Wirtschaft

Zinsen sind Thema der Stunde Wall Street kämpft sich vom Tagestief zurück

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(Foto: picture alliance/dpa/New York Stock Exchange/AP)

Mit Spannung warten Anleger weltweit auf die US-Inflationsdaten. Erwartet wird mittlerweile eine sieben vor dem Komma. Das dürfte die Notenbank unter Druck setzen. Zweites Thema auf dem Parkett ist die sich anbahnende Berichtssaison.

Die Wall Street hat zu Wochenbeginn trotz anhaltender Zinssorgen eine kräftige Erholung von den Tagestiefs verzeichnet. Der zuletzt besonders unter Druck gestandene technologielastige Nasdaq-Composite schaffte sogar knapp den Sprung ins Plus. Teilnehmer verwiesen auf die Renditen am US-Anleihemarkt, die von ihren Tageshochs deutlich zurückkamen. Auch habe es einzelne Gelegenheitskäufe gegeben. Die Nasdaq-Indizes waren wegen der vielen stark zinsreagiblen Wachstumsaktien kräftig gefallen.

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Der Dow-Jones-Index büßte 0,4 Prozent auf 36.069 Punkte ein, nachdem er im Tagestief schon bei 35.640 Punkten gelegen hatte. Für den breiter gefassten S&P-500 ging es 0,1 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite gewann dagegen leicht auf 14.943 Stellen, nach einem Tagestief von 14.530 Punkten.

Goldman Sachs und die Deutsche Bank gehen nun davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei sondern vier Mal anheben wird, erstmalig im März nach Beendigung der Wertpapierkäufe. Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank im März die Zinssätze anheben und kurz darauf damit beginnen könnte, ihre Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten zu verringern.

Die Blicke richten sich nun auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch für den Dezember. Analysten erwarten, dass diese um mehr als sieben Prozent gestiegen sind - erstmals seit 1982. Dies würde den Druck auf die US-Notenbank nochmals erhöhen.

Kasachstan und Libyen fördern wieder Öl

Zudem rückt die anstehende Berichtssaison in den Fokus. "Die Erwartungen sind hoch", so Thomas Altmann von QC Partners. Denn ohne einen weiteren Gewinnanstieg seien die hohen Kurse und hohen Bewertungen an der Wall Street kaum zu rechtfertigen. Im Wochenverlauf werden Viertquartalszahlen von JP Morgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock erwartet.

Der Dollar erholte sich von den Abgaben am Freitag. Der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Am Ölmarkt zeigten sich die Preise mit Abgaben, nachdem die Förderung in Kasachstan und Libyen wieder angelaufen ist. Die libysche Ölproduktion ist nach Angaben des Energieministers des Landes um 200.000 Barrel pro Tag gestiegen, nachdem eine wichtige Pipeline wieder in Betrieb genommen wurde. Und die Produktion in Kasachstan sei nach den schweren Protesten auf das normale Niveau zurückgekehrt, heißt es. Der Goldpreis legte leicht zu, und sprang über die Marke von 1800 Dollar je Feinunze. Händler verwiesen auf die zurückgekommenen Renditen am Anleihemarkt.

Take-Two Interactive (minus 13,1 Prozent) übernimmt die Videospielefirma Zynga. Wie die Unternehmen bekannt gaben, haben sie sich auf einen Deal geeinigt, in dem Zynga mit rund 12,7 Milliarden Dollar bewertet wird. Zynga-Aktionäre erhalten je Aktie 3,50 Dollar in bar und den Gegenwert von 6,36 Dollar in Take-Two-Aktien. Damit wird die Zynga-Aktie mit 9,86 Dollar bewertet, was einem Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag von rund 64 Prozent entspricht. Die Titel von Zynga machten einen Satz um 40,7 Prozent.

Der Pharmakonzern Pfizer ist eine potenziell milliardenschwere Genforschungskooperation eingegangen. Der Konzern arbeitet in den kommenden vier Jahren mit Beam Theraupeutics (minus 2,8 Prozent) in drei Forschungsprogrammen für seltene Krankheiten zusammen, wie die Unternehmen mitteilten. Pfizer zahlt als Teil der Vereinbarung zunächst 300 Millionen Dollar an Beam. Der Biotech-Firma winken zudem Meilensteinzahlungen von bis zu 1,05 Milliarden Dollar. Die Pfizer-Aktie gewann 0,9 Prozent.

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Apria sprangen 26,1 Prozent nach oben, nachdem der Medikamenten- und Medizintechnik-Großhändler Owens & Minor (0,6 Prozent) die Übernahme des Unternehmens für rund 1,45 Milliarden Dollar vermeldet hat. Je Apria-Aktie zahlt Owens & Minor 37,50 Dollar, was einem Aufschlag von 26 Prozent auf den Schlusskurs vom 7. Januar entspricht.

Für die Moderna-Aktie ging es um 9,3 Prozent aufwärts. Der US-Biotechkonzern hat sich für dieses Jahr bereits Produktumsätze in Höhe von rund 18,5 Milliarden Dollar gesichert. Dies zog auch die Aktien anderer Impfstoff-Hersteller nach oben. So gewannen Biontech 8,7 Prozent und Novavax 6,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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