Der Dax erholt sich, die Probleme aber bleiben
Nach Tagen mit dunklen Wolken hat an der Frankfurter Börse mal wieder die Sonne geschienen. Die Märkte sind allerdings weiterhin dabei, die neuen Zinserwartungen nach Veröffentlichung des jüngsten Protokolls der US-Notenbank einzupreisen. Störfeuer in Form schlechter Konjunkturdaten gab es heute nicht. Marktteilnehmer sahen in der Erholung der Technologiewerte auch eine Chance zum Wechsel in Titel, die weniger oder nicht von steigenden Zinsen belastet werden.
Denn der freundliche Handelstag löste nicht die schwelenden Probleme. So widmete Fed-Chef Jerome Powell seine Rede vor den Angehörigen des US-Kongresses den aktuellen Inflationsrisiken und der Geldpolitik der US-Notenbank. Und es ist seiner Ansicht nach Handeln geboten: Am Mittwoch stehen die mit großer Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für Dezember zur Veröffentlichung an. Diese könnten um über sieben Prozent gestiegen sein, was den Druck auf die Fed weiter erhöhen würde.
Doch heute langte der Dax erst einmal zu und stieg um 1,1 Prozent auf 15.942 Punkte, sein Tageshoch lag bei 15.980 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte ein Prozent höher bei 4281 Stellen.
Bei den Einzelwerten gewannen Delivery Hero fünf Prozent. Den positiven Impuls liefert die Ankündigung des Dax-Unternehmens, im zweiten Halbjahr 2022 für den Bereich Essenslieferungen die Gewinnschwelle zu erreichen. Adidas erholten sich um 4,3 Prozent. Nach dem Kursrückschlag der vergangenen Wochen haben sich Analysten nun positiv geäußert und sehen Aufwärtspotenzial. Hellofresh gewannen ein Prozent. Das Unternehmen will eigene Aktien für bis zu 250 Millionen Euro erwerben.
Schwieriger hatten es heute Deutschen Bank (minus 0,5 Prozent) und Commerzbank (minus 4,1 Prozent). Der Finanzinvestor Cerberus hat sich von einem Teil seiner Beteiligung an beiden Geldhäusern getrennt.
Shop Apotheke verteuerten sich um 2,5 Prozent. Die Umsatzangaben des Unternehmens lassen laut Citigroup auf ein Umsatzwachstum im vierten Quartal von rund neun Prozent schließen.