben. Gleichzeitig warnte die Organisation jedoch in ihrem Weltwirtschaftsausblick, dass ein erneuter Handelskrieg zwischen den USA und China, wie er von Präsident Donald Trump angedroht wird, die Weltkonjunktur erheblich belasten könnte. Trump hatte am Freitag mit zusätzlichen Zöllen von 100 Prozent auf chinesische Exporte in die USA ab Anfang November gedroht, zudem mit neuen Ausfuhrkontrollen für strategisch wichtige Software.

06:34 Uhr

Gold kratzt an 60-Prozent-Marke

Der Goldpreis steigt auf ein neues Rekordhoch. In der Spitze kostete das Edelmetall 4186,68 Dollar je Feinunze. Angetrieben wurde die Rally von Spekulationen über weitere US-Zinssenkungen und neuen Sorgen im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Gold in USD
Gold in USD 4.200,23

"Der Shutdown der US-Regierung und die taubenhaften Äußerungen von Jerome Powell haben dem Goldpreis die jüngsten Gründe für einen beschleunigten Anstieg geliefert", sagte Analyst Matt Simpson vom Finanzdienstleister StoneX. US-Notenbankchef Powell hatte erklärt, der US-Arbeitsmarkt sei nach wie vor gedämpft. Anleger rechnen nun fest mit Zinssenkungen um jeweils einen viertel Prozentpunkt im Oktober und Dezember. Gold als zinslose Anlage profitiert von einem niedrigeren Zinsniveau. Zudem schürte US-Präsident Donald Trump neue Unsicherheit. Er kündigte an, wegen des Regierungsstillstands eine Liste von "Programmen der Demokraten" zu erstellen, die geschlossen würden. Seit Jahresbeginn hat das als sicherer Hafen geltende Gold um 59 Prozent zugelegt.

06:17 Uhr

Schwache Binnennachfrage belastet Preise in China

Handelskonflikte und eine schwache Binnennachfrage haben die Verbraucherpreise in China auch im September fallen lassen. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 0,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Minus von 0,4 Prozent im August. Besonders stark gaben die Preise für Lebensmittel nach: Sie verbilligten sich um 4,4 Prozent und damit etwas stärker als zuvor.

05:59 Uhr

Dax schrammt am Debakel vorbei

Wie erwartet ist das jüngste Aufflammen des Handelskonflikts zwischen den USA und China nicht nach einem Tag erledigt". Die beiden Länder erheben nun hohe Hafengebühren für Handelsschiffe des anderen Landes. Für den Dax heiißt das: Wie gewonnen, so zerronnen. Nachdem der Dax zum Wochenstart 0,6 Prozent geklettert war, ging es gestern 0,6 Prozent abwärts auf am Ende 24.237 1 Punkte. Im Handelsverlauf hatte er aber zeitweise unter der 24.000er-Marke gelegen.

Heute könnten weitere Impulse von der Berichtssaison kommen: Beim weltweit führenden Anbieter von Maschinen zur Chip-Produktion ASML beispielsweise erwarten Analysten ein verlangsamtes Wachstum. Der Umsatz sei im dritten Quartal voraussichtlich um knapp sechs Prozent auf 7,9 Milliarden Euro gestiegen. ASML leidet unter den US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China. Anfang des Monats hatten Forderungen nach einer weiteren Verschärfung des Embargos für Verunsicherung gesorgt.

Mit Morgan Stanley und der Bank of America legen weitere US-Banken ihre Quartalszahlen vor. Es deutet sich schon an, dass vor allem das Investmentbanking gut gelaufen ist, weil das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen wieder floriert. Außerdem blieb die US-Wirtschaft trotz Handelskriegen und politischer Unruhe recht stabil. Auch der robuste Aktienmarkt und die von der US-Regierung initierten Deregulierung helfen der Branche. Die Konkurrenten Goldman Sachs und JPMorgan präsentierten Gewinnsteigerungen für das abgelaufene Quartal, vor allem dank des anziehenden Investmentbankings.

Zudem wird der irische Billig-Flieger Ryanair voraussichtlich weitere Kürzungen seines Flugangebots in Deutschland für das Winterhalbjahr ankündigen. Die Airline macht eine Pressekonferenz in Berlin und hat bereits in der Vergangenheit ihre Kapazitäten deutlich ausgedünnt und dies mit zu hohen Standortkosten für das Fliegen in Deutschland begründet. Deutschland hängt bei der Aufholjagd der Luftfahrt seit der Corona-Pandemie massiv hinterher und hat - anders als die meisten Länder in Europa - das Vorkrisen-Niveau von 2019 noch nicht erreicht.

Bank of America
Bank of America 50,09

Und nach Börsenschluss hierzulande legt die US-Notenbank Federal Reserve am Abend (20.00 MESZ) ihren Konjunkturbericht vor. Der im Fachjargon als "Beige Book" bekannte Report gibt einen Überblick über das Wirtschaftsgeschehen in den insgesamt zwölf regionalen Fed-Bezirken. Da wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben, kommt dem Fed-Bericht zurzeit um so größere Aufmerksamkeit zu.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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