Gegenwind aus den USA bremst Dax aus - Wochenminus
Nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht haben sich die europäischen Börsen am Nachmittag für den Weg nach unten entschieden. Die US-Wirtschaft hat im August gerade einmal 235.000 Stellen geschaffen. Erwartet worden war ein Plus von 720.000. In der laufenden Woche hatte bereits der ADP-Arbeitsmarktbericht enttäuscht.
Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf das Handelsgeschehen in Frankfurt. Der Dax erholte sich zum Handelsende wieder und verlor nur noch 0,4 Prozent auf 15.781 Punkte, sein Tagestief lag am Nachmittag bei 15.690 Zählern. Damit verlor der Leitindex auf Wochensicht rund 70 Punkte. Für den EuroStoxx50 ging es um 0,8 Prozent auf 4200 Stellen nach unten.
"Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat die Erholung am US-Arbeitsmarkt spürbar gebremst", merkt die Commerzbank an. Vor allem bei den kontaktintensiven Dienstleistungen sei die Beschäftigung kaum noch gestiegen. Die US-Notenbank dürfte die weitere Entwicklung erst einmal weiter abwarten, bevor sie ihre Anleihekäufe zurückführt. Daneben weist QC Partners darauf hin, dass die Löhne weiterhin schneller als erwartet stiegen. "Damit bleibt Inflation ein großes Thema."
Glimpflich davongekommen ist Europa bei den Konjunkturdaten: Hier wurden zwar fast alle Einkaufsmanager-Indizes (PMI) in der zweiten Lesung nach unten revidiert, dies jedoch nur im Nachkommabereich. Der Erholungstrend ist weiter intakt. Ganz anders in China: Dort brach der Caixin-Einkaufsmanager-Index (PMI) für den Dienstleistungssektor innerhalb nur eines Monats von 54,9 im Juli auf 46,7 im August ein. Damit rutscht er sogar in kontraktives Territorium.
Beim Dax wird es am Abend spannend, wenn die neuen Mitglieder des Dax-40 offiziell benannt werden. Als nahezu sicher gilt der Aufstieg der bisherigen MDax-Titel Airbus, Brenntag, Hellofresh, Porsche, Sartorius, Siemens Healthineers, Symrise und Zalando. Auch Puma gelten als so gut wie gesetzt.
Um den letzten Platz liefern sich Beiersdorf und Qiagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit Abstand größter Dax-Neuling wird Airbus sein; die Aktie wird sich nach der Marktkapitalisierung im oberen Dax-Mittelfeld einreihen.