Hoffnung und Furcht zerren an Dax
Nach der Kursrally der vergangenen Wochen scheuen Anleger weitere Aktienkäufe. Ferner sorgte die feiertagsbedingte Abwesenheit der US-Anleger am Donnerstag für Zurückhaltung. Der Dax kommt kaum vom Fleck und schließt 0,02 Prozent im Minus bei 13.287 Punkten. Dabei bleiben die Handelsumsätze im deutschen Leitindex so niedrig wie seit zweieinhalb Monaten nicht.
Investoren seien hin- und hergerissen zwischen der Furcht vor den Folgen aktueller Pandemie-Beschränkungen und der Aussicht auf eine kräftige Erholung der Wirtschaft, sobald Impfstoffe gegen das Coronavirus verfügbar sind, sagt Emmanuel Cau, Chef-Anlagestratege für europäische Aktien bei der Barclays Bank. "Wir stehen voraussichtlich vor weiteren Herausforderungen, bevor wir zur Normalität zurückkehren."
Am Dax-Ende büßen die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen zwischen 1,7 und 2,5 Prozent ein. An der Index-Spitze ziehen die Papiere der Deutschen Börse um 1,7 Prozent an. Nach aktuellen Geschäftszahlen rücken die im Nebenwerteindex SDax gelisteten Papiere von Instone um rund zwei Prozent vor.
Am europäischen Aktienmarkt steht STMicroelectronics im Rampenlicht. Der Chip-Hersteller erhält einem Medienbericht zufolge den Zuschlag für einen 2,4 Milliarden Dollar schweren Auftrag von SpaceX, der Weltraumfirma des Tesla-Gründers Elon Musk. Dieser Deal könnte den Gewinn von STM in den kommenden Jahren um bis zu zwölf Prozent erhöhen, rechneten die Experten des Research-Hauses Equita vor. Die Aktien der Chipfirma stiegen in Paris zeitweise auf ein 19-Jahres-Hoch von 33,02 Euro und lagen am Abend 1,9 Prozent im Plus bei 32,57 Euro.