Montag, 04. August 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Jan Gänger
17:42 Uhr

Dax kommt zurück

Auf Erholungskurs präsentieren sich heute die europäischen Aktienmärkte. Der Dax stieg um 1,4 Prozent auf 23.757 Punkte.

Nach dem größten Tagesverlust seit April am Freitag angesichts der von den USA verhängten Zölle und einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht bauen nun einige Schnäppchenjäger Positionen auf. "Vor allem für diejenigen, die das letzte Allzeithoch bei Dax und Co unterinvestiert verfolgen mussten, dürfte ein solcher Rücksetzer eine willkommene Kaufgelegenheit sein", sagt Thomas Altmann von QC Partners.

17:20 Uhr

BP entdeckt riesige Öl- und Gasreserven vor Brasilien

BP hat große Öl- und Gasvorkommen vor der Küste Brasiliens gefunden. Es könnte die größte Entdeckung seit 25 Jahren sein.

BP plant bisher, seine Fördermenge bis 2030 auf bis zu 2,5 Millionen Barrel am Tag von 2,3 Millionen im vergangenen Jahr zu erhöhen.

BP
BP 431,05

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17:10 Uhr

Ölpreise sinken

Die Aussicht auf höhere Fördermengen des Ölkartells Opec+ belastet die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligen sich um jeweils mehr als zwei Prozent auf 68,17 und 65,71 Dollar je Fass (159 Liter).

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,66

Die Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten hatte sich am Sonntag darauf geeinigt, die Ölproduktion im September um 547.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Als Gründe nannte sie die robuste Konjunktur und niedrige Lagerbestände.

Die Opec+, die etwa die Hälfte des weltweit geförderten Öls produziert, hatte ihre Fördermengen jahrelang gedrosselt, um die Preise in einer Phase schwacher globaler Nachfrage zu stützen. In diesem Jahr schlug sie jedoch einen neuen Kurs ein - unter anderem auf Druck von US-Präsident Donald Trump, der die Gruppe zu mehr Förderung drängte.

16:15 Uhr

Wall Street stabilisiert sich nach Ausverkauf

Nach dem Rückschlag vom Freitag startet die Wall Street fester in die neue Woche. Der zuletzt enttäuschende Arbeitsmarktbericht ließ US-Investoren verstärkt auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed setzen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 stiegen jeweils um gut ein halbes Prozent auf 43.835 beziehungsweise 6280 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zog um rund ein Prozent auf 20.860 Punkte an.

S&P 500
S&P 500 6.652,68

Die enttäuschenden Job-Daten für Juli sowie die nach unten korrigierten Zahlen für Mai und Juni deuteten auf eine Abschwächung am Arbeitsmarkt hin und fachten Zinsspekulationen an. Zugleich brockten die mauen US-Arbeitsmarktzahlen dem S&P 500 am Freitag den stärksten Intraday-Verlust seit mehr als zwei Monaten ein.

Bei den Einzelwerten sprangen die Titel von Spotify um mehr als sieben Prozent nach oben. Der Musik-Streamingdienst punktete mit der Aussicht auf höhere Abopreise bei Anlegern. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben ab September in einigen Märkten den Preis für sein Premium-Abo für Einzelpersonen auf 11,99 von 10,99 Euro im Monat anheben.

15:53 Uhr

Streik in Boeings Rüstungssparte – Kampfflugzeuge betroffen

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REUTERS

Dem kriselnden Flugzeugbauer Boeing macht nach neun Monaten wieder ein Streik zu schaffen. Tausende Beschäftigte der Rüstungssparte wollen ab heute die Arbeit niederlegen, sie bauen unter anderem Kampfflugzeuge wie die F-15 sowie Raketensysteme in den Bundesstaaten Missouri und Illinois. Die Arbeiter in der Gewerkschaft IAM hatten am Sonntag ein Angebot von Boeing für einen Vierjahresvertrag abgelehnt.

Boeing
Boeing 217,08

Im vergangenen Herbst hatte ein Streik zehntausender Arbeiter die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 für rund zwei Monate lahmgelegt. Die Beschäftigten nahmen Anfang November das Angebot des Flugzeugbauers mit einem Einkommensplus von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren an.

Boeing steckt nach einer Pannenserie seit Jahren in der Krise. Die Rüstungssparte kämpft mit Verzögerungen und milliardenschweren Kostenüberschreitungen bei mehreren Projekten. Dazu gehört auch die Umrüstung von zwei Maschinen des Typs Boeing 747 zu neuen Präsidentenflugzeugen.

15:22 Uhr

Biontech halbiert Verlust - Krebsstrategie nimmt Fahrt auf

Biontech hat im zweiten Quartal dank höherer Einnahmen aus der Covid-Impfstoffpartnerschaft mit Pfizer den Umsatz mehr als verdoppelt und den Verlust deutlich verringert. Das Mainzer Biotech-Unternehmen erzielte von April bis Juni einen Umsatz von 260,8 Millionen Euro, nach 128,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Der Nettoverlust sank auf 386,6 Millionen Euro von knapp 808 Millionen Euro vor Jahresfrist. Damals hatte unter anderem eine Rückstellung für einen Vergleich mit der US-Gesundheitsbehörde NIH in einem Patentstreit das Ergebnis belastet. Das Unternehmen rechnet zudem weiter mit deutlich steigenden Forschungsausgaben.

Biontech
Biontech 83,65

Ursprünglich auf Krebstherapien spezialisiert, war Biontech während der Pandemie vor allem für seinen Covid-Impfstoff bekannt. Nun rückt das Unternehmen seine Onkologieprojekte wieder stärker in den Vordergrund. "Wir investieren weiter erheblich in die Umsetzung unserer Strategie, und unsere operativen und finanziellen Maßnahmen zeigen erste greifbare Ergebnisse", sagte Finanzchef Ramón Zapata. Er verwies auf die im Juni vereinbarte milliardenschwere Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb für das Krebsmittel BNT327 sowie auf die geplante Übernahme des Tübinger Konkurrenten Curevac. Aus dem Geschäft mit Bristol Myers erwartet BioNTech im dritten Quartal eine Vorauszahlung von 1,5 Milliarden Dollar.

Im Zentrum der Strategie steht der Antikörper BNT327, für den bereits mehr als 20 Studien bei über zehn Tumorarten geplant oder gestartet sind. Noch in diesem Jahr soll zudem eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie bei einer aggressiven Form von Brustkrebs beginnen. Auch für die Behandlung von Lungenkrebs laufen bereits Studien in späten Phasen. Parallel dazu treibt BioNTech seine mRNA-basierten Krebsimmuntherapien voran, für die das Unternehmen seine Technologieplattform durch die rund 1,25 Milliarden Dollar schwere CureVac-Übernahme stärken will.

15:06 Uhr

Lyft bringt chinesische Robotaxis nach Europa - auch Deutschland im Blick

Der Uber-Rivale Lyft will nach dem Kauf der Mobilitäts-App Freenow in großem Stil chinesische Robotaxis nach Europa bringen. Der Start ist für 2026 in Deutschland und Großbritannien geplant - sofern die Behörden grünes Licht geben. Mit der Zeit solle die Flotte von Fahrzeugen des chinesischen Technologie-Konzerns Baidu auf "tausende" autonome Wagen ausgebaut werden, teilte Lyft mit.

Lyft ist genauso wie Uber ein Fahrdienst-Vermittler. Anders als der seit Jahren global agierende Rivale ist Lyft bisher aber nur in den USA und einigen Städten in Kanada verfügbar. In diesem Jahr verkauften BMW und Mercedes-Benz aber ihre App Freenow für rund 175 Millionen Dollar an Lyft.

Baidu schickt unter der Marke Apollo Go speziell für den Robotaxi-Betrieb konzipierte Fahrzeuge bereits in mehreren chinesischen Städten auf die Straße. Auch Uber versucht gerade, zur Plattform für selbstfahrende Autos verschiedener Entwickler zu werden.

14:47 Uhr

Börsen auf Erholungskurs

Nach den starken Kursverlusten vom Freitag geht es an den europäischen Börsen zum Wochenstart erneut nach oben. Der Dax und der EuroStoxx50 rücken um jeweils knapp 1,5 Prozent auf 23.751 und 5233 Punkte vor. Sorgen über die unbeständige US-Handelspolitik sowie überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten hatten den Dax am Freitag um 2,7 Prozent ins Minus gedrückt. Damit verzeichnete er den größten Tagesverlust seit April.

Dax
Dax 23.767,60

Experten zeigten sich zurückhaltend. "Auch wenn in den kommenden Tagen leichte Erholungsbewegungen zu sehen sein sollten, dürfte die übergeordnete Richtung zunächst abwärtsgerichtet bleiben", sagte etwa Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets. Grund dafür sei nicht nur der Anfang eines saisonal schwachen Börsenmonats, sondern auch die anhaltenden Sorgen über Konjunktur und Handelspolitik. Auch die große Anzahl an negativen Überraschungen bei den Konzernbilanzen "schwächt ausgerechnet das Argument der Teflon-Unternehmen, denen nichts etwas anhaben kann - nicht einmal die hohen Zölle von US-Präsident Donald Trump", fügte CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl hinzu.

14:00 Uhr

Bundeswehr ordert Militär-Lkw bei Rheinmetall

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picture alliance / ZB

Rheinmetall hat sich einen weiteren Großauftrag der Bundeswehr gesichert. Diese habe Rheinmetall mit der Lieferung von mehr als 1000 Logistikfahrzeugen mit einem Gesamtwert von rund 770 Millionen Euro beauftragt, teilte Rheinmetall mit. Die Auslieferung der Militär-Lkw solle noch in diesem Jahr erfolgen. Rheinmetall nehme den Auftrag für das dritte Quartal in die Bücher.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.981,50

Rheinmetall hatte 2024 einen Rahmenvertrag mit der Bundeswehr zur Lieferung von Lkw geschlossen: Dabei geht es um bis zu 6500 Lastwagen im Wert von bis zu 3,5 Milliarden Euro. Die Bundeswehr kann diese nach und nach abrufen.

Die Düsseldorfer könnten ihre Produktion von Militär-Lkw bald weiter ausbauen. Sie verhandeln exklusiv mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo über die Übernahme des Geschäfts mit Militärlastwagen von Iveco, das sich der Rheinmetall-Partner gesichert hat. Die Geschäftseinheit habe zuletzt einen Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro eingefahren, hatte Leonardo erklärt.

13:29 Uhr

Trump lobt umstrittene American-Eagle-Kampagne - Aktie steigt

Das Lob von US-Präsident Donald Trump für die neue Werbekampagne von American Eagle Outfitters gibt der Aktie Rückenwind. Die Titel der US-Modefirma legen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um 3,5 Prozent zu. Trump sagte am Sonntag, "Wenn Sydney Sweeney registrierte Republikanerin ist, finde ich die Werbung fantastisch."

American Eagle hatte Ende Juli eine umstrittene Werbekampagne für Jeans-Produkte mit der Schauspielerin Sydney Sweeney aus der TV-Serie "The White Lotus" gestartet. Der Slogan der Kampagne, "Sydney Sweeney hat großartige Jeans", klingt im gesprochenen Englisch genauso wie "Sydney Sweeney hat großartige Gene" ("genes"). Das erinnert an rassistische Slogans. American Eagle wies die Vorwürfe zurück: "Die Kampagne hatte nie ein anderes Ziel, als für Jeans zu werben."

13:03 Uhr

Elon Musk erhält Tesla-Aktien für 29 Milliarden Dollar

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Getty Images via AFP

Tesla-Chef Elon Musk erhält ein weiteres Aktienpaket seines Unternehmens im Wert von 29 Milliarden Dollar. Aus heute veröffentlichten Unterlagen des E-Autobauers geht hervor, dass Musk für den Bezug der 96 Millionen Aktien jeweils 23,34 Dollar pro Aktie bezahlen muss, was dem Ausübungspreis seines Aktien-Vergütungsprogramms aus dem Jahr 2018 entspricht. Der aktuelle Börsenkurs von Tesla liegt bei 302 Dollar.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 443,21

Über Musks langfristige Aktienvergütung wird seit Jahren vor Gericht gestritten. 2024 hatte ein Gericht in Delaware sein 50 Milliarden Dollar schweres Vergütungspaket für 2018 wegen eines fehlerhaften Genehmigungsverfahrens für ungültig erklärt. Musk, mit 13 Prozent der größte Aktionär des Unternehmens, legte im März Berufung ein und behauptete, bei der Aufhebung der Rekordvergütung habe es Rechtsfehler gegeben.

Anfang des Jahres hatte Tesla mitgeteilt, dass der Verwaltungsrat einen Sonderausschuss gebildet habe, der sich mit Musks Vergütung befasst. "Wir sind zuversichtlich, dass die Vergütung ein Anreiz für Elon sein wird, bei Tesla zu bleiben", erklärte der Ausschuss nun dem Tesla-Dokument zufolge.

12:51 Uhr

Hälfte der Dax-Dividenden fließt ins Ausland

Deutschlands Top-Konzerne gehören einer Studie zufolge mehrheitlich ausländischen Investoren. Vor allem Nordamerikaner haben im vergangenen Jahr zusätzliche Anteile an den 40 Dax-Konzernen erworben, wie aus einer Studie der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht.

Die Experten beziffern für das vergangene Jahr den Anteil ausländischer Investoren am Aktienbestand des Dax 40 auf 52,6 Prozent, während ein knappes Drittel (33,1 Prozent) deutschen Anlegern gehört. Die übrigen Anteile konnten nicht eindeutig zugeordnet werden.

Seit 2010 sei der Anteil der US-Anleger von 17,1 auf 25,4 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank der Anteil europäischer Investoren von 25,7 auf 22,9 Prozent. Hier wurden nur Aktien beobachtet, für die im gesamten Zeitraum Daten vorlagen.

Die Dax-Konzerne haben 2024 rund 54 Milliarden Euro Dividenden ausgeschüttet, von denen mindestens 26,9 Milliarden Euro (49,8 Prozent) ins Ausland geflossen sind. 21,7 Milliarden Euro (40,1 Prozent) gingen an Investoren aus dem Inland. Auch hier konnte ein Teil der Zahlungen nicht eindeutig zugeordnet werden.

12:21 Uhr

BYD-Absatz erstmals rückläufig

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REUTERS

Der größte chinesische Elektroautohersteller BYD hat für den Juli erstmals von einem Absatzminus im Vergleich zum Vormonat berichtet. Die Aktie beendete den Handel in Hongkong 1,5 Prozent leichter.

BYD
BYD 12,04

Der Markt stelle sich darauf ein, dass das Absatzziel von 5,5 Millionen Einheiten für BYD nicht mehr gelte, schrieben die Analysten von Nomura. "Wir halten 5,0 Millionen bis 5,2 Millionen Verkäufe aber noch für erreichbar." BYD hat bis Ende Juli insgesamt 2,5 Millionen Autos in diesem Jahr verkauft. Chinesische Autohersteller verzeichneten im Juli einen gedämpften Absatz, da die Inlandsnachfrage nachlässt.

BYD hatte sich mit seiner breiten Modellpalette auf Preissenkungen verlassen, um seinen Marktanteil in China zu erhöhen. Die Regierung in Peking will jedoch einen ungesunden Wettbewerb auf dem heimischen Markt für Elektrofahrzeuge verhindern. Sie versucht, Überproduktion zu verhindern und so den aktuellen Preiskampf in der Branche zu kontrollieren.

11:50 Uhr

Türkische Inflation bei 33,52 Prozent - und das ist ein Erfolg

Die Inflation in der Türkei ist im Juli überraschend deutlich gesunken. Waren und Dienstleistungen kosteten 33,52 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit November 2021. Im Juni hatte die Teuerungsrate noch bei 35,05 Prozent gelegen.

Die türkische Zentralbank hat zuletzt eine vorübergehende Beschleunigung der monatlichen Inflation wegen saisonaler Faktoren wie der Anhebung von Kraftstoff- und Tabaksteuern sowie höheren Erdgaspreisen vorausgesagt. Dennoch hatte die Notenbank am 24. Juli ihren Leitzins von 46 auf 43 Prozent gesenkt und damit eine neue Runde der Lockerung ihrer Geldpolitik eingeleitet.

Für das Jahresende erwarten von Reuters befragte Analysten im Schnitt eine Inflationsrate von 29,75 Prozent.

11:17 Uhr

Trump erfreut über früh frei werdende Fed-Stelle

Der Rücktritt einer Fed-Direktorin verschafft US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit, der US-Notenbank personell stärker zu prägen. Bereits in den nächsten Tagen will er einen Kandidaten für die Besetzung der offenen Stelle bei der Federal Reserve (Fed) bekanntgeben.

Am Freitag hatte die Fed überraschend mitgeteilt, dass Direktorin Adriana Kugler vorzeitig abtritt. Eigentlich hätte sie bis Ende Januar 2026 bleiben können. Trump kann die Stelle nun schon weit früher neu besetzen und einen Nachfolger für Kugler für die verbleibende Amtszeit ernennen. Womöglich dient das Direktorenamt als Sprungbrett für den Chefposten, den der bis Mai 2026 amtierende oberste Währungshüter Jerome Powell innehat.

Trump hat ihn immer wieder zu Zinssenkungen aufgefordert und ihm den Rücktritt nahegelegt. Vor diesem Hintergrund spekulieren Beobachter darüber, dass Trump den am 8. August freiwerdenden Posten von Kugler mit einem potenziellen künftigen Fed-Chef besetzen könnte, um frühzeitig die Weichen für die Zeit nach der Ära Powells zu stellen.

In Washington kursieren bereits seit längerem zwei Namen, die als heiße Anwärter für die Nachfolge Powells infrage kommen könnten: Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, und der einstige Fed-Direktor Kevin Warsh.

10:59 Uhr

"Stimmungskiller Zoll-Deal"

Investoren setzen ihre Konjunkturbewertung für die Eurozone nach dem Zoll-Deal zwischen der Europäischen Union und den USA deutlich herab. Das entsprechende Barometer sei im August auf minus 3,7 Punkte gefallen, teilte die Investmentberatung Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1000 Anlegern mit. Im Juli hatte es noch bei plus 4,5 Punkten gelegen, dem höchsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren.

"Die Zolleinigung entpuppt sich als echter Stimmungskiller", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juli eine Einigung erzielt. Sie sieht Zölle in Höhe von 15 Prozent auf die meisten Waren vor, die künftig aus der EU in die USA geliefert werden - deutlich mehr als vor Trumps Amtsantritt, aber weniger als zeitweise angedroht.

10:34 Uhr

Trumps Zollhammer schickt Schweizer Börse in den Keller

Die Schweizer Börse hat mit deutlichen Einbußen auf die von den USA gegen die Schweiz verhängten hohen Zölle reagiert. Der Standardwerteindex SMI fiel im Eröffnungshandel um knapp zwei Prozent und lag zuletzt noch 1,1 Prozent im Minus bei 11.709 Punkten.

"Wir glauben, dass es eine gewisse Hoffnung auf eine Einigung über die US-Zölle für die Schweiz gibt, die das Zollniveau näher an die 15-Prozent-Basislinie für andere Länder bringen könnte", sagte Vontobel-Analyst Mark Diethelm. Bleibe der Zollsatz bei den von Trump festgelegten 39 Prozent bestehen, drohten vor allem den Uhrenherstellern und Maschinenbauern erhebliche Ertragseinbußen. Das könnte zu Verlagerungen von Produktionen ins Ausland führen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag überraschend hohe Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Waren angekündigt und damit die exportorientierte Wirtschaft des Landes alarmiert. Die Schweizer Regierung setzt nun auf schnelle Nachverhandlungen und will das Angebot an die USA zu überarbeiten, bevor die Zölle am 7. August in Kraft treten. Das Kabinett soll im Laufe dieses Montags zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

10:06 Uhr

Deutsche Rüstungsaktie ist gefragt

Bei den Einzelwerten greifen Anleger unter anderem bei Hensoldt zu. Die Aktien des Rüstungskonzerns legen nach einer Hochstufung der US-Investmentbank Jefferies auf "Hold" von "Underperform" um 3,3 Prozent zu.

Hensoldt
Hensoldt 110,40

09:51 Uhr

Autozulieferer meldet herben Gewinneinbruch

Stabilus hat wegen einer schwächeren Nachfrage und ungünstiger Währungseffekte einen Gewinneinbruch zu verkraften. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im dritten Quartal auf 33,1 Millionen Euro, nach 43,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte der Industrie- und Autozulieferer mit. Der Nettogewinn sackte auf 10,1 von 24,3 Millionen Euro ab. Der Umsatz schrumpfte um zehn Prozent auf 316 Millionen Euro.

Stabilus
Stabilus 24,35

"Auch wenn wir uns bei Stabilus mittel- und langfristig gut aufgestellt sehen, können wir uns der aktuell herausfordernden allgemeinen Marktlage nicht entziehen. Während die direkten Effekte der Zölle in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen werden, kristallisiert sich heraus, dass die indirekten Auswirkungen erheblich sind", sagte Konzernchef Michael Büchsner. Zu schaffen mache dem Unternehmen unter anderem die Nachfrageschwäche im Automobilgeschäft, insbesondere in Nord- und Südamerika. Verstärkt werde dies zusätzlich durch ungünstige Wechselkurse.

09:33 Uhr

Kanada und Mexiko wollen Trumps Zollpolitik umgehen

Kanada will offenbar Handelsgespräche mit Mexiko führen. Kanadas Finanzminister Francois-Philippe Champagne und Außenministerin Anita Anand werden zu zweitägigen Gesprächen mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum nach Mexiko-Stadt reisen, berichtete "The Globe and Mail" unter Berufung auf mit der Planung vertraute Quellen. Demnach sollen die Gespräche morgen beginnen. Beiden Ländern war es nicht gelungen innerhalb der von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist bis zum 1. August ein Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten zu schließen.

Am Donnerstag hatte Trump die Zölle auf kanadische Waren von 25 Prozent auf 35 Prozent für alle Produkte erhöht, die nicht unter das Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA) fallen. Das Weiße Haus begründete dies unter anderem mit dem Versäumnis Kanadas, den Fentanyl-Schmuggel zu unterbinden. In einem Telefonat mit Trump erreichte Mexikos Präsidentin Sheinbaum, dass die neuen Zölle nicht in Kraft treten und eine 90-tägige Frist für die Ausarbeitung eines Handelsabkommens eingeräumt wird.

09:16 Uhr

"Dax ist angeschlagen"

Der Dax startet fester in den Handel zum Wochenauftakt. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 23.550 Punkten. Am Freitag hatte er 2,7 Prozent verloren und war mit 23.426 Zählern deutlich unter der 24.000er-Marke ins Wochenende gegangen.

"Der Dax ist angeschlagen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. Er verweist nach wie vor auf die US-Zollpolitik, die belastet. "Nach dem 640-Punkte-Schlag vom Freitag versucht der Dax aber, zumindest etwas gegenzusteuern."

08:58 Uhr

Stimmung in Autobranche hellt sich auf

Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie hat sich im Juli vor der Zolleinigung deutlich verbessert. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg auf minus 23,8 Punkte, von minus 31,6 Zählern im Juni, wie das IFO-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Es blieb aber weiterhin klar im negativen Bereich. "Noch ist unklar, ob das der Beginn einer Erholung ist oder nur ein kurzes Aufatmen", sagte IFO-Branchenexpertin Anita Wölfl. "Auch nach der Einigung im Zollstreit bleibt die Lage im Welthandel angespannt."

In die aktuelle Konjunkturumfrage ist allerdings noch nicht die Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU vom 27. Juli eingeflossen. Diese beende zwar – zumindest kurzfristig – die monatelange Unsicherheit. "Angesichts der Bedeutung des US-Marktes für die deutschen Automobilhersteller und -zulieferer sind jedoch auch die ausgehandelten Zölle von 15 Prozent schmerzhaft", sagte Wölfl.

08:42 Uhr

Angeschlagener Dax: Was nun?

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten. Am Freitag hatte er 2,7 Prozent tiefer bei 23.425,97 Punkten geschlossen. Für schlechte Stimmung an den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks sorgten die unbeständige Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sowie überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten.

Zum Wochenstart reist Bundesfinanzminister Lars Klingbeil wenige Tage vor dem Inkrafttreten der US-Zölle auf Importe aus der EU und anderen Ländern zum Antrittsbesuch in die USA. Bis morgen ist er in der Hauptstadt Washington und wird dort auch mit seinem US-Kollegen Scott Bessent zusammenkommen.

Heute blicken Anleger auf das Barometer der Beratungsfirma Sentix für August. Dieses zeigt an, wie sich die Konjunkturerwartungen der Börsianer in Zeiten des internationalen Handelskonflikts entwickeln. Experten erwarten einen Anstieg auf 8,0 Punkte nach 4,5 Punkten im Juli.

08:23 Uhr

Ölpreise nach Kartellentscheidung im Fokus

Am Rohstoffmarkt verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 69,53 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert kaum verändert bei 67,26 Dollar.

Brent
Brent 67,52

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Verbündeten wie Russland, bekannt als OPEC+, haben sich darauf geeinigt, die Ölproduktion im September um 547.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Dies ist die jüngste einer Reihe von beschleunigten Produktionssteigerungen, um Marktanteile zurückzugewinnen. "Obwohl die Politik der OPEC+ flexibel bleibt, gehen wir davon aus, dass die OPEC+ ihre Produktionsquote nach September unverändert lassen wird, da wir davon ausgehen, dass sich das Tempo des Aufbaus der kommerziellen Lagerbestände der OECD beschleunigen und die saisonalen Nachfrageschübe nachlassen werden", so Goldman Sachs.

08:07 Uhr

Anleger fliegen auf diese Tech-Aktie

Um starke 6,6 Prozent nach oben geht es in Tokio für Nintendo-Aktien. Der Spielehersteller hat seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2025/26 sprunghaft verbessert und dabei die Markterwartungen übertroffen, vor allem weil die neue Spielkonsole Switch 2 stark gefragt ist.

07:46 Uhr

Asien-Börsen zeigen sich uneinheitlich

Uneinheitlich gestaltet sich der Wochenauftakt an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Hauptthema ist das Abwägen und Verdauen der von den USA per 1. August verhängten Importzölle gegen praktisch alle Länder, wobei sie in einzelnen Fällen besonders drastisch ausgefallen sind.

Nikkei
Nikkei 44.932,63

Während die Börse in Tokio der sehr schwachen Tendenz an der Wall Street folgt, zeigen sich die Indizes in Seoul und China in positivem Terrain. Der Nikkei verliert 1,3 Prozent auf 40.286 Punkte. Er hatte im Verlauf aber auch schon deutlich niedriger gelegen. Er wird belastet wie schon am Freitag die US-Börsen von der Zollproblematik und schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Dazu kommt als Bremser der stark befestigte Yen, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten den Dollar auf breiter Front stark unter Druck gebracht hatten, begleitet von deutlich sinkenden US-Marktzinsen.

In Seoul kann sich der Kospi nach dem Absturz am Freitag um 1,1 Prozent erholen. Zum Vorwochenausklang hatten hier Pläne der südkoreanischen Regierung stark belastet, die Unternehmenssteuern erhöhen zu wollen. In Shanghai liegt der Composite-Index 0,2 Prozent im Plus, in Hongkong steigt der HSI um 0,5 Prozent. Wenig tut sich unter dem Strich in Sydney.

07:28 Uhr

Südkorea grübelt über Zollabkommen

Südkoreas Industrieminister ist besorgt über die Auswirkungen der US-Zölle auf Exporteure. Das Land habe durch den Abschluss eines Zollabkommens mit den USA das Worst-Case-Szenario vermeiden können. Es bestehen aber weiterhin Bedenken darüber, wie sich ein Zollsatz von 15 Prozent auf die Rentabilität der Exporteure auswirken wird, sagt Kim Jung-Kwan.

07:09 Uhr

Trump schickt Tokioter Börse auf Talfahrt

Die asiatischen Aktienmärkte folgen dem Abwärtstrend der Wall Street. Die Sorgen um die US-Wirtschaft kehren mit voller Wucht zurück und veranlassen die Anleger dazu, eine fast sichere Zinssenkung für September einzupreisen. Die düsteren Daten des US-Arbeitsmarktberichts für Juli drücken die Stimmung. "Insgesamt bestätigen die Wirtschaftsdaten unsere Einschätzung, dass die US-Wirtschaft unter ihrem Potenzial wächst", so die Analysten von Goldman Sachs. Auch die Entscheidung Trumps, die Leiterin der Statistikbehörde für Arbeitsmarktdaten zu entlassen, verunsichert die Experten. Sie drohe die Glaubwürdigkeit von wichtigen Wirtschaftsdaten zu untergraben.

Zudem will Trump in den nächsten Tagen einen Kandidaten für die Besetzung der offenen Stelle bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bekannt geben. Erst am Freitag hatte die Fed mitgeteilt, dass Gouverneurin Adriana Kugler vorzeitig von ihrem Amt zurücktritt. Die US-Notenbankerin verschafft Trump so die Möglichkeit, seinen Einfluss auf die Fed auszubauen. Er kann die Stelle neu besetzen und einen Nachfolger für Kugler für die verbleibende Amtszeit ernennen. Es wird darüber spekuliert, dass er den Posten mit einem potenziellen zukünftigen Fed-Chef besetzen könnte, um die Weichen für die Zeit nach Jerome Powell zu stellen. Trump hat die Notenbank und deren Chef wiederholt wegen der aus seiner Sicht zu hohen Zinsen scharf angegriffen. "Dies eröffnet die Aussicht auf eine breitere Unterstützung im Fed-Vorstand für eine frühere Senkung der Zinsen", sagt Ray Attrill, Leiter der Devisenforschung bei NAB.

In Tokio gibt der Nikkei-Index 1,6 Prozent auf 40.134,97 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,4 Prozent niedriger bei 2907,52 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,2 Prozent auf 3.566,62 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4053,53 Punkten.

06:53 Uhr

Trump bastelt an Powell-Nachfolge – Einfluss auf Fed wächst

US-Präsident Donald Trump will in den nächsten Tagen einen Kandidaten für die Besetzung der offenen Stelle bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bekannt geben. Erst am Freitag hatte die Fed mitgeteilt, dass Gouverneurin Adriana Kugler vorzeitig von ihrem Amt zurücktritt. Die US-Notenbankerin verschafft Trump so die Möglichkeit, seinen Einfluss auf die Fed auszubauen. Er kann die Stelle neu besetzen und einen Nachfolger für Kugler für die verbleibende Amtszeit ernennen.

Es wird darüber spekuliert, dass er den Posten mit einem potenziellen zukünftigen Fed-Chef besetzen könnte, um die Weichen für die Zeit nach Jerome Powell zu stellen. Trump hat die Notenbank und deren Chef wiederholt wegen der aus seiner Sicht zu hohen Zinsen scharf angegriffen. Powells Amtszeit läuft im Mai aus.

Kugler werde ihr Amt zum 8. August niederlegen, teilte die US-Notenbank mit. Ihre reguläre Amtszeit wäre bis zum 31. Januar 2026 gelaufen. Die im September 2023 ernannte Gouverneurin kehrt der Mitteilung zufolge als Professorin an die Georgetown University zurück. In ihrem Rücktrittsschreiben an Trump erklärte Kugler, sie habe ihre Rolle "mit Integrität, einem starken Engagement für den Dienst an der Öffentlichkeit und einem datengestützten Ansatz" ausgeübt.

06:33 Uhr

Ölkartell erhöht Fördermenge spürbar

Das Ölkartell OPEC+ will seine Fördermenge erneut deutlich anheben und damit seinen Kurs zur Rückgewinnung von Marktanteilen fortsetzen. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz einigte sich darauf, die Produktion im September um 547.000 Barrel pro Tag (bpd) zu erhöhen. Zur Begründung nannte die Gruppe der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihrer Verbündeten eine robuste Weltwirtschaft und niedrige Lagerbestände. Im Gespräch war Insidern zufolge zuvor eine Anhebung um 548.000 Barrel pro Tag ab September.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,11

Mit dieser Entscheidung setzt die OPEC+ eine Reihe von Förderausweitungen fort. Bereits für August war die Produktion um 548.000 bpd angehoben worden, nachdem sie in den Monaten Mai, Juni und Juli um jeweils 411.000 bpd gestiegen war. Im April hatte die OPEC+ mit einer Anhebung von 138.000 bpd begonnen. Damit macht die Allianz eine ihrer größten Förderkürzungen aus der Vergangenheit in Höhe von rund 2,5 Millionen bpd vollständig und vorzeitig rückgängig. Die OPEC+, die etwa die Hälfte des weltweiten Öls fördert, hatte jahrelang die Produktion gedrosselt, um die Preise zu stützen.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,3 Prozent auf 147,76 Yen und gibt 0,4 Prozent auf 7,1848 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,8049 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1575 Dollar und zieht leicht auf 0,9320 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:00 Uhr

Trump gräbt Anlegern das Wasser ab

Das Zollchaos von US-Präsident Donald Trump könnte den Dax in der neuen Woche Experten zufolge straucheln lassen. Unsicherheit gilt als "Gift" an den Börsen, weswegen das Hin und Her um Höhe und Fristen der Strafzölle dem deutschen Leitindex bereits in der vergangenen Woche das Wasser abgrub und ihn unter die Marke von 24.000 Punkten drückte.

Die US-Regierung verschob in der Nacht zu Freitag die gerade erst beschlossene Einführung neuer Zölle auf Importe aus der Europäischen Union in Höhe von 15 Prozent um eine Woche. Den US-Zollbehörden soll damit Zeit gegeben werden, um die neuen Tarife umzusetzen. Zugleich kündigte Trump hohe Strafzölle gegen Dutzende Handelspartner an, darunter Kanada, Brasilien, Indien und die Schweiz.

Der deutsche Leitindex verlor in der Vorwoche mehr als 2 Prozent und hatte sich mit 23.426 Punkten ins Wochenende verabschiedet. Ob die Anleger in der neuen Woche wieder mehr Zuversicht zeigen, bleibe fraglich, sagt Helaba-Volkswirtin Claudia Windt. Bei den anstehenden Wirtschaftsdaten seien keine positiven Impulse auszumachen. "Die konjunkturellen Auswirkungen des Handelskonflikts sind im Euroraum ebenso wie in Deutschland noch mit vielen Fragezeichen versehen", sagt die Ökonomin.

Die Zollpolitik Trumps werde den deutschen Unternehmen den Zugang zu ihrem wichtigsten Auslandsmarkt USA erschweren, dennoch dürfte dies die allmähliche Belebung der Konjunktur in Deutschland nicht stoppen, sagen die Ökonomen der Commerzbank. In erster Linie liege das an dem Investitionspaket der deutschen Regierung.

Anleger müssen auch eine weitere Welle von Firmenbilanzen verdauen. Diese Berichtssaison ist die erste, die die Auswirkungen von Trumps zollgetriebenem Handelskrieg auf die Gesundheit der Unternehmen offenlegt. Die Aussichten für die europäischen Unternehmen hatten sich nach dem Handelsdeal der EU mit den USA aufgehellt. Marktexperten zufolge werden die europäischen Unternehmen im zweiten Quartal voraussichtlich ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 1,8 Prozent melden. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Rückgang von 0,3 Prozent dar, den Analysten zuvor erwartet hatten. Zu den Unternehmen, die in der neuen Woche ihre Berichte vorlegen, gehören hierzulande Hugo Boss, Commerzbank, Fresenius und Deutsche Telekom. Aus den USA sind unter anderem noch AMD, Snap, Eli Lilly und Expedia an der Reihe.

Terminlich vollzieht sich der Wochenstart eher ruhig: Börsenexperten dürften am Montag die Konjunktur in der Euro-Zone trotz höherer US-Zölle positiver bewerten. Ökonomen rechnen mit einem Anstieg des Sentix-Konjunkturbarometers im August. Der seit 2024 achtmal gesenkte Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und Maßnahmen der Bundesregierung wie verbesserte steuerliche Abschreibungen für Investitionen dürften stützen.

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