Dax berappelt sich wieder
Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Zollkonflikt zwischen den USA und China hat am deutschen Aktienmarkt für steigende Kurse gesorgt. Der Dax stieg um 0,6 Prozent und verließ den Xetra-Handel mit 24.388 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,6 Prozent höher bei 5563 Zählern. Der Euro lag am Abend bei 1,1572 US-Dollar. Der Handelsstreit zwischen den zwei weltgrößten Volkswirtschaften war nach Wochen relativer Ruhe am Freitag eskaliert, als US-Präsident Donald Trump neue Zölle gegen China ankündigte, was den Dax zum Wochenschluss um 1,5 Prozent ins Minus drückte.
Am Sonntagabend äußerte sich Trump deeskalierend. Chinas Präsident Xi Jinping habe nur "einen schlechten Moment" gehabt, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Er will keine Depression für sein Land, und ich auch nicht." Auf Basis welcher Kenntnisse Trump meinte, für Xi sprechen zu können, blieb offen.
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgten PSI Software mit einem Plus von 35,8 Prozent auf 45,10 Euro. Das Berliner Softwareunternehmen steht vor dem Verkauf an den Technologie-Investor Warburg Pincus. Das auf die Energiebranche spezialisierte Softwarehaus wird dabei mit mehr als 700 Millionen Euro bewertet. Warburg Pincus setzte sich in einem Bieterstreit mit zwei anderen Beteiligungsfirmen mit einem Gebot über 45 Euro je Aktie durch, wie PSI und der Investor mitteilten.
Wieder im Anlegerfokus – kann Japan "das verlorene Jahrzehnt" aufholen?
Lange Zeit war der japanische Aktienmarkt für Anleger hierzulande eher uninteressant. Seit einiger Zeit wendet sich dieses Blatt aber wieder und Investoren schauen nun wieder vermehrt nach Japan. Warum das so ist und welche Chancen das Aufholpotenzial am japanischen Aktienmarkt bietet, darüber spricht Nancy Lanzendörfer mit Anja Schneider von der Société Générale.
BP verkauft Anteile an Nordsee-Gasfeld
BP trennt sich von Anteilen an einem Gasfeld in der Nordsee. Das britische Unternehmen Serica Energy zahlt nach eigenen Angaben mindestens 232 Millionen US-Dollar in bar für die Anteile am Culzean-Feld, welches von Totalenergies betrieben wird. Für den Deal ist noch die Zustimmung von Totalenergies und Neo Next erforderlich, die eine Option zur Übernahme der BP-Anteile zu denselben Bedingungen haben, wie sie mit Serica vereinbart wurden. Es könnte sein, dass Serica über die vereinbarte Summe hinaus noch weitere Zahlungen leisten muss.
Teures Gold und billiger Dollar gefährden Gewinn von Luxusgüter-Herstellern
Die Rekordjagd des Goldpreises, der Dollar-Kursverfall und die US-Einfuhrzölle gefährden Experten zufolge die Gewinne europäischer Luxusgüter-Hersteller. "Einen dieser Faktoren könnten Anbieter von Markenschmuck und -uhren abfedern", sagte Analyst Jon Cox vom Vermögensberater Kepler Cheuvreux. Ihr gleichzeitiges Aufeinandertreffen mache es aber schwierig, schrumpfende Margen zu verhindern. Gold kostete zuletzt knapp 4085 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm), fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Wegen geopolitischer Spannungen, unsicherer Konjunkturaussichten als Folge der US-Wirtschaftspolitik und der Furcht vor einer anziehenden Inflation greifen Anleger verstärkt zur "Antikrisen-Währung". Gleichzeitig hat die Weltleitwährung wegen Spekulationen auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed seit Jahresbeginn knapp neun Prozent abgewertet.
Hochtief sichert sich Großauftrag in britischem Atomkraftwerk - Aktie legt zu
Hochtief hat sich in Großbritannien einen 595 Millionen Pfund schweren Kernkraft- und Infrastruktur-Rahmenvertrag am Atomkraftwerk Sellafield gesichert. Insgesamt habe die Sellafield Ltd. Aufträge im Gesamtwert von bis zu 2,9 Milliarden Pfund an Hochtief und zwei weitere Unternehmen vergeben, teilte Deutschlands größter Baukonzern mit.
Der Auftrag habe eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren - zunächst neun Jahre mit der Option auf weitere sechs Jahre. Er umfasse die Planung, das Engineering und die Umsetzung von Infrastrukturarbeiten zur Unterstützung des Kernkraftwerksbetriebs und zur Stilllegung von Anlagen. Die Hochtief-Aktie stieg um 2,0 Prozent.
Wall Street startet mit kräftigem Plus
Nach der heftigsten Talfahrt seit April zum Wochenschluss geht die Wall Street auf Erholungskurs. Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent auf 45.960 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,7 Prozent. Wegen des Columbus Day ruht heute der Rentenhandel. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag mit neuen Zolldrohungen von 100 Prozent auf Importe aus China die Börsen auf Talfahrt geschickt hatte, beruhigt er mit nun konzilianteren Tönen übers Wochenende Anleger wieder etwas.
Unter den Einzelaktien verbessern sich Broadcom um 7,3 Prozent, beflügelt von einer neuen Kooperation mit OpenAI. Daneben ziehen Warner Bros. Discovery um 3,7 Prozent an. Es bahnt sich ein Kampf um die Zukunft des Medienkonzerns an. Warner-CEO David Zaslav hat vor vier Monaten den Plan vorgestellt, den Mediengiganten in zwei Teile aufzuspalten.
Meyer-Burger-Aktionäre bekommen nichts - Aktie stürzt ins Bodenlose
Die Aktionäre des insolventen Solarmodul-Herstellers Meyer Burger gehen leer aus: Eine Liquidationsdividende werde es nicht geben, teilte die Schweizer Firma mit. Bereits im September hatte das Unternehmen die Suche nach einem Investor aufgegeben und seinen rund 600 Mitarbeitern in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Es bestehe keine realistische Chance mehr für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe, bekräftigte Meyer Burger. Nach der Wiederaufnahme des Börsenhandels brachen die Titel um fast 80 Prozent auf 0,151 Franken ein.
Zuvor waren die Aktien monatelang vom Handel ausgesetzt, weil es Meyer Burger versäumt hatte, pflichtgemäß einen Geschäftsbericht für das Jahr 2024 zu veröffentlichen. Nun bleibt der Handel bis zum 13. Januar 2026 offen, danach erfolgt das Delisting.
Zollkrieg zu Weihnachten "kann sich Trump nicht leisten"
Donald Trump befeuert erneut einen Handelskrieg mit China, obwohl das laut Anlagestratege Chris-Oliver Schickentanz eigentlich zur Unzeit kommt. Denn die Weihnachtszeit steht vor der Tür und China ist ein wichtiger Lieferant für Elektronik- und Spielzeugwaren.
Beyond-Meat-Aktie im freien Fall
Die Umschuldungspläne des US-Fleischersatzproduzenten Beyond Meat schicken die Aktie in den freien Fall. Die Papiere des Anbieters von pflanzlichen Burger-Patties und Würstchen verlieren im vorbörslichen Handel an der Wall Street fast 60 Prozent. Wenn das Minus nach der Eröffnung anhält, werden sie mit 0,85 Dollar so billig sein wie noch nie.
Das Unternehmen teilte mit, dass ein Ende September angekündigter Anleihetausch nun früher als geplant vollzogen werde. Im Gegenzug für alte Papiere gibt Beyond Meat neue Anleihen sowie rund 326 Millionen neue Aktien aus, was den Wert der bestehenden Anteile massiv verwässert. Das Unternehmen kämpft mit einer schwachen Nachfrage in den USA. Hintergrund ist der Verzicht vieler Kunden auf teure Fleischersatzprodukte angesichts der hartnäckig hohen Inflation.
Das steckt in den Masterclasses von ntv und "Capital"
Am 16. Oktober teilen Experten von ntv und "Capital" ihr exklusives Finanzwissen bei einem Vermögensaufbaugipfel in Frankfurt am Main - oder online. Wer wissen möchte, wie man effizient und sicher in ETFs investiert, Immobilien finanziert und Erbschaften verwaltet, ist herzlich eingeladen.
Experte: Europa drohen Kollateralschäden durch Zollstreit China-USA
Handelsspannungen zwischen den USA und China erhöhten die globale Unsicherheit und verdeutlichten die Risiken für das europäische Wirtschaftswachstum, meint Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. US-Präsident Donald Trump hat vergangene Woche damit gedroht, 100-prozentige Zölle auf chinesische Importe zu erheben, nachdem die Regierung in Peking Exportkontrollen für seltene Erden verhängt hatte, die für die Halbleiterproduktion von entscheidender Bedeutung sind.
Der neue Streit zwischen den beiden globalen Schwergewichten "dient als Mahnung, dass die globale Handelsunsicherheit, gelinde gesagt, nicht vorbei ist", sagt Schmieding. Subventionierte Exporte aus China, die vom amerikanischen Markt umgeleitet würden, liefen Gefahr, die eigenen Exporte Europas zu behindern, argumentiert er. "Handelsprobleme akzentuieren die Abwärtsrisiken für das deutsche und europäische Wachstum für Ende 2025 und Anfang 2026", warnt Schmieding.
"Heuchlerisch" - China kontert Trumps Zollhammer
Der Ton im Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt scharf, eine Entspannung scheint nicht in Sicht. Nach den drastischen Zollankündigungen von US-Präsident Trump reagiert Peking mit scharfer Kritik - aber nicht mit Gegenzöllen. Die Volksrepublik verteidigt ihre Exportkontrollen, die Börsen reagieren nervös.
Wall Street signalisiert Erholung
Nach der heftigsten Talfahrt seit April zum Wochenschluss dürfte die Wall Street auf Erholungskurs gehen. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine feste Handelseröffnung am Kassamarkt. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag mit neuen Zolldrohungen von 100 Prozent auf Importe aus China die Börsen auf Talfahrt geschickt hatte, beruhigt er mit nun konzilianteren Tönen übers Wochenende die Anleger wieder etwas.
"Ein Zoll von 130 Prozent auf China wären sehr schlechte Nachrichten für das globale Wachstum, aber wir gehen davon aus, dass es nicht zu diesem Szenario kommen wird. Und es sieht so aus, als ob es ein Missverständnis von der Trump-Seite gab, und nachfolgende Klarstellungen der Chinesen zu den Exportbeschränkungen haben seine Haltung gemildert", erläutert Marktstratege Neil Wilson von Saxo Bank mit Blick auf die Exportrestriktionen bei seltenen Erden durch chinesische Stellen. Diese hatten die Zolldrohungen durch Trump erst provoziert.
Software-Aktie schießt 35 Prozent nach oben
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgt PSI Software. Die Aktien des Berliner Softwareunternehmens schießen nach einem Übernahmeangebot der US-Private-Equity-Gesellschaft Warburg Pincus um fast 35 Prozent nach oben.
Ifo: Hohe Neumieten schaden dem Wirtschaftswachstum
Die immer höher steigenden Wohnungsmieten lassen nicht nur Großstadtbewohner, sondern auch die Wirtschaft leiden. "Wenn Arbeitskräfte sich Wohnen in den Metropolen nicht mehr leisten können, verlieren die Städte an wirtschaftlicher Kraft", sagt Oliver Falck vom Münchner Ifo-Institut. Zusammen mit anderen Forschern hat er errechnet, dass neue Mietverträge in den sieben größten deutschen Städten im Schnitt 48 Prozent teurer sind als Bestandsverträge. Pro Quadratmeter sind das 4,48 Euro.
Besonders groß ist die Differenz demnach in Berlin mit rund 70 Prozent, gefolgt von München mit 45 Prozent und Hamburg mit 37 Prozent. In Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf liegen die Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent.
Neues vom Geldmarkt - Euribors geben nach
Mit den Euribors geht es am europäischen Geldmarkt leicht nach unten. Die geopolitischen Risiken sind in der Zwischenzeit derart hoch, dass es überrascht, dass die Finanzmärkte bislang keine größeren Reaktionen zeigen. Die Risiken reichen vom Regierungsstillstand der US-Regierung, dem wieder aufflammenden Handelskrieg zwischen den USA und China, der anhaltenden Haushalts- und Regierungskrise in Frankreich bis hin zum Zusammenbruch der japanischen Regierungskoalition. Zugleich scheint die Gold-Rally kein Ende nehmen zu wollen.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,96 - 2,17 (1,96 - 2,15), 6-Monats-Geld: 2,05 - 2,28 (2,04 - 2,29), 12-Monats-Geld: 2,13 - 2,35 (2,15 - 2,37), Euribors: 10.10. 09.10. 3 Monate: 2,0090 2,0250, 6 Monate: 2,0990 2,1040, 12 Monate: 2,2020 2,2090
Dax steigt deutlich - Ölpreise legen kräftig zu
Update von der Frankfurter Börse: Nach den kräftigen Verlusten am Freitag hat sich der Dax wieder nach oben orientiert. Am Mittag lag der Leitindex 0,6 Prozent höher bei 24.378 Punkten. Der EuroStoxx50 stieg um 0,7 Prozent auf 5569 Stellen. Der Euro lag etwas leichter bei 1,1589 US-Dollar. Kräftig hoch ging es mit den Ölpreisen: Brent und WTI verteuerten sich um 2,8 beziehungsweise 3,1 Prozent.
Aktie von Lagerraumvermieter geht durch die Decke
Die Aussicht auf eine mögliche Übernahme durch den US-Finanzinvestor Blackstone beflügelt die Aktien der britischen Self-Storage-Firma Big Yellow. Die Papiere des Unternehmens, das Lagerräume an Privatpersonen und Firmen vermietet, schießen um rund 20 Prozent nach oben. Mit 1176 Pence erreichen sie den höchsten Stand seit fast einem Jahr.
Blackstone prüft nach eigenen Angaben ein mögliches Barangebot für Big Yellow. Entscheidend seien dabei unter anderem makroökonomische Faktoren und die Auswirkungen des nächsten britischen Haushaltsplans auf die Branche. Der Investor hat bis zum 10. November Zeit, ein verbindliches Angebot vorzulegen.
Wirtschaftsnobelpreis für Forschung zu nachhaltigem Wachstum
Der Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an drei Männer: den US-Israeli Joel Mokyr, den Franzosen Philippe Aghion und den Kanadier Peter Howitt. Das verkündete die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Forschungen zu Auswirkungen von technologischem Fortschritt auf nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Der Preis geht zur Hälfte an Mokyr, die andere Hälfte teilen sich Aghion und Howitt.
Rheinmetall drehen ins Minus - Rüstungswerte insgesamt schwach
Die Erholung in Rheinmetall wird zunächst als Verkaufsgelegenheit gesehen. Der Kurs fällt im Verlauf ins Minus und verliert 1,1 Prozent. "Das ist eher ein Signal für eine Fortsetzung der Konsolidierung", so ein Marktteilnehmer. Renk geben 1,8 Prozent ab, Hensoldt 0,6 Prozent. In Europa fallen BAE Systems um 1,8 Prozent und Thales um 1,6 Prozent.
Konsolidierung oder Rally? Darum ist der Dax-Schluss entscheidend
Der Freitag hat die Aufwärtstrends an den Börsen gebrochen, die Ausbrüche auf neue Allzeithochs im Dax und auch im Euro-Stoxx-50 haben sich als Fehlsignale entpuppt. Das Ende der Aufwärtstrends hat zunächst Signale für Gewinnmitnahmen erzeugt. Nun hoffen Marktteilnehmer auf einen sogenannten In-Day: Sollte der Schlussstand am Montag über dem vom Freitag liegen, würde das darauf hindeuten, dass der Konsolidierungsdruck kurzfristig bereits abgearbeitet wäre. Ein tieferer Schluss würde dagegen auf fortgesetzten Druck hinweisen und damit auf weiteren Konsolidierungsbedarf.
Was tun, wenn die Börsen-Bubble platzt?
Seit Monaten kennen die Märkte nur eine Richtung – nach oben. Doch wie lange hält die Rally? Steht der große Knall bevor, oder geht die Party weiter? Viele Langfristanleger setzen auf Durchhaltevermögen. Für aktive Trader stellt sich dagegen die Frage: Jetzt Gewinne sichern oder das Risiko bewusst spielen? Über Strategien zur Absicherung und Chancen im Crash spricht Friedhelm Tilgen mit Matthias Hüppe von der HSBC und Oswald Salcher von Trade Republic.
Goldpreis erklimmt neue Höhen
Gold hat zum Wochenstart wieder einmal ein Rekordhoch erreicht. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg im frühen Handel auf bis zu 4084 US-Dollar. Damit war das Edelmetall so teuer wie noch nie. Vergangenen Mittwoch war der Goldpreis erstmals über die Marke von 4000 Dollar geklettert und hatte damit vorläufig seine Rekordrally gekrönt. Das Rekordhoch vom Montag ist bereits das siebte in den vergangenen elf Handelstagen.
Zuvor hatten sich im Handelsstreit zwischen den USA und China die Fronten wieder deutlich verhärtet. Nach der Ankündigung von Präsident Donald Trump, weitere Zölle in Höhe von 100 Prozent gegen chinesische Importe zu erheben, drohte Peking mit Gegenmaßnahmen. Unter dem Strich kletterte der Preis für eine Feinunze Gold im bisherigen Jahresverlauf um über 55 Prozent nach oben. Das Edelmetall steuert damit auf den höchsten Anstieg in einem Jahr seit 1979 zu.
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Großhandelspreise legen zu
Die Preise im deutschen Großhandel haben im September angezogen. Sie legten um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August hatte das Plus nur bei 0,7 Prozent gelegen und im Juli bei 0,5 Prozent. Von August auf September stiegen die Großhandelspreise um 0,2 Prozent. Der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preisveränderungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise bei den Verbrauchern an.
Zahl der Firmenpleiten steigt deutlich
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen. Bei den beantragten Regelinsolvenzen habe es im September einen Anstieg um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben, teilte das Statistische Bundesamt mit. Diese vorläufigen Angaben basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte. Sie weisen noch nicht die Belastbarkeit amtlicher Statistiken auf und zählen daher zu den sogenannten experimentellen Daten.
Dax spiegelt die Erleichterung
Der Dax startet fester in den heutigen Handel zum Wochenauftakt. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 24.350 Punkten, nachdem er am Freitag zum Ende hin deutlich abgegeben hatte und mit 24.241 Zählern ins Wochenende gegangen war. Der Grund: US-Präsident Donald Trump hatte China mit neuen Zöllen gedroht, am Wochenende dann aber etwas Druck vom Kessel genommen.
Das sind die heutigen Kursfavoriten
Im Blick stehen mit den Aktien aus der Auto- und Technologiebranche nun die Verlierer des Freitags. "Bei einer Entspannung im Zollstreit gibt es hier die größten Erholungschancen ", so ein Marktteilnehmer. Wer dagegen auf "Nummer sicher" gehe, konzentriere sich auf Telekomkonzerne, Versicherungen und Immobilienwerte, die sich neben Nahrungsmittelaktien oder Versorgern am Freitag am besten gehalten haben.
Kursrückgang als Kaufgelegenheit?
Nach dem Zollschock vom Freitagnachmittag werden die europäischen Aktien zum Wochenauftakt tendenziell etwas erholt erwartet. Der Dax wird am Morgen mit 24.355 Punkten errechnet und damit knapp ein halbes Prozent über dem Schlussstand vom Freitag. Ein Marktteilnehmer spricht von einer wackligen Stabilisierung. Einerseits seien die Gewinnmitnahmen in Europa nach den Aussagen kurz vor der Schlussglocke vielleicht etwas überzogen gewesen. Andererseits hätten die Zolldrohungen von Trump zu einer Neubewertung der Risiken geführt und an der Wall Street zum schlechtesten Tag an den Aktienmärkten seit April.
US-Präsident Trump hatte mit seiner neuen Zolldrohung gegen China den Ausverkauf ausgelöst. Allerdings hatte er damit nur auf die Drohung weiterer Exportbeschränkungen Chinas für seltene Erden reagiert. "Sollte sich alles als Verhandlungstaktik herausstellen und sollten sich die Präsidenten Ende Oktober in Seoul einigen, könnte der Kursrückgang als Kaufgelegenheit interpretiert werden", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.
Andererseits wird am Markt auch darauf verwiesen, dass es auch im Schlussgeschäft an der Wall Street zu keiner nennenswerten Erholung kam. "Von daher ist immer noch Vorsicht angebracht", so ein Marktteilnehmer.
Niederlande intervenieren im Chipbereich
Die niederländische Regierung will den Transfer wichtiger Technologien von dem Chiphersteller Nexperia nach China verhindern. Es gebe entsprechende Sorgen, deshalb habe man bei der zum chinesischen Wingtech-Konzern gehörenden Nexperia interveniert, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Der Eingriff sei eine Reaktion auf administrative Mängel bei dem Unternehmen. Nun könne man schädliche Entscheidungen rückgängig machen oder blockieren. Die Produktion könne jedoch fortgesetzt werden.
Nexperia war einst niederländisch und wurde vor Jahren an Wingtech verkauft. Das Unternehmen stellt Computerchips für die Auto- und Unterhaltungselektronikindustrie her und ist einer der weltgrößten Hersteller einfacher Computerchips. Der Eingriff ist das jüngste Beispiel für die Bemühungen westlicher Staaten, den technologischen Aufstieg Chinas im Halbleitersektor zu bremsen. Die Niederlande spielen in diesem Konflikt eine Schlüsselrolle, da das Land die Heimat des Chip-Ausrüsters ASML ist. Dessen Maschinen sind für die Herstellung modernster Halbleiter unverzichtbar.
Asien-Börsen folgen Wall-Street-Talfahrt
Die asiatischen und australischen Börsen zeigen sich tiefrot. Sie folgen damit dem Ausverkauf, der bereits am Freitag die US-Börsen sowie die europäischen erfasst hatte. US-Präsident Donald Trump versetzte den Märkten am Freitag einen Schockmoment. Denn er drohte Peking mit einer massiven Erhöhung der Zölle auf 100 Prozent und einer Verhängung von Exportkontrollen. Zudem stellte er das geplante Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea in Frage. Grund für diese Neueinschätzung des US-Präsidenten waren die jüngsten Beschränkungen Pekings für seltene Erden. Anleger befürchten einen neuen Handelskrieg, auch wenn Trump am Sonntag schon wieder versöhnlichere Töne anschlug. Die Zolldrohungen lösen vor allem eine Verkaufswelle im Technologiesektor aus.
Während in Tokio wegen eines Feiertags nicht gehandelt wird, stürzen die chinesischen Börsen ab. Der HSI in Hongkong verliert 3,5 Prozent, in Schanghai geht es 1,3 Prozent talwärts. In Südkorea und Australien geben die Leitindizes um 1,7 bzw. 0,9 Prozent nach. Das chinesische Handelsministerium stellte indes klar, dass man keinen Handelskrieg anstrebe, aber vor einem möglichen auch keine Angst habe. Peking drohte mit "angemessenen Gegenmaßnahmen". Die deutlich besser als gedacht ausgefallenen Import- und Exportdaten in China spielen vor dem Hintergrund der neuen Handelseskalation keine Rolle.
Die Drohung Trumps gegen China ziele wahrscheinlich darauf ab, vor den möglichen bilateralen Gesprächen auf dem bevorstehenden APEC-Gipfel in diesem Monat einen Verhandlungshebel zu schaffen, urteilt Goldman Sachs. "Wir neigen zu (dieser) Interpretation und erwarten, dass die endgültige Lösung eine Verlängerung der derzeitigen Zollpause über den 10. November hinaus sein wird, zusammen mit einigen neuen, aber begrenzten Zugeständnissen von beiden Seiten", urteilen die Analysten.
Ölpreise im Aufwind
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise zunächst an. So verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,7 Prozent auf 63,79 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,8 Prozent fester bei 59,94 Dollar.
84-Prozent-Aufschlag: PSI wird verkauft
PSI Software steht Insidern zufolge vor einem Verkauf an den Technologie-Investor Warburg Pincus für mehr als 700 Millionen Euro. Die Beteiligungsgesellschaft habe mit einem Gebot von 45 Euro je Aktie den Zuschlag für die auf die Energiebranche spezialisierte Softwarefirma erhalten, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Um PSI hatten auch die Investoren Thoma Bravo und HgCapital gebuhlt.
Die Offerte entspricht einem Börsenwert von 706 Millionen Euro. Der Kaufpreis liegt 84 Prozent über dem PSI-Aktienkurs vom Donnerstag, bevor Reuters über den laufenden Bieterprozess berichtet hatte. Größter PSI-Aktionär ist der Medienunternehmer und Investor Norman Rentrop, gefolgt vom Energieversorger Eon, der seine Beteiligung von mehr als 17 Prozent aber den Insidern zufolge behalten will.
Alles wird gut? Handelsstreit belastet Asien-Börsen
Der wieder aufgeflammte Handelsstreit zwischen den USA und China belastet die asiatischen Aktienmärkte. US-Präsident Donald Trump hatte mit Zöllen von 100 Prozent auf chinesische Waren ab dem 1. November gedroht. Über das Wochenende schlug er jedoch versöhnlichere Töne an und erklärte, alles werde gut und die USA wollten China nicht "schaden". Die Regierung in Peking verteidigte ihre Exportbeschränkungen für seltene Erden und Technologie als Reaktion auf die Nachrichten aus den USA, verhängte jedoch keine neuen Abgaben auf US-Produkte.
"Wir erwarten, dass eine endgültige Einigung eine Verlängerung der derzeitigen Zollpause über den 10. November hinaus sein wird, zusammen mit einigen neuen, aber begrenzten Zugeständnissen von beiden Seiten", so Jan Hatzius, Chefökonom bei Goldman Sachs, in einer Analyse. "Die jüngsten politischen Schritte deuten jedoch auf ein breiteres Spektrum möglicher Ergebnisse hin als bei früheren Gesprächen. Demnach seien sowohl größere Zugeständnisse denkbar als auch erhebliche neue Exportbeschränkungen und höhere Zölle, zumindest vorübergehend."
Die Shanghaier Börse tendiert schwächer. Der Composite verliert 0,7 Prozent auf 3.868,98 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,9 Prozent auf 4575,29 Punkte. An der japanischen Börse werde dagegen nicht gehandelt.
Wirtschaftsnobelpreisträger werden gekürt
Einer fehlt noch: In der schwedischen Hauptstadt Stockholm werden heute die letzten Nobelpreisträger des Jahres gekürt. Zum Abschluss wird die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften frühestens um 11.45 Uhr verkünden, wen sie in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften auszeichnet. Im vergangenen Jahr waren die drei in den USA tätigen Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson mit dem Preis geehrt worden. Sie erhielten ihn für ihre Forschungen zum Wohlstandsgefälle zwischen Nationen.
Generell werden mit dem Wirtschaftsnobelpreis sehr häufig Forscher in den USA bedacht. Auch diesmal gehören aus Sicht deutscher Experten überwiegend Ökonomen zu den Favoriten, die in den USA aktiv sind. So nennt Michael Berlemann, wissenschaftlicher Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, den Harvard-Professor Robert J. Barro. Dieser habe zu mehreren Teilgebieten der Makroökonomik grundlegende Papiere beigetragen, etwa zur Wachstumstheorie, zur Fiskal- und Geldpolitik.
Für den Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, wären Maurice Obstfeld und Kenneth Rogoff "zwei sehr würdige Träger des Nobelpreises". "Nach Corona-Krise und inmitten eines Handelskriegs zeigt die Forschung der beiden US-Ökonomen, wie sich Krisen global übertragen und wie die Geldpolitik eingreifen kann", so Fratzscher.
Der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, betrachtet die Professoren Timothy Bresnahan (Stanford), Ariel Pakes und Michael Porter (beide Harvard) für ihre Arbeiten zur empirischen Industrieökonomik als Favoriten. Die drei hätten mit ihren Arbeiten "wesentlich dazu beigetragen, dass wir heute einen viel besseren Instrumentenkasten haben, um zu untersuchen, wie Märkte funktionieren und wie Unternehmen in diesen Märkten agieren".
Chinas Exporte wachsen überraschend stark
Chinas Exporte haben im September trotz des andauernden Handelsstreits mit den USA überraschend stark zugelegt. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von sechs Prozent gerechnet. Auch die Importe wuchsen mit 7,4 Prozent deutlich stärker als die erwarteten 1,5 Prozent, wie die Zollbehörde mitteilte. Der Handelsüberschuss sank auf 90,45 Milliarden Dollar.
Grund dafür ist, dass chinesische Hersteller zunehmend Käufer in Märkten außerhalb der USA finden. Die Regierung in Peking setzt darauf, dass die Exporteure ihre Verkäufe nach Asien, Afrika und Lateinamerika steigern, um die US-Handelsbeschränkungen auszugleichen. Peking will damit die exportorientierte Wirtschaft auf Kurs halten, um das offizielle jährliche Wachstumsziel von rund fünf Prozent zu erreichen. Gleichzeitig erhöht China offenbar den Druck vor den erwarteten Gesprächen zwischen Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump: Zuletzt führte das Land Exportkontrollen für mehrere seltene Erden ein.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,5 Prozent auf 151,95 Yen und legt leicht auf 7,1291 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent höher bei 0,8012 Franken.
"Jahresendrally läuft und keiner will sie verpassen"
Die Aussicht auf weitere US-Zinssenkungen und die Hoffnung auf eine ermutigende Bilanzsaison könnten den Dax Experten zufolge erstmals über die Marke von 25.000 Punkten hieven. "Die Jahresendrally läuft und kein Anleger will sie verpassen", sagt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Gleichzeitig gebe es keine Spur von überzogener Euphorie. "Das ist gut! Keine Überhitzung, keine Panik – einfach ein stabiler Markt mit Rückenwind." Am Donnerstag war der deutsche Leitindex zeitweise auf ein Rekordhoch von 24.771,34 Punkten geklettert. Im Wochenvergleich gewann er rund ein Prozent.
In dieser Woche wird die anlaufende US-Bilanzsaison die Kursentwicklung der internationalen Börsen stärker beeinflussen als üblich. Denn wegen des Regierungsstillstands in den USA werden dort vorerst keine staatlichen Konjunkturdaten veröffentlicht. Damit fehlen Investoren Hinweise auf den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft und auf die Geldpolitik der Notenbank Fed.
Allerdings: Die anstehende Bilanzsaison könnte den Optimisten ebenfalls einen Strich durch die Rechnung machen, warnt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst des Online-Brokers CMC Markets. Vor allem bei den Technologiekonzernen hofften Anleger wegen des anhaltenden Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) auf starke Ergebnisse. Diese Branche habe sich im vorangegangenen Quartal aber den einen oder anderen Schnitzer erlaubt. "Die Messlatte hängt dermaßen hoch, dass zu viele Enttäuschungen starke Korrekturen mit sich bringen könnten."
Den Auftakt der US-Bilanzsaison bilden traditionell die Großbanken wie Citigroup, Goldman Sachs oder JPMorgan. Sie legen ab Dienstag Geschäftszahlen vor. Der Wochenstart indes dürfte terminlich sehr ruhig vonstattengehen: In Japan sind die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. In den USA ruht zumindest der Anleihenhandel.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.