Freitag, 02. Dezember 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

US-Jobdaten nerven DAX kurzzeitig

Klar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten waren heute kurzzeitig die Spielverderber für den deutschen Aktienmarkt. Die Zahlen setzen die FED unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Auch wird der amerikanische Zinsgipfel nun wieder etwas höher gesehen.

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"Im Grunde wurden die Zinsängste in dieser Woche nach einer Rede von FED-Chef Jerome Powell endgültig beerdigt. Doch mit dem frischen Arbeitsmarktbericht für November sind sie plötzlich wieder auferstanden", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Den Börsen schmeckte das überhaupt nicht. Der DAX verlor aus dem Stand fast 200 Punkte." Steigende Zinssorgen beflügelten dagegen den US-Dollar, der Euro verlor kräftig an Boden. Und auch am Rentenmarkt gab es lange Gesichter, denn die Kurse fielen, während die Renditen stiegen. Ist das neue Nahrung für Zinsängste?

Diese entfaltete sich in Frankfurt noch nicht. Der DAX, der nach Veröffentlichung der US-Jobdaten auf 14.372 Zähler abgesackt war, fing sich am späten Nachmittag wieder. Der Leitindex ging 0,3 Prozent fester mit 14.529 Punkten ins Wochenende. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 3974 Stellen.

Positive Nachrichten von der Inflationsfront kamen derweil aus Europa. Die EU-Erzeugerpreise sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge.

Auf Unternehmensseite waren die als zinsempfindlich geltenden Immobilienwerte gefragt. Die stark fremdfinanzierte Branche würde von einem gemäßigteren Niveau beim Zinsanstieg profitieren. Vonovia standen mit einem Plus von drei Prozent an der DAX-Spitze. Im MDAX stiegen TAG Immobilien und Aroundtown um 2,6 beziehungsweise 4,3 Prozent.

Ebenfalls im MDAX setzten die Papiere des Gabelstaplerherstellers Kion ihre Erholung fort und stiegen um 4,7 Prozent. Lufthansa kletterten nach einer positiven JPMorgan-Studie um 2,1 Prozent.

17:07 Uhr

US-Arbeitsmarktdaten machen Dollar härter - Weichspülprogramm für den Euro

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(Foto: picture alliance / agrarmotive)

Der US-Dollar stellt den klaren Gewinner der starken amerikanischen Arbeitsmarktdaten am Devisenmarkt. Der Dollarindex stieg um 0,4 Prozent - der Euro fiel in der Folge auf aktuell 1,0464 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,0545 Dollar.

Die Daten setzen die FED unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Eine mögliche Zinserhöhung von erneut 75 Basispunkten auf der kommenden Sitzung dürfte nun wieder verstärkt an den Märkten eingepreist werden, hieß es im Handel.

16:10 Uhr

Starke US-Jobdaten bremsen Wall Street aus

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(Foto: picture alliance / zz/NDZ/STAR MAX/IPx)

Die starken US-Arbeitsmarktdaten machen den Börsen jenseits des Atlantiks zu schaffen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0.4 Prozent im Minus bei 34.265 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,9 Prozent auf 4040 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte um 1,5 Prozent auf 11.308 Punkte ab. Die Arbeitsmarktdaten zeigten den Aufbau von 263.000 US-Stellen außerhalb der Landwirtschaft im November im Vergleich zu 261.000 im Vormonat. Experten hatten einen Rückgang auf 200.000 prognostiziert.

Starke Jobzahlen können Experten zufolge an den Zinserwartungen der Börsianer rütteln, die fest von einer Verlangsamung des Tempos der US-Notenbank ausgehen. Wachstumswerte wie Apple, Amazon, Microsoft und Netflix waren entsprechend bis zu 1,8 Prozent im Minus. Die Aktien des Halbleiterunternehmens Marvell brachen nach enttäuschenden Quartalsergebnissen um 6,4 Prozent ein. Die des Automatisierungssoftware-Entwicklers UiPath stiegen dagegen nach Zahlen um 12,9 Prozent.

15:52 Uhr

US-Zinsgipfel-Erwartung steigt wieder

Nach starken US-Arbeitsmarktdaten ist die eingepreiste Erwartung an den US-Zinsgipfel wieder in Richtung fünf Prozent gestiegen. Zuletzt war sie auf 4,86 Prozent gefallen. In ersten Kommentaren zeigen sich Volkswirte indes weiter überzeugt, dass die FED in diesem Monat die Leitzinsen nur noch verlangsamt um 50 Basispunkte anheben wird.

15:31 Uhr

Geht dem Markt langsam die Puste aus?

In den vergangenen Wochen lief der DAX regelrecht im Rallymodus, aber reicht seine Puste auch noch für den Endspurt? Wie hat sich der Dezember in der Vergangenheit geschlagen und was bedeutet das für Anleger dieses Jahr? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Matthias Hüppe von der HSBC.

15:17 Uhr

Kurs von Cloud-Sicherheitsfirma geht baden

Der Aktienkurs von Zscaler ist an der Wall Street vorbörslich um acht Prozent runtergerauscht. Die auf Unternehmen ausgerichtete Cloud-Sicherheitsfirma reduzierte ihren Verlust je Aktie im abgelaufenen Quartal zwar auf 48 Cent von 65 Cent im Vorjahr. Dennoch schraubten Analysten die Kursziele für die Aktie zurück.

14:50 Uhr

DAX bekommt nach "zu guten" US-Jobdaten leichte Schnappatmung

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der DAX hat mit empfindlichen Abschlägen auf klar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Der Leitindex ging bis auf 14.372 Punkte runter und berappelte sich dann wieder. Aktuell notiert er 0,4 Prozent tiefer bei 14.429 Stellen.

Mit 263.000 wurden im November in den USA deutlich mehr als die erwarteten 200.000 Stellen geschaffen. Auch blieb der Zuwachs der durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,55 Prozent weit über der Schätzung von 0,3 Prozent. Die Daten setzen die FED unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Eine mögliche Zinserhöhung von erneut 75 Basispunkten auf der kommenden Sitzung dürfte nun wieder verstärkt an den Märkten eingepreist werden.

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14:43 Uhr

Pfizer investiert Milliarden in Europa

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(Foto: AP)

Der US-Pharmariese Pfizer investiert rund 2,5 Milliarden Euro in seine Werke in Belgien und Irland. Die Anlage in Puurs werde für mehr als 1,2 Milliarden Euro ausgebaut, teilte der Konzern mit. Bereits zuvor hatte Pfizer erklärt, für gut 1,2 Milliarden Euro das Werk in Dublin zu erweitern. "Das steht alles in Einklang mit dem Wachstum unserer Pipeline", sagte der zuständige Pfizer-Vorstand Mike McDermott.

Der Partner des Mainzer Unternehmens Biontech bereitet sich damit auf die Einführung einer Reihe neuer Medikamente vor, die wegfallende Umsätze nach dem Auslaufen wichtiger Patente und rückläufiger Verkäufe beim Corona-Impfstoff wettmachen sollen.

14:17 Uhr

Airbus hat "zu viele Probleme"

Airbus Group
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Der europäische Flugzeugbauer Airbus muss Insidern zufolge möglicherweise sein Ziel für die Auslieferungen im laufenden Jahr herabschrauben. Airbus rechne selbst nicht mehr damit, die Zielmarke von "etwa 700" Maschinen zu erreichen ... Sie haben zu viele Probleme", sagte ein Insider gegenüber Reuters.

Bis Ende November seien rund 563 Passagiermaschinen an die Kunden ausgeliefert worden, hieß es weiter. Damit fehlen für Dezember noch 137 übergebene Flugzeuge. Airbus legt seine Auslieferungs-Zahlen am 8. Dezember vor und könnte sich zu diesem Zeitpunkt auch zu seinem Gesamtjahresziel äußern.

13:57 Uhr

Italien nimmt Lukoil-Raffinerie unter Staatskontrolle

Italien hat eine vom russischen Öl-Konzern Lukoil betriebene Raffinerie auf Sizilien unter staatliche Kontrolle gestellt. Ein entsprechendes Dekret verabschiedete die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Rom schritt ein, weil der Isab-Raffinerie - eine der größten in Europa - angesichts des am 5. Dezember beginnenden EU-weiten Verbots der Einfuhr von russischem Rohöl über den Seeweg das Aus drohte. Etwa 1000 Italiener drohten ohne staatlichen Eingriff ihren Job zu verlieren, wie Meloni vorrechnete. Die Zwangsmaßnahme gelte vorerst für zwölf Monate.

13:40 Uhr

Porsche-AG-Aktien kommen in den STOXX-600

Die Aktien der Porsche AG werden in den STOXX-600 aufgenommen. Dies teilte der Index-Betreiber der deutschen Börse, Qontigo, nach der quartalsmäßigen Überprüfung mit. Daneben werden Subsea 7, Energean, Viscofan, Verallia und die schweizerische Cembra Money Bank neu in den Index aufgenommen. Dafür müssen Darktrace, Adevinta, Proximus, Bridgepoint Group, Viaplay Group und Vitrolife den Index verlassen. Die Änderungen treten mit Handelsbeginn am 19. Dezember in Kraft.

Porsche AG
Porsche AG 43,99

13:17 Uhr

DAX ist nun leicht grünlich

Gut eine Stunde vor Veröffentlichung der US-Jobdaten ein Update von der Frankfurter Börse: Der DAX ist mittlerweile ins Plus gedreht und gewann 0,3 Prozent auf 14.537 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte kaum verändert bei 3983 Stellen.

13:03 Uhr

Run auf Immobilienaktien

Die Aussicht auf eine Entspannung in der Zinsfrage ließ am Aktienmarkt die als zinsempfindlich geltenden Immobilienwerte gefragt sein. Vonovia landeten mit einem Plus von 3,8 Prozent an der DAX-Spitze, Branchenmitglieder wie Aroundtown und TAG Immobilien verteuerten sich um sechs beziehungsweise 4,3 Prozent. LEG Immobilien und Deutsche Wohnen kletterten um 2,8 beziehungsweise 2,3 Prozent. Bei Grand City Properties betrug an der SDAX-Spitze das Plus 5,8 Prozent.

LEG Immobilien
LEG Immobilien 69,95

TAG Immobilien
TAG Immobilien 14,91

Deutsche Wohnen
Deutsche Wohnen 22,85

Vonovia SE
Vonovia SE 27,46

12:39 Uhr

Credit Suisse verzeichnet teilweise Zuflüsse von Kundengeldern

Die kriselnde Credit Suisse hat den Abzug von Kundengeldern gestoppt. Die Abflüsse seien praktisch zum Erliegen gekommen, sagte Verwaltungsratschef Axel Lehmann bei "Bloomberg TV". Kunden hätten ihm gegenüber Zuflüsse in Aussicht gestellt. "Teilweise sehen wir das bereits", so Lehmann.

Von Anfang Oktober bis Mitte November hatte die Unsicherheit über die Verfassung der Schweizer Bank zu Abflüssen von netto 84 Milliarden Franken oder sechs Prozent des Gesamtbestandes geführt. Lehmann erklärte, Credit Suisse verstärke die Spar-Anstrengungen.

12:25 Uhr

Warum nicht alle familiengeführten Unternehmen gut sind

Immer wieder mal ist zu hören, dass familiengeführte Unternehmen besser geführt werden als andere. Aber stimmt das wirklich? Und welche positiven aber auch negativen Beispiele gibt es? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Henrik Muhle von Gané.

11:52 Uhr

Euro wird immer härter - Steigende Gaspreise werden verdrängt

Der Euro hat weiter an Festigkeit gewonnen. Der Kurs der Gemeinschaftswährung stieg gegenüber dem US-Dollar auf ein Fünfmonatshoch. Am Mittag notierte der Euro bei 1,0524 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,0549 Dollar. Die Märkte scheinen die Risiken der Energiekrise zu ignorieren, hieß es von der ING. Kurzfristig könnte der Euro bis auf 1,06 Dollar steigen, doch dürfte ein weiterer signifikanter Anstieg der Gaspreise seine Rally beenden.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16

11:42 Uhr

Eurozonen-Erzeugerpreise steigen etwas schwächer

Der Anstieg der Erzeugerpreise in der Eurozone hat sich auf hohem Niveau merklich abgeschwächt. Im Oktober erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, auf Jahressicht um 30,8 Prozent, wie Eurostat mitteilte. Im Vormonat hatte der Anstieg noch bei 41,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Erzeugerpreise um 2,9 Prozent.

Besonders deutlich verringerte sich der Preisauftrieb im Energiesektor. Zum Vorjahresmonat verteuerte sich Energie zwar immer noch um sehr hohe 65,8 Prozent. Im September hatte der Anstieg aber noch bei 108,0 Prozent gelegen. Zum Vormonat fielen die Energiepreise um 6,9 Prozent.

11:34 Uhr

Energiekrise lässt Kurzarbeit in der Industrie steigen

(Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d)

Die Zahl der Kurzarbeiter ist aufgrund der Energiekrise erstmals seit Januar wieder gestiegen. Allerdings bleibt sie deutlich hinter der Entwicklung in den vorherigen Corona-Wintern zurück, wie Schätzungen des Ifo-Instituts zeigen.

Dem Münchner Institut zufolge stieg die Zahl der Menschen in Kurzarbeit in Deutschland von August auf November von 76.000 auf 187.000. Besonders in der Industrie gab es einen Anstieg. Hier verdreifachte sich die Zahl nahezu von 59.000 auf 151.000 Beschäftigte. In der Autoindustrie nahm die Kurzarbeit von 14.100 auf 33.400 Menschen zu, in der Chemiebranche von 7400 auf 21.200. Basis der Schätzungen sind Ifo-Umfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

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11:10 Uhr

Rally der Online-Apotheken geht ungebremst weiter

Die Erholungsrally der Online-Apotheken geht auch heute weiter. Während Shop Apotheke knapp zwei Prozent zulegen, haussieren Zur Rose um weitere zehn Prozent. "Der Finanzierungshebel ist bei Zur Rose deutlich höher, das ist der "High-Beta-Wert" der Branche", so ein Händler zu den deutlich höheren Kursgewinnen. Fundamental beflügelt beide Aktien die Aussicht, dass das E-Rezept in Deutschland 2023 kommen soll.

Redcare Pharmacy 
Redcare Pharmacy  83,10

10:44 Uhr

Stabilus-Dividendenofferte macht Anleger froh

Der Dividendenvorschlag von Stabilus ist bei den Anlegern gut angekommen. Die im MDAX notierte Aktie verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 63,05 Euro. Der Industrie- und Autozulieferer schlug eine Ausschüttung von 1,75 Euro je Aktie für 2022 vor. "Das liegt ganz klar über den Markterwartungen", sagte ein Händler in Frankfurt.

Stabilus
Stabilus 22,10

10:28 Uhr

Aktie von Immobilienfinanzierer nach Zukauf sehr begehrt

Patrizia
Patrizia 7,54

Mit einem Kursplus von bis zu 3,6 Prozent zählten Patrizia zu den Favoriten im SDAX. Aktuell notiert das Papier 2,6 Prozent höher. Der Immobilieninvestor hatte am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt, die Firma Advantage Investment Partners mit Sitz in Kopenhagen übernommen zu haben. Das stärke den Zugang zu institutionellen nordischen Kunden und internationalen Vertriebspartnern, inklusive Zugang zu vermögenden Privatpersonen, hieß es.

Im Zuge dessen schraubte Patrizia seine Ziele für das verwaltete Vermögen nach oben und rechnet nunmehr mit einer Spanne von 57 bis 60 Milliarden Euro. Bisher hatte das Unternehmen bis zu 58 Milliarden Euro erwartet.

10:12 Uhr

Immobilienbranche fürchtet dramatischen Einbruch im Wohnungsbau

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(Foto: dpa)

Die Bau- und Immobilienbranche warnt angesichts hoher Material- und steigender Zinskosten vor einem Kollaps im deutschen Wohnungsbau. "Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass es im Jahr 2023 einen dramatischen Einbruch geben wird", hieß es in einem Appell der 17 Spitzenverbände und Kammern des Bau-, Planungs- und Immobilienwirtschaft.

Das Ziel der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, "droht zum Wunschdenken zu werden". Bundeskanzler Olaf Scholz müsse deshalb den Wohnungsbau zur Chefsache machen. Beim Neubau müssten Förderung und Anreize die Wirtschaftlichkeitslücke schließen, die durch steigende Kosten entstehe.

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09:55 Uhr

Ist ein Anstieg der Importpreise von 23,5 Prozent ein Hoffnungsschimmer?

Die Hinweise auf ein Abebben der starken Inflation in Deutschland mehren sich: Die Importe haben sich im Oktober so wenig verteuert wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Einfuhrpreise erhöhten sich um durchschnittlich 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im September hatte es noch ein Plus von 29,8 Prozent gegeben, im August von 32,7 Prozent - dies war zugleich der höchste Anstieg seit März 1974. Gemessen am Vormonat sanken die Einfuhrpreise diesmal sogar, und zwar um 1,2 Prozent.

Preistreiber Nummer eins blieb angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Energie: Deren Einfuhren verteuerten sich im Oktober um 84,7 Prozent zum Vorjahresmonat, kosteten aber 5,2 Prozent weniger als im Vormonat. "Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die starken Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet", erklärten die Statistiker. Diese Preise lagen 151,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Mineralölerzeugnisse waren mit plus 56,0 Prozent ebenfalls erheblich teurer.

09:34 Uhr

Keine Aufträge: Evergrande stoppt Autoproduktion

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der chinesische Elektroautobauer Evergrande New Energy Vehicle stellt Insidern zufolge die Fahrzeugproduktion ein. Grund sei, dass nicht ausreichend Bestellungen für das einzige Modell Hengchi 5 eingegangen seien, hieß es. Zudem warteten viele Mitarbeiter immer noch auf ihr Gehalt für Oktober und November. Evergrande gab dazu bislang keine Stellungnahme ab.

Der Chef des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande, Hui Ka Yan, hatte angekündigt, binnen zehn Jahren die Autosparte zum Kerngeschäft zu machen und das Immobiliengeschäft zurückzufahren. Evergrande ist weltweit einer der am stärksten verschuldeten Immobilienunternehmen.

09:19 Uhr

Japans Sieg über Spanien bei Fußball-WM beflügelt Kurse in Tokio

Von dem überraschenden 2:1-Sieg des japanischen Fußballteams über Spanien bei der WM in Katar und der Qualifizierung für das WM-Achtelfinale haben gleich mehrere Aktien am Tokioter Aktienmarkt profitiert. So stiegen die Titel des Social-Media- und Online-Werbeunternehmens CyberAgent, das alle Spiele auf seiner Ameba-App überträgt, um rund vier Prozent. Papiere der britischen Pub-Kette Hub zogen um sieben Prozent an. Aktien des Sportbekleidungsherstellers Mizuno stiegen um rund ein Prozent.

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(Foto: IMAGO/Sipa USA)

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09:03 Uhr

DAX leicht rötlich - Warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Der deutsche Aktienmarkt ist mit leichten Abschlägen in den Handel gestartet. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 14.457 Punkte. SDAX und TECDAX gaben zwischen 0,1 und 0,2 Prozent nach. Der MDAX stieg um 0,1 Prozent.

Bis zur Vorlage des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichtes dürfte es keine großen Anlageentscheidungen geben. Erwartet werden rund 200.000 neugeschaffenen Stellen, doch je weniger, desto besser für die Börsen. Denn je weniger heiß der Jobmarkt läuft, desto geringer dürfte der Lohndruck und damit die Inflation werden. Der Blick ist daher besonders auf die Entwicklung der Stundenlöhne gerichtet, die nur noch um 0,3 Prozent steigend erwartet werden. Schwache US-Job-Daten dürften den DAX dann aus der Handelsspanne nach oben springen lassen.

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08:55 Uhr

Fed denkt über Änderung von Kapitalregeln nach

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) denkt über eine Änderung der Kapitalregeln für Geldhäuser nach. Damit könnten unerwarteten Stressszenarien besser Rechnung getragen werden, sagte Fed-Bankenaufseher Michael Barr. Die Fed könnte für die Verschuldungsquote strengere Maßstäbe anlegen. Aufsichtsbehörden könnten unerwartete Schocks nicht vorhersagen. Die Geschichte habe gezeigt, wie hoch die Kosten für die Gesellschaft ausfallen könnten, wenn das Kapital der Banken nicht angemessen sei. Deshalb sei es dringend geboten, die Regulierung im Bankensektor zu ordnen.

08:41 Uhr

Deutsche Exporte schrumpfen erneut

Die deutschen Exporte sind im Oktober angesichts der schwächeren Nachfrage aus Europa und den USA den zweiten Monat in Folge gesunken. Die Ausfuhren schrumpften um 0,6 Prozent zum Vormonat auf 133,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten nur mit einem halb so starken Rückgang gerechnet, nachdem es im September bereits einen Rückgang von 0,7 Prozent gegeben hatte. Die Importe fielen sogar um 3,7 Prozent und damit so stark wie seit Januar nicht mehr.

Die Ausfuhren in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sanken im Oktober um 2,4 Prozent auf 71,4 Milliarden Euro. Das Geschäft mit dem wichtigsten Kunden USA schrumpfte sogar noch stärker, und zwar um 3,9 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China blieben hingegen mit 8,9 Milliarden Euro stabil, während die nach Großbritannien um 4,1 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zulegten.

08:24 Uhr

"Endlich mal wieder gute Nachrichten aus dem Immobiliensektor"

Positiv auf die Aktien von Patrizia blicken Händler. "Endlich mal wieder gute Nachrichten aus dem Immobiliensektor", kommentierte ein Händler die am Vorabend nach oben angepasste Unternehmensprognose. Das Immobilienunternehmen hat den oberen Rand ihrer erwarteten Spanne für die Assets under Management nach oben genommen. Zudem wird die dänische Advantage Investment Partners dazugekauft, von der ein hohes Wachstum erwartet wird. Dies sei gewinnsteigernd und dürfte vom Markt honoriert werden.

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07:56 Uhr

US-Jobs geben den DAX-Takt vor

Wenige Stunden vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten ist die Stimmung am deutschen Aktienmarkt angespannt. Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Aktuell wird er mit Kursen um 14.450 Zähler taxiert. Das entspricht einem Abschlag von knapp 0,3 Prozent.

Am Donnerstag hatte der deutsche Börsenleitindex 0,7 Prozent höher bei 14.490,30 Punkten geschlossen. Experten erwarten für November den Aufbau von 200.000 US-Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Vergleich zu 261.000 im Vormonat. Die Beschäftigungszahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP waren allerdings deutlich schwächer ausgefallen als erwartet. "Für die Aktienmärkte könnte aber ausgerechnet die erwartet schwächere Zahl eine gute Nachricht sein", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Denn ein deutlich langsamer wachsender Arbeitsmarkt würde seiner Meinung nach zusätzlichen Druck von der Fed nehmen, die sich zuletzt mit großen Zinsanhebungen gegen die steigende Inflation gestemmt hatte. In Europa warten Investoren auch auf die Import- und Exportpreise in Deutschland sowie die Erzeugerpreise in der Eurozone für Oktober.

07:43 Uhr

Asien-Anleger nehmen Gewinne mit

Nach den jüngsten Aufschlägen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte mit negativen Vorzeichen. Nach der Euphorie über die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der eine etwas gemäßigtere Gangart bei den Zinserhöhungen angekündigt hatte, treten wieder die Sorgen vor einer globalen Rezession in den Vordergrund. Dies hatte auch an der Wall Street am Vortag für nachgebende Kurse gesorgt.

Am deutlichsten fällt das Minus in Tokio aus, wo es für den Nikkei 1,7 Prozent nach unten geht. Der Kospi reduziert sich um 1,4 Prozent. Der Shanghai Composite verliert 0,3 Prozent und der zuletzt besonders stark gestiegene Hang-Seng-Index reduziert sich um 0,7 Prozent. Die Andeutungen leichter Lockerungen der Null-Covid-Politik in China spielen keine Rolle mehr. Vielmehr dominieren die Sorgen vor einem Wirtschaftsabschwung in China, der auch die globalen Märkte deutlich belasten dürfte. So hatte am Vortag in den USA der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe enttäuscht, der deutlicher zurückging als befürchtet. Zudem rutschte der Index in den Bereich, der auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet.

Die Inflation in China wird im nächsten Jahr wahrscheinlich moderat bleiben, sagte der Gouverneur der People's Bank of China, Yi Gang, auf einer Konferenz. Chinas Inflationsrate liege aktuell bei etwa 2 Prozent, insbesondere dank stabiler Energiepreise, so Yi. Die Industrieländer und die Schwellenländer müssen ihre Zusammenarbeit bei der makroökonomischen Politik verstärken, fügte er hinzu.

07:29 Uhr

"Es gibt im Kern sehr schnell eine Eins-zu-Eins-Reaktion im Anleihemarkt."

Laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane dauert es einige Zeit, bis der eingeleitete Zinserhöhungskurs der Währungshüter in der Wirtschaft seine volle Wirkung entfaltet. Der Anleihenmarkt reagiere relativ schnell, erläutert Lane. "Es gibt im Kern sehr schnell eine Eins-zu-Eins-Reaktion im Anleihemarkt." Bei den Kreditzinsen der Banken dauere es dagegen ein Jahr. In drei Monaten spiegele sich etwa die Hälfte eines geldpolitischen Schrittes in den Kreditzinsen wider, in sechs Monaten etwa 80 Prozent. Etwa ein Jahr brauche es, bis dort der Schritt komplett angekommen sei.

"Wir dürfen nicht erwarten, dass die Geldpolitik sich sofort auf die Finanzierungsbedingungen auswirkt", sagte der Chefvolkswirt. Die Geldpolitik bewirke aber, dass sich mit der Zeit die Finanzierungsbedingen hinreichend verschärfen, die Nachfrage gedämpft werde und sich der Preisdruck abschwäche. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Kampf gegen die hohe Inflation im Juli die Zinswende eingeleitet und die Schlüsselsätze seitdem in drei Schritten um insgesamt zwei Prozentpunkte angehoben. Der Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder bei der Notenbank bekommen, liegt damit inzwischen bei 1,5 Prozent. Dieser an den Finanzmärkten aktuell maßgebliche Zinssatz hatte im Juni noch bei minus 0,50 Prozent gelegen.

"Wir sehen Bewegung bei den Kreditzinsen der Banken, aber es wird noch mehr kommen", sagte Lane. Es werde einige Zeit benötigen, die Geldpolitik zu normalisieren. Lane wies zugleich aber auch darauf hin, dass die Realzinsen im Euro-Raum, in denen die Inflation berücksichtigt wird, bereits ziemlich deutlich gestiegen seien. Die für die Realwirtschaft bedeutsamen Realzinsen hätten bereits um 200 bis 250 Basispunkte zugelegt. "Ich sage nicht unbedingt, dass dies alles ist was getan werden muss," merkte er an. Aber die Realzinsen hätten sich bei den relevanten Zeithorizonten schon ziemlich viel bewegt.

07:15 Uhr

Twitter reizt Werbekunden - mit einem Ziel

Twitter bietet einer Zeitung zufolge seinen Werbekunden Anreize mit dem Ziel, sie zu höheren Ausgaben zu bewegen. Hintergrund sei der Abgang zahlreicher Kunden nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes durch Tesla-Chef Elon Musk, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Eine Stellungnahme von Twitter lag zunächst nicht vor. Zu den Kunden, die ihre bezahlten Aktivitäten eingestellt haben, gehört Volkswagen. Werbekunden zeigen sich besorgt über die Pläne Musks, im Namen der Meinungsfreiheit die Regeln für die Moderation von Inhalten zu lockern. Kritiker warnen, dass die Plattform zum Sammelplatz für Hassrede, Falschinformationen und Verschwörungstheorien werden könnte.

06:48 Uhr

An Asien-Börsen regiert die Vorsicht

Die asiatischen Aktienkurse blieben weitgehend unverändert oder schwächelten. Die Anleger warteten auf die US-Arbeitsmarktdaten und auf mögliche weitere Anzeichen für eine Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen in China. Shane Oliver, der Chefökonom bei AMP Capital, sagte, die Märkte hätten nach der jüngsten starken Rallye in einigen Fällen ihre technischen Widerstandsniveaus erreicht. "Doch das ist angesichts der zunehmenden Anzeichen dafür, dass die Inflation weltweit ihren Höhepunkt erreicht und China seine COVID-Beschränkungen lockert, wahrscheinlich positiv", sagte er. Die Rallye könne sich wieder fortsetzen, aber nun komme es zuerst auf die US-Arbeitsmarktdaten an.

Der Nikkei liegt im Verlauf 1,8 Prozent tiefer bei 27.719 Punkten. Der breiter gefasste Topix sinkt 1,7 Prozent auf 1953 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,6 Prozent.

Nikkei
Nikkei 49.316,06

06:38 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 135,12 Yen und legt 0,2 Prozent auf 7,0530 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9373 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0524 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9865 Franken an. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2250 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

 

06:24 Uhr

Holt der US-Arbeitsmarkt den DAX auf den Boden der Tatsachen zurück?

Bis auf 14.544 Zähler ist es für den DAX im Donnerstagsgeschäft nach oben gegangen, getrieben von positiv interpretierten Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Am Ende konnte der deutsche Börsenleitindex die 14.500er-Marke aber nicht halten, schloss mit einem Stand von 14.490 Stellen knapp 90 Zähler oder 0,7 Prozent fester. Und auch dieses Niveau, so deutet es sich vorbörslich an, wird der DAX zum Start ins Freitagsgeschäft nicht ganz halten können, denn aktuell wird er auf Kurse um 14.450 Zähler taxiert. Ein Grund: Die Kurse an der Wall Street kamen noch zurück.

Nach den Inflationsdaten aus Deutschland und der EU sowie den positiv aufgenommenen Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell richtet sich der Blick zum Wochenschluss erneut in Richtung USA. Dort steht das konjunkturelle Highlight an: der US-Arbeitsmarktbericht. Experten erwarten mit einer Abschwächung des Jobaufbaus im November und rechnen mit einem Zuwachs von 200.000 nach 261.000 im Vormonat. Aus Sicht der Notenbank muss der Arbeitsmarkt deutlich an Schwung verlieren. "Die US-Notenbank will das Wirtschaftswachstum unter den Trend drücken, damit der Inflationsdruck nachlässt", heißt es bei der Commerzbank.

Vor den 14.30 Uhr anstehenden US-Arbeitsmarktdaten gibt es am Morgen bereits Zahlen zu den deutschen Import- und Exportpreisen und zur Handelsbilanz.  In Frankreich werden Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht. Auf der Agenda stehen zudem die EU-Erzeugerpreise.

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