Montag, 05. Dezember 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

US-Konjunkturdaten zu gut: Zinsangst bremst DAX aus

Am deutschen Aktienmarkt ist es heute wieder etwas nach unten gegangen. Einerseits gilt der DAX nach der Rally um 2700 Punkte weiterhin als überkauft und reif für einen Rücksetzer. Andererseits verhindern die günstigeren Konjunkturaussichten mit dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen in China größere Gewinnmitnahmen. Aus den USA kamen gute Konjunkturdaten, die die FED zu einem weiteren großen Zinsschritt verleiten könnten.

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"Etwas saft-und kraftlos bugsierte sich der DAX in der Minuszone durch den Handelstag", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Man verarbeitet neu aufgekommene Zinssorgen nach einem deutlich über den Erwartungen ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht und gestiegenen Löhnen. Das Thema Zinsangst bleibt weiter auf der Agenda."

Bei sehr niedrigen Umsätzen verlor der DAX 0,6 Prozent und schloss bei 14.448 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 0,4 Prozent leichter bei 3963 Stellen.

Im DAX stiegen Siemens Energy um 2,8 Prozent, Deutsche Bank und VW um je 1,3 Prozent. Auf der anderen Seite fielen Bayer um 3,2 Prozent, Symrise und Covestro um je zwei Prozent.

Die Aktie des Online-Brokers Flatexdegiro brach im SDAX um 36,7 Prozent ein, in der Spitze betrug das Minus zum Handelsbeginn auch schon fast 40 Prozent. Das Unternehmen hat seine Jahresprognosen für Umsatz und Gewinnmarge gesenkt. Dazu erweitert Flatexdegiro seinen Vorstand, nachdem die Finanzaufsicht BAFIN bei einer Sonderprüfung Mängel in bestimmten Geschäftspraktiken und in der Unternehmensführung festgestellt hatte.

Keine Auffälligkeiten zeigten Porsche AG und Puma, die um 1,2 beziehungsweise ein Prozent nachgaben. Wenn die Börse am späten Abend auf Basis der November-Rangliste die Indexzusammensetzungen überprüft, gilt es als ausgemacht, dass die Aktie der Porsche AG die von Puma im DAX ersetzen wird. Wirksam werden diese und wahrscheinliche weitere Änderungen im MDAX und SDAX zum Handelsstart am 19. Dezember.

17:18 Uhr

Post ordert Hunderte E-Transporter bei Ford

Die Deutsche Post hat bei Ford gut 2000 Elektro-Transporter bestellt, um den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotte zu senken. Bis Ende 2023 sollen die Fahrzeuge ausgeliefert sein, wie beide Unternehmen mitteilten. Das finanzielle Volumen des Auftrags wurde nicht genannt. Die Produktion ist in der Türkei.

Die Fahrzeuge sollen weltweit eingesetzt werden. 800 der E-Transporter sollen für den Bereich Post & Paket Deutschland unterwegs sein.

16:48 Uhr

Autoabsatz schnellt regelrecht hoch

Die Autobauer haben ihren Absatz in Deutschland im November kräftig gesteigert. Im abgelaufenen Monat seien 260.512 Neuwagen zugelassen worden und damit 31,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, erklärte das Kraftfahrt-Bundesamt. Das Minus im bisherigen Jahresverlauf verringerte sich dadurch auf 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Gewerbliche Neuzulassungen nahmen im November stärker zu als die der privaten Autokäufer. Elektroautos verkauften sich besser als Pkw mit Verbrennungsmotor, sodass ihr Marktanteil im November mit knapp 58.000 Fahrzeugen 22,3 Prozent betrug. Benzin- und Dieselautos erreichten jeweils knapp 28 Prozent Marktanteil.

Mercedes-Benz
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BMW
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16:31 Uhr

ISM-Index Service steigt in USA unerwartet - Preisdruck lässt nach

Die Aktivität im US-Dienstleistungssektor ist im November anders als erwartet gewachsen, wobei der Preisdruck abnahm. Der vom Institute für Supply Management (ISM) in diesem Sektor erhobene Index stieg auf 56,5 (Oktober: 54,4) Punkte. Volkswirte hatten einen Stand von 53,7 prognostiziert. Der Subindex des Auftragseingangs sank auf 56,0 (56,5) Punkte, während der Beschäftigungsindex auf 51,5 (49,1) Punkte zulegte. Dagegen sank der Preisindex auf 70,0 (70,7) Punkte.

16:18 Uhr

Wall Street startet mit Abschlägen

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(Foto: AP)

Investoren an der Wall Street halten sich zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab zur Eröffnung 0,6 Prozent auf 34.222 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 sowie der technologielastige Nasdaq sanken um je 0,7 Prozent auf 4043 und 11.384 Zähler. Im Fokus hatten Anleger anstehende Zahlen zum Dienstleistungssektor im November.

Bei den Einzelwerten gab Tesla rund drei Prozent nach. Den US-Elektroautobauer setzten Berichte über eine im Dezember um 20 Prozent gegenüber dem Vormonat gesenkte Produktion des Model Y in der Fabrik Shanghai unter Druck. Tesla dementierte die Medienberichte und begrenzte damit die Verluste.

15:56 Uhr

Pakistan: Russland liefert Erdöl zu vergünstigten Preisen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Pakistan wird eigenen Angaben zufolge künftig von Russland Erdöl zu günstigen Konditionen kaufen. Das gab das Energieministerium in Islamabad bekannt. Russland wolle das Erdöl zu "vergünstigten Preisen" liefern, sagte Pakistans Staatsminister für Erdöl, Musadik Malik.

Auch Flüssigerdgas (LNG) plane man künftig aus Russland zu beziehen. Der Entscheidung waren Gespräche zwischen den beiden Ländern in Moskau vergangene Woche vorausgegangen. Im Januar soll es zur Unterzeichnung der Lieferverträge kommen.

15:30 Uhr

Neuer Schwung für den Goldpreis?

Die steigenden Zinsen hatten dem Goldpreis in den vergangenen Monaten kräftig zugesetzt. Zuletzt konnte er sich aber wieder fangen. Woher kommt der neue Schwung, und ist da noch mehr drin? Friedhelm Tilgen spricht mit Anouch Wilhelms von der Société Générale über Möglichkeiten, auf den Goldpreis zu setzen.

14:53 Uhr

Vonovia befindet sich in Abstiegsgefahr

Der Immobilienkonzern Vonovia fällt im EUROSTOXX50 immer weiter zurück. Mit Platz 62 in der neuen Rangliste ist das Unternehmen nun Abstiegskandidat Nummer eins bei möglichen künftigen Veränderungen. Am Nachmittag notierte der Kurs mit 23,95 Euro 0,2 Prozent tiefer.

Vonovia SE
Vonovia SE 27,64

14:28 Uhr

Allianz Leben erhöht Verzinsung erstmals seit 15 Jahren

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(Foto: dpa)

Trendwende in der Lebensversicherung: Die Kunden des deutschen Marktführers Allianz Leben bekommen 2023 zum ersten Mal seit 2008 höhere Zinsen gutgeschrieben als ein Jahr zuvor. Die Gesamtverzinsung steigt für alle Produktlinien um 0,3 Prozentpunkte, wie die Allianz mitteilte. Für die moderneren "Perspektive"-Policen, die keine lebenslangen Zinsgarantien mehr vorsehen, liegt sie dann bei 3,5 Prozent.

Das Beispiel könnte Schule machen, glaubt Lebensversicherungs-Experte Reiner Will von der Ratingagentur Assekurata in Köln. "Die Allianz hat hier bewusst ein Zeichen für den Markt gesetzt." Branchenweit rechnet Will im Schnitt aber nur mit Erhöhungen um 0,1 bis 0,15 Prozentpunkte, "vielleicht sogar einen Schnaps mehr".

13:58 Uhr

Peking äußert sich zu den deutschen China-Papieren

Das chinesische Außenministerium hat die Strategie-Papiere aus den deutschen Außen- und Wirtschaftsministerien zum künftigen Umgang mit der Volksrepublik kritisiert. Einige Teile der Regierung in Berlin würden die "falsche Medizin" verschreiben, indem sie Wirtschafts- und Handelsfragen politisierten, teilte das Außenministerium in Peking mit.

Die beiden vertraulichen Entwürfe der Ministerien empfehlen einen deutlich schärferen Kurs gegenüber Peking und wollen in China tätigen deutschen Firmen etwa weniger oder teurere Investitions- und Exportgarantien geben. In dem Papier des Wirtschaftsministeriums wird zudem empfohlen, die Verwendung von Produkten von Anbietern aus autoritären Staaten in kritischen Infrastrukturen ganz auszuschließen.

13:34 Uhr

EU-Preisdeckel, China, OPEC+: Ölpreise steigen noch kräftiger

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(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Die Ölpreise sind noch kräftiger nach oben gegangen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am frühen Nachmittag 87,88 US-Dollar. Das waren zwei Dollar oder 2,3 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2,03 Dollar oder 2,5 Prozent auf 81,66 Dollar.

Heute Zum Wochenstart war ein weitgehendes EU-Embargo auf russisches Erdöl in Kraft getreten. Zudem will die EU mit anderen großen Ländern eine Preisobergrenze für russisches Erdöl durchsetzen. Am Markt wurden die steigenden Ölpreise auch mit der Entwicklung in China erklärt, wo die harten Corona-Maßnahmen nach jüngsten Protesten in der Bevölkerung etwas gelockert wurden. Zudem hatte am Wochenende der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund OPEC+ beschlossen, seine Förderung zunächst unverändert zu belassen.

13:15 Uhr

Wall Street signalisiert Abgaben

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(Foto: picture alliance / zz/NDZ/STAR MAX/IPx)

Die Wall Street dürfte leichter in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,5 Prozent nach. Im Fokus steht weiter die Zinspolitik der US-Notenbank. In Asien haben die chinesischen Börsen indessen kräftig zugelegt. Grund hierfür waren neue Lockerungen der strikten Corona-Maßnahmen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Für Impulse könnten nach Ertönen der Startglocke anstehende US-Konjunkturdaten sorgen. Neben dem Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor im November in zweiter Lesung steht der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für November, auf der Agenda. Zudem werden Daten zum Auftragseingang in der Industrie für Oktober veröffentlicht.

12:51 Uhr

DAX verlässt den Unterstand nicht

Kurzes Update vom Geschehen an der Frankfurter Börse: Der deutsche Aktienmarkt hat auch am Mittag im Minus verharrt. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 14.463 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 3963 Stellen.

An der DAX-Spitze rangierten Deutsche Bank mit plus zwei Prozent. Ordentlich zulegen konnten auch Siemens Energy und Volkswagen mit Gewinnen von 1,7 beziehungsweise 1,3 Prozent.

12:30 Uhr

Inder haben wie China auch keine Lust auf Öl-Preisdeckel

Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hat sehr zurückhaltend auf den EU-Preisdeckel für russisches Öl reagiert. Nach einem Gespräch mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verwies er in Neu-Delhi darauf, dass die Europäer seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr fossile Energieträger aus Russland importiert hätten als die nächsten zehn Staaten weltweit zusammen.

Indem die Europäer nun aber zunehmend fossile Rohstoffe aus dem Mittleren Osten einkauften, trieben sie die Preise auch für Länder wie Indien nach oben, so Jaishankar. Er wünsche sich, dass europäische Regierungen stärker wahrnehmen würden, wer eigentlich wo was kaufe.

12:20 Uhr

Klitzekleiner Lichtblick bei der türkischen Inflation

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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die hohe Inflation in der Türkei hat sich im November erstmals seit rund anderthalb Jahren abgeschwächt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 84,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt in Ankara mitteilte. Im Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 85,5 Prozent gelegen.

Preistreiber Nummer eins blieben die Transportkosten, zu denen Kraftstoffe wie Benzin gerechnet werden. Sie erhöhten sich um 107 Prozent. Lebensmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um mehr als 102 Prozent. Auch für Möbel und Haushaltsgeräte mussten die Verbraucher tiefer in die Taschen greifen: Sie kosteten durchschnittlich 92,8 Prozent mehr als im November 2021.

12:04 Uhr

Ausblick 2023: Das wird die Märkte beschäftigen

Dieses Jahr liegt in den letzten Zügen und es war für die Aktienmärkte ein turbulentes. Welche Themen haben die Kurse geprägt, womit hatten Anleger zu kämpfen? Viel wichtiger ist jedoch: Welche Themen werden im kommenden Jahr wichtig sein? Wie werden sich Inflation, Zinsen und Co. entwickeln, und welche Strategien können für Anleger sinnvoll sein? Darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Andrea Vathje vom Analysehaus Scope, Kemal Bagci von der BNP Paribas und Sven Streibel von der DZ Bank.

11:29 Uhr

Rezession - ein hochgespieltes Thema? Daten zeigen andere Lage

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(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Leicht positiv wird im Handel der neueste Sentix-Konjunkturindex aufgenommen. "Es scheint immer wieder, dass 'Rezession' mehr ein hochgespieltes Pressethema ist als Realität", kommentierte ein Händler. Auch vom Analysehaus Sentix heißt es zu den besseren Daten: "Die Zeichen stehen also auf ein Ende der rezessiven Phase. Dabei hatte diese noch gar nicht richtig begonnen."

Global zeigen die Sentix-Indizes weitere Entspannung. In Deutschland verbessert sich die Datenlage, Lage- und Erwartungswerte steigen. Die Konjunkturerwartungen erreichen mit -22,3 Punkten den höchsten Stand seit März dieses Jahres.

10:56 Uhr

Deutscher Service-PMI niedriger als erwartet

Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor ist im November gedämpfter als im Oktober gewesen und auch niedriger als bisher angenommen. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich auf 46,1 (Oktober: 46,5) Punkten ab, wie aus den finalen Daten hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 46,4 vorhergesagt, was dem Ergebnis der ersten Veröffentlichung entsprach.

Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 46,3 von 45,1 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

10:46 Uhr

Zentralbankchef für moderate Zinsanhebung

Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau hat sich dafür ausgesprochen, den Zinssatz bei der nächsten EZB-Sitzung nicht mehr so stark wie zuletzt anzuheben. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte den Satz am 15. Dezember um 50 Basispunkte anheben, sagt der Franzose dem Sender LCI. Er verstärkte damit die Erwartungen, dass die EZB das Tempo der geldpolitischen Straffung verlangsamen wird.

Im September und Oktober hatte die EZB den Zinssatz um je 75 Basispunkte angehoben. Eine Verlangsamung der Inflation im Euroraum und freundlichere Signale von der US-Notenbank hatten zuletzt aber die Argumente für eine Anhebung um lediglich 0,5 Prozent gewichtiger werden lassen.

Villeroy sagte zudem, er rechne mit weiteren Zinserhöhungen auch nach dem 15. Dezember. Wann die EZB damit aufhöre, könne er nicht sagen. Er fügte hinzu, dass er davon ausgehe, dass die Inflation in der ersten Hälfte 2023 ihren Höhepunkt erreichen und sich dann abschwächen werde. 2024 oder 2025 werde der Kampf gegen die Teuerung dann gewonnen sein. Frankreich und Europa würden einer harten wirtschaftlichen Landung wohl entgehen. Eine Rezession sei im kommenden Jahr unwahrscheinlich.

10:20 Uhr

China deckelt beim Preis für russisches Öl nicht mit

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(Foto: REUTERS)

Die EU-Staaten und die mit ihnen verbündeten führenden Industriestaaten müssen bei ihrem Ölpreisdeckel gegen Russland wohl auf chinesische Hilfe verzichten. Die Regierung in Peking wolle ihre Energiekooperation mit Russland "auf der Grundlage von Respekt und gegenseitigem Nutzen fortsetzen", berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das chinesische Außenministerium. Die Volksrepublik hat ihre Importe von russischem Öl in diesem Jahr erhöht, das deutlich günstiger zu haben ist als andere Ölsorten.

10:04 Uhr

Ölpreise steigen - Experte: EU-Embargo schiebt Preise kurzfristig an

Die Ölpreise haben den Gang nach oben angetreten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete 86,71 US-Dollar, das waren 0,9 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um ein Prozent auf auf 80,98 Dollar.

Der österreichische Energieexperte Walter Boltz rechnet damit, dass das EU-Ölembargo gegen Russland die Preise für einige Wochen um bis zu 20 Prozent nach oben treiben könnte. Insgesamt erwarte er jedoch keine massiven Auswirkungen auf die europäischen Endkundenmärkte, sagte der frühere Chef des Energieregulators E-Control und derzeitige Berater der österreichischen Bundesregierung im ORF.

Brent Rohöl
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Rohöl WTI
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09:41 Uhr

Angehen der Software-Probleme treibt VW-Kurs nach oben

Die VW-Vorzüge gehören mit plus 0,8 Prozent zu den gut laufenden Werten im leichter notierenden DAX. Hier treibe die Hoffnung, dass die Wolfsburger ihre Software-Problem künftig in den Griff bekommen wollen, hieß es auf dem Frankfurter Parkett. Laut "Handelsblatt" strebt Vorstandschef Oliver Blume eine Neuordnung des Bereichs an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,42

09:26 Uhr

Vodafone-Chef Nick Read nimmt seinen Hut

Nick Read (rechts) auf dem Mobile World Congress 2019 in Barcelona.

Nick Read (rechts) auf dem Mobile World Congress 2019 in Barcelona.

(Foto: Andrej Sokolow/dpa)

Nick Read gibt Ende des Jahres den Chef-Posten beim britischen Mobilfunkkonzern Vodafone auf. "Ich bin mit dem Vorstand übereingekommen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für die Übergabe an eine neue Führungspersönlichkeit ist, die auf den Stärken von Vodafone aufbauen und die bedeutenden Chancen der Zukunft nutzen kann", teilte der Manager mit. Finanzchefin Magherita Della Valle übernimmt laut Vodafone interimistisch den Vorstandsvorsitz.

Während seiner vierjährigen Amtszeit führte Read Vodafone durch die Pandemie, verkaufte Vermögenswerte, um sich stärker auf Europa und Afrika zu konzentrieren. Trotz der Veränderungen blieben die Aktien des Unternehmens schwach.

09:11 Uhr

Freude über Corona-Lockerungen befeuert Chinas Kurse

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(Foto: imago/China Foto Press)

Die weiteren Lockerungen der strengen Corona-Politik haben chinesischen Investoren Hoffnung gegeben. Die Börse in Shanghai lag 1,8 Prozent im Plus bei 3212 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann zwei Prozent auf 3947 Zähler. Der Hongkonger Hang Seng sprang um 4,4 Prozent auf 19.488 Punkte und erholte sich von seinem Verlaufstief am 31. Oktober um 35 Prozent.

Anleger in Japan fassten hingegen keinen neuen Mut. Der Nikkei gewann 0,2 Prozent auf 27.820 Punkte. Der breiter gefasste Topix bröckelte um 0,3 Prozent auf 1948 Zähler ab. Hier spielten die Nachwehen der US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag eine stärkere Rolle.

09:03 Uhr

DAX geht etwas leichter in die neue Handelswoche

Die deutschen Aktienindizes sind mit leichten Verlusten in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor in den ersten Minuten 0,3 Prozent auf 14.486 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX gaben zwischen 0,1 und 0,3 Prozent nach.

Einige Akteure dürften noch mit dem stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag hadern, der die These eines absehbaren Endes des Zinserhöhungsdrucks nicht stützte. Denn ohne eine Abkühlung des Arbeitsmarktes dürfte auch der Lohndruck kaum abebben und damit die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale bestehen bleiben. Stützend wirken derweil neue Covid-Lockerungen in chinesischen Großstädten.

DAX
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08:52 Uhr

United Airlines setzen Airbus unter Druck

Leicht belastend für Airbus werten Händler Berichte, wonach die US-Fluglinie United Airlines einen Großauftrag für 787 Dreamlinern und damit ausschließlich bei Boeing aufgeben will. Bislang habe der Markt damit gerechnet, dass der Auftrag zwischen dem Boeing-Modell und dem Airbus 350 geteilt wird.

Airbus
Airbus 51,00

08:34 Uhr

Kursrutsch bei Onlinebroker erwartet

Um fast 10 Prozent abwärts geht es in der Vorbörse mit der Aktie des Online-Brokers Flatexdegiro, der am Wochenende seine Jahresprognosen für Umsatz und Gewinnmarge senkte. "Das wären grob 17 Prozent weniger Jahresgewinn als erwartet und dürfte enttäuschen", kommentiert ein Händler. Dazu erweitert Flatexdegiro seinen Vorstand, nachdem die Finanzaufsicht Bafin bei einer Sonderprüfung Mängel in bestimmten Geschäftspraktiken und in der Unternehmensführung festgestellt hatte. Sie forderte, eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation und stellte zusätzliche Eigenmittelanforderungen.

08:21 Uhr

iPhone-Produktion bleibt vor Weihnachten eingeschränkt

Der Apple-Zulieferer Foxconn wird Insidern zufolge die Produktion in China vor Weihnachten nicht vollständig wieder hochfahren. Das weltweit größte iPhone-Werk im chinesischen Zhengzhou werde erst Ende Dezember bis Anfang Januar die Produktion in vollem Umfang wieder aufnehmen können, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Foxconn arbeite mit den lokalen Behörden zusammen, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren, aber es gebe noch viele Unwägbarkeiten. Foxconn lehnte eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme zunächst ab.

Wegen der erneuten Corona-Ausbrüche in China operiert das Foxconn-Werk seit Wochen in einem sogenannten geschlossenen Kreislauf. Dies bedeutet, dass die insgesamt 200.000 Beschäftigten von der Außenwelt abgeschottet auf dem Gelände leben und arbeiten. Die Maßnahmen schürten Unzufriedenheit unter den Arbeitern, es kam zu seltene Szenen offener Meinungsverschiedenheiten und Ausschreitungen, viele Arbeiter flohen.

Apple
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Foxconn (Hon Hai)
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07:49 Uhr

DAX bewegt sich seitwärts

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 14.525 Zähler taxiert. Am Freitag hatte er 0,3 Prozent höher bei 14.529 Punkten geschlossen.

Bei den Konjunkturdaten stehen vor allem Einkaufsmanagerindizes auf dem Terminkalender. Der S&P-Index für Deutschland und die Euro-Zone sollte Experten zufolge stabil bleiben. Für den ISM-Einkaufsmanagerindex in den USA gehen sie dagegen von einem Rückgang auf 53,1 Punkte von 54,4 Zähler im Vormonat aus. Jenseits des Atlantiks erwarten Investoren auch die Aufträge in der Industrie, die laut Prognosen mit Plus 0,7 Prozent deutlich über dem Vormonatsniveau von 0,3 Prozent liegen sollten. Zudem überprüft die Deutsche Börse die Zusammensetzung des Dax und weiterer Auswahlindizes. Die Veränderungen werden am Montag nach Börsenschluss bekanntgegeben.

07:35 Uhr

Lockerungen treiben Börsen in China

Während sich an den asiatischen Aktienmärkten in der Breite keine einheitliche Tendenz durchsetzt, preschen die chinesischen Börsen vor. Bereits seit einiger Zeit geht es dort deutlich volatiler zu. In Shanghai und Hongkong steigen die Leitindizes um 1,6 bzw. 3,5 Prozent. Der Shanghai Composite klettert erstmals seit über zwei Monaten auf über 3200 Punkte. Selbst extrem schwache Konjunkturdaten aus China tun der guten Stimmung keinen Abbruch. Der von Caixin Media Co und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf den tiefsten Stand seit Mai und liegt nun noch tiefer im Kontraktionsbereich.

Grund für die Gewinne an den Börsen sind neue Lockerungen der strikten Corona-Maßnahmen in China. Nur wenige Tage, nachdem sich die Wut der Bevölkerung in seltenen Protesten gegen die Null-Covid-Politik entladen hat, werden laut Beamten einige Beschränkungen der Bewegungsfreiheit der Einwohner aufgehoben, etwa obligatorische Covid-Tests für Personen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Parks und andere öffentliche Räume betreten wollen.

Analysten sehen in den Schritten aber noch keine Aufgabe der Null-Covid-Politik. "Vielmehr sehen wir sie als klaren Beweis dafür, dass sich die chinesische Regierung auf einen Ausstieg vorbereitet und versucht, die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Covid-Kontrolle in der Zwischenzeit zu minimieren", heißt es bei Goldman Sachs. Die Zahl der Neuinfektionen steigt derweil weiter sprunghaft an.

07:19 Uhr

Öl-Preisdeckel? Russland plant Handelsverbot

Die Regierung in Moskau plant Insiderinformationen zufolge, russischen Unternehmen den Handel mit Ländern zu untersagen, die sich an den verhängten Preisdeckel für Rohölexporte auf dem Seeweg halten. Im Wesentlichen würde ein solches Dekret die Ausfuhr von Erdöl und Erdölerzeugnissen in Länder und Unternehmen, die die Obergrenze anwenden, verbieten, erklärt eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Mehr Informationen in unserem Liveticker zum Ukraine-Krieg finden Sie hier.

06:52 Uhr

Euro weiter im Aufwind

Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 134,33 Yen und gibt 0,8 Prozent auf 6,9632 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9348 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,4 Prozent auf 1,0575 Dollar und zieht um 0,1 Prozent auf 0,9887 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,4 Prozent auf 1,2334 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

06:40 Uhr

Mutige Asien-Anleger nach Corona-Öffnungsschritten

Asiatische Aktien setzen in der Hoffnung auf eine Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen in China ihre Rallye fort. Es gab Berichte, dass die Regierung in Peking die Bedrohungseinstufung für das Coronavirus herabsetzen könnte. Weitere chinesische Städte hatten am Wochenende einige Lockerung der Restriktionen angekündigt. "Die Lockerung einiger Beschränkungen bedeutet zwar noch keine vollständige Abkehr von der dynamischen Null-Corona-Strategie, ist aber ein weiterer Beweis für eine veränderte Herangehensweise. Und die Finanzmärkte scheinen sich stärker auf die längerfristigen Aussichten als auf die kurzfristige Beeinträchtigung der Aktivität zu konzentrieren, da Virusfälle voraussichtlich weiterhin auftreten werden", sagte Taylor Nugent, Wirtschaftsexperte bei der NAB.

Der Nikkei liegt im Verlauf 0,1 Prozent höher bei 27.809 Punkten. Anleger im Topix fassen aufgrund der Nachrichten hingegen keinen neuen Mut. Der Index sinkt 0,5 Prozent auf 1944 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 1,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 1,7 Prozent.

Nikkei
Nikkei 49.316,06

06:25 Uhr

Gas-Rationierungen? Porsche mal zwei? Das wird für den DAX wichtig

Die Sorgen rund um die Themen Zinsen und Konjunktur dürften die DAX-Anleger in der neuen Börsenwoche weiter umtreiben. Börsianer sind zum Jahresende zwar etwas weniger pessimistisch als kurz nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine, dennoch stehen der deutschen Wirtschaft Experten zufolge schwierige Monate bevor. "Ein wirtschaftlicher Kollaps wie nach der Finanzkrise ist unwahrscheinlich geworden", fasst Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zusammen. "Die Ersten hoffen sogar, dass es nun nicht einmal zu einer milden Rezession kommt." Das liege vor allem am milden Winterverlauf, der die befürchteten Gasrationierungen unwahrscheinlicher gemacht hat, und den staatlichen Entlastungspaketen. Das hatte den Aktienmärkten Rückenwind verliehen. Doch die Aussichten auf das kommende Jahr seien nicht gerade rosig. "Denn mit den massiven Zinserhöhungen der Notenbanken in fast allen Industrieländern hat sich einer der klassischen Konjunkturtreiber deutlich verschlechtert", erläutert Krämer.

In der vergangenen Handelswoche hatten am Freitag besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten dazu geführt, dass der DAX zum Wochenschluss lediglich leicht fester geschlossen hatte. Der deutsche Börsenleitindex hatte sich mit einem Aufschlag von knapp 40 Zählern oder 0,2 Prozent auf 14.529 Punkte ins Wochenende verabschiedet. Die positive Serie mit acht Gewinnwochen in Folge fand damit ein Ende - auch wenn das Wochenminus nur knapp 0,1 Prozent betrug.

In dieser Woche gibt es frische Konjunkturdaten satt. Heute stehen die Sentix-Stimmungsindikatoren aus der Euro-Zone auf der Agenda. Indes dürfte sich zeigen, dass die deutsche Industrie mehr und mehr den weltweiten Abschwung zu spüren bekommt. Daneben gibt es jede Menge Einkaufsmanager-Daten für das nicht-verarbeitende Gewerbe - etwa aus Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, der EU und am Nachmittag auch aus den USA. Jenseits des Atlantiks werden darüberhinaus auch frische Zahlen zu den Auftragseingängen in der Industrie veröffentlicht sowie der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe.

Unternehmensseitig bekommt der DAX ein Facelifting - aber erst nach Börsenschluss: Der Name Porsche könnte im deutschen Leitindex dann doppelt vertreten sein. Wenn die Deutsche Börse über Auf- und Absteiger in ihren Auswahlindizes entscheidet, hat die Porsche AG gute Chancen auf einen Sprung in die erste Liga. Der Stuttgarter Sportwagenbauer hatte erst im September sein Börsendebut gefeiert. Der Ausgabepreis hatte bei 82,50 Euro gelegen, mittlerweile notiert die Aktie bei 107 Euro. Bereits im DAX vertreten ist VW-Großaktionär Porsche SE. Die Titel notierten zuletzt bei 59 Euro. Zumindest vom Kursniveau her herrscht deswegen momentan kaum Verwechslungspotenzial. Für die Index-Mitgliedschaft maßgeblich ist die Rangliste nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Wirksam werden sie zum 19. Dezember.

Porsche AG
Porsche AG 43,18
Porsche SE
Porsche SE 34,53

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