Dax rudert durch nervösen Handelstag - und verliert
Inflations-, Zins- und auch Konjunktursorgen: Es war kein leichter Tag für den deutschen Aktienmarkt. Der Handel an der Frankfurter Börse war von Nervosität gekennzeichnet.
Die Märkte hadern weiter mit den Konsequenzen des extremen Inflationsanstiegs und seinen Folgen in den USA. Jenseits des Atlantiks äußerten sich Zentralbanker immer aggressiver zu den Gegenmaßnahmen gegen den hohe Preisauftrieb. So sagte Fed-Mitglied Charles Evans, dass die aufgeblähte Fed-Bilanz schneller als erwartet zurückgefahren werden könnte. Dazu kam, dass die beiden Großbanken Citigroup und JP Morgan zum Start der US-Bilanzsaison Gewinneinbrüche vermeldet hatten.
Derweil schwächelte auch das deutsche Wirtschaftswachstum im Schlussquartal 2021. Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr zwar nach dem coronabedingten Absturz im Vorjahr wie erwartet um 2,7 Prozent deutlich gewachsen. Allerdings schrumpfte das BIP im vierten Quartal.
In dieser komplizierten Gemengelage verlor der Dax 0,9 Prozent auf 15.883 Punkte. Auf Wochensicht verlor der Leitindex 55 Punkte. Der EuroStoxx50 sackte um 1,1 Prozent auf 4267 Stellen ab.
Im Dax blieben SAP unverändert. Die Walldorfer haben dank hoher Wachstumsraten im Cloudgeschäft in einem gewohnt starken Schlussquartal die eigenen Jahresziele erreicht und teilweise übertroffen. Auch die Erwartungen am Markt wurden weitgehend geschlagen, wenngleich der Softwarekonzern bei der viel beachteten operativen Marge im Quartal wie auch Gesamtjahr unter den Analystenprognosen blieb.
Für DWS ging es 2,1 Prozent nach oben. Der Vermögensverwalter konnte höher als erwartete Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren einfahren als erwartet. Entsprechend liegen die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal über Markterwartung und wurden vorgezogen veröffentlicht. Am 27. Januar folgen dann der komplette Datensatz und die Jahreszahlen 2021.
Software AG fielen um 4,2 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie auf "Neutral" abgestuft hat. Die Analysten beklagen die geringe Absehbarkeit beim mittelfristigen Wachstum und bei der Entwicklung der Margen.