Dax voller Optimismus
Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit Gewinnen aus dem Handel. Der Dax legt 1,8 Prozent auf 24.279 Punkte zu. Hoffnungen auf das Ausbleiben einer neuen US-Bankenkrise und eine Deeskalation im US-Handelsstreit mit China stützen die Börsen.
Kommt jetzt der Dämpfer für die Tech-Giganten?
Airline-Chefs wollen Landeverbot für chinesische Flugzeuge, wenn sie Russland überfliegen
Die Chefs der Luftfahrtkonzerne Lufthansa und Air France-KLM fordern von der Europäischen Union (EU) mit Verweis auf einen unfairen Wettbewerbsvorteil Restriktionen gegen Konkurrenten aus China. Die EU sollte der Idee von US-Präsident Donald Trump folgen und Fluggesellschaften, die den russischen Luftraum durchfliegen, keinen Zugang mehr zu ihren Airports geben. "Wir hoffen, dass die Initiative von Präsident Trump umgesetzt wird und Europa das Gleiche tut", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in einem gemeinsamen Interview mit dem Chef von Air France-KLM, Ben Smith.
Hintergrund ist die mit dem Ukraine-Krieg 2022 verhängte Sperrung des russischen Luftraums für europäische Airlines durch Russland. Das war eine Reaktion auf die Sperrung des europäischen Luftraums für russische Fluglinien. Flüge aus Westeuropa nach Asien verlängern sich dadurch Smith zufolge um bis zu zweieinhalb Stunden. Für Airlines aus China gilt die Sanktion nicht, sie konnten das Geschäft mit Europa-Flügen deshalb ausbauen. Es sei "unverständlich, was für ein Geschenk es für chinesische Fluggesellschaften ist, Zugang zu Europa zu haben, während wir einen Wettbewerbsnachteil erleiden", sagte Smith.
Gewinne an der Wall Street
Zum Start in die neue Woche geht es an den US-Börsen aufwärts. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,5 Prozent auf 46.407 Punkte. Der S&P 500 gewinnt 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent. Beobachter verweisen auf Signale einer Entspannung im Zollstreit der USA mit China. Ein geplantes Treffen von US-Finanzminister Scott Bessent mit dem chinesischen Vize-Premierminister He Lifeng in Malaysia gebe der Hoffnung auf eine Deeskalation zusätzliche Nahrung, heißt es.
Gebremst werden dürften die Aktienkurse vom immer noch nicht beigelegten Streit um den US-Staatshaushalt, der zur Schließung von Behörden ("Shutdown") geführt hat, die andauert.
Das Hauptaugenmerk der Anleger dürfte sich in den kommenden Tagen aber auf die Bilanzsaison richten, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt mit Quartalszahlen bedeutender Unternehmen, darunter Netflix und Tesla.
Entwarnung nach Amazon-Störungen
Ein großer Ausfall beim Internetgiganten Amazon hat Dutzende Websites, Online-Spiele und Apps beeinträchtigt, darunter Coinbase. Snapchat, Reddit, und Fortnite sowie Business-Anwendungen wie Slack und Zoom.
Amazon hatte am Vormittag für die Amazon Web Services (AWS) einen Ausfall des Amazon-Service DynamoDB gemeldet. Dadurch waren viele Apps nicht erreichbar, die auf AWS-Technik aufbauen. Nach stundenlangen Störungen laufen die meisten Dienste aber wieder.
TKMS-Börsengang übertrifft Erwartungen um Milliarden
Bitcoin steigt deutlich
Die Anleger am Kryptomarkt sind der Erleichterungsrally an den Börsen gefolgt. Die umsatzstärkste Cyber-Devise, der Bitcoin, klettert um zwei Prozent auf 110.813 Dollar und macht damit rund die Hälfte der Verluste der vergangenen Woche wett. Ether und Ripple rücken um knapp ein und 2,5 Prozent vor.
"Die nachlassenden Sorgen über eine mögliche US-Bankenkrise und die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen Washington und Peking fungieren als Zünglein an der Waage", sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Zugleich nutzten viele Marktteilnehmer den jüngsten Preisrückgang als Chance, günstig einzusteigen.
Waymo-Robotaxis werden wegen Schulbus-Vorfall überprüft
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat wegen möglicher Sicherheitsprobleme im Umgang mit Schulbussen eine Untersuchung von Robotaxis der Firma Waymo eingeleitet. Die vorläufige Prüfung umfasse rund 2000 Fahrzeuge, teilte die mit. Anlass ist ein Medienbericht über einen Vorfall, bei dem ein autonomes Waymo-Fahrzeug nicht vor einem Schulbus mit eingeschaltetem Warnblinker und ausgefahrenem Stoppschild angehalten haben soll. Stattdessen habe das Robotaxi den Bus umfahren und den ausgefahrenen Bremsarm missachtet, während Schüler ausstiegen.
Waymo, ein Tochterunternehmen der Google-Muttergesellschaft Alphabet, erklärte, an Verbesserungen der Software zum Anhalten an Schulbussen zu arbeiten. Bei dem Vorfall sei das Fahrzeug aus einem Winkel auf den Bus zugefahren, aus dem die Warnlichter und das Stoppschild nicht sichtbar gewesen seien. Es sei langsam und mit sicherem Abstand an dem Bus vorbeigefahren. Die Untersuchung ist Teil einer umfassenderen Prüfung von selbstfahrenden Fahrzeugen durch die US-Behörden. Waymo betreibt nach eigenen Angaben eine Flotte von mehr als 1500 Robotaxis in mehreren US-Großstädten.
B&M stürzen ab
Für eine Schreckreaktion von minus 17 Prozent sorgen eine Gewinnwarnung und der Rücktritt des Finanzvorstandes beim britischen Discounter B&M. Als Grund führt das Unternehmen falsch verbuchte Frachtkosten von 7 Millionen Pfund an. Als besonders problematisch werten Händler, dass damit die erst vor zwei Wochen abgegebene Gewinnprognose hinfällig ist.
Die Analysten von Shore Capital merken an, dass es solche Computerprobleme durchaus geben könne, dass es aber auch bedeuten könne, dass B&M seine Zahlungen weniger im Griff habe als gedacht.
Rally bei Rüstungsaktien treibt TKMS auf fast 100 Euro
Mit massiven Kursgewinnen auf fast 100 Euro zeigen sich TKMS am ersten Tag ihrer Börsennotierung im Zuge einer Abspaltung von der Mutter Thyssenkrupp. Nach einem ersten Kurs von 60 Euro treibt die europaweite Rally bei Rüstungsaktien den Kurs immer weiter nach oben. Im Verlauf flachte die Rally aber wieder ab. Derzeit liegt der Kurs bei 89 Euro.
Auslöser sei, dass sich US-Präsident Trump mit seinem russischen Pendant Putin treffen und den Frontverlauf in der Ukraine einfrieren wolle, heißt es. Zudem wolle er der Ukraine wohl keine Tomahawk-Langstreckenraketen liefern. Dies mache höhere Verteidigungsanstrengungen in Europa notwendig.
Bei den Einzelwerten geht es für Renk um 6,8, Hensold um 5,8 und Rheinmetall um 4,3 Prozent nach oben. In Stockholm steigen Saab um 4,1 und in Mailand Leonardo um 3,3 Prozent.
Aussicht auf Deal beflügelt United Internet und 1&1
Ein Medienbericht über Gespräche mit dem spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica beflügelt die Aktien von United Internet und 1&1.
Die Titel des Internet-Anbieters United Internet springen um 8 Prozent nach oben und sind damit die zweitgrößten Gewinner im MDax. Die Mobilfunk-Tochter 1&1 legt im SDax um gut 7 Prozent zu.
Im Raum stehe eine mögliche Kooperation zwischen 1&1 und der deutschen Sparte von Telefonica, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider. Langfristig werde auch eine Übernahme diskutiert. Die Gespräche befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium und ein Scheitern sei nicht ausgeschlossen. Hintergrund seien unter anderem Probleme von 1&1 beim Aufbau des eigenen 5G-Netzes und die geringe Netzauslastung von Telefónica. "Interessant, muss man im Blick behalten", fasst ein Händler zusammen.
Rheinmetall und KNDS erhalten Schützenpanzer-Auftrag
Die Rüstungskonzerne Rheinmetall und KNDS haben einen 3,4 Milliarden Euro schweren Auftrag über 222 Radschützenpanzer des Modells Schakal erhalten. Das Gemeinschaftsunternehmen Artec werde 150 dieser Panzer an die Bundeswehr und 72 an die niederländische Armee liefern, teilte Rheinmetall mit.
Vom gesamten Auftragswert entfielen knapp drei Milliarden Euro auf Rheinmetall. Der Vertrag beinhalte auch ein Logistikpaket. Zudem sei als Option ein Abruf von bis zu 248 weiteren Fahrzeugen vereinbart worden.
Früheren Angaben der Bundesregierung zufolge sollen die Fahrzeuge zwischen 2027 und 2031 ausgeliefert werden. Auftraggeberin ist die europäische Rüstungsorganisation OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en Matière d'Armement).
Der Radschützenpanzer Schakal kombiniert das Fahrgestell des Radpanzers Boxer mit dem Turm des Schützenpanzers Puma. Bei der Bundeswehr soll der Schakal das Hauptwaffensystem der neu aufzustellenden Mittleren Kräfte des Heeres werden.
Handelskrieg trifft deutsche Autobauer durch Hintertür
Amazon-Cloud-Probleme sorgen für massive App-Störungen
Ein Server-Ausfall bei Amazon Web Servces (AWS) führt zu erheblichen Störungen. Offenbar gibt es Probleme am Standort in North Virginia, die weltweite Auswirkungen haben – auch in Deutschland. Betroffen sind unter anderem Amazon, die Krypto-Börse Coinbase, die Kommunikations-App Slack, der Übersetzer Duolingo und Facebook.
Das Tochterunternehmen von Amazon ist einer der weltweit führenden Anbieter von Cloud-Computing-Diensten. AWS stellt dabei die virtuelle Infrastruktur für einen erheblichen Teil des Internets bereit.
Erzeugerpreise fallen langsamer
Der Rückgang der deutschen Erzeugerpreise hat sich im September verlangsamt. Die Hersteller gewerblicher Produkte - von Nahrungsmitteln bis hin zu Industriegütern - verlangten durchschnittlich 1,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August hatte es mit minus 2,2 Prozent den stärksten Rückgang seit Mai 2024 gegeben. Ökonomen hatten für September nur ein Minus von 1,5 Prozent erwartet.
Thyssenkrupp schickt seinen Marine-Schiffbauer TKMS an die Börse
Außerplanmäßig: S&P stuft Frankreich herab
S&P Global Ratings hat die Bonität Frankreichs wegen erhöhter Risiken für die Haushaltskonsolidierung von AA- auf A+ mit stabilem Ausblick herabgestuft und ist damit vom zuvor angekündigten Ratingkalender abgewichen. Trotz der Vorlage des Haushaltsentwurfs für 2026 im Parlament "bleibe die Unsicherheit über die französischen Staatsfinanzen hoch", erklärte die Ratingagentur. "Der Grund für die Abweichung ist die jüngste Serie von Misstrauensvoten im französischen Parlament, die den Fortschritt bei der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen Frankreichs behindern", teilte S&P mit. Die planmäßige Überprüfung Frankreichs durch die Ratingagentur war für den 28. November vorgesehen.
Das ist los am Ölmarkt
Am Rohstoffmarkt geben die Preise zunächst nach. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 61,13 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,3 Prozent schwächer bei 57,34 Dollar.
Kampf um die 24.000, die nächste Runde
Der Dax startet fester in den ersten Handelstag der neuen Börsenwoche. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell mit 24.075 Punkten wieder über der 24.000er Marke. Am Freitag hatte er sich mit einem Stand von 23.831 Zählern ins Wochenende verabschiedet.
"Die Vorgaben sind positiv und stützen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Ein Thema am Markt ist die Verschuldungskrise Frankreichs", erläutert er. "Aber auch den Börsengang der Marine-Sparte von Thyssenkrupp, TKMS, haben die Anleger im Blick."
Im Wohnungsbau hebt sich die Stimmung
Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau ist ungeachtet der schwierigen Auftragslage so gut wie seit über drei Jahren nicht mehr. Nach einem Dämpfer im August legte das Barometer für das Geschäftsklima im September kräftig zu – von minus 26,4 auf minus 21,8 Punkte. Das ist der höchste Wert seit August 2022, wie das Münchner IFO-Institut mitteilte. Die Unternehmen bewerten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate deutlich besser. "Der Wohnungsbau atmet etwas auf", sagt der Leiter der IFO-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Er fügt aber hinzu: "Von einer echten Trendwende kann noch keine Rede sein – aber der Tiefpunkt scheint durchschritten."
Tech-Rally geht weiter
In Asien gehören Technologieaktien zu den Tagesfavoriten, nachdem sie in der Vorwoche noch vielfach verkauft wurden. In Seoul gewinnen SK Hynix über drei Prozent auf ein Rekordhoch. Im Handel wird auf die jüngsten positiven Ergebnisse des Chip-Riesen TSMC verwiesen. TSMC gewinnen in Taipeh über zwei Prozent. In Tokio verteuern sich Advantest um 2,7 Prozent, in Hongkong SMIC um 4,3 Prozent.
An Tokioter Börse herrscht Rekordstimmung
An den ostasiatischen Aktienmärkten geht es zum Start in die neue Woche kräftig aufwärts. Deutliche Verluste zum Ausklang der Vorwoche werden mehr als wettgemacht. Der australische Aktienmarkt bleibt etwas zurück, dort legt das Börsenbarometer lediglich um 0,2 Prozent zu. Der Nikkei in Tokio macht einen Satz um 2,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 48.958 Punkten. Der Hongkonger HSI springt um 2,4 Prozent nach oben, der Shanghai Composite legt um 0,7 Prozent zu und in Seoul verbessert sich der Kospi um 1,4 Prozent.
In Tokio sorgt die Wette, dass die neue Chefin der Regierungspartei LDP Sanae Takaichi, die als fiskalische Taube gilt, auch Premierministerin Japans werden wird, für Kauflaune. Von Takaichi werde erwartet, dass sie die Staatsausgaben erhöhen und sich gegen weitere Zinserhöhungen durch die Bank of Japan aussprechen werde, heißt es.
Derweil stieg das chinesische BIP im dritten Quartal wie erwartet auf Jahresbasis lediglich um 4,8 Prozent. Das BIP wuchs damit so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Folge sind Spekulationen über weitere staatliche Stützungsmaßnahmen, weil Peking für das Gesamtjahr ein Wachstum von 5 Prozent anstrebt. Zugleich stieg aber die Industrieproduktion im September mit einem Plus von 6,5 Prozent stärker als erwartet.
"Ungesunder Krisenvorbote" bereitet Anlegern Sorgen
Mit einer leichten Erholung an Europas Börsen rechnen Marktteilnehmer. Die Dax-Terminkontrakte haben seit dem Kursrutsch am Freitag die Hälfte ihrer Verluste wieder wettgemacht. Technisch bestehe aber die Gefahr, dass dies nur eine Falle ist, solange nicht der wichtige Widerstand bei 24.100 Punkten im Dax-Futures überstiegen werde, heißt es.
Dies hänge auch davon ab, wie die Börsen auf die Abstufung des Ratings Frankreichs reagieren. Im Fokus stehen dabei Anleihen und die Entwicklung von deren Renditeaufschlag gegenüber deutschen Anleihen. Standard & Poor's hat die Bonitätsnote auf A+ von AA- gesenkt. "Trotz der Vorlage des Haushaltsentwurfs für 2026 im Parlament in dieser Woche bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Staatsfinanzen Frankreichs hoch", so die Begründung.
Sorgen macht manchen Teilnehmern der jüngste Goldpreisanstieg auf immer neue Rekordhochs. Dies werde von vielen Marktteilnehmern als "ungesunder Krisenvorbote" gesehen.
Warnstreiks für mehr Lohn bei Coca-Cola
Warnstreik bei Coca-Cola im Norden: Weil es in der Tarifrunde mit dem Getränkekonzern hakt, ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heute die Mitarbeiter in Norddeutschland zum Ausstand auf. 16 Stunden lang soll an den vier Standorten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Arbeit ruhen, wie die Gewerkschaft ankündigte.
Coca-ColaBetroffen sind die Abfüllbetriebe in Hildesheim, Lüneburg und Mölln sowie der Logistikstandort Achim bei Bremen. In Bremen soll es am Vormittag eine zentrale Streikkundgebung geben. Die Gewerkschaft rechnet mit 500 Teilnehmern. Die vier Standorte haben nach Angaben der NGG zusammen etwa 1200 Mitarbeiter, davon knapp die Hälfte in Hildesheim.
Laut NGG ist es der Auftakt zu einer bundesweiten Warnstreikwelle an allen Coca-Cola-Standorten in Deutschland. Hintergrund ist die schwierige Tarifrunde bei dem Getränkeriesen. Mit den Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft vor der zweiten Tarifrunde den Druck erhöhen. Der Gewerkschaft zufolge plant Coca-Cola in diesem Jahr keine Lohnerhöhung, ab 2026 wolle das Unternehmen eine Erhöhung von "mageren 1,5 Prozent" anbieten. Das sei "eine Provokation", sagte Lena Lange, Geschäftsführerin der NGG-Region Hannover. Die Gewerkschaft fordert dagegen rückwirkend zum 1. September fünf Prozent mehr Lohn plus 150 Euro als Sockelbetrag.
Coca-Cola widerspricht den Angaben der Gewerkschaft. Laut einer Mitteilung des Unternehmens hat es für 2025 bereits eine Lohnerhöhung gegeben. Seit März 2025 sei eine Entgelterhöhung von rund 3,5 Prozent oder monatlich 170 Euro umgesetzt worden. "In den vergangenen erfolgreichen Jahren haben wir die Leistungen unserer Belegschaft mit hohen Entgeltabschlüssen anerkannt", sagte Kathrin Flohr, Geschäftsführerin Personal und Arbeitsdirektorin bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland. "Diese höheren Personalkosten tragen wir dauerhaft - in erfolgreichen Jahren genauso wie in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wie diesen."
In einer früheren Version des Artikels hieß es, Coca-Cola plant laut NGG in diesem Jahr eine Nullrunde. Laut dem Unternehmen gab es 2025 aber bereits eine Erhöhung ab März.
Milliarden-Deal: Gucci-Mutter verkauft Kosmetiksparte
Der Gucci-Mutterkonzern Kering verkauft sein erst im vergangenen Jahr gegründetes Kosmetikgeschäft für vier Milliarden Euro an L’Oréal. Wie das von der französischen Familie Pinault kontrollierte Unternehmen mitteilte, erwirbt der Kosmetikriese L’Oréal die Parfümlinie Creed. Zudem erhält L’Oréal eine 50-jährige Exklusivlizenz zur Entwicklung von Produkten für die Kering-Marken Bottega Veneta, Balenciaga und McQueen.
Der Verkauf ist ein wichtiger Schritt des neuen Konzernchefs Luca De Meo, um die Verschuldung des Unternehmens zu verringern. De Meo ist seit September im Amt. Die Nettoverschuldung belief sich Ende Juni auf 9,5 Milliarden Euro, hinzu kommen sechs Milliarden Euro an langfristigen Leasingverbindlichkeiten, was bei Anlegern für Besorgnis gesorgt hatte. Zudem kämpft der Konzern bei seiner größten Marke Gucci mit schwachem Wachstum, das von der nachlassenden Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Markt belastet wird. Kering hatte seine Kosmetiksparte erst 2023 gegründet. Im selben Jahr übernahm der Konzern die Luxus-Parfümmarke Creed für 3,5 Milliarden Euro in bar.
BayWa-Spartenverkauf geplatzt – neuer Interessent steht bereit
BayWa ist am Verkauf des Rotterdamer Getreidehändlers Cefetra vorerst gescheitert. Der niederländische Multi-Unternehmer Peter Goedvolk und seine Unternehmensgruppe First Dutch, die im Juni für 125 Millionen Euro den Zuschlag für Cefetra bekommen hatte, habe die Finanzierung des Kaufpreises nicht sicherstellen können, teilte der Agrarkonzern mit. Es gebe aber bereits einen neuen Interessenten, der im Wesentlichen zu den gleichen Bedingungen in den Kaufvertrag einsteigen wolle. Die Investorengruppe wolle die Übernahme mit Eigenkapital finanzieren, zur Refinanzierung stünden die gleichen Banken bereit.
Laut Insidern handelt es sich dabei um die ING und die niederländische Rabobank. Zur Identität des neuen Investors äußerte sich die BayWa nicht. Cefetra steht bei ihrem bisherigen Mutterkonzern mit mehr als einer halben Milliarde Euro in der Kreide. Zudem soll im Zuge der Transaktion ein Gesellschafterdarlehen für die Cefetra von 61 Millionen Euro getilgt werden.
Neuer Rüstungsplayer auf deutschem Börsenparkett
Thyssenkrupp bringt seine Rüstungstochter TKMS an die Börse. Der Industriekonzern will einen Anteil von 49 Prozent seinen Aktionären ins Depot buchen und die Mehrheit von 51 Prozent behalten. Die Marine-Tochter soll auf diese Weise weitere Wachstumschancen erhalten. Dank der weltweit boomenden Rüstungsgeschäfte sind die Auftragsbücher von TKMS mit mehr als 18 Milliarden Euro so prall gefüllt wie noch nie. Der U-Boot- und Kriegsschiff-Bauer beschäftigt rund 9100 Mitarbeiter an den Werften in Kiel, Wismar und im brasilianischen Itajai.
Asien-Börsen starten hoffnungsvoll
Die Hoffnung auf eine gute Berichtssaison und weitere US-Zinssenkungen verleiht den Aktienmärkten in Asien Auftrieb. Anleger zeigen sich zuversichtlich, dass auch eine wichtige Inflationskennzahl aus den USA den Kurs der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nicht ändern werde. Im Fokus stehen zudem im Laufe des Tages anstehende Konjunkturdaten aus China.
In den USA werden am Freitag Inflationsdaten erwartet. Experten gehen davon aus, dass die Kerninflation im September bei 3,1 Prozent verharrte. Dies dürfte die Erwartung von Zinssenkungen jedoch nicht dämpfen. "Fed-Chef Powell hat die Bedeutung von Anzeichen eines schwächeren Arbeitsmarktes für die Überlegungen der Notenbank hervorgehoben", sagt Michael Feroli, Chefvolkswirt für die USA bei JPMorgan. "Damit bestätigte er die weit verbreitete Erwartung, dass der Offenmarktausschuss bei seiner nächsten Sitzung in gut zwei Wochen die Zinsen erneut senken wird."
Die japanische Börse tendiert fester. In Tokio legt der Nikkei-Index 2,9 Prozent auf 48.970,40 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 2,0 Prozent höher bei 3234,09 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,9 Prozent auf 3875,01 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 1,2 Prozent auf 4567,00 Punkte.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 150,84 Yen und legt leicht auf 7,1234 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7928 Franken vor. Parallel dazu steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1666 Dollar und zieht leicht auf 0,9249 Franken an.
Euro / Dollar
"Schreck kam am Ende der Handelswoche"
Im Mittelpunkt dieser Börsenwoche stehen die weiteren Entwicklungen im US-Finanzsektor. "Der Schreck kam am Ende der Handelswoche: Berichte über US-Regionalbanken, bei denen es zu Unregelmäßigkeiten und Ausfällen bei schlechten Krediten gekommen sein soll, lösten deutliche Aktienkursverluste im Bankenbereich aus", sagt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Da das Bankensystem eng vernetzt ist, schürten Probleme bei Zions aus dem US-Bundesstaat Utah und Western Alliance aus Arizona Ängste vor einer größeren Krise. Eine Serie von Pleiten bei regionalen Kreditinstituten hatte die US-Notenbank Fed 2023 zu außergewöhnlichen Stabilisierungsmaßnahmen veranlasst.
An der Frankfurter Börse drückten die Branchenriesen Deutsche Bank und Commerzbank den Dax zeitweise bis unter die 23.800er Marke. Ins Wochenende verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex dann mit 23.831 Zählern.
Experten zeigten sich jedoch gelassen: Die ähnliche Entwicklung vor zwei Jahren sei schließlich relativ schnell gestoppt worden, sagt etwa Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Zudem dürfte die Größe der faulen Kredite keine Risiken für das Gesamtsystem bedeuten, prognostiziert Kyle Rodda von Capital.com.
Auch der Schreck über die vom US-Präsidenten Donald Trump angedrohten zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren steckte den Anlegern zwar noch in den Knochen. Längerfristig jedoch dürften Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed den Dax laut Experten in Reichweite der Marke von 25.000 Punkten halten. "Je länger sowohl der Shutdown in den USA als auch die Verhandlungen mit China über ein Handelsabkommen andauern, desto schneller muss und wird die US-Notenbank die Zinsen senken", sagt Experte Molnar. "So einfach werden an der Börse aus schlechten Nachrichten gute Nachrichten." Die Fed will Ende Oktober über die weitere Geldpolitik entscheiden. Eine erneute Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gilt an der Börse als ausgemacht.
Rückenwind erhalte die Börse auch von der Bilanzsaison, betont Sam Stovall, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses CFRA. Die Aussichten für die Technologiebranche seien angesichts des anhaltenden Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) rosig. Gleichzeitig deuteten die starken Quartalsergebnisse der US-Großbanken darauf hin, dass die weltgrößte Volkswirtschaft trotz des Handelsstreits mit China und des Shutdowns der Regierung recht widerstandsfähig sei.
In dieser Woche öffnen unter anderem die Autobauer General Motors (GM) und Tesla sowie die Mobilfunker AT&T und T-Mobile ihre Bücher. Zu ihnen gesellen sich der Streamingdienst Netflix, der Getränkehersteller Coca-Cola und der Chipkonzern Intel. Den Zahlenreigen der Dax-Konzerne eröffnet am Mittwochabend SAP. Heute gibt es unter anderem frische Konjunkturdaten aus China, darunter etwa das BIP und die Einzelhandelsumsätze.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.