Montag, 12. September 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX startet fulminant in die Woche

Start nach Maß in die neue Woche für die deutschen Aktienindizes: An der Frankfurter Börse ist es mit den Kursen kräftig nach oben gegangen. Marktteilnehmer verwiesen auf die allgemein gestiegene Risikoneigung. Unter anderem ermunterten Hoffnungen auf eine Wende im Ukraine-Krieg zum Einstieg in Aktienwerte.

DAX
DAX 23.830,99

Die Bundesanleihen stabilisierten sich deutlich nach dem Ausverkauf in der Vorwoche. Der TTF-Gas-Future mit Oktoberfälligkeit fiel nachhaltig unter 200 Euro je MWh und notierte auf dem Niveau von vor einem Monat, nachdem er zwischenzeitlich deutlich über die 300-Euro-Marke gegangen war.

Der DAX gewann 2,4 Prozent auf 13.402 Punkte, sein Tageshoch lag bei 13.442 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte zwei Prozent höher bei 3641 Stellen.

Bei den Einzelwerten langten Investoren heute kräftig bei Bankenwerten zu. "Die Zinswende in der Eurozone führt zu Milliarden-Gewinnen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf neue Berechnungen. Im DAX stiegen Deutsche Bank um 3,2 Prozent. Commerzbank legten im MDAX um 3,3 Prozent zu.

Auch für Autoaktien war es ein sehr guter Tag. Porsche Holding gewannen 3,7 Prozent und Volkswagen 3,4 Prozent. Anleger sollten auch nicht vergessen, dass die Investmentbanken wegen des bevorstehenden Börsengangs der Porsche AG großes Interesse an einem positiven Marktumfeld hätten, sagte ein Händler.

Hellofresh hatten am Morgen zeitweise fast sieben Prozent eingebüßt, erholten sich dann aber deutlich und zeigten sich 2,6 Prozent stärker. Am Wochenende hatte eine US-Behörde eine Gesundheitswarnung für bestimmte Hackfleischpakete in Hellofresh-Mahlzeitensets herausgegeben, die im Juli versandt worden waren.

Henkel legten 1,1 Prozent zu. Zwar sind hohe Zusatzkosten in diesem Jahr nichts wirklich Neues für große Teile der deutschen Industrie, doch Henkel-Vorstandschef Carsten Knobel machte deutlich, wie stark diese für den Konsumgüterkonzern ins Gewicht fallen.

17:21 Uhr

Gericht nimmt Insolvenzantrag von russischer Google-Tochter an

Alphabet
Alphabet 253,30

Ein Moskauer Gericht hat Agenturmeldungen zufolge den Insolvenzantrag der russischen Google-Tochter akzeptiert. Ein Insolvenzverfahren sei schon eingeleitet und das Unternehmen unter Aufsicht gestellt worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen. Die russische Tochter des Google-Eigners Alphabet hatte im Juni Insolvenz angemeldet.

Zuvor hatten die Behörden Bankkonten beschlagnahmt, was es dem Unternehmen unmöglich machte, Mitarbeiter und Zulieferer zu bezahlen. Dem US-Technologieriesen droht zudem eine Geldstrafe in Russland. Seine russische Einheit habe nach Angaben der dortigen Behörden wiederholt versäumt, verbotene Inhalte zu löschen.

17:00 Uhr

EZB erwägt Bilanzverkleinerung - Debatte darüber im Gange

Der Rat der EZB wird laut einer Meldung der "Financial Times" ab Oktober über eine Verkleinerung der Bilanz des Eurosystems diskutieren. Wie das Blatt unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Quellen berichtet, dürfte der Rat am Jahresende beschließen, die Tilgungsbeträge aus fällig gewordenen Anleihen ab dem ersten Quartal 2023 nicht mehr voll wiederanzulegen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag gesagt, dass das Gremium über eine Bilanzverkleinerung (Quantitative Tightening) nicht diskutiert habe.

16:53 Uhr

GE-Abspaltung ab Januar auf eigenen Beinen

Die Medizintechnik-Sparte von General Electric (GE) soll von der ersten Januar-Woche 2023 an eigenständig an der Börse gelistet sein. Die Abspaltung von GE Healthcare soll dann abgeschlossen sein, wie GE mitteilte. GE-Chef Larry Culp will den Mischkonzern in drei Teile aufspalten, wobei sich GE selbst auf den Flugzeug- und Triebwerksbau beschränken soll. Culp wird Chef des Verwaltungsrats von GE Healthcare, Vorstandschef bleibt Peter Arduini.

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(Foto: imago images/Manfred Segerer)

16:28 Uhr

Wall Street startet mit Gewinnen

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(Foto: AP)

Anleger an der Wall Street haben zum Wochenstart erneut das niedrigere Kursniveau zum Wiedereinstieg in Aktien genutzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg zur Eröffnung um 0,4 Prozent auf 32.280 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 und der Technologie-Index Nasdaq zogen etwas stärker auf 4091 und 12.190 Zähler vor.

Auch die Erfolge der ukrainischen Streitkräfte stimmten Investoren zuversichtlicher. "Da die Ukraine nun Russland in die Defensive gedrängt und viele der verlorenen Gebiete zurückerobert hat, ist das für die globalen Investoren ermutigend, weil es darauf hindeutet, dass ein Waffenstillstand vielleicht schneller eintritt als bisher angenommen", sagte Sam Stovall, Investmentstratege bei CFRA Research.

16:16 Uhr

DAX geht über 13.400

Der DAX hat am Nachmittag noch einmal zulegen können. Der Leitindex kletterte bis auf 13.442 Punkte, aktuell notiert er 2,4 Prozent höher bei 13.395 Zählern. Der EUROSTOXX50 steigt derzeit um ebenfalls 2,4 Prozent auf 3655 Stellen.

16:00 Uhr

Aktie von Fahrradzubehöranbieter schmiert ab

Thule
Thule 20,88

Eine Gewinnwarnung hat Thule den größten Kursrutsch seit dem Börsen-Crash vom März 2020 eingebrockt. Die Aktien des Anbieters von Fahrradzubehör und Boxen für Dachgepäckträger verbilligten sich an der Stockholmer Börse um mehr als elf Prozent und waren mit 228,60 Kronen so billig wie zuletzt vor gut zwei Jahren.

Am Wochenende hatte das Unternehmen wegen einer schleppenden Nachfrage der Fahrrad-Einzelhändler vor geringeren Umsätzen und einer reduzierten Ertragskraft gewarnt.

15:39 Uhr

Was ist bei Zertifikate-Kosten zu beachten?

Es sind turbulente Zeiten an den Aktienmärkten, und das beeinflusst nicht nur die Börsenkurse, sondern auch die Kosten für Anlageprodukte wie Zertifikate. Was bei diesen Kosten zu beachten ist, wie sie sich zusammensetzen und wo Anleger sich informieren können, darüber spricht Corinna Wohlfeil mit Matthias Hüppe von der HSBC auf dem Deutschen Derivate Tag in Frankfurt.

14:57 Uhr

Experten: Krise wird auch den Immobilienmarkt treffen

Preisrückgänge am Immobilienmarkt sind nach Einschätzung von Experten in der aktuellen Lage unabwendbar geworden. "Wenn nicht irgendein Wunder passiert, ist damit zu rechnen, dass die Preise sinken", sagte Tobias Just, Professor für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg, bei einer Online-Veranstaltung des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp.

Auch der Vorstandschef der LBBW-Tochter Berlin Hyp, Sascha Klaus, sieht eine Zäsur am Immobilienmarkt. "Wir werden schon eine Abkühlung haben und auch hier und da Preisverfall", sagte Klaus. Einen Crash wie bei der Finanzkrise 2007/2008 sehe er aber nicht, auch wenn die Probleme für den Immobilienmarkt aktuell vielschichtiger seien.

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(Foto: picture alliance / SvenSimon)


14:34 Uhr

Zinswende schiebt Bankenwerte kräftig an - DAX über 13.300

Die Bankenwerte liegen sehr stark im Markt. "Die Zinswende in der Eurozone führt zu Milliarden-Gewinnen", so ein Börsianer. In Frankfurt gewannen Deutsche Bank und Commerzbank je 3,2 Prozent.

Was macht der DAX? Der Leitindex vergrößerte am Nachmittag seinen Gewinn und stieg um 1,7 Prozent auf 13.308 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 1,4 Prozent höher bei 3621 Stellen.

Commerzbank
Commerzbank 29,83

Deutsche Bank
Deutsche Bank 28,65

14:08 Uhr

Auch Israel könnte Gas-Weltmarkt entlasten

Jair Lapid

Jair Lapid

(Foto: dpa)

Israel kann mit seinem Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer rund zehn Prozent des russischen Gases ersetzen, das Russland bislang an Europa geliefert hat. Das sagte Ministerpräsident Jair Lapid nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Er hoffe, dass Israel seine Lieferungen schon 2023 ausweiten könne.

Das Land hatte mit Ägypten und der EU-Kommission einen Vertrag geschlossen, Gas über Ägypten in die EU zu liefern. Scholz betonte, dass jeder Beitrag alternativer Lieferungen von Gas hilfreich sei. Selbst wenn das israelische Gas nicht nach Deutschland komme, werde es auf dem Weltmarkt landen und damit den Preis drücken helfen. In der EU sei aber auch ein Ausbau der Pipeline-Infrastruktur nach Südeuropa nötig.

13:46 Uhr

Grüne Signale an der Wall Street

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(Foto: REUTERS)

Nach den deutlichen Zugewinnen in der Vorwoche dürfte die Wall Street auch zu Wochenbeginn mit Aufschlägen in den Handel gehen. Der Erholungskurs der vergangenen Handelstage dürfte sich damit fortsetzen. Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich um 0,6 Prozent zu. Am Devisenmarkt gibt der Dollar indessen deutlich nach. Der Dollar-Index fällt um 0,9 Prozent auf ein Zweieinhalbwochentief.

Im Fokus der Anleger stehen die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für August, die am Dienstag veröffentlicht werden. Die Daten dürften den weiteren Zinskurs der US-Notenbank mit beeinflussen, heißt es. Es wird bei der Fed-Sitzung in der kommenden Woche mehrheitlich mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet.

13:26 Uhr

Hat die Börse die Rezession schon eingepreist?

Die Stimmung an den Kapitalmärkten bleibt angespannt, denn Anleger haben neben Lieferengpässen und der hohen Inflation nun auch zunehmend mit höheren Zinsen zu kämpfen. Wie trübe können die kommenden Monate werden und wird uns diese Stimmung auch längerfristig an den Börsen begleiten? Wo gibt es vielleicht auch einen Hoffnungsschimmer, worauf können Anleger schauen? Friedhelm Tilgen diskutiert mit Dirk Heß von der Citigroup und dem Finanzexperten Bernhard Jünemann über mögliche Szenarien und passende Strategien für Anleger.

13:03 Uhr

Untersuchung: DAX-Anleger können ihr Geld im Schlaf verdienen

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(Foto: imago images/photothek)

Anleger am deutschen Aktienmarkt können ihr Geld im Schlaf verdienen: Denn am deutschen Aktienmarkt fällt die Rendite über Nacht an, wie eine Untersuchung von HQ Trust über den Zeitraum seit Ende 1993 zeigt. Laut der Untersuchung hat ein Einstieg zum DAX-Schlusskurs um 17.30 Uhr und ein Ausstieg zur Eröffnung um 9 Uhr am Folgetag eine jährliche Rendite von durchschnittlich 10,2 Prozent erzielt. Ein Einstieg zur Eröffnung mit einem Ausstieg zum Schluss hätte dagegen einen durchschnittlichen jährlichen Verlust von 3,6 Prozent eingefahren.

Ganz anders sieht es laut der Untersuchung dagegen beim S&P-500 aus: Hier stehe für den "Tages-Investor" eine Rendite von 6,1 Prozent im Buch und für den Nachtinvestor eine Rendite von 1,5 Prozent.

12:42 Uhr

Schwächerer Dollar treibt Ölpreise kräftig nach oben

Die Ölpreise sind am Mittag ordentlich angezogen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 93,86 Dollar. Das waren 1,01 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 84 US-Cent auf 87,63 Dollar.

Gestützt wurden die Preise durch den gefallenen Dollarkurs. Dieser macht Rohöl für Käufer aus anderen Währungsräumen günstiger und steigert somit deren Nachfrage. Auch die freundliche Stimmung auf den Aktienmärkten stützte die Ölpreise.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 61,34
Rohöl WTI
Rohöl WTI 57,59

12:31 Uhr

SAS-Aktien heben dank neuer Finanzspritze ab

Dank wachsender Hoffnungen auf eine erfolgreiche Sanierung von SAS steuern die Aktien der Fluggesellschaft auf den größten Tagesgewinn seit zwei Jahren zu. Die Titel steigen in Stockholm bis gut 16 Prozent an. Zuvor hatte ein Insolvenzgericht einen 700 Millionen US-Dollar schweren Kredit-Deal mit dem Finanzinvestor Apollo genehmigt.

12:10 Uhr

Anleger von "freundlichen" Staaten wieder an Moskauer Börse

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(Foto: dpa)

Die Rückkehr ausgewählter ausländischer Investoren an die russischen Finanzmärkte gibt den dortigen Aktien und der Landeswährung Rückenwind. Die Leitindizes der Moskauer Börse stiegen um jeweils mehr als ein Prozent. Gleichzeitig fiel der US-Dollar um 0,4 Prozent auf 60,34 Rubel.

Zuvor hatte die russische Regierung Anlegern aus als "freundlich" eingeschätzten Staaten erstmals seit dem Einmarsch in die Ukraine teilweise wieder Zugang zu den heimischen Börsen gewährt. Ein großer Teil russischer Wertpapiere bleibe aber Einheimischen vorbehalten, gaben die Experten der Investmentbank BCS zu bedenken.

11:50 Uhr

Ifo-Experte erwartet deutlich höheren EZB-Leitzins

Das Ifo-Institut rechnet wegen der hohen Inflation mit weiteren  Zinserhöhungen der EZB. Sie dürfte den Leitzins von aktuell 1,25 auf 4,0 Prozent heraufsetzen, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Angesichts einer erwarteten Teuerungsrate von acht  oder neun Prozent bliebe dann aber immer noch ein negativer Realzins übrig, der die Konjunktur unterstütze.

Angetrieben vom Energiepreisschub infolge des Ukraine-Kriegs war die Inflationsrate im Euroraum zuletzt auf ein Rekordniveau von 9,1 Prozent geklettert. Die EZB strebt eigentlich zwei Prozent an.

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11:26 Uhr

Ifo senkt BIP-Prognose drastisch - Inflationshöhepunkt kommt noch

(Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

Das Münchner Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für dieses und das kommende Jahr drastisch gekappt: Im kommenden Jahr erwartet das Institut ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent, für dieses Jahr nur noch 1,6 Prozent Wachstum. "Wir gehen in eine Winter-Rezession", erklärte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.

Die Kürzungen der Gaslieferungen aus Russland im Sommer und die dadurch ausgelösten drastischen Preissteigerungen verhagelten die wirtschaftliche Erholung nach Corona. "Erst 2024 erwarten wir eine Normalisierung mit 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation", erklärte Wollmershäuser. In diesem Jahr rechnet das Ifo mit einer Inflationsrate von 8,1 Prozent. Im kommenden Jahr werde sie auf 9,3 Prozent steigen, so die Prognose. Ihren Höhepunkt werde die Inflation im ersten Quartal 2023 mit etwa elf Prozent erreichen.

11:14 Uhr

Einigung bei Lufthansa - Pilotenstreiks erstmal vom Tisch

Lufthansa
Lufthansa 7,23

Die Kunden der Lufthansa können aufatmen: Sie müssen bis Mitte 2023 keine Pilotenstreiks mehr befürchten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Airline einigten sich auf Gehaltserhöhungen und eine Friedenspflicht bis zum 30. Juni, wie beiden Seiten mitteilten. Bis dahin will man laut VC weitere offene Themen ohne Zeitdruck verhandeln.

Die Cockpit-Crews erhalten in zwei Stufen - rückwirkend ab 1. August 2022 sowie am 1. April 2023 - eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung von je 490 Euro. Vor allem die Einstiegsgehälter profitierten, betonte die Lufthansa. So erhalte ein Berufseinsteiger als Copilot rund 20 Prozent mehr und ein Kapitän in der Endstufe ein Plus von 5,5 Prozent. Mit der Lufthansa-Aktie ging es bei einem insgesamt positiven Umfeld um 2,7 Prozent nach oben.

10:25 Uhr

Euro im Aufwind - höchster Stand seit drei Wochen

Der Euro hat seine Gewinne stark ausbauen. Im Tageshoch von 1,0197 US-Dollar hat er sich erstmals seit über drei Wochen der Marke von 1,02 Dollar genähert. Am Vormittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0177 Dollar. Erster Widerstand ist nun der mittelfristige Abwärtstrend, der in dieser Woche von 1,0240 Dollar Richtung 1,0210 Dollar herunterkommt, wie es in den Mußler-Briefen heißt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

10:13 Uhr

Hannover Rück setzt auf höhere Preise

Die Hannover Rück pocht in den anstehenden Gesprächen über die Erneuerung der Verträge mit den Erstversicherern wie die Konkurrenz auf höhere Preise. "Vor dem Hintergrund eines Trends zu teureren Großschäden" seien Preiserhöhungen und verbesserte Konditionen in der Schaden-Rückversicherung zu erwarten, sagt Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. Die sprunghafte Inflation treibe die Kosten für die Begleichung der Schäden in die Höhe. Bei Naturkatastrophen-Deckungen habe sich das bereits in diesem Jahr in den Preisen niedergeschlagen, nun müssten auch andere Sparten wie die Kfz-Versicherung folgen.

Hannover Rück
Hannover Rück 253,00

"Die Inflationsraten sind in vielen Regionen so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zusammen mit dem Krieg in der Ukraine und der nach wie vor nicht besiegten Pandemie befeuert dies den langjährigen Trend zu immer höheren Belastungen für Erst- und Rückversicherer", sagte der Chef des weltweit drittgrößten Rückversicherers. Das Branchentreffen "Rendezvous de Septembre", das am Sonntag in Monte Carlo begonnen hatte, markiert den Auftakt der Verhandlungen mit den Erstversicherern und Maklern für den Abschluss neuer Verträge zum 1. Januar 2023. Ähnlich wie Hannover Rück hatten sich vorher die Branchenführer Münchener Rück und Swiss Re geäußert.

09:45 Uhr

Gaspreis sinkt - Fällt die Schlüssel-Unterstützung?

Ermutigende Nachricht für die Verbraucher: Der Gaspreis hat sich nämlich seinem Sechs-Wochen-Tief genähert. Am Morgen wurde der TTF-Future mit 195 Euro nur noch knapp über der Marke von 190 Euro gehandelt, die in den vergangenen Wochen immer wieder Käufe ausgelöst hatte. Sollte der Future unter 190 Euro fallen, hätte er aus technischer Sicht deutliches Abwärtspotenzial. "Ein Rückgang Richtung 130 wäre dann nicht überraschend", so ein Marktanalyst.

(Foto: Marijan Murat/dpa)

09:24 Uhr

Weniger Russen-Waren nach Deutschland - trotzdem mehr bezahlt

Derzeit liefert Russland kein Gas über Nord Stream 1 nach Deutschland.

Derzeit liefert Russland kein Gas über Nord Stream 1 nach Deutschland.

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Deutschland hat im Juli seine Warenimporte aus Russland zwar fast halbiert, dafür aber trotzdem mehr bezahlt. Mengenmäßig sanken die Einfuhren um 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Wertmäßig stiegen sie dagegen um 10,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. "Die Steigerungen bei den Importen sind hauptsächlich auf die gestiegenen Preise - vor allem im Energiebereich - zurückzuführen", erklärten die Statistiker.

Wichtigste Einfuhrgüter aus Russland waren den Angaben zufolge Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg von 1,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Besonders die Gaspreise sind in die Höhe geschossen, weil Russland immer wieder Lieferungen drosselt oder aussetzt. Auch bei Kokerei- und Mineralölerzeugnissen (plus 72,5 Prozent auf 500 Millionen Euro) sowie Kohle (plus 108,5 Prozent auf 300 Millionen Euro) gab es ein Plus.

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09:11 Uhr

DAX erwischt guten Start - Hellofresh-Kurs stürzt ab

Der deutsche Aktienmarkt ist überwiegend sehr gut aus den Startlöchern gekommen. Der DAX gewann in den ersten Minuten um 0,7 Prozent auf 13.174 Punkte. MDAX und SDAX legten ein beziehungsweise 0,7 Prozent zu. Der TECDAX notierte dagegen 0,1 Prozent schwächer.

Im Leitindex rückten Hellofresh mit minus 6,5 Prozent ins Rampenlicht. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte am Wochenende eine Gesundheitswarnung herausgegeben, weil Hackfleisch in Kochboxen, die im Juli versandt worden seien, mit Kolibakterien verseucht sein könnten. Einen Rückruf gebe es allerdings nicht, weil die betroffenen Chargen nicht mehr im Verkauf seien.

Hellofresh
Hellofresh 7,11

DAX
DAX 23.830,99

08:53 Uhr

Starke Vorlagen bei Tech-Titeln

Technologie-Aktien dürften von den starken US-Vorlagen profitieren, wie ein Marktteilnehmer sagt. In den USA hatten die Nasdaq-Indizes den S&P-500 am Freitag deutlich outperformt. "Die Gegenbewegung gewinnt an Dynamik", so ein Marktteilneher, der auf die vorausgegangenen Verluste verweist. "Aktuell hat Growth gegenüber Value wieder die Nase vorn", sagt er.

Am deutschen Markt ist der TecDAX am Freitag über die 3.000er Marke zurückgekehrt. Aus technischer Sicht könnte der TecDAX nun erneut den Widerstandsbereich um 3.200 Punkte ansteuern.

08:40 Uhr

Britische Wirtschaft im Aufwind

Die britische Wirtschaft ist im Juli nach einem deutlichen Rückschlag im Vormonat wieder gewachsen. Gegenüber Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS mitteilt. Im Juni war das BIP auf Monatssicht um 0,6 Prozent geschrumpft. In den drei Monaten bis Juli stagnierte die britische Wirtschaft.

Getragen wurde das Wachstum im Juli vor allem durch den Dienstleistungssektor, der um 0,4 Prozent zum Vormonat wuchs. Die Industrie schränkte ihre Produktion hingegen um 0,3 Prozent ein und belastete damit das Gesamtwachstum. Am Bau fiel die Aktivität ebenfalls schwächer aus.

Die britische Wirtschaft hatte sich im vergangenen Jahr nach dem Corona-Einbruch erholt. Für das laufende Jahr rechnen Ökonomen allerdings angesichts der stark steigenden Inflation mit einer längeren Rezession im Vereinigten Königreich.

08:38 Uhr

Nikkei geht deutlich gestärkt in die neue Woche

Nikkei
Nikkei 47.582,15

Ermuntert von den jüngsten Kursgewinnen an der Wall Street sind Anleger bei japanischen Aktienwerten einstigen. Der Nikkei stieg zu Wochenbeginn um ein Prozent auf 28.508 Punkte. Die Börsen in China und Südkorea blieben wegen Feiertagen geschlossen.

Zu den Favoriten am japanischen Aktienmarkt gehörten die Reisewerte. Die Indizes für Fluggesellschaften und Eisenbahn-Betreiber stiegen um jeweils mehr als zwei Prozent. Die Branche profitiere von der Aufhebung Quoten für Einreisen, sagte ein Börsianer.

08:27 Uhr

Deutsche Bank attackiert Onlinebanken

Die Deutsche Bank will den schnell wachsenden Onlinebanken mit einem neuen Angebot Konkurrenz machen. Deutschlands größtes Geldhaus wolle "2024 ein eigenständiges digitales, app-basiertes Angebot für Kunden mit Anlagebedarf an den Markt bringen", sagt Vize-Chef Karl von Rohr dem "Handelsblatt". "Dieses soll sich an Menschen richten, die ihr Vermögen professionell verwalten lassen wollen, Wertpapiere online handeln möchten und ihre Bankgeschäfte rein digital tätigen wollen." Anders als bei klassischen Onlinebanken und Neobrokern solle es zudem die Möglichkeit geben, sich telefonisch oder im Chat beraten zu lassen. Bei Bedarf könnten die Kunden auch in eine Filiale kommen. "Im Fokus stehen Neukunden, aber natürlich steht das Angebot auch Bestandskunden der Deutschen Bank offen", sagte von Rohr. "Wir wollen dafür keine neue Bank gründen, sondern das Angebot an bestehende Strukturen andocken. Wo es genau angedockt wird, ist ebenso wie der Name noch nicht entschieden."

Nach der jüngsten EZB-Zinserhöhung will die Deutsche Bank ihren Privatkunden zudem wieder positive Zinsen "auf ausgewählte Einlagen" bezahlen. Ab dem 12. September hebe das Institut die Sätze für sein Angebot "FestzinsSparen" wieder an, sagte von Rohr. "Das Einlagengeschäft wird also wieder interessanter." Das Immobiliengeschäft werde wegen der gestiegenen Zinsen dagegen "branchenweit nicht nur kurzfristig, sondern auf mittlere Sicht schwächer ausfallen", warnte von Rohr.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 28,65

08:15 Uhr

Türkische Automobilproduktion eingebrochen

Die Produktion im türkischen Automobilsektor ist im August eingebrochen. Die Herstellung schrumpfte im Berichtsmonat verglichen mit dem Vorjahr um 13,3 Prozent auf 92.625 Fahrzeuge, wie der Auto-Verband OSD mitteilt. Die Exporte seien um 21,9 Prozent auf 64.515 Fahrzeuge gefallen. In den ersten acht Monaten nahm die Produktion um 2,3 Prozent auf 833.146 Fahrzeuge zu. Die Ausfuhren gingen in dem Zeitraum indes um 0,7 Prozent auf 591.156 Fahrzeuge zurück.

07:59 Uhr

DAX klopft an

Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.190 Punkten taxiert und damit knapp 0,8 Prozent fester.

Am Freitag hatte er 1,4 Prozent auf 13.088,21 Punkte zugelegt. Das IFO-Institut legt am Montag seine aktualisierte Konjunkturprognose vor. Angesichts der Gaskrise und der hohen Inflation haben sich die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft eingetrübt. Noch im Juni sagten die Forscher für 2022 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,5 Prozent voraus. Nun dürfte die Prognose-Zahl laut IFO-Chef Clemens Fuest deutlich schlechter ausfallen. Die deutschen Rückversicherer dürften nach ersten Gesprächen der Branche über die Preise von Verträgen Details bekannt geben.

07:46 Uhr

Dünner Feiertagshandel in Asien

An den asiatischen und australischen Börsen überwiegen im späten Handel die Pluszeichen. Allerdings sind etliche wichtige Handelsplätze wegen diverser Feiertage geschlossen, so diejenigen in China (Kernland und Hongkong) sowie die Börse in Südkorea. Gestützt werden die regionalen Börsen etwas vom Rückwind durch die üppigen Aufschläge der Wall Street zum Wochenschluss, auch der nachgebende US-Dollar wird im Handel angeführt. Die Dollarschwäche wird als Zeichen steigender Risikoneigung interpretiert, die dem Aktienmarkt zugutekomme, heißt es.

Zudem sei ein Zeichen, dass der Kapitalfluss in die USA wegen der dort steigenden Zinsen nicht so stetig sei. Denn die Erkenntnis über eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank um 75 Basispunkte bei der Sitzung im September dürfte am Markt angekommen sein. Im Handel verweist man auf diverse Äußerungen von US-Notenbankvertretern. In den Fokus rücken nun die US-Verbraucherpreise für den August am Dienstag, die den weiteren Kurs der Fed mitbestimmen dürften.

Einige Marktteilnehmer hoffen auf einen Rückgang der Inflation gegenüber dem Vormonat. Denn dann verlöre die Fed Argumente für ihren strikten Zinserhöhungszyklus - ein Umstand, der die Aktienkurse treiben könnte. Unabhängig vom Zinsniveau in den USA bleibe die Schwäche der chinesischen Wirtschaft, die eine nachhaltige Aktienrally verhindere, heißt es weiter. Die jüngst zurückgegangene Inflation in China im August sei ein klares Anzeichen für eine nachlassende Binnennachfrage, heißt es bei China Galaxy International Securities. Daher setze der Markt auf weitere Wirtschaftsstimuli.

In Tokio zeigt sich der Nikkei mit 1,0 Prozent Aufschlag recht fest - getrieben von Titeln aus den Sektoren Elektronik und Fluglinien. Händler sprechen von Schnäppchenkäufen und der Hoffnung auf ein Überwinden der Covid-19-Pandemie. Japan Airlines und ANA Holdings legen um 3,1 bzw. 2,8 Prozent zu. Laut Berichten plant die Regierung weitere Einreiseerleichterungen. In Sydney steigt der Leitindex in ähnlicher Größenordnung.

07:37 Uhr

Bundesliga vor Verkauf milliardenschwerer Medienrechte

 

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) macht mit ihren Plänen zu einem milliardenschweren Verkauf von Medienrechten offenbar ernst. Am Montag sollen Gespräche mit acht Finanzinvestoren beginnen, die Interesse an der Übernahme von bis zu 20 Prozent an den nationalen und internationalen Übertragungsrechten an der ersten und zweiten Bundesliga gezeigt haben, wie zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen sagen. Das "Handelsblatt" und die "Bild"-Zeitung hatten darüber bereits am Wochenende berichtet. Die noch zu gründende Rechte- Vermarktungstochter könnte dabei mit 15 bis 18 Milliarden Euro bewertet werden. Der DFL und den 36 Profivereinen könnten damit mehr als drei Milliarden Euro zufließen.

"Im Zuge verschiedener Überlegungen zur Zukunft des deutschen Profifußballs wird unter anderem die Option einer strategischen Partnerschaft geprüft, die Wachstumskapital und Know-how auf Zukunftsfeldern bringt", sagt ein DFL-Sprecher. "Hierzu wird, wie angekündigt, derzeit ein formaler Prozess aufgesetzt." Die Profiklubs hatten der DFL, die die Bundesliga organisiert, Mitte August grünes Licht gegeben, Angebote einzuholen. Ziel sei es, in den kommenden Monaten eine Vorlage für die Vereine zu erarbeiten, sagte der Sprecher. Organisiert wird der Verkaufsprozess Finanzkreisen zufolge von den Investmentbanken Nomura und Deutsche Bank.

Der Prozess dürfte sich laut Insidern bis ins kommende Jahr hinziehen, die Vereine haben auf einer DFL-Mitgliederversammlung das letzte Wort. Mit dem Plan, Investoren für die Auslandsrechte ins Boot zu holen, hatte sich die DFL bei den Vereinen eine Abfuhr geholt. Das hätte rund 500 Millionen Euro eingebracht. In den vergangenen Monaten mehrten sich allerdings die Stimmen bei den Vereinsmanagern, die dem Erschließen neuer Geldquellen das Wort reden, um die Bundesliga konkurrenzfähig zu den Ligen in Spanien und England zu halten.

Beim Verkauf der Fernsehrechte in Deutschland hatte die DFL im vergangenen Jahr erstmals Abstriche machen müssen, im Ausland ist die Bundesliga weit weniger gefragt als die spanische Liga und die englische Premier League. Mit Hilfe der Finanzinvestoren will die Bundesliga die Einnahmen ankurbeln. Die Erlöse sollen aber nicht in Spielergehälter und Beraterprovisionen fließen, sondern in die Infrastruktur der Vereine.

07:20 Uhr

Ölpreise: US-Finanzministerin Yellen warnt Bürger

US-Finanzministerin Janet Yellen warnt die amerikanische Bevölkerung vor steigenden Benzinpreisen im Winter. Dazu könnte es kommen, wenn die europäische Union ihre Käufe von russischem Öl massiv reduziere, sagt Yellen dem Sender CNN. Es gebe ein Risiko, dass die Preise stiegen. Jedoch arbeite der Westen an einer Preisobergrenze für Öl, um das Problem zu lösen. Die sieben führenden Industrienationen (G7) wollen eine Preisobergrenze für russisches Öl einführen. Russland erzielt gegenwärtig hohe Gewinne aus dem Export von Rohstoffen wie Öl. Dem will der Westen entgegentreten. Die Gruppe westlicher Demokratien - bestehend aus Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, den USA, Kanada und Japan - wollen Dienstleistungen und Finanzierungen rund um russische Öllieferungen nur noch erlauben, wenn ein bestimmtes Preisniveau für das Öl nicht überschritten wird.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 61,34
Rohöl WTI
Rohöl WTI 57,59

 

07:07 Uhr

Anleger sind risikobereiter

Mit weiter steigenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler zum Wochenauftakt. Der DAX könnte zunächst Richtung 13.200er Marke vorstoßen. "Die Stabilisierung des Euro stützt die Risikobereitschaft", so ein Händler. Globale Anleger lockerten nun die extreme Untergewichtung Europas. "Allerdings dürfte die Luft schnell dünner werden", so der Marktteilnehmer mit Blick auf die kursierenden Rezessionsszenarien. Deutlich ausdehnen dürfte sich die Erholung der Aktienmärkte vermutlich nur bei wieder kräftig fallenden Energiepreisen.

DAX
DAX 23.830,99

06:54 Uhr

Euro stabilisiert sich über Dollar-Parität

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,3 Prozent auf 143,01 Yen und gibt 0,5 Prozent auf 6,9240 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9596 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,4 Prozent auf 1,0076 Dollar und zieht 0,3 Prozent auf 0,9673 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,2 Prozent auf 1,1605 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

 

06:41 Uhr

Tokioter Aktienmarkt deutlich auf Erholungskurs

Die Börse in Tokio hat sich in der Hoffnung auf eine Abkühlung der angeheizten US-Inflation zunächst stärker gezeigt. Die Anleger hoffen, dass die für Dienstag erwarteten US-Verbraucherpreise auf einen Höhepunkt der Inflation hindeuten werden, da laut einer Reuters-Umfrage die sinkenden Benzinpreise den Gesamtindex um 0,1 Prozent nach unten ziehen werden. Für die Kerninflation wird ein Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. Einige Analysten sehen sogar die Chance auf ein schwächeren Anstieg. "Da die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte geschrumpft ist und die Ausgaben der privaten Haushalte unter erheblichem Druck stehen, ist eine leichte Überraschung nach unten zu erwarten", schrieben die Ökonomen von Westpac. Ethan Harris, Ökonom bei der Bank of America (BofA), befürchtet, dass die Zentralbanken bei ihren Zinsschritten zu weit gehen könnten, wenn sie sich nur auf die tatsächliche Inflation konzentrieren. "Für die Anleger bedeutet dies mehr Druck auf die Zinssätze, mehr Schwäche bei den Risikoanlagen und weiteren Auftrieb für den superstarken Dollar", sagte Harris. "Unserer Ansicht nach werden sich diese Trends nur dann umkehren, wenn die Märkte die volle Wucht der Zentralbankerhöhungen einpreisen, und so weit sind wir noch nicht."

Der Nikkei liegt im Verlauf 1,1 Prozent höher bei 28.529 Punkten. Der breiter gefasste Topix steigt 0,7 Prozent auf 1980 Zähler. Die Märkte in China, Hongkong und Südkorea blieben wegen eines Feiertags geschlossen.

Nikkei
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06:24 Uhr

Damoklesschwert Rezession - das wird für den DAX heute wichtig

Die drohende Rezession hängt Experten zufolge weiter als Damokles-Schwert über den Börsen. "Das grundlegende Problem bleibt, dass Russlands Krieg gegen die Ukraine das globale Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage an den Gasmärkten gestört hat", sagt Chris Iggo, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Axa Investment Managers. "Solange dies nicht behoben ist, stehen die Aussichten für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Welt sehr schlecht."

Dazu kämen die unabsehbaren Folgen durch eine drastische Straffung der Geldpolitik durch Fed, EZB & Co, warnt Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. "Noch ist nicht absehbar, welche Effekte steigende Zinsen und schrumpfende Zentralbankbilanzen etwa für Geschäftsmodelle haben, die auf Verschuldung aufgebaut sind." Diese würden erst im kommenden Jahr sichtbar.

Daher könnten weder die Entspannung bei den Lieferketten-Problemen noch die teilweise besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen der Unternehmen den Kursen nachhaltigen Auftrieb geben, gibt Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen zu bedenken. "Eine Prognose ist jedenfalls sicher: Der Herbst wird spannend an den Weltbörsen, sicherlich spannender und schwankungsreicher als von vielen Anlegern erhofft."

In der vergangenen Handelswoche konnte der DAX insgesamt zulegen, kletterte zudem zurück über die 13.000-Punkte-Marke. Am Freitag gewann er deutliche mehr als 180 Punkte oder 1,4 Prozent, verabschiedete sich mit einem Stand von 13.088 Zählern ins Wochenende. Auch an der Wall Street kletterten die Kurse. Zum Handelsstart dürfte sich der DAX zudem weiter nach oben bewegen, denn er wird aktuell mit Kursen um 13.195 Stellen taxiert.

Zum Start in die neue Handelswoche richtet sich das Hauptaugenmerk Richtung Großbritannien, wo in dieser Woche die Zinsentscheidung der Bank of England ansteht und es vorab einige Konjunkturdaten regnet. Heute werden etwa Zahlen zum Wirtschaftswachstum, zur Handelsbilanz und zur Industrieproduktion veröffentlicht. Daneben liefert der Primark-Eigner AB Foods ein Trading Update.

Hierzulande dürfte vor allem die Konjunkturprognose des Ifo-Instituts für Spannung sorgen. Sie wird um 10.00 Uhr MESZ veröffentlicht. Aus Frankreich kommen zudem die OECD-Frühindikatoren. Feiertagsbedingt bleiben die Börsen in Hongkong, China und Südkorea geschlossen.

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