Mittwoch, 29. Juni 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:41 Uhr

Inflationssorgen treiben DAX abwärts

Der DAX hat zur Wochenmitte einen weiteren Rücksetzer verkraften müssen. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedete sich mit einem Minus von 1,7 Prozent und einem Stand von 13.003 Punkten in den Feierabend. Am Morgen hatten negative Vorgaben von der Wall Street für Abgabedruck gesorgt, den der Teuerungsdruck aus Spanien noch weiter anheizte. Der DAX rutschte im Anschluss unter die 13.000er-Marke und markierte bei 12.947 Zählern sein Tagestief. Erst am Nachmittag mit den deutschen Inflationszahlen, die überraschend eine etwas geringere Teuerungsrate von 7,6 Prozent vorwiesen, erholte sich der Index wieder und kehrte inzwischen auch über die 13.000er Schwelle zurück.

"Der DAX hat sich von seinem Tagestief wieder etwas berappelt. Ein bisschen Rückenwind kommt dabei von den Inflationszahlen, die mit 7,6 Prozent im Juni nicht so schlimm ausgefallen sind wie befürchtet", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Aber auch diese Preissteigerung ist noch enorm und bereitet Verbrauchern und Unternehmen große Probleme", erläutert sie. "Daher herrscht an der Börse weiter trübe Stimmung."

Bei den Einzelwerten überwiegen erneut die negativen Vorzeichen. Die lange Verliererliste führen VW-Papiere mit einem Abschlag von fast vier Prozent an. Konkurrent Toyota hatte erneut seine Produktionsziele heruntergeschraubt. Auch Bayer und Covestro verlieren deutlich: Die Papiere büßen jeweils um die 3,5 Prozent ein. Die schwierige wirtschaftliche Lage und die Sorgen vor einer globalen Rezession dürften hier für einen Rückzug der Anleger gesorgt haben. Auf der anderen Seite können Deutsche Börse mit einem Plus von etwa 0,8 Prozent noch die deutlichsten Gewinne verbuchen: Der Umsatz des Börsenbetreibers liegt laut Aussagen vom Investorentag über den Planungen.

DAX
DAX 24.378,80

VW Vorzüge
VW Vorzüge 93,28
Deutsche Börse
Deutsche Börse 227,10

17:25 Uhr

Indischer Konzern kauft russische Kohle mit chinesischem Yuan

Indiens größter Zementhersteller UltraTech Cement hat Dokumenten zufolge eine Ladung russischer Kohle mit chinesischen Yuan bezahlt. Das geht aus indischen Zollangaben hervor. Diese bislang sehr selten angewandte Zahlungsmethode könnte Händlern zufolge angesichts der westlichen Sanktionen gegen Russland zunehmend üblich werden und dem Dollar Konkurrenz machen. "Dieser Schritt ist bedeutsam", sagte ein in Singapur ansässiger Devisenhändler. "Ich habe in den vergangenen 25 Jahren meiner Karriere noch nie gehört, dass ein indisches Unternehmen im internationalen Handel in Yuan bezahlt. Damit wird im Grunde der US-Dollar umgangen."

UltraTech importierte den Angaben zufolge 157.000 Tonnen Kohle des russischen Produzenten Suek. Diese wurde auf den Frachter MV Mangas im russischen Fernosthafen Vanino geladen. Aus den Zollunterlagen geht eine Rechnung vom 5. Juni hervor, die den Wert der Ladung mit 172.652.900 Yuan (rund 24,5 Millionen Euro) angibt. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, der Verkauf der Ladung sei von der in Dubai ansässigen Suek-Tochter arrangiert worden. Demnach haben auch andere Unternehmen Aufträge für russische Kohle unter Verwendung von Yuan-Überweisungen erteilt. Beide Unternehmen wollten sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.

Die zunehmende Verwendung des Yuan zur Begleichung von Zahlungen könnte dazu beitragen, Moskau vor den Auswirkungen der westlichen Sanktionen zu schützen. Diese wurden wegen des Einmarsches in die Ukraine verhängt und klemmen Russland weitgehend vom etablierten globalen Zahlungssystem ab. Peking kommt das Ausweichen auf Yuan gelegen, will es doch die eigene Währung internationalisieren und die Dominanz des US-Dollar im Welthandel brechen. Chinesische Unternehmen verwenden den Yuan bereits seit Jahren in Vertragsabschlüssen mit Russland.

17:15 Uhr

VW-Konkurrent verfehlt dritten Monat in Folge Produktionsziel

Der japanische Autobauer Toyota hat im Mai den dritten Monat in Folge sein weltweites Produktionsziel verfehlt. Mit 634.940 Fahrzeugen stellte das Unternehmen 5,3 Prozent weniger her als im Vorjahr und 9,7 Prozent weniger als geplant. Für Juni hatte Toyota zuletzt seine Produktionsprognose gekappt und rechnet nun mit 750.000 Fahrzeugen, 100.000 weniger als ursprünglich angestrebt. Der japanische Autobauer war zunächst besser als die Konkurrenz in Europa und den USA durch die Chipkrise gekommen. Inzwischen machen sich die Engpässe und fehlende Teile wegen der Corona-Lockdowns in China aber deutlich bemerkbar.

Toyota
Toyota 16,48
VW Vorzüge
VW Vorzüge 93,28

16:47 Uhr

Aktien von Corona-Gewinner brechen auf Rekordtief ein

Geplatzte Spekulationen auf einen Verkauf der US-Tochter Grubhub lassen die Aktien von Just Eat Takeaway.com um bis zu 19,2 Prozent auf ein Rekordtief von 14,63 Euro einbrechen. Der Chef von Grubhub sagte einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge, dass ein Verkauf der US-Tochter nicht unmittelbar bevorstehe. "Diese Ankündigung enttäuscht den Markt, denn jeder will, dass JET sich komplett von Grubhub trennt", sagt Bryan-Garnier-Analyst Clement Genelot.

Auch andere Essenzuliefereraktien wie Delivery Hero und Deliveroo büßten ein. Auch der Kurs des Frischeboxenpezialisten Hellofresh liegt sehr schwach im Markt. Hintergrund ist laut Analysten unter anderem das sich zunehmend eintrübende Konsumentenvertrauen.

Delivery Hero
Delivery Hero 25,31
Hellofresh
Hellofresh 7,21

 

16:33 Uhr

Zinssorgen lasten auf der Wall Street

Das Rätselraten über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank lässt an der Wall Street kaum Kauflaune aufkommen. Die amerikanischen Aktienindizes präsentieren sich wechselhaft. Der Dow-Jones-Index kommt nur schwer in die Gänge und notiert bei 30.951 Punkten rund ein halbes Prozent höher. Der S&P-500 schwankt bei rund 3830 Punkten vom Minus ins Plus, der Index der Technologiebörse Nasdaq tritt bei 11.194 Zählern auf der Stelle.

Einige Fed-Vertreter hatten sich angesichts der steigenden Inflation zuletzt für weitere schnelle Zinsanhebungen stark gemacht und die Ängste vor einem Abwürgen des Konjunkturmotors kleingeredet. Das Thema treibe die Investoren um, sagte Portfolio-Manager Robert Pavlik vom Vermögensverwalter Dakota Wealth Management. "Sie nehmen es nicht gelassen, das ist sicher. Gerade jetzt, wo man diese Art von negativen Zusammenflüssen hat, die alle auf einmal zusammenkommen, hält das die Leute an der Seitenlinie, nicht bereit, einzusteigen und Käufer zu werden."

Zu den größten Verlierern zählen die Aktien von Bed, Bath & Beyond mit einem Minus von mehr als 20 Prozent. Der Anbieter von Heimtextilien verschreckte die Investoren mit einem Umsatzschwund auf vergleichbarer Basis im Quartal. Zudem nimmt Konzernchef Mark Tritton seinen Hut.

16:03 Uhr

Teamviewer einstellig auf Allzeittief

Teamviewer scheinen einige Investoren zum Halbjahrsesultimo nicht mehr in ihren Büchern haben zu wollen, seit Tagen wird die Aktie massiv verkauft. Aktuell handelt sie 4,6 Prozent leichter bei 9,72 Euro, und damit auf Jahrestief. Vor einem Jahr wurden noch über 32 Euro für die Aktie gezahlt, damit hat sich der Wert mehr als gedrittelt. Schlechte Nachrichten sollten damit zumindest zu einem guten Teil eingepreist sein.

Teamviewer
Teamviewer 8,81

15:45 Uhr

Autoindustrie kritisiert EU

Nach dem Beschluss der EU-Umweltminister zu emissionsfreien Neuwagen ab 2035 kommt von der deutschen Autoindustrie Kritik. Der Branchenverband VDA bemängelt, dass es in Europa nach wie vor nicht genügend Ladestationen für Elektroautos gebe. Die Einigung aus der Nacht sehe immer noch ein faktisches Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 vor. "Zu E-Fuels scheint es nur für eine Absichtserklärung gereicht zu haben, deren Umsetzung offen ist", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. E-Fuels - also mit erneuerbarer Energie hergestellte Kraftstoffe - seien wichtig, um die Klimaziele zu erreichen.

Auch der Autoimporteurverband VDIK mahnte einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur an. In Europa sollten auch künftig alle Antriebstechnologien, die klimafreundliche Mobilität ermöglichten, genutzt werden können.

Die Umweltminister der EU-Staaten hatten sich geeinigt, dass in der Union ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen verkauft werden dürfen. Ein endgültiger Kompromiss muss mit dem EU-Parlament ausgehandelt werden, das ein komplettes Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor will.

15:08 Uhr

Razzien - Hyundai- und Kia-Aktien unter Druck

Durchsuchungen wegen Diesel-Ermittlungen bei Hyundai und der Tochter Kia drücken die Aktien der Automobilhersteller um rund sechs Prozent. Anleger fürchteten eine Ausweitung der Ermittlungen und mögliche Schadenersatzforderungen. Am Vortag hatten Ermittler nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft Gebäude in Deutschland und Luxemburg durchsucht, weil die beiden südkoreanischen Autohersteller mehr als 210.000 Dieselfahrzeuge mit mutmaßlich illegalen Abschalteinrichtungen auf die Straße gebracht haben sollen.

Hyundai Motor
Hyundai Motor 220.000,00

14:35 Uhr

Tiefrote Zahlen und Chef-Abgang schicken Bed Bath & Beyond auf Talfahrt

Die Aktie der Einrichtungskette Bed Bath & Beyond bricht im vorbörslichen Handel am Mittwoch um über 10 Prozent ein. Das Unternehmen ist im ersten Quartal tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht und trennt sich von seinem CEO Mark Tritton. Dessen Aufgaben übernimmt übergangsweise das Board-Mitglied Sue Gove.

Grund für das schwache Abschneiden im ersten Quartal war, dass Bed Bath & Beyond nicht das im Angebot hatte, was die Kunden suchten. Das führte zu einem Quartalsverlust von bereinigt 2,83 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 1,46 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut Factset den Umsatz auf 1,5 Milliarden Dollar und den Verlust je Aktie auf 1,39 Dollar geschätzt.

14:20 Uhr

Russlands Zentralbank sieht Luft für Zinssenkung

Die russische Zentralbank sieht Spielraum für eine weitere Zinssenkung. Man werde die Geldpolitik erneut lockern, wenn die Inflation nachlasse, sagt Zentralbankchefin Elvira Nabiullina. Zudem werde die Notenbank beim Rubel an ihrer Politik des freien Wechselkurses festhalten. Die Notfallbeschränkungen für die Währung sollten aufgehoben werden, sobald sich die Lage stabilisiert habe.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte die Zentralbank den Leitzins zunächst massiv von 9,5 auf 20,0 Prozent erhöht, um einen Absturz des Rubel zu verhindern. Danach folgten aber angesichts der Sanktionen des Westens und einer drohenden Rezession im Land in kurzer Abfolge drei Zinssenkungen um jeweils drei Prozentpunkte und Anfang Juni ein weiterer Schritt. Derzeit liegt der Leitzins wieder bei 9,5 Prozent.

Sie sehe keine Gefahr einer Deflations-Spirale, sagte Nabiullina. Eine Deflation gilt wegen des Preisverfalls auf breiter Front als konjunkturlähmend. Denn dies kann eine Abwärtsspirale aus sinkenden Umsätzen, Löhnen und Investitionen auslösen, mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft. Der russische Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow sagte hingegen, das Land werde im Juni eine Deflation erleben, da die Verbraucher eher zum Sparen neigten als zum Ausgeben. Die Nachfrage in der russischen Wirtschaft bleibe gering, sagte Reschetnikow auf einer Konferenz der führenden russischen Wirtschaftslobby.

14:11 Uhr

Deutsche Inflationsrate sinkt

Tankrabatt, 9-Euro-Ticket und geringere Ölpreise haben die Inflation in Deutschland im Juni gedämpft. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich nur noch 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 8,0 Prozent gerechnet. Im Mai war die Teuerungsrate mit 7,9 Prozent so hoch ausgefallen wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr.

Energie verteuerte sich im zu Ende gehenden Monat mit 38,0 Prozent nicht mehr ganz so stark wie im Mai mit 38,3 Prozent. Nahrungsmittel kosteten dagegen 12,7 Prozent mehr als im Juni 2021. Hier hat sich der Preisauftrieb noch beschleunigt (Mai: +11,1 Prozent). Für Dienstleistungen mussten 2,1 (Mai: +2,9) Prozent mehr bezahlt werden.

Eine nachhaltige Entspannung bei den Preisen sehen Experten vorerst nicht. "Man darf sich nicht Sand in die Augen streuen lassen", sagte DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Es sind ja insbesondere fiskalische Entlastungsmaßnahmen, die die Inflation etwas herunter gebracht haben." Tankrabatt und 9-Euro-Ticket im Öffentlichen Personennahverkehr dürften vorübergehend etwas dämpfen. "Das führt aber nicht an der Tatsache vorbei, dass wir bis zum Jahresende Inflationsraten von über sieben Prozent in Deutschland messen werden", sagte Kater. Erst ab Januar 2023 dürfte es dann nach unten gehen, wenn nicht neue Krisen ausbrechen sollten.

14:00 Uhr

Deutsche Börse reagieren positiv auf Investorentag

Deutsche Börse bauen in einem negativen Gesamtmarkt die Gewinne aus und liegen nun 0,6 Prozent im Plus. Die Aktie reagiert positiv auf Aussagen vom Investorentag. Der Börsenbetreiber liegt bis Mai beim Nettoerlöse-Ziel für das laufende Jahr 100 Millionen Euro über Plan. Das Unternehmen strebt 2022 Erlöse von mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von mehr als 2,2 Milliarden Euro an.

Gefallen dürfte den Anlegern zudem, dass die Deutsche Börse ab diesem Jahr im Rahmen ihrer "Compass 2023"-Strategie angesichts des günstigen zyklischen Rückenwinds nun mit einem organischen Wachstum von 7 bis 9 Prozent nach bislang nur 5 Prozent rechnet.

Deutsche Börse
Deutsche Börse 227,10

13:49 Uhr

VW-Wechsel in E-Mobilität unumkehrbar

Angesichts des Kompromisses der EU-Mitgliedstaaten für klimaneutrale Neuwagen sieht Volkswagen den Wechsel in die Elektromobilität als unumkehrbar. Der Fokus müsse nun auf batteriegetriebenen Fahrzeugen liegen, sagt Finanzchef Arno Antlitz. Die größte Herausforderung sei der Aufbau der Lieferketten für Batterien. Volkswagen will in den kommenden Jahren allein in Europa sechs Batteriezellfabriken bauen.

Antlitz sagte weiter, er rechne damit, dass sich die Halbleiterversorgung im zweiten Halbjahr entspannen werde. Zum geplanten Börsengang der Sportwagentochter Porsche zeigte er sich erneut optimistisch, dass der Gang aufs Börsenparkett wie geplant im Schlussquartal vollzogen werden könne.

13:29 Uhr

Gefühlte Inflationsrate bei fast 18 Prozent

Die Preise steigen der DekaBank zufolge in der Wahrnehmung der Verbraucher deutlich stärker als in der offiziellen Inflationsstatistik ausgewiesen. Die gefühlte Inflationsrate liege derzeit bei fast 18 Prozent, sagt DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Das ist ebenfalls historisch hoch", betonte er. Die offizielle Teuerungsrate lag im Mai mit 7,9 Prozent so hoch wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr.

Das ist konjunkturhemmend", sagte Kater zu der starken Verteuerung. "Das Verbrauchervertrauen ist eingebrochen." Viele Haushalte müssten bereits auf Erspartes zurückgreifen, um über die Runden zu kommen. "Die Sparquote sinkt bereits." Die Inflation drohe alle Bereiche der Wirtschaft zu erfassen.

Für Deutschland rechnet die DekaBank in diesem Jahr deshalb nur mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 Prozent. "Eine gefährdete Energieversorgung, rekordhohe Inflationsraten und eine schwächelnde Weltkonjunktur verlangen auch von den deutschen Unternehmen ihren Tribut", sagt Kater. "Die Perspektiven für die deutsche Konjunktur werden sich im Jahresverlauf weiter verfinstern."

13:17 Uhr

Wall Street wartet auf Powell-Rede

Die Wall Street wird zum Start wenig verändert erwartet, die Futures auf die Aktinindizes kämpfen zwischen kleinen Verlusten und Gewinnen. Die Unsicherheit erklären Teilnehmer mit einem bevorstehenden Gipfeltreffen der führenden Zentralbanker, bei dem die Anleger genau auf Signale über den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve achten werden. Die Märkte stehen vor der Frage, in welchem Ausmaß die Fed die hohe Inflation bekämpfen wird, indem sie die Zinssätze anhebt und damit eine Rezession riskiert.

Diese Frage stand in den letzten Monaten im Mittelpunkt des Interesses und wird auch am Mittwoch beim Gipfeltreffen der Zentralbanker in Portugal wieder im Mittelpunkt stehen. US-Notenbank-Chef Jerome Powell wird sich gegen 15.00 Uhr MESZ zusammen mit Vertretern der Europäischen Zentralbank und der Bank of England auf dem Forum in Sintra äußern.

"Wie immer werden die Märkte jedes Wort analysieren und nach Hinweisen darauf suchen, ob die Fed angesichts der zunehmenden Rezessionsängste von ihrem hawkishen Kurs abweicht", sagt Jeffrey Halley von Oanda. "Sie werden wahrscheinlich enttäuscht sein, aber es sollte für eine gewisse Intraday-Volatilität gut sein."

12:46 Uhr

Bayer auffallend schwach

Mit einem Abschlag von 4,6 Prozent sind Bayer größter Verlierer im DAX. Im Handel wird darauf verwiesen, dass sich das Sentiment mit den jüngsten Ablehnungen von Bayer-Berufungen zur Beendigung der Glyphosat-Klagen in den USA eingetrübt habe. Charttechnisch habe der Wert bei 67,50 Euro ein Doppeltop generiert und befinde sich nun in der Konsolidierung. Seit Jahresbeginn ist die Aktie dennoch mit einem Plus von 22 Prozent größter Gewinner im DAX. Mit Blick auf den Halbjahresultimo könnten nun auch Positionen glattgestellt werden, heißt es an der Börse.

Bayer
Bayer 28,85

12:10 Uhr

DAX-Anleger im Inflationsfieber

Der DAX geht zur Wochenmitte auf Tauchstation. Aktuell notiert er mehr als 200 Zähler oder 1,6 Prozent im Minus bei einem Stand von 13.022 Punkten. Schwache Vorgaben von Seiten der Wall Street belasten ebenso wie die Dauerthemen Inflation und Rezession. Um 14.00 Uhr werden frische Teuerungsdaten hierzulande veröffentlicht. Allerdings stimmen die bereits veröffentlichten Preisdaten aus Spanien skeptisch und gegen ein Nachlassen des Preisdrucks. Die Inflation erreichte dort im Juni 10 Prozent und fiel viel stärker aus als mit 8,7 Prozent erwartet. Damit bleibt der Handlungsdruck auf der EZB hoch, womit die Zeichen klar auf deutliche Zinserhöhungen stehen.

DAX
DAX 24.378,80

11:50 Uhr

LG stellt Investition in USA auf den Prüfstand

Der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution stellt wegen der ungünstigen Wirtschaftslage in den USA geplante Investitionen von 1,3 Milliarden Dollar in ein Werk in Arizona in Frage. Der Lieferant für E-Auto-Hersteller wie Tesla teilt mit, er überprüfe angesichts "beispielloser wirtschaftlicher Bedingungen und Investitionsumstände in den Vereinigten Staaten" seine Investitionspläne.

11:17 Uhr

Geschäftsklima im Euro-Raum trübt sich ein

 

Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im Juni nicht so stark wie erwartet eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel um 1,0 auf 104,0 Punkte, wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht. Experten hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 113,0 Zähler gerechnet. In allen fünf großen Volkswirtschaften der Währungsunion trübte sich die Stimmung ein - besonders stark in den Niederlanden, nicht ganz so heftig in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien. Hohe Inflation, Materialengpässe und Unsicherheit über den Fortgang des russischen Krieges gegen die Ukraine gelten aktuell als größte Stimmungskiller.

In allen wichtigen Bereichen der Wirtschaft zeigt die Tendenz nach unten. Sowohl in der Industrie als auch im Einzelhandel, bei den Dienstleistern und besonders stark in der Baubranche wird sich auf schwierigere Zeiten eingestellt. Auch bei den Verbrauchern nimmt der Pessimismus merklich zu. "Der Ausblick der Haushalte auf ihre künftige finanzielle Situation erreichte ein Rekordtief", betonte die EU-Kommission zu ihrer Umfrage. "Gleichzeitig sanken die Absichten, größere Anschaffungen zu tätigen." Auch die allgemeine Wirtschaftslage wird von den Verbrauchern so schlecht bewertet wie lange nicht.

10:59 Uhr

Überraschend starkes Ergebnis überzeugt H&M-Anleger

Ein überraschend starkes Ergebnis lässt Anleger zu H&M-Aktien greifen. Die Titel des schwedischen Modehändlers steigen in der Spitze mehr als fünf Prozent. Die Nummer zwei hinter der Zara-Mutter Inditex habe ermutigende Ergebnisse im zweiten Quartal geliefert, teilten die Analysten von Jefferies mit. Damit würden die Sorgen um die Produktionskosten vermutlich nachlassen. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sind Kunden wieder in die Läden geströmt und haben den Schweden einen Gewinnsprung beschert.

H&M
H&M 16,03

10:40 Uhr

Disney-Chef bleibt an Bord

Der Board von Walt Disney hat einstimmig beschlossen, den Vertrag von CEO Bob Chapek um drei Jahre zu verlängern. "Disney wurde von der Pandemie hart getroffen, doch mit Bob an der Spitze haben unsere Unternehmen - von den Parks bis zum Streaming - nicht nur den Sturm überstanden, sondern sind auch gestärkt daraus hervorgegangen", erklärte Susan Arnold, Chairman of the Board. Chapek trat im Februar 2020 die Nachfolge von Bob Iger an.

Hornbach rechnet weiter mit hohen Kosten

Der für seine Baumarktkette bekannte Hornbach-Konzern rechnet nach einem Gewinnrückgang im ersten Geschäftsquartal auch für die kommenden Monate mit Belastungen. "Wir beobachten, dass die Einkaufs- und Logistikkosten in den letzten Wochen weiter gestiegen sind und rechnen damit, dass die Inflation auf absehbare Zeit erhöht bleiben wird", sagte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG, laut einer Mitteilung vom Mittwoch im rheinland-pfälzischen Bornheim.

Zwar sei die Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten nach wie vor hoch, fügte Erich Harsch, Vorstandschef der Hornbach Baumarkt AG, hinzu. "Wir wissen allerdings nicht, wie sich die anhaltende Inflation und geopolitische Unsicherheit in den kommenden Monaten auf das Konsumentenverhalten auswirken werden."

Disney
Disney 96,25

10:22 Uhr

Hunderte Entlassungen - Tesla schließt Büro

Im Ringen um Einsparungen macht der weltgrößte Elektroautobauer Tesla sein Büro im kalifornischen San Mateo dicht. Die dort rund 200 Beschäftigten, die für das Fahrerassistenzsystem Autopilot arbeiteten, seien entlassen worden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Es handele sich hauptsächlich um Mitarbeiter, die auf Stundenlohnbasis bezahlt worden seien. Tesla war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Tesla-Chef Elon Musk hatte intern schon Anfang Juni über die Pläne für Stellenstreichungen informiert. In einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Mail hatte er das mit einem "super schlechten Gefühl" über die Wirtschaftsentwicklung begründet. Wirtschaftsprofessor Raj Rajkumar von der Cornegie Mellon Universität sagte Reuters, die Entlassungen deuteten darauf hin, dass das zweite Quartal wegen der Lockdowns in China, höheren Rohstoffkosten und Lieferkettenproblemen schwierig für den Branchenprimus war. (Bericht von Hyunjoo Jin, geschrieben von Nadine Schimroszik, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroowie es hieß.

Tesla
Tesla 356,85

 

10:08 Uhr

Sony will im Computerspiele-Markt mit neuen Kopfhörern punkten

Der japanische Technologiekonzern Sony will auf dem rasant wachsenden Computerspiele-Markt mit neuen Kopfhörern und Monitoren angreifen und damit auch abseits seiner PlayStation neue Kunden ansprechen. Am Mittwoch kündigt Sony an, mit Inzone auf Computerspieler fokussierte Produkte auf den Markt zu bringen. So sollen die Premium-Kopfhörer beispielsweise Spielern dabei helfen, Feinde in einem Spiel besser lokalisieren zu können. Das Spielegeschäft wird für Sony immer wichtiger. Erst letzten Monat kündigten die Japaner an, mehr PC-Titel und Handy-Spiele veröffentlichen zu wollen. Die Playstation kämpft immer noch mit Lieferengpässen.

Sony
Sony 24,60

09:55 Uhr

Störungen in der Flugsicherung - Beeinträchtigungen im Luftraum

Der gesamte europäische Luftraum wird nach Angaben von Fraport durch Störungen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt beeinträchtigt. Auch am Flughafen Frankfurt komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und vereinzelten Flugausfällen, teilt der Flughafenbetreiber mit. Fluggäste sollten ausreichend Zeit für die Anreise einplanen und sich möglichst früh vor Abflug am Check-in-Schalter einfinden. Darüber hinaus werde empfohlen, den Flugstatus vorab zu prüfen. Bei der DFS war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

In den vergangenen Wochen hatte bereits der Personalmangel an den Flughäfen in Deutschland aber auch in anderen Ländern teilweise zu Chaos in der Abfertigung von Passagieren geführt.

Lufthansa
Lufthansa 7,40
Fraport
Fraport 72,70

 

09:38 Uhr

Staat baut Schuldenberg ab

Trotz Corona-Krise und Kriegsausbruch in der Ukraine sind die Schulden des deutschen Staates im ersten Quartal gesunken. Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen mit 2318,9 Milliarden Euro in der Kreide. Das waren 992 Millionen Euro weniger als Ende 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Grund dafür sei, dass "insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern" die Verbindlichkeiten der Extrahaushalte verringert werden konnten. Schlechter fällt die Bilanz im Vergleich zum Vorjahreszeitrum aus: Gemessen am ersten Quartal 2021 nahm die Verschuldung um 5,1 Prozent oder 113,4 Milliarden Euro zu.

Der Bund allein baute seine Schulden binnen eines Quartals um 0,1 Prozent oder 1,6 Milliarden Euro auf 1546,9 Milliarden Euro ab. Die Länder drückt ein Schuldenberg von 636,7 Milliarden Euro. Das waren 0,2 Prozent oder 1,5 Milliarden Euro weniger als Ende 2021. Hier gibt es allerdings große regionale Unterschiede. Rheinland-Pfalz (+4,6 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+4,0 Prozent) wiesen jeweils einen deutlichen Anstieg auf. "In beiden Ländern ergab sich der Anstieg der Schulden aus einer höheren Emission von Wertpapieren", hieß es dazu. "In Nordrhein-Westfalen werden die Erlöse der Wertpapiere für Tilgungen im weiteren Jahresverlauf vorgehalten." Rheinland-Pfalz wiederum wollte sich günstige Zinskonditionen angesichts absehbar steigender Kreditkosten sichern,

09:23 Uhr

Französische Regierung setzt BIP-Dämpfer

Die französische Regierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stark gesenkt. Das Finanzministerium des Landes erwartet nach eigenen Angaben nur noch eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent. Zuvor war die Behörde noch von einem Zuwachs um vier Prozent ausgegangen. Das Ministerium begründete den Schritt mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die Regierung in Paris hielt trotz hoher Ausgaben im Kampf gegen die Inflation an ihren Prognosen für das Staatsdefizit fest. Das Minus werde dank unerwartet starker Steuereinnahmen weiter bei fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwartet.

Die französische Wirtschaft war Anfang 2022 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen Januar und März zum Vorquartal um 0,2 Prozent. Die französische Notenbank geht davon aus, dass die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone in diesem Jahr um 2,3 Prozent wachsen wird.

09:06 Uhr

DAX-Anleger sind voller Sorgen

Der DAX startet mit einem Abschlag in das Mittwochsgeschäft. Der deutsche Börsenleitindex verliert 0,9 Prozent und notiert aktuell bei 13.107 Punkten. Am Dienstag hatte er noch einen Gewinn von 0,4 Prozent verbucht. "Am deutschen Aktienmarkt herrscht etwas Gegenwind", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Inflations- und Rezessionssorgen treiben die Anleger um, wie auch schon die Investoren an der Wall Street. Dort hatte es deutliche Verluste gegeben, die nun den Handel auch hierzulande belasten", erläutert sie. "Im Blick haben die Anleger heute vor allem frische Inflationsdaten aus Deutschland, die um 14.00 Uhr veröffentlicht werden."

08:49 Uhr

Shopper kehren wieder in H&M-Geschäfte zurück

Die Rückkehr der Kauflust nach der Corona-Pandemie hat bei dem schwedischen ModehändlerH&M die Kassen klingeln lassen.

Bei der Nummer Zwei der Branche hinter der Zara-Mutter Inditex schnellte im zweiten Geschäftsquartal der Vorsteuergewinn um 33 Prozent auf 4,78 Milliarden schwedische Kronen (447 Millionen Euro) und übertraf damit die Analystenschätzungen von 3,87 Milliarden Kronen, wie H&M mitteilte.

"Die Verkäufe im stationären Handel sind erheblich gestiegen, während der Online-Markt weiterhin gut läuft", sagte H&M-Chefin Helena Helmersson. "In der Lieferkette gibt es immer noch Störungen und Verzögerungen, die jedoch allmählich besser werden." Helmersson kündigte wegen des Geschäftsausfalls in der Ukraine, in Russland und Belarus für Juni einen Umsatzrückgang in lokaler Währung um sechs Prozent an.

08:31 Uhr

Rezessionsangst drückt den Ölpreis

In den vorangegangenen drei Tagen hatten Sorgen über ein knappes globales Ölangebot die Preise angetrieben. Doch jetzt gewinnt die Furcht vor einer Rezession und damit vor einem Einbruch der Nachfrage am Rohölmarkt erneut die Oberhand.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 64,36

Die Sorte Brent aus der Nordsee gibt knapp ein Prozent auf 116,89 Dollar je Barrel nach.

08:27 Uhr

Euro gibt vor Inflationsdaten nach

Der Euro fällt weiter und knüpft damit an die Kursverluste vom Vortag an. Allerdings gibt der Kurs am Morgen nur noch leicht nach und die Gemeinschaftswährung wurde bei 1,0513 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0561 Dollar festgesetzt.

Am Devisenmarkt steht die Entwicklung der Verbraucherpreise im Mittelpunkt des Interesses. Wegen der hohen Inflation hat die EZB von Juli an Zinserhöhungen signalisiert. Am Nachmittag werden Daten zu den Verbraucherpreisen in Deutschland erwartet. Am Markt wird damit gerechnet, dass die deutsche Inflationsrate im Juni unverändert bei 7,9 Prozent liegt.

Am Morgen hat bereits das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen Preisdaten veröffentlicht. Sie liefern einen Hinweis, dass die deutsche Inflationsrate geringer als erwartet ausfallen könnte.

08:16 Uhr

IFO: Kein Ende von Lieferketten-Problemen in Sicht

Der gravierende Materialmangel in der deutschen Industrie wird nach einer Unternehmensumfrage des IFO-Instituts bis ins nächste Jahr anhalten. Eine Entspannung noch in diesem Jahr ist nicht in Sicht, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten. Insgesamt klagten in der Juni-Umfrage im Schnitt aller Industriezweige knapp drei Viertel der befragten Unternehmen (74,1 Prozent) über Schwierigkeiten bei der Lieferung von Vorprodukten und Rohstoffen, unwesentlich weniger als im Mai (77,2 Prozent). In den Schlüsselbranchen Elektroindustrie, Maschinenbau und Autobranche hatten laut IFO im Juni sogar jeweils an die 90 Prozent der Firmen Lieferprobleme.

"Die erhoffte Entspannung in den Lieferketten verschiebt sich immer weiter nach hinten", sagte Klaus Wohlrabe, der Leiter der IFO-Umfragen. Keine Branche rechnet demnach damit, dass die Lieferprobleme in diesem Jahr enden. Am kürzesten sei die erwartete Dauer der Lieferprobleme mit 7,2 Monaten in der Metallerzeugung und -bearbeitung, am längsten in der Getränkeindustrie mit 13,1 Monaten.

08:01 Uhr

Der DAX dürfte im Minus starten

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Vortag war der deutsche Leitindex um 0,4 Prozent auf 13.232 Zähler nach vorne gerückt. Ein überraschend starker Rückgang der Konsumlaune in den USA fachte allerdings erneut Konjunktursorgen an. Die US-Börsen schlossen entsprechend im Minus.

Weitere Hinweise auf die Wachstumsaussichten und die Entwicklung der Preise erhoffen sich Anleger von einem gefüllten Konjunkturkalender. Im Blick haben Investoren vor allem die vorläufige Inflationsrate für Juni. Prognosen von Ökonomen zufolge dürften Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 8,0 Prozent mehr kosten als ein Jahr zuvor.

Zudem stehen das DIW Konjunkturbarometer und die endgültigen Zahlen zum Verbraucher-Vertrauen in der Euro-Zone an. Im Fokus steht erneut auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die im portugiesischen Sintra auf dem jährlichen Forum der EZB die Abschlussrede hält.

Auf Unternehmensseite geht es dagegen ruhiger zu. Zu den wenigen Terminen gehört die Baumarktkette Hornbach, die Einblick in ihre Bücher gewährt. Auch die schwedische Modekette H&M, die erst vor Kurzem in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai ihren Flagship-Laden geschlossen hat, berichtet über den Geschäftsverlauf.

07:43 Uhr

Geht die Inflation zurück? Preise in NRW sinken!

Mit Spannung erwarten heute Ökonomen, Analysten und Politiker die neuesten Inflationszahlen des Statistischen Bundesamts für Juni. Bevor es den bundesweiten Verbraucherpreisindex um 14 Uhr gibt, melden die einzelnen Bundesländer bereits Zahlen. Die Inflationsrate von Nordrheinwestfalen liegt bereits vor: Im Vergleich zum Mai lagen die Verbraucherpreise im Juni im bevölkerungsreichsten Bundesland 0,1 Prozent niedriger. Im Jahresvergleich dagegen 7,5 Prozent höher. Das ist immer noch ein hoher Wert, allerdings etwas niedriger als die 8,1 Prozent Inflation im Jahresvergleich, die NRW im Mai gemeldet hatte.

Ob das repräsentativ für ganz Deutschland ist, wird sich im Laufe des Tages zeigen. Die entscheidende Frage, ob es ein kurzfristiger Effekt, vor allem Dank der Einführung des Tankrabatts, oder ein nachhaltiger Trend ist, wird sich jedoch erst nach Monaten sicher feststellen lassen.

07:30 Uhr

Ungebrochener Heimwerkerboom: Hornbach mit Rekordumsatz

Die Baumarktkette Hornbach profitiert vom anhaltenden Heimwerker-Trend. Im ersten Quartal des seit März laufenden Bilanzjahres 2022/23 übertraf der Umsatz mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro den Rekordwert des Vorjahres, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.

Der operative Gewinn (Ebit) lag mit 148,6 Millionen Euro um 12,2 Prozent unter der Bestmarke des Vorjahres, aber um über 50 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019.

"Wir sind davon überzeugt, dass die Fokussierung der Verbraucher auf ihre unmittelbare Umgebung und ihr Zuhause ein längerfristiger Trend ist, der sich fortsetzen wird", erklärte Konzernchef Erich Harsch. "Wir wissen allerdings nicht, wie sich die anhaltende Inflation und geopolitische Unsicherheit in den kommenden Monaten auf das Konsumentenverhalten auswirken werden." Er betätigte die bereits angepasste Jahresprognose, die ein leichtes Umsatzwachstum vorsieht und wegen der Kostensteigerungen einen Rückgang des Ebit im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

06:30 Uhr

Das wird heute wichtig für den DAX

Anleger schwanken zwischen Inflations- und Zinsangst und neuer Hoffnung, dass die Weltwirtschaft doch noch einer Rezession entgehen könnte. Angesichts der erheblichen Kursrückgänge in den vergangenen Monaten reichte das gestern vielen Anlegern, um wieder Aktien zuzukaufen.

Dax
DAX 24.378,80

Einen entscheidenden Hinweis darauf, wie schlimm es mit der Inflation aktuell steht und wie hart daraufhin vor allem die Europäische Zentralbank reagieren muss, kommt heute vom Statistischen Bundesamt. Um 14 Uhr gibt es seine erste Schätzung für die Inflationsrate für Juni 2022 bekannt.

Unternehmenszahlen aus der ersten Reihe stehen keine an. Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech will allerdings Analysten auf einer Konferenz über aktuelle Forschungsvorhaben informieren.

Freunde von Wirtschaftskrimis - und die Aktionäre und Gläubiger des Konzerns - sollten sich die Hauptversammlung der Adler Group nicht entgehen lassen. Der Immobilienkonzern sieht sich seit Monaten heftigen Vorwürfen bis hin zur Bilanzmanipulation ausgesetzt. Zuletzt musste die Unternehmensführung bekannt geben, dass der beauftragte Wirtschaftsprüfer die Bilanz des vergangenen Jahres nicht attestieren konnte. Keine gute Ausgangslage für eine Hauptversammlung.

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