Mittwoch, 18. Januar 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

War es das mit dem DAX-Rausch?

Die Jahresauftakt-Rally am deutschen Aktienmarkt verliert an Dynamik. Der DAX geht zur Wochenmitte kaum verändert mit 15.182 Punkten aus dem Handel. Einen leicht positiven Impuls liefern am Nachmittag dann die US-Erzeugerpreise, die darauf hindeuten, dass der Inflationsdruck dort weiter weichen wird. "Der DAX kann sein leichtes Plus nach gemischt aufgenommenen US-Konjunkturdaten nicht ganz ins Ziel retten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer.

"Noch kleben die Anleger eisern an ihren Aktien und verhindern so eine Korrektur, auf die andere so sehnsüchtig warten", sagt dazu Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus Robomarkets. Gleichzeitig fingen einige Anleger nun an, Gewinne aus der Jahresanfangsrally mitzunehmen. "Deshalb dürfte sich der Dax ohne neue Impulse schwer damit tun, sich deutlich von der 15.200er Marke nach oben abzusetzen."

Es seien drei Faktoren, die die Aktienmärkte auf dem hohen Niveau stützten, so Aktienstratege Andreas Bruckner von der Forschungsabteilung der Bank of America. Es handele sich vor allem um Hoffnungen auf kleinere Zinsschritte der größten Notenbanken und eine schnelle wirtschaftliche Erholung nach der jüngsten Corona-Welle in China. Zudem hätten die neuesten Konjunkturdaten Spekulationen geschürt, dass eine mögliche Rezession nicht sehr stark ausfallen werde. "Aber der Rausch, in dem sich die Märkte befinden, wird irgendwann verschwinden, weil es unmöglich sein wird, die zugrundeliegende Nachfrageschwäche zu verbergen."


DAX
DAX 15.226,84

Den größten Verlierer bei den DAX-Einzelwerten stellen nach Zahlenvorlage Continental mit einem Abschlag von mehr als drei Prozent. Bei Continental steht der schwache freie Cashflow (FCF) im Blick. Mit 200 Millionen Euro ist dieser laut der Citigroup klar unter der Unternehmens-Prognose von 600 bis 800 Millionen Euro geblieben und auch unter der Konsenserwartung von 540 Millionen Euro. Ursächlich hierfür war unter anderem eine unerwartet niedrige Profitabilität bei Contitech. Dies impliziere ein EBIT, das vermutlich 10 bis 15 Prozent unter den Schätzungen liege.

Zu BASF heißt es, während sich die Umsätze für 2022 im Rahmen der Erwartungen bewegten, habe die Ergebnisseite enttäuscht. Statt eines erwarteten Gewinns wies der Chemiekonzern einen Milliardenverlust aus. Grund sind nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea von rund 7,3 Milliarden Euro, davon 5,4 Milliarden im Schlussquartal. Diese resultierten in erster Linie aus der Entkonsolidierung der russischen Explorations- und Produktionsaktivitäten. Die Wertberichtigung von Wintershall Dea habe ohnehin im Raum gestanden, heißt es im Handel. Die Frage sei vielmehr eine des "Wann" gewesen, nicht des "Ob". BASF schließen rund 0,5 Prozent im Plus.

Dazu bewegen Analystenstimmen die Kurse: Zalando-Titel legen mit einer bestätigten Kaufempfehlung durch Goldman Sachs etwa 0,5 Prozent zu, das Kursziel hat die US-Investmentbank auf 49 Euro hochgenommen. Nach einer Rally von 25 Prozent seit Jahresbeginn und einer Herunterstufung durch die Bank of America setzen bei Vonovia Gewinnmitnahmen ein, die Aktien verlieren etwa 1,5 Prozent.

Continental
Continental 66,24
BASF
BASF 46,52

17:30 Uhr

IT-Ausgaben wachsen wieder

Nach dem Durchhänger von 2022 stehen die Zeichen bei den IT-Ausgaben wieder auf Wachstum. Die Investitionen würden im laufenden Jahr voraussichtlich um 2,4 Prozent auf 4,5 Billionen Dollar steigen, schrieben die Experten der Beratungsfirma Gartner in einer Prognose. Im Vorjahr waren sie um 0,2 Prozent zurückgegangen.

Allerdings entwickelten sich die Absatzmärkte für Verbraucher und Unternehmen gegensätzlich, gab Gartner-Analyst John-David Lovelock zu bedenken. Während erstere aufgrund von Inflation und Entlassungswellen bei zahlreichen Firmen die Gürtel enger schnallten, verstärkten letztere trotz trüber Konjunkturaussichten ihre Ausgaben für die Digitalisierung.

Bei Software und IT-Dienstleistungen erwarten die Experten daher Zuwächse von 9,3 beziehungsweise 5,5 Prozent. Die Umsätze mit Geräten würden dagegen um gut fünf Prozent sinken. "Während der Pandemie haben Beschäftigte und Verbraucher ihre Tablets, Laptops und Mobiltelefone aufgrund von Fernarbeit und Weiterbildung erneuert", sagt Lovelock. "Ohne einen zwingenden Grund für eine Erneuerung werden Geräte länger genutzt, und der Markt leidet."

17:23 Uhr

Deutscher Auftragsbestand deutlich über 2020er Stand

IfW-Volkswirt Nils Jannsen weist nach dem abermaligen Rückgang der Auftragsbestände der deutschen Industrie im November darauf hin, dass diese derzeit immer noch um 30 Prozent über dem 2020 verzeichneten Niveau gelegen haben. "Sofern die Auftragseingänge für einen längeren Zeitraum weiter deutlich zurückgehen, könnten die hohen Auftragsbestände zwar rasch aufgezehrt sein, insbesondere wenn es zusätzlich noch zu umfangreichen Stornierungen kommen sollte. Derzeit spricht aber mehr dafür, dass sich die Auftragseingänge wieder stabilisieren", schreibt Jannsen in einem Kommentar. Insgesamt dürfte das dicke Auftragspolster ausreichen, um die Talsohle bei den Auftragseingängen ohne größere Rückgänge bei der Industrieproduktion zu durchschreiten.

17:05 Uhr

China-Aussagen beflügeln Burberry

Anleger greifen zu den Papieren des britischen Luxus-Modekonzerns Burberry. Nach der Aufhebung der strikten Corona-Beschränkungen seien in diesem Monat vielversprechende Anzeichen aus China gekommen, sagt Finanzchefin Julie Brown. Die Aktien des für seine Karos und Trenchcoats bekannten Modehauses steigen daraufhin in London um bis zu 1,5 Prozent. Burberrys Umsatzwachstum war im vierten Quartal um ein Prozent zurückgegangen.

Burberry
Burberry 27,00

16:44 Uhr

China setzt auf schnelle Erholung

Angesichts der schwächelnden Konjunktur hat China angedeutet, die Wirtschaft für das Ausland weiter zu öffnen. China werde talentierten Menschen aus dem Ausland helfen, in die Volksrepublik zu kommen und zu arbeiten, sagt Ministerpräsident Li Keqiang dem staatlichen Sender CCTV. Zudem wolle China die Rechte und Interessen ausländischer Investoren besser schützen. Die chinesische Wirtschaft werde sich trotz zahlreicher Schwierigkeiten und Herausforderungen rasch erholen. Li äußerte sich bei einem Treffen mit ausländischen Experten, die in China arbeiten, wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest. Die EU und die USA fordern seit lange von China einen besseren Marktzugang für ausländische Unternehmen.

China hatte 2022 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent sein Planziel klar verfehlt, will dieses Jahr aber nach dem Ende der strikten Corona-Beschränkungen zu alter Stärke zurückkehren. Mit Ausnahme der 2,2 Prozent Wachstum nach der ersten Corona-Welle im Jahr 2020 war 2022 sogar das schwächste Jahr seit 1976.

16:30 Uhr

Deutsche Bank kritisiert Vorgehen der Bank of Japan

Die Analysten der Deutschen Bank halten die Politik der Bank of Japan, die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen durch Käufe bei 0 Prozent (plus/minus 50 Basispunkte) zu halten, für nicht durchhaltbar. "Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist diese Politik nicht nachhaltig, denn seit der Sitzung im Dezember hat die BoJ 265 Milliarden Yen für Anleihekäufe ausgegeben - das sind 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)", schreiben sie in ihrem Morgenkommentar. Möglicherweise besitze die BoJ von einigen Emissionen 10-jähriger Papiere sogar mehr als 100 Prozent, weil sie sie an Short-Seller verliehen und erneut gekauft habe.

16:18 Uhr

Deutsche Digitalbranche wächst trotz Krisen

Die deutsche Digital- und Elektroindustrie zieht trotz wirtschaftlicher und politischer Krisen eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. "Die preisbereinigte Produktion der Branche ist um 3,7 Prozent gewachsen – fast eine Punktlandung für unsere Prognose von vier Prozent", sagt Gunther Kegel, Präsident des Branchenverbands ZVEI. Gleichzeitig hätten die nominalen Umsätze ein Rekordhoch von 224 Milliarden Euro erreicht, ein Plus von zwölf Prozent. Das Exportvolumen markiere mit 246 Milliarden Euro ebenfalls einen neuen Höchstwert."Unsere Branche profitiert erkennbar von den beiden großen Treibern Elektrifizierung und Digitalisierung, die aufs Engste mit uns verbunden sind." Für das laufende Jahr äußerte er sich verhalten optimistisch. "Stand heute gehen wir bei der realen Produktion von einer schwarzen Null aus, was einer Konsolidierung auf sehr hohem Niveau entspricht."

Kritik übte der Verband am schleppenden Ausbau der Stromnetz-Infrastruktur und der mangelnden Digitalisierung. Der durch die Elektrifizierung von Industrie und Verkehr zu erwartenden Vervielfachung des Strombedarfs sei das Stromnetz nicht gewachsen. "Um es klar zu sagen: Es ist nicht energiewendefähig", sagte Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.

16:04 Uhr

Konjunkturdaten schieben Wall Street an

Die Anleger an der Wall Street kommen nach neuesten US-Konjunkturdaten aus der Deckung. Der Dow-Jones-Index notiert zunächst 0,1 Prozent höher bei 33.948 Punkten. Der S&P-500 gewinnt 0,3 Prozent auf 4002 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq klettert 0,7 Prozent auf 11.171 Stellen.

Die Erzeugerpreise in den USA legten im Dezember etwa um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 6,8 Prozent gerechnet. "Diese Zahlen zeigen, dass die Inflation zurückgegangen ist und die US-Notenbank Fed damit ihr Ziel erreicht hat", sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill in New York. Auch der Rückgang bei der US-Industrieproduktion schürte Hoffnungen, dass die Fed bei ihrem nächsten Zinsentscheid den Fuß vom Gas nimmt, um die Wirtschaft nicht zu gefährden.

15:54 Uhr

US-Industrie fährt Produktion deutlich zurück

Die US-Industrie hat ihre Produktion im Dezember weit stärker als erwartet zurückgefahren. Die Fertigung wurde um 1,3 Prozent zum Vormonat verringert, wie die Notenbank mitteilt. Volkswirte hatten lediglich mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet. Zugleich ergab sich für November ein revidiertes Minus von 1,1 Prozent. Die gesamte Produktion - neben der Industrie werden hierbei auch Versorger und Bergbau mit berücksichtigt - wurde im Dezember um 0,7 Prozent zurückgefahren. Experten hatten lediglich ein Minus von 0,1 Prozent erwartet.

15:36 Uhr

Umsatzeinbußen der US-Einzelhändler

Die Einzelhändler in den USA haben vor der Jahreswende größere Umsatzeinbußen als erwartet verkraften müssen. Die Einnahmen sanken im Dezember um 1,1 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilt. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Im November hatte es ein Minus von revidiert minus 1,0 Prozent gegeben.

"Die Umsatztätigkeit im Einzelhandel hat sich erneut abgeschwächt, was unter anderem auf die sinkenden Benzinpreise zurückzuführen ist", erklärte Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg mit Blick auf die Dezember-Zahlen. Aber auch ohne diese Komponente seien die Zahlen nicht besonders gut ausgefallen. Immerhin sei die Konsumentenstimmung zuletzt gestiegen und der Arbeitsmarkt noch recht robust: "Das erhöhte Zinsniveau stellt für die Verbraucher aber eine Bürde dar, ebenso wie die Inflation", so das Fazit des Experten.

15:04 Uhr

US-Erzeugerpreise sinken deutlich

Die US-Erzeugerpreise sind im Dezember deutlich gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Preise auf der Produzentenebene um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 6,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent prognostiziert.

Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie kletterten um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhten sich auf Jahressicht um 5,5 Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,1 Prozent prognostiziert.

14:49 Uhr

Zahlen treiben Lufthansa-Konkurrenten

Eine Prognoseanhebung sowie gute Quartalszahlen lassen Anleger bei United Airlines zugreifen. Die Aktien der Fluglinie steigen im vorbörslichen US-Handel um 2,6 Prozent. Am Dienstag hatte das Unternehmen die Gewinnprognose für 2023 um das Vierfache angehoben und angekündigt, dass die Erträge aus dem vergangenen Quartal höher als erwartet ausfallen werden. Hintergrund ist laut United Airlines ein robuster Anstieg der Nachfrage bei Flugreisen.

Lufthansa
Lufthansa 9,91
United Airlines Holdings
United Airlines Holdings 39,69

14:35 Uhr

Sberbank will erste Filialen auf der Krim eröffnen

Das größte russische Geldhaus Sberbank will den Betrieb auf der Halbinsel Krim aufnehmen, die Russland 2014 von der Ukraine annektiert hatte. Das staatliche Institut habe schon ihre ersten Geldautomaten auf der Krim aufgestellt, teilt die Bank mit. Im Laufe der ersten Jahreshälfte wolle das Institut dort auch Filialen öffnen. Sberbank gehört zu den sanktionierten russischen Firmen und wurde vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen. Wegen der Sanktionen musste Sberbank einige internationale Standorte schließen, plant nach eigenen Angaben aber in den kommenden zwei Jahren die Eröffnung eines Büros in China.

14:16 Uhr

Vermögensverwalter setzen auf chinesischen Immobiliensektor

Große Vermögensverwalter rechnen angesichts von Geldspritzen und der Abkehr von der strikten Null-Covid-Politik mit einer Erholung des angeschlagenen chinesischen Immobiliensektors. "Die seit November angekündigten Unterstützungsmaßnahmen haben unsere Überzeugung gestärkt", sagt Andy Suen, dessen Team beim Vermögensverwalter PineBridge ein Budget von rund 13,8 Milliarden Dollar verwaltet, von dem ein Großteil auf den chinesischen Kreditmarkt entfällt.

PineBridge habe sein Engagement bei Immobilienanleihen in seinem hochverzinslichen chinesischen Anleihenfonds auf 17,8 Prozent von 11,7 Prozent hochgeschraubt, so Suen. Im Fonds seien seit der Ankündigung der Hilfsmaßnahmen fünf Bauträger dazu gekommen. Weitere würden genau verfolgt. Auch beim Vermögensverwalter Pictet Asset Management verzeichne man eine steigende Nachfrage bei hochverzinslichen Immobilienanleihen, sagte Cary Yeung, Leiter im Bereich "Greater China Debt". Die Erwartung sei, dass die Wiedereröffnung sich positiv auf die Haushaltseinkommen und damit auf Immobilienverkäufe auswirke.

13:55 Uhr

Inflation "um Gottes Willen" nicht unterschätzen

Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, hält die Warnungen vor einer globalen Wirtschaftskrise für übertrieben. "Man spürt sogar einen leichten Optimismus", sagte Sewing den Sendern RTL/ntv. Er verwies zur Begründung auf den milden Winter und die Öffnung Chinas nach der Aufgabe der Null-Covid-Politik. Sewing appellierte an die Zentralbanken, den "klaren und konsequenten Weg der Zinssteigerungen" weiterzugehen, um die Teuerung in den Griff zu bekommen. "Wir dürfen um Gottes Willen nicht die Inflation unterschätzen." Der Chef der größten deutschen Bank geht für das laufende Jahr von einer Inflationsrate von rund sieben Prozent für Europa und Deutschland aus. Er hoffe, dass die Teuerung 2024 "deutlich unter die fünf Prozent" sinke.

13:41 Uhr

Lieferengpässe bremsen VW-Konkurrenten aus

Kapazitätsengpässe und Lieferkettenprobleme haben dem französischen Autokonzern und Volkswagen-Rivalen Renault 2022 das vierte Mal in Folge einen Absatzrückgang eingebrockt. Die Verkäufe sanken um 5,9 Prozent auf 2,05 Millionen Fahrzeuge, wie der Autobauer mitteilt. Der Auftragsbestand liege auf Rekordniveau. Zuvor hatte der Konzern bekannt gegeben, dass seine Kernmarke Renault 2022 einen Absatzrückgang um 9,4 Prozent auf 1,47 Millionen Einheiten verzeichnet hatte. Derweil konnte die Billigmarke Dacia um 6,8 Prozent zulegen.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 122,72
Renault
Renault 36,84

13:24 Uhr

Conti rutscht ans DAX-Ende

Um bis zu fünf Prozent nach unten ging es für Continental. Dem Autozulieferer machen verspätete Zahlungen und höhere Kosten im Industriegeschäft zu schaffen. "Einige hatten auf einen besseren Bericht gehofft", sagte ein Händler.

Continental
Continental 66,24

13:12 Uhr

US-Anleger mit Fokus auf Konjunkturdaten

An der Wall Street zeichnet sich eine gut behauptete Eröffnung ab. Letztlich dürften aber Konjunkturdaten dem Markt die Richtung vorgeben. Auf der Agenda stehen Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreise und Industrieproduktion jeweils aus dem Dezember, dazu die Lagerbestände aus dem November. Im späteren Verlauf wird die US-Notenbank ihren Wirtschaftsbericht "Beige Book" veröffentlichen.

Technische Faktoren könnten den Anstieg der Kurse derweil begrenzen, heißt es bei Fundstrat. So stehe der CBOE-Volatilitätsindex unterhalb von 20, was auf eine gewisse Gleichgültigkeit schließen lasse. Außerdem seien viele Aktien überkauft. Damit sei mit einer Stagnation der Kurse zu rechnen.

12:54 Uhr

Modernas Studienergebnisse überzeugen - Aktie mit Kurssprung

Aktien des Biontech- und Curevac-Konkurrenten Moderna springen im vorbörslichen US-Geschäft 6,6 Prozent nach oben. Der Grund: Ein Impfstoffkandidat des Unternehmens hat in einer Phase-3-Studie die primären Endpunkte erreicht.

Moderna Inc.
Moderna Inc. 140,36

Curevac
Curevac 6,24
Biontech
Biontech 122,20

 

12:16 Uhr

Ölfeldausrüster aus Europa verdreifacht Gewinn

Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr dank einer starken Nachfrage der Öl- und Gasbranche einen Gewinnsprung hingelegt. Laut vorläufigen Zahlen hat sich das Ergebnis vor Steuern mehr als verdreifacht auf 92 Millionen Euro nach 23,4 Millionen Euro, wie der Zulieferer großer Ölkonzerne wie Schlumberger oder Halliburton mitteilt. Der Auftragseingang stieg um 88 Prozent auf den Rekordwert von 645 Millionen Euro. Die Erlöse legten um gut 70 Prozent auf 501 (292,8) Millionen Euro zu. "Wir starten mit vollen Auftragsbüchern ins Jahr und gehen davon aus, dass die Dynamik auf den Märkten weiterhin anhält", sagte Vorstandschef Gerald Grohmann.

Schoeller-Bleckmann
Schoeller-Bleckmann 62,60

11:56 Uhr

Bank of England vor zehntem Zinsschritt

Die hohe Inflation in Großbritannien hat sich vor der Jahreswende nur leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 10,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS mitteilt. Im November waren es 10,7 Prozent. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 11,1 Prozent den höchsten Stand seit 41 Jahren erreicht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Dezember mit dem Rückgang auf 10,5 Prozent gerechnet.

Die Bank of England (BoE) steht im Kampf gegen die hohe Inflation inzwischen vor der zehnten Zinsanhebung in Serie. An den Finanzmärkten wird für die Sitzung am 2. Februar eine Erhöhung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt auf 4,0 Prozent erwartet. Die BoE steht unter Zugzwang, da die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Energiekrise auf der Insel zu sozialen Spannungen und Streikwellen geführt haben.

In England und Wales haben sich die Lehrkräfte dem Streik von Eisenbahnern und Pflegepersonal für höhere Löhne angeschlossen. Die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak hat erklärt, sie könne keine großen Lohnerhöhungen bezahlen. Sie warnte davor, dass diese die Inflation verschärfen würde. Im Februar wollen zudem Zehntausende Krankenschwestern und Pfleger in den Ausstand treten - zum dritten Mal binnen drei Monaten

11:37 Uhr

Euroraum-Inflation schwächt sich ab

Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilt. Eine vorherige Schätzung wurde bestätigt. Im November hatte die Inflationsrate 10,1 Prozent betragen, nachdem im Oktober ein Rekordwert von 10,6 Prozent markiert wurde.

Die schwankungsärmere Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) stieg dagegen von 5,0 auf 5,2 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Euro und zeigt, dass der starke Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft. Ökonomen legen auf die Kernteuerung besonderen Wert, weil sie auf die Kostenweitergabe von den Unternehmen an die Verbraucher schließen lässt. Hieraus können sich Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben, was letztlich in eine inflationsverschärfende Preis-Lohn-Spirale münden kann.

11:20 Uhr

Aktienkurs von "Lieferando"-Mutter schießt nach oben

Der überraschende Sprung in die operative Gewinnzone und ein optimistischer Ausblick ermuntern Anleger zum Einstieg bei Just Eat Takeaway. Die Aktien der "Lieferando"-Mutter steigen in Amsterdam um 15,6 Prozent auf ein Neun-Monats-Hoch von 27,88 Euro. Die Analsten der Investmentbank RBC Capital Markets loben, dass der größte europäische Essenslieferant zugunsten einer höheren Ertragskraft auf Wachstum verzichteten.

11:03 Uhr

PVA Tepla nach Chefwechsel im Minus

Aktien von PVA Tepla notieren nach Ankündigung eines Wechsels an der Konzernspitze rund 2,5 Prozent im Minus. Der Vorstandschef des Anbieters für Systeme für die Herstellung und Veredlung von Werkstoffen, Manfred Bender, räumt seinen Posten Ende Juni. Er wird durch die bisherige Finanzchefin ersetzt.

PVA Tepla
PVA Tepla 21,70

10:46 Uhr

BASF-Aktie kämpft sich zurück

BASF muss vor allem vorbörslich Federn lassen: Die Titel des Chemieriesen gaben zeitweise mehr als fünf Prozent nach, nachdem das Aus der Tochter Wintershall Dea in Russland BASF milliardenschwere Abschreibungen und einen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr einbrockte. Aktuell liegen die Titel aber nur noch etwa 0,8 Prozent im Minus.

BASF
BASF 46,52

10:10 Uhr

Industrie-Auftragsbestand "beginnt zu bröckeln"

Der preisbereinigte Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist im November gesunken. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom Mittwoch ergab sich kalender- und saisonbereinigt ein Minus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. "Der Rückgang dürfte unter anderem auf sinkende Auftragseingänge und sich zuletzt entspannende Lieferketten zurückzuführen sein", erläuteren die Statistiker.

Der Konjunkturexperte Nils Jannsen vom IfW Kiel sieht Anzeichen dafür, dass der Auftragsbestand der Industrie langsam zu bröckeln beginnt: "Im November geht er bereits das zweite Mal innerhalb von drei Monaten zurück. Maßgeblich ist, dass die Auftragseingänge deutlich gesunken sind, während die Industrieproduktion stabil blieb", erklärte der Wirtschaftsforscher.

09:56 Uhr

Schweizer Versicherer wechselt Chef

Beim Schweizer Versicherer Baloise kommt es zu einem Wechsel an der Konzernspitze. Gert De Winter werde zum 30. Juni als Chef zurücktreten, teilt das Unternehmen mit. Er wolle Baloise nach rund 18 Jahren auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Projekten zu widmen. Erst im vergangenen Jahr hatte De Winter eine Krebserkrankung überstanden. Sein Nachfolger wird Michael Müller, der seit 1997 für den Versicherer tätig ist und zwischenzeitlich bereits die Führung des Tagesgeschäfts übernommen hatte. Seine neue Position tritt er am 1. Juli an.

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BALOISE N ,00

09:42 Uhr

Bayer übernimmt KI-Experten

Bayer baut das Radiologie-Geschäft mit der Übernahme eines Spezialisten für automatisierten Bilderkennung aus.

Laut einer Mitteilung kauft der Pharma- und Agrarchemiekonzern den in Großbritannien und den USA ansässigen Spezialisten für künstliche Intelligenz (KI) Blackford Analysis. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Grundsätzlich soll der Einsatz von Software helfen, etwa Computertomografien schneller und genauer auszuwerten. Bayer bietet im Radiologie-Geschäft Kontrastmittel für Computertomografie, Röntgen und Magnetresonanztomografie an, aber auch Injektoren sowie Softwarelösungen.

09:27 Uhr

Schokokonzern setzt weniger ab

Die Nachwirkungen einer Produktionsunterbrechung in einem wichtigen Werk haben den Schokoladehersteller Barry Callebaut im Startquartals des Geschäftsjahres 2022/23 gebremst. Die Verkaufsmenge sank um 5,1 Prozent, wie das Schweizer Unternehmen mitteilt. Dank Preissteigerungen kletterte der Umsatz in Lokalwährungen dagegen um 7,2 Prozent auf 2,11 Milliarden Franken. Für die kommenden Quartale rechnet Barry mit einer Beschleunigung des Geschäftsgangs. Der Konzern gab auch neue Drei-Jahres-Ziele bekannt. So peilt das Unternehmen durchschnittlich ein Volumenwachstum von vier bis sechs Prozent sowie acht bis zehn Prozent Betriebsgewinn-Wachstum an. Bis und mit 2022/23 lautet die Vorgabe auf ein Volumenwachstum von fünf bis sieben Prozent und einen Betriebsgewinn über dem Volumenwachstum.

Barry Callebaut
Barry Callebaut ,00

09:08 Uhr

"Der DAX zeigt sich spektakulär"

Der DAX kann seinen Gewinnen vom Dienstagsgeschäft zum Start in die Wochenmitte weitere Aufschläge folgen lassen: Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,1 Prozent fester bei 15.195 Punkten, nachdem er sich am Dienstag 0,4 Prozent fester mit 15.187 Zählern aus dem Handel verabschiedet hatte und die Wall Street schwächelte. "Der DAX zeit sich spektakulär in diesem Jahr", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Er hat bereits mehr als neun Prozent gewonnen und notiert erneut fester", so wohlfeil. Sie verweist auf gut aufgenommene Absatzzahlen der Autoindustrie sowie auf eine "positive Grundstimmung am Markt".

DAX
DAX 15.226,84

08:49 Uhr

Nur wenige Konzerne an der Börse schaffen Werte

Der Großteil der für Anleger geschaffenen Werte am deutschen Aktienmarkt entfällt auf sehr wenige Titel. In den vergangenen 20 Jahren wurden über Kursgewinne, Dividenden und Aktienrückkäufe 1,7 Billionen Euro an Wert erzielt, wie eine neue Studie des Flossbach von Storch Research Institute zeigt, einer Denkfabrik des gleichnamigen Kölner Vermögensverwalters. Doch viele deutsche Aktien brachten Anlegern seit Januar 2003 unterm Strich kein Geld, während demnach schon zwölf Titel für die Hälfte des geschaffenen Gesamtwertes standen.

Für die Studie wurden alle gut 1000 Aktien deutscher Firmen analysiert. Das Ergebnis: Vom gesamten geschaffenen Wert entfiel allein gut die Hälfte (52 Prozent) auf Dividenden. Die übrigen 41 Prozent entstanden durch Kurssteigerungen und 7 Prozent über Aktienrückkäufe.

Listet man die geschaffenen Werte aller Aktien in einem Ranking auf, ergibt das die Summe von 1,7 Billionen Euro. Der Betrag wird bereits mit den ersten 118 Aktien, rund 12 Prozent der Papiere, erreicht. Einige Aktien dahinter schufen auch Werte, ihr Beitrag wurde im Saldo aber von Verlustbringern aufgefressen. "Nur wenige große, meist gut gemanagte Unternehmen in attraktiven Branchen dominieren den deutschen Aktienmarkt", sagt Studienautor Philipp Immenkötter.

Den größten Wert für Anleger schufen laut Studie die Dax-Konzerne Siemens, SAP, Allianz, Mercedes-Benz Group und Deutsche Telekom mit je über 75 Milliarden Euro.

08:30 Uhr

Europas geschrumpfter Automarkt sendet Lebenszeichen

Nach einem Plus von 17 Prozent im November hat der Automarkt in Europa auch im Dezember wieder ein Wachstum gezeigt. Der Herstellerverband Acea meldete für die EU, die Freihandelszone Efta sowie Großbritannien ein Plus der Neuzulassungen um 14,8 Prozent auf 1,091 Millionen Pkw. Im Gesamtjahr verblieb trotz des Jahresendspurts noch ein Rückgang von 4,1 Prozent auf 9,26 Millionen Pkw. Neuzulassungen in der Europäischen Union lagen damit im vergangenen Jahr so niedrig wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Insbesondere Deutschland und Italien zeigten im Dezember ein starkes Wachstum von 38 bzw 21 Prozent. In Spanien schrumpften die Neuzulassungen dagegen um 14,1 Prozent.

Marktführer Volkswagen wuchs bei den Neuzulassungen im Dezember konzernweit um 22,2 Prozent auf 274.137 Fahrzeuge. Verfolger Stellantis schrumpfte dagegen um 10,3 Prozent auf 159.425 Pkw. BMW kam auf ein Plus von 24,2 Prozent und Mercedes von 9,5 Prozent.

08:21 Uhr

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise weiten ihre Aufschläge vom Vortag aus.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 77,16

Am Morgen kostet ein Barrel Brent zur Lieferung im März 86,87 US-Dollar. Das sind 95 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel WTI zur Februar-Lieferung stieg um 1,03 Dollar auf 81,21 Dollar.

Für Zuversicht am Erdölmarkt sorgt nach wie vor die Lockerung der einst strengen Corona-Vorschriften in China. Marktteilnehmer erhoffen sich dadurch eine spürbare konjunkturelle Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die auch auf die globale Wirtschaft und die gesamte Energienachfrage ausstrahlen könnte.

Optimistischer stimmt auch der absehbare Kurs vieler Zentralbanken, die ihren Kampf gegen die hohe Inflation in diesem Jahr etwas weniger intensiv führen dürften. Die konjunkturelle Belastung durch steigende Zinsen wäre in diesem Fall nicht mehr ganz so groß wie noch im letzten Jahr, als die Leitzinsen in vielen Ländern stark angehoben wurden.

08:08 Uhr

Microsoft will 11.000 Mitarbeiter loswerden

Microsoft erwägt einem Medienbericht zufolge, fünf Prozent seiner Belegschaft zu entlassen. Dies würde etwa 11.000 Stellen entsprechen, berichtete der Sender "Sky News" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bei dem US-Softwarekonzern war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Das Unternehmen will seine Quartalszahlen am 24. Januar vorlegen. Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen. Nach Jahren des Wachstums bereiten sich Unternehmen wie der Onlineversandhändler Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet auf magere Jahre vor und setzen beim Personal den Rotstift an.

08:02 Uhr

DAX mit Start im Plus erwartet

Der DAX dürfte Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

Dax
DAX 15.226,84

Gestern hatte er 0,4 Prozent fester bei 15.187,07 Punkten geschlossen. Börsianer auf beiden Seiten des Atlantiks halten Konjunkturdaten im Blick. Inflationsdaten für Dezember stehen für die Eurozone und Großbritannien an. Eine vorläufige Schätzzahl hatte für die Euro-Zone einen Anstieg der Teuerungsrate zum Vorjahresmonat um 9,2 Prozent ergeben. Im Zuge der nicht mehr so stark steigenden Energiekosten hat sich damit ein deutlicher Rückgang gegenüber November ergeben, als die Inflation noch bei 10,1 Prozent gelegen hatte.

Aus den USA kommen Angaben zum Einzelhandelsumsatz, den Erzeugerpreisen und der Industrieproduktion für Dezember. Außerdem stehen mehrere Auftritte von Vertretern der US-Notenbank (Fed) an, bevor diese am Abend ihren Konjunkturbericht "Beige Book" veröffentlicht.

Zudem öffnen mehrere Unternehmen ihre Bücher. Zahlen werden unter anderem von dem österreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann und dem britischen Luxus-Modekonzern Burberry erwartet. Die Aktionäre des Gaskonzerns Linde stimmen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den geplanten Rückzug des deutsch-amerikanischen Konzerns aus dem deutschen Leitindex Dax ab.

07:46 Uhr

Der Yen sackt ab

Unser morgendlicher Blick auf den Devisenmarkt:

Der Euro notiert im frühen Handel weiter unter der Marke von 1,08 US-Dollar. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,0785 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Abend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,0843 Dollar festgesetzt.

Der japanische Yen steht am Morgen zu vielen Währungen unter Druck. Zum Dollar und Euro gibt er zuletzt jeweils etwa zwei Prozent nach. Ausgelöst wurden die Verluste durch die Geldpolitik der japanischen Zentralbank, die auf ihrer Zinssitzung eine Beibehaltung ihrer lockeren Linie beschloss. Vor der Sitzung hatte es Spekulationen gegeben, die Notenbank könnte sich von ihrer im internationalen Vergleich sehr lockeren Ausrichtung ein Stück weit verabschieden.

Im Tagesverlauf stehen einige wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. In der Eurozone und Großbritannien werden Inflationsdaten veröffentlicht. In den USA werden unter anderem Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel und Produktionszahlen aus der Industrie erwartet.

07:37 Uhr

Conti enttäuscht

Verspätete Zahlungen und höhere Kosten im Industriegeschäft machen dem Autozulieferer Continental zu schaffen. Der Barmittelzufluss sei im abgelaufenen Jahr voraussichtlich mit 200 Millionen Euro deutlich niedriger ausgefallen als zuletzt mit 600 bis 800 Millionen Euro erwartet, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Zahlen mit.

Continental
Continental 66,24

Dabei spielte vor allem der unerwartet niedrige Gewinn im Unternehmensbereich ContiTech eine Rolle: Die bereinigte Gewinnmarge habe hier 2022 mit 4,7 Prozent unter der Prognose von etwa sechs bis sieben Prozent gelegen. Das sei im Wesentlichen durch gestiegene Produktionskosten, einen unvorteilhaften Produktmix sowie pandemiebedingte Geschäftseinschränkungen in China begründet, hieß es. Dazu kämen geringer als erwartete Zahlungseingänge zum Stichtag.

Beim Umsatz und der Gewinnspanne traf Conti den vorläufigen Zahlen zufolge dagegen die eigenen Erwartungen.

An der Börse dürften die Conti-Aktien mit Abgaben auf die vorläufigen Viertquartalszahlen reagieren. Im Blick steht der schwache Free-Cashflow (FCF). Mit 200 Millionen Euro ist dieser laut der Citigroup klar unter der Unternehmens-Guidance von 600 bis 800 Millionen Euro geblieben sowie der Konsenserwartung von 540 Millionen Euro. Ursächlich hierfür seien ein Anstieg der Receivables sowie eine niedriger als erwartete Profitabilität bei Contitech gewesen. Dies impliziere ein EBIT, das vermutlich 10 bis 15 Prozent unter den Schätzungen liege.

07:26 Uhr

Russland-Fiasko bei BASF erschreckt Anleger

BASF dürften nach enttäuschenden Geschäftszahlen schwach in den Handel starten. Während sich die Umsätze für 2022 im Rahmen der Erwartungen bewegten, enttäuschte die Ergebnisseite. Statt eines erwarteten Gewinns hat BASF einen Milliardenverlust ausgewiesen.

Grund für den Verlust sind nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea von rund 7,3 Milliarden Euro, davon 5,4 Milliarden im Schlussquartal. Diese resultierten in erster Linie aus der Entkonsolidierung der russischen Explorations- und Produktionsaktivitäten.

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit voraussichtlich 6,878 Milliarden Euro zwar um 890 Millionen unter dem Niveau des Vorjahres, blieb aber im Rahmen der von BASF in Aussicht gestellten 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro. Auch die Markterwartung von 6,949 Milliarden Euro wurde deutlich verfehlt. Nachbörslich verlor die BASF-Aktie 4 Prozent.

07:20 Uhr

Notenbank löst Rally in Tokio aus

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zur Wochenmitte uneinheitlich. Während die meisten Börsen moderat im Plus notieren, legt die Börse in Tokio nach dem Zinsentscheid der japanischen Notenbank kräftig um 2,5 Prozent zu. Die Bank of Japan (BoJ) hält - anders als von vielen befürchtet - unverändert an ihren niedrigen Zinssätzen fest.

Nikkei
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An der Börse in Hongkong legt der Hang-Seng-Index leicht um 0,1 Prozent zu. Obwohl China für 2022 ein schwaches Wirtschaftswachstum vermeldete, glauben einige Anleger, dass die Wirtschaft des Landes die Talsohle durchschritten hat und 2023 zu einem robusten Wachstum zurückkehren wird. Die chinesische Regierung dürfte weiterhin der Wirtschaft unter die Arme greifen, heißt es. Auf dem chinesischen Festland notiert der Schanghai-Composite ebenfalls 0,1 Prozent höher.

In Südkorea gibt der Kospi 0,6 Prozent nach. KB Financial Group und Hana Financial büßen 1,4 bzw. 2,3 Prozent ein. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen.

07:14 Uhr

Geld bleibt in Japan ultrabillig

Auf der ganzen Welt drehen die Notenbanken im Zuge der Zinswende den Geldhahn für den Finanzmarkt zu. In der ganzen Welt... ?

Die japanische Zentralbank hält als eine der wenigen an ihrer Politik der extrem niedrigen Zinsen unverändert fest. Zum Abschluss zweitägiger Beratungen beschloss die Bank of Japan (BoJ), die kurz- und langfristigen Zinssätze auf Tiefstständen zu halten. Am 20. Dezember hatte die Notenbank eine Änderung der Spanne beschlossen, in der sich die zehnjährige Anleiherendite bewegen darf. Das war als Strategiewechsel der BoJ interpretiert worden und hatte zu heftigen Marktreaktionen und einem massiven Anstieg der Renditen geführt. In Marktkreisen wurde im Vorfeld der jüngsten Entscheidung zur Geldpolitik spekuliert, die BoJ könnte zu weiteren Maßnahmen greifen. Die Zentralbank beließ jedoch die Spanne für die zehnjährige Anleiherendite bei minus 0,5 Prozent und 0,5 Prozent.

Der Yen gab in Reaktion auf den Beschluss der BoJ darauf zum Dollar deutlich nach.

Die BoJ hob zugleich die Inflationsprognose für das noch bis 31. März laufende Fiskaljahr 2022/2023 auf 3,0 Prozent an - nach zuvor 2,9 Prozent. Für das kommende Steuerjahr geht die Notenbank weiter von einer Preissteigerung um 1,6 Prozent aus. Im Fiskaljahr 2024/25 dürfte sie dann bei 1,8 Prozent statt zuvor prognostizierter 1,6 Prozent liegen, so die Vorhersage.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Der fulminante Anstieg der deutschen Aktienindizes scheint erst einmal beendet zu sein. Marktbeobachter sprachen von moderaten Gewinnmitnahmen, denn der DAX hat seit dem Jahresstart bereits um fast neun Prozent zugelegt. Von den überraschend starken Konjunkturerwartungen von Finanzexperten gingen kaum Impulse aus. Dabei signalisierten die ZEW-Daten eine spürbare Verbesserung der konjunkturellen Lage auf Sicht von sechs Monaten.

"Der Deutsche Aktienindex setzt sich über der 15.000er-Marke fest, was nach der Rally von 1100 Punkten seit Jahresbeginn ein starkes Signal ist", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Gewinnmitnahmen größeren Ausmaßes und damit Signale für eine anstehende Korrektur seien bislang nicht auszumachen.

Heute ist die Konjunkturagenda etwas voller. Vor Handelsbeginn in Frankfurt gibt es Inflationsdaten für Dezember aus Großbritannien, am Vormittag dann für die Eurozone. Am Nachmittag warten die Amerikaner mit Dezember-Erzeugerpreisen auf. Zudem gibt es aus Übersee Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandelsumsatz. Um 20 Uhr MEZ liefert die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht (Beige Book).

Bei den Unternehmen geht die Berichtssaison weiter, in Deutschland ist sie allerdings noch nicht in voller Fahrt. Aus den USA gibt es nachbörslich Quartalszahlen des Aluherstellers Alcoa. Der Industriegasehersteller Linde - immerhin ein DAX-Schwergewicht - äußert sich zum geplanten Rückzug von der Frankfurter Börse.

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