Wie erwartet ist das jüngste Aufflammen des Handelskonflikts zwischen den USA und China nicht nach einem Tag erledigt". Die beiden Länder erheben nun hohe Hafengebühren für Handelsschiffe des anderen Landes. Für den Dax heiißt das: Wie gewonnen, so zerronnen. Nachdem der Dax zum Wochenstart 0,6 Prozent geklettert war, ging es gestern 0,6 Prozent abwärts auf am Ende 24.237 1 Punkte. Im Handelsverlauf hatte er aber zeitweise unter der 24.000er-Marke gelegen.
Heute könnten weitere Impulse von der Berichtssaison kommen: Beim weltweit führenden Anbieter von Maschinen zur Chip-Produktion ASML beispielsweise erwarten Analysten ein verlangsamtes Wachstum. Der Umsatz sei im dritten Quartal voraussichtlich um knapp sechs Prozent auf 7,9 Milliarden Euro gestiegen. ASML leidet unter den US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China. Anfang des Monats hatten Forderungen nach einer weiteren Verschärfung des Embargos für Verunsicherung gesorgt.
Mit Morgan Stanley und der Bank of America legen weitere US-Banken ihre Quartalszahlen vor. Es deutet sich schon an, dass vor allem das Investmentbanking gut gelaufen ist, weil das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen wieder floriert. Außerdem blieb die US-Wirtschaft trotz Handelskriegen und politischer Unruhe recht stabil. Auch der robuste Aktienmarkt und die von der US-Regierung initierten Deregulierung helfen der Branche. Die Konkurrenten Goldman Sachs und JPMorgan präsentierten Gewinnsteigerungen für das abgelaufene Quartal, vor allem dank des anziehenden Investmentbankings.
Zudem wird der irische Billig-Flieger Ryanair voraussichtlich weitere Kürzungen seines Flugangebots in Deutschland für das Winterhalbjahr ankündigen. Die Airline macht eine Pressekonferenz in Berlin und hat bereits in der Vergangenheit ihre Kapazitäten deutlich ausgedünnt und dies mit zu hohen Standortkosten für das Fliegen in Deutschland begründet. Deutschland hängt bei der Aufholjagd der Luftfahrt seit der Corona-Pandemie massiv hinterher und hat - anders als die meisten Länder in Europa - das Vorkrisen-Niveau von 2019 noch nicht erreicht.
Und nach Börsenschluss hierzulande legt die US-Notenbank Federal Reserve am Abend (20.00 MESZ) ihren Konjunkturbericht vor. Der im Fachjargon als "Beige Book" bekannte Report gibt einen Überblick über das Wirtschaftsgeschehen in den insgesamt zwölf regionalen Fed-Bezirken. Da wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA viele staatliche Stellen die Veröffentlichung von Konjunkturdaten ausgesetzt haben, kommt dem Fed-Bericht zurzeit um so größere Aufmerksamkeit zu.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.