China hält den DAX fest
Der deutsche Aktienmarkt hat sich nur wenig verändert präsentiert. In China schwächelte besonders der Immobilienmarkt, der für einen großen Teil der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt steht. Die chinesische Zentralbank hat nun wichtige Leitzinsen gesenkt, um so die Wirtschaft zu stützen. Auch aus den USA kam Negatives, denn der wichtige New Yorker Konjunkturindex brach ein.
Der DAX ging 0,2 Prozent fester mit 13.817 Punkten aus dem Handel. Sein Tageshoch lag immerhin bei 13.858 Stellen. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,2 Prozent höher bei 3783 Zählern. Am Gesamtmarkt sind die Umsätze mit Mariä Himmelfahrt noch einmal zurückgegangen.
Nach den finalen Quartalszahlen stiegen Hellofresh um 2,7 Prozent. Damit wahrt die Aktie die Chance auf den Klassenerhalt im DAX im September.
Ebenfalls im Leitindex gewannen Henkel 0,5 Prozent. Die Halbjahreszahlen des Düsseldorfer Konzerns wurden in einer ersten Einschätzung aus dem Handel als überzeugend eingestuft. Die EBIT-Marge liege mit 10,7 Prozent über der Erwartung seines Analysten, vor allem das organische Wachstum überzeuge, hieß es auf dem Frankfurter Parkett.
Uniper notierten vier Prozent höher: Die Gasumlage soll 2,419 Cent pro Kilowattstunde betragen. Sie soll ab Oktober von Privathaushalten und Unternehmen gezahlt werden, die Gas verbrauchen. Damit sollen Unternehmen wie der MDAX-Konzern entlastet werden, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo zu hohen Preisen Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen.
Nordex gewannen 0,1 Prozent. Nachdem Wettbewerber wie Vestas vor allem mit dem Margenausblick an der Börse überzeugten, sollte nach Einschätzung der Jefferies-Analysten auch Nordex bei den Margen im abgelaufenen zweiten Quartal den Boden gesehen haben. Bei einem ebenfalls guten Auftragsbestand erwarten die Analysten allerdings, dass Nordex hinter dem Niveau der europäischen Wettbewerber zurückbleiben könnte.
VW will Elektroteile an indischen Autobauer liefern
Der Volkswagen-Konzern will seine Elektroautoteile im großen Stil an den indischen Autobauer Mahindra liefern. Die beiden Unternehmen hätten Pläne zur Verwendung der VW-eigenen Plattform MEB in fünf vollelektrischen SUV-Modellen der Inder vereinbart, teilten die Wolfsburger mit.
Geplant sei ein Volumen von über einer Million Fahrzeuge. Ein verbindliches Lieferabkommen soll bis Ende des Jahres stehen. Der indische Automarkt ist mit rund drei Millionen Neuzulassungen jährlich einer der fünf größten der Welt, hinkt China aber hinterher. Indische Käufer gelten als preissensibel.
Gasumlage könnte Inflation auf über zehn Prozent treiben
Verbraucherinnen und Verbraucher blicken immer besorgter auf den Herbst: Entlastungen wie das 9-Euro-Ticket entfallen, dafür kommt zusätzlich die Gasumlage. Die könnte laut Prognosen des IMK die schon hohe Inflation auf über zehn Prozent ansteigen lassen.
Pfizer-Chef hat Corona
Der Chef des US-Corona-Impfstoffherstellers Pfizer, Albert Bourla, ist nach eigenen Angaben positiv getestet worden. Er habe sehr milde Symptome, teilt der 60-Jährige mit. Bourla war vier Mal mit dem von Pfizer und dessen deutschen Partner Biontech entwickelten Vakzin geimpft worden.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich eine rasche Genesung haben werde", erklärt der Manager. Er habe sich in Isolation begeben, befolge alle Corona-Regeln und nehme das antivirale Pfizer-Medikament Paxlovid.
Was man über Zertifikate wissen sollte
Geld anlegen in Zertifikaten ist eine Alternative zum Aktienkauf. Welche Vorteile bieten Zertifikate? Welche Nachteile haben sie? Raimund Brichta spricht mit Anouch Wilhelms von der Société Générale über den Handel mit Zertifikaten und wie er funktioniert.
Wall Street startet im Minus
Zum Start in die neue Woche sind an den US-Börsen erst einmal Gewinne mitgenommen worden. Kurz nach der Startglocke fiel der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent. Der S&P-500 gab um ebenfalls 0,4 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent.
Nun dämpften schwache Konjunkturdaten die Stimmung. Die chinesische Wirtschaft hatte sich im Juli abgekühlt, weshalb sich die Notenbank des Landes zu einer überraschenden Zinssenkung gezwungen sah. In den USA ist der Empire State Manufacturing Index für den Großraum New York im August auf einen Stand von -31,3 Punkten abgesackt. Volkswirte hatten einen Rückgang auf +5,0 von +11,1 im Vormonat erwartet.
Ölpreise stürzen ab
Einen regelrechten Absturz haben am Nachmittag die Ölpreise erlebt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent sackte um 4,2 Prozent auf 93,78 US-Dollar ab. US-Leichtöl der Sorte WTI war 4,4 Prozent billiger und kostete 87,84 Dollar pro Barrel. Grund waren weiter schwache Konjunkturdaten des Wirtschaftsriesen China.
Gasumlage: Stahlindustrie rechnet mit riesigen Zusatzkosten
Die deutsche Stahlindustrie rechnet wegen der Gasumlage mit Zusatzkosten in Höhe von 500 Millionen Euro jährlich. Die Umlage vergrößere den bereits durch die extremen Preissteigerungen auf den Energiemärkten bestehenden Kostendruck auf die Stahlindustrie weiter erheblich, erklärte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff.
Bereits ohne Gasumlage würden die erheblichen Energiepreissteigerungen für die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr zu Mehrkosten von rund sieben Milliarden Euro führen. Die Bundesregierung müsse dringend Wege finden, die Kosten durch die Gasumlage zu begrenzen.
Malaysia Airlines setzt auf Airbus-Maschinen
Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines erneuert ihre Flotte mit dem A330neo von Airbus. Die Muttergesellschaft Malaysia Aviation Group (MAG) hat den Erwerb von 20 Flugzeugen des Typs A330-900 vereinbart, von denen zehn direkt vom Hersteller gekauft und weitere zehn von der Flugzeugleasinggesellschaft Avolon in Dublin geleast werden sollen, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die Maschinen werden mit Triebwerken von Rolls-Royce ausgestattet.
Die Airbus-Aktie stieg um 0,1 Prozent.
New Yorker Konjunkturindex bricht ein
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im August entgegen den Erwartungen regelrecht eingebrochen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts fiel auf minus 31,3 (Juli: plus 11,1) Punkte. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf plus 5,0 Punkte prognostiziert.
Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
Dürre hindert Schifffahrt - Güter sollen auf die Schiene
Um der Energiekrise entgegenzusteuern, wird auch auf Kohle- und Atomkraftwerke gesetzt. Deren Betrieb lässt sich nicht gewährleisten ohne Kohle- oder Öltransporte durch die Binnenschifffahrt, die durch Niedrigwasser jedoch stark eingeschränkt ist. Also soll die Bahn einspringen - zu Lasten des Personenverkehrs.
Iranischer Autobauer drängt auf den russischen Markt
Irans größter Autobauer, Iran Khodro, will sich künftig verstärkt auf Russland konzentrieren. "Wir werden dem russischen Markt besondere Aufmerksamkeit widmen, und wir denken auch über eine Partnerschaft mit russischen Investoren nach", sagte Unternehmenschef Mehdi Chatibi. "Wir haben gute Verhandlungen mit Moskau geführt. Der russische Markt mit seinen Kapazitäten wird einer unserer wichtigsten Märkte sein."
Beide Länder sind von westlichen Sanktionen betroffen. In wichtigen Bereichen haben Die Machthaber in Teheran und Moskau deshalb ihre Zusammenarbeit ausgebaut.
Rio Tinto beißt bei Mongolei-Projekt auf Granit
Der Bergbauriese Rio Tinto stößt mit seinen Plänen zur vollständigen Übernahme eines Projekts in der Mongolei auf Widerstand. Die Holdinggesellschaft des Kupfer-Gold-Projektes, Turquoise Hill Resources, teilte mit, die Offerte des Mehrheitsaktionärs Rio Tinto sei nicht im besten Interesse des Unternehmens oder seiner Minderheitsaktionäre. Zu diesem Schluss sei ein Sonderausschuss aus unabhängigen Direktoren gekommen.
Die in New York notierte Aktie von Turquoise Hill brach nach der Mitteilung im vorbörslichen US-Handel um fast ein Viertel ein.
Rücklagen fehlen: Energiekrise trifft vor allem Rentner und Mittelstand
Laut Wirtschaftsexperten trifft die Energiekrise nicht die Ärmsten der Armen am Härtesten, sondern den Mittelstand, Rentnerinnen und Rentner. DIW-Chef Fratzscher weist darauf hin, dass viele auch als Spätfolge der Corona-Krise keine nennenswerten Ersparnisse hätten.
Kleine Gewinnmitnahmen an Wall Street erwartet
Zum Start in die neue Woche dürften an den US-Börsen erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt an. Hoffnungen, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten haben könnte, hatten Ende der vergangenen Woche die Kurse kräftig nach oben getrieben. Heute haben allerdings schwache chinesische Konjunkturdaten der Stimmung einen Dämpfer versetzt.
An Konjunkturdaten steht nur der Empire State Manufacturing Index für August auf der Agenda. Hier erwarten Volkswirte einen Rückgang auf 5,0 von 11,1 im Vormonat.
Gasumlage von 2,419 Cent - Uniper-Kurs klettert kräftig
Haushalte und Industrie müssen ab Oktober eine Gasumlage von 2,419 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Das Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Netzbetreiber, Trading Hub Europe(THE), legte heute die Berechnung vor. Für einen vierköpfigen Durchschnittshaushalt ergibt sich damit eine Zusatzbelastung von rund 480 Euro im Jahr ohne Mehrwertsteuer.
Die Aktie des Versorgers Uniper legte kräftig an Wert zu, das Papier verteuerte sich um 7,3 Prozent und lag damit an der MDAX-Spitze.
"Man bekommt Eindruck, Energieversorger sind heilige Kühe"
Wirtschaftsminister Habeck will die Mehrbelastung gleich aufteilen, Linken-Fraktionschef Bartsch spricht von einem "Verarmungsprogramm": Die Gasumlage erhitzt die Gemüter. Finanztip-Chefredakteur Hermannn-Josef Tenhagen blickt auf die Folgen des Entscheids und äußert sich außerdem zur Übergewinnsteuer.
DAX verliert seinen Gewinn
Der DAX hat bis zum Mittag seine Auftaktgewinne wieder abgegeben. Der deutsche Leitindex notierte kaum verändert bei 13.797 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent fester bei 3783 Stellen.
Wirtschaftsdaten aus China fielen zum Wochenbeginn schwach aus. Als wenig hilfreich für den Aktienmarkt erweist sich zudem der weiter sinkende Rheinpegel. Damit drohen Einschränkungen für die Schifffahrt auf dem für die Wirtschaft so wichtigen Transportweg.
Astrazenca meldet Erfolg mit Krebsmedikament
Der Pharmakonzern Astrazeneca hat mit seinem Krebsmedikament Enhertu einen klinischen Studienerfolg verbucht. Das Medikament habe in einer Phase-3-Studie das Fortschreiten von metastasierendem Brustkrebs deutlich verzögert. Damit wurden Ergebnisse einer früheren Studie bestätigt.
Enhertu wird gemeinsam von Astrazeneca und dem japanischen Pharmaunternehmen Daiichi Sankyo entwickelt und vermarktet.
China drückt Ölpreise runter
Mit den Ölpreisen ist weiter kräftig runtergegangen, nachdem eine Reihe chinesischer Daten gezeigt haben, dass sich die Konjunktur des weltweit größten Ölimporteurs abkühlt. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent fiel um 1,9 Prozent auf 96,00 US-Dollar je Barrel, WTI reduzierte sich um 2,1 Prozent auf 89,95 Dollar je Barrel.
Die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion in China wuchsen im Juli langsamer als erwartet, während die Raffinerieproduktion zurückging. Die Jugendarbeitslosigkeit erhöhte sich, und die durchschnittlichen Preise für neue Eigenheime fielen. Die schwachen Daten veranlassten Chinas Zentralbank zu einer unerwarteten Senkung zweier Leitzinsen, um das Wachstum zu stützen.
Brent Rohöl
Windparkbetreiber meldet Gewinnsprung - Kurs steigt kräftig
Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis hat im ersten Halbjahr 2022 unter dem Strich etwa 16 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum, im zweiten Quartal war der Gewinn aufgrund höhere Steuern jedoch rückläufig. Der Konzerngewinn in den ersten sechs Monaten stieg auf 49,6 (42,9) Millionen Euro, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht. Von April bis Juni verdiente die Encavis AG 37,2 Millionen Euro nach 43,4 Millionen im Vorjahresquartal. Der Quartalsumsatz legt um knapp 32 Prozent auf 136 Millionen Euro zu.
Encavis hatte zudem mitgeteilt, dass sich der Umsatzanstieg aufgrund der höheren Wind- und Solarperformance und der aktuell hohen Marktpreise im Juli fortgesetzt habe und hatte die Prognose angehoben. Die im MDAX notierte Encavis-Aktie legte um 4,2 Prozent zu.
Deutsche Industrie mit mehr Mitarbeitern - Autobranche baut aber ab
Trotz Materialengpässen und sinkender Aufträge stellt die deutsche Industrie weiter Arbeitskräfte ein. Zum Ende des ersten Halbjahres Ende Juni waren in der Bundesrepublik knapp 5,5 Millionen Menschen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten tätig. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 42.500 oder 0,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Industrie sitzt zwar auf prall gefüllten Auftragsbüchern. Allerdings kann sie wegen Materialengpässen ihre Produktion nicht so hochfahren wie eigentlich möglich. Deswegen ging den Autobauern und Autozulieferern die Beschäftigtenzahl um 1,5 Prozent zurück.
Biotechfirma hat ein dickes Problem - Aktionäre zusammengerufen
Das Biotechnologieunternehmen Epigenomics hat den Verlust von mehr als der Hälfte seines Grundkapitals angezeigt und die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung angekündigt. Der Vorstand teile mit, dass "bei pflichtmäßigem Ermessen angenommen werden muss, dass ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals eingetreten ist", hieß es in der Mitteilung. "Für diese erwartete Entwicklung sind im Wesentlichen planmäßige operative Verluste verantwortlich." Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.
Epigenomics ist nun gesetzlich verpflichtet, die Aktionäre zu einer Hauptversammlung einzuladen. Die Einladung werde fristgerecht erfolgen.
Hellofresh bleibt vor der Welle
Die Aktie von Hellofresh hat sich im DAX an die Spitze gesetzt, das Papier verteuerte sich um 5,3 Prozent auf 31,61 Euro. Die jüngste Aufwärtsbewegung in der Aktie setzte sich damit fort. Mit Blick auf die endgültigen Zahlen zeigt sich, dass das bereinigte EBITDA mit 145,9 Millionen Euro knapp über dem Midpoint der zuvor genannten Spanne von 140 bis 150 Millionen Euro ausgefallen ist.
Im Vorjahr lag der Wert bei 157,8 Millionen Euro, die Aktie notierte vor einem Jahr noch über 80 Euro.
DAX beginnt über 13.800 - Henkel-Aktie stark
Der deutsche Aktienmarkt ist mit Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Der DAX legte um 0,4 Prozent auf 13.850 Punkte zu. MDAX, SDAX und TECDAX gewannen 0,3 bis 0,5 Prozent.
Positiv wurden in einer ersten Einschätzung die Zahlen wie der angehobene Ausblick von Henkel gewertet. Das Papier des Düsseldorfer DAX-Konzerns verteuerte sich um 1,1 Prozent.
Japans Nikkei startet stark in die Woche
Mit Rückenwind von der Wall Street hat der japanische Aktienmarkt zum Wochenstart zugelegt. Die Anleger brachten auch Daten nicht aus dem Tritt, die darauf hinwiesen, dass sich Japans Wirtschaft im zweiten Quartal langsamer als erwartet von einem coronabedingten Einbruch erholte.
In Tokio zog der Nikkei 1,1 Prozent auf 28.872 Punkte an. Dagegen traten die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen auf der Stelle. Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion waren in der Volksrepublik im Juli weniger stark gestiegen als erwartet. Die chinesische Zentralbank versuchte, den Rückschlag mit einer Senkung der Leitzinsen abzufedern.
Zinssenkung bringt Chinas Währung unter Druck
Der chinesische Renminbi gerät am Morgen mit der Zinssenkung in China unter Druck.
Der US-Dollar steigt in Hongkong, wo der Renminbi etwas freier gehandelt werden kann, um 0,5 Prozent auf Tagessicht auf 6,7742 Yuan. Damit sinkt der Außen-Renminbi auf den tiefsten Stand seit Anfang August.
Mitten in der Inflationsphase hat die chinesische Zentralbank wichtige Leitzinsen gesenkt, womit die sich abkühlende Wirtschaft weiter unterstützt werden soll. Die People's Bank of China (PBOC) reduzierte die Zinssätze sowohl für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität als auch für siebentägigen Reverse-Repo-Geschäfte um 10 Basispunkte. Gleichzeitig führte die Zentralbank Liquidität über diese beiden Instrumente zu.
Großhandelspreise sinken erstmals seit Monaten
Ein Entspannungssignal an der Inflationsfront: Die Verkaufspreise im Großhandel waren im Juli 2022 um 19,5 % höher als im Juli 2021. Aber: Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hat sich der Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich damit immer im dritten Monat in Folge leicht abgeschwächt. Im Juni 2022 hatte die Veränderungsrate +21,2 % betragen, im Mai +22,9 %.
Im Vormonatsvergleich sanken die Großhandelspreise im Juli 2022 sogar zum ersten Mal seit Oktober 2020 (-0,4 % gegenüber Juni 2022).
Ölpreise sinken weiter
Die Ölpreise haben ihre zum Wochenschluss erlittenen Verluste etwas ausgeweitet.
Am Morgen kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent 97,06 US-Dollar. Das sind 1,09 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 1,01 Dollar auf 91,08 Dollar.
Am Freitag hatte der gestiegene Dollarkurs die Ölpreise belastet, da ein stärkerer Dollar Rohöl in anderen Währungsräumen teurer macht und so auf die Nachfrage drückt. Zu Wochenbeginn nun schürten schwache Konjunkturdaten aus China die Sorge, dass die Nachfrage nach Öl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt schwächeln könnte. Zudem litten die Ölriesen unter der Aussicht, dass die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran vorankommen. In diesem Fall würde mehr iranisches Rohöl für den Weltmarkt zur Verfügung stehen, was entsprechend den Preis drücken dürfte.
Windkrafthersteller rutscht immer tiefer in die Krise
Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat auch im zweiten Quartal die indirekten Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges durch die Verwerfungen an den Energie-, Rohstoff- und Logistikmärkten zu spüren bekommen. Im Halbjahr brach der Umsatz um über 20 Prozent ein und der Verlust unter dem Strich vervierfachte sich. Die Ende Mai gesenkte Prognose bestätigte die Nordex SE.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz jedoch infolge niedrigerer Installationen um 21,2 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro, wie Nordex mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging auf minus 173,3 Millionen Euro zurück, von plus 68,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand von Januar bis Juni ein Konzernverlust von 283,2 Millionen Euro, nach 63,7 Millionen ein Jahr zuvor.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Der Windkraftanlagenbauer hatte bereits mitgeteilt, dass er im zweiten Quartal mehr Aufträge eingeheimst als im Vorjahreszeitraum. Mit zwei erfolgreichen Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage im Juni und Juli hat Nordex zudem einen Bruttoerlös von insgesamt rund 351 Millionen Euro erlöst.
DAX zu Wochenbeginn höher erwartet
Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher in dern ersten Handelstag der Woche starten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex den Handel 0,7 Prozent fester bei 13.795 Zählern beendet.
Hauptthema der Investoren ist derzeit das Ausmaß und Tempo künftiger Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Im Blick haben die Anleger daher bereits die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten US-Notenbank-Sitzung am Mittwoch. Zum Wochenbeginn stehen in den USA kaum relevante Konjunkturdaten auf der Agenda.
Auf der Unternehmensseite öffnen einige wenige Unternehmen ihre Bücher, darunter HelloFresh und Henkel.
Klebstoffe und Waschmittel florieren: Henkel hebt Prognose an
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Halbjahr den Umsatz dank florierender Geschäfte seiner Klebstoff- und Waschmittelsparte deutlich gesteigert. Seine Umsatzprognose für 2022 schraubte der Konzern deshalb in die Höhe. Steigende Material- und Logistikkosten lasten aber auf den Gewinnen der Düsseldorfer.
Von Januar bis Juni schraubte der Hersteller von Pritt, Loctite und Persil den Umsatz um 9,9 Prozent auf rund 10,9 Milliarden Euro in die Höhe, organisch wuchsen die Erlöse um 8,9 Prozent, wie Henkel mitteilte. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) sank auf 1,16 (Vorjahr: 1,4) Milliarden Euro.
Der Düsseldorfer Konzern befindet sich im Umbau, Konzernchef Carsten Knobel legt das Kosmetikgeschäft mit der Waschmittelsparte zusammen. Er will Henkel damit schlagkräftiger machen - aber auch die Kosten drücken. Henkel erwartet 2022 nun ein organisches Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 Prozent, zuvor waren es 3,5 bis 5,5 Prozent. Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll weiter in der Bandbreite von 9,0 bis 11,0 Prozent liegen. Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) bei konstanten Wechselkursen stellt nach wie vor Henkel einen Rückgang in der Bandbreite von 35 bis 15 Prozent in Aussicht.
Euro stabilisiert sich
Der Kurs des Euro stabilisiert sich nach seinen Kursverlusten zum Wochenschluss etwas.
Die Gemeinschaftswährung notiert am Morgen bei 1,0248 US-Dollar und damit nur geringfügig unter dem Niveau vom Freitagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0285 (Donnerstag: 1,0338) Dollar festgesetzt. Am Freitag hatten positiv aufgenommene Daten zur Stimmung der US-Verbraucher den Dollar gestützt und den Euro belastet.
Am Montagnachmittag nun könnten weitere Konjunkturdaten aus den USA für neuen Schwung sorgen. Auf der Agenda stehen mit dem Empire State Index ein viel beachteter Frühindikator sowie der NAHB Hausmarktindex.
Lahme Konjunktur: Chinas Notenbank senkt Zinsen
Als Zeichen einer schwächelnden Konjunktur sind wichtige Wirtschaftsdaten in China im Juli erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben:
Wie das Pekinger Statistikamt berichtete, verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 2,7 Prozent. Auch die chinesische Industrieproduktion legte im Juli mit 3,8 Prozent langsamer zu, als von Analysten erwartet wurde. Genau wie die Anlageinvestitionen, die im Zeitraum von Januar bis Juli noch um 5,7 Prozent zulegten.
Um der Wirtschaft neuen Schwung zu geben, senkte Chinas Zentralbank überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Dieser fiel um 10 Basispunkte auf 2,75 Prozent.
Konjunktur-Sorgen in China, Hoffnung in Japan
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zu Wochenbeginn uneinheitlich. Während die Börsen in Japan und in Sydney im Plus notieren, geben die chinesischen Börsen leicht nach.
Von der Wall Street kamen positive Vorgaben aus dem Handel am Freitag. Die US-Börsen hatten mit einem kräftigen Plus geschlossen, gestützt unter anderem von Hoffnungen, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Nationalfeiertags geschlossen.
In Tokio legt der Nikkei-Index um 1,2 Prozent zu auf 28.887 Punkte. Die japanische Wirtschaft ist das dritte Quartal in Folge gewachsen und erholt sich damit weiter von den Folgen der Corona-Pandemie.
Der Shanghai-Composite zeigt sich auf dem chinesischen Festland 0,1 Prozent leichter. Die chinesische Industrieproduktion ist im Juli mit einem Anstieg um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Die chinesische Zentralbank hat indessen zur Stützung der Wirtschaft zwei Zinssätze gesenkt.
An der Börse in Hongkong notiert der Hang-Seng-Index 0,3 Prozent niedriger. Marktteilnehmer verweisen auf Sorgen über eine Verlangsamung der Kreditnachfrage in China. Einige Anleger sind besorgt, dass die Daten eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivitäten widerspiegeln könnten, so KGI Research in einem Kommentar.
Japans Wirtschaft wächst wieder
Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres wieder gewachsen. Wie die Regierung auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab, zog das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal an. Auf das Jahr hochgerechnet bedeutet dies einen Anstieg um 2,2 Prozent. Im Vorquartal war die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach revidierter Berechnung noch stagniert.
Zum Wachstum im zweiten Quartal trug maßgeblich der private Konsum bei, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt. Er zog um 1,1 Prozent an, da mehr Menschen wieder in Restaurants und auf Reisen gingen, nachdem die lokalen Behörden im März die Corona-Beschränkungen gelockert hatten. Getrübt werden die Konjunkturaussichten in Japan derweil von der steigenden Inflation und der Straffung der geldpolitischen Zügel in Übersee.
Gasumlage könnte Inflation auf über zehn Prozent treiben
Die ab Oktober von Privathaushalten und Unternehmen zu zahlende Gasumlage könnte die Teuerungsrate in Deutschland einer Studie zufolge auf mehr als zehn Prozent erhöhen. Das "Handelsblatt" zitiert Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, denen zufolge die Gasumlage die Inflation um bis zu zwei Prozentpunkte zusätzlich steigen lassen könnte.
Das Unternehmen Trading Hub Europe (THE) gibt die Höhe der Gasumlage am Montag bekannt.
Laut der IMK-Studie hängen die Auswirkungen der Umlage auf die Inflation maßgeblich davon ab, ob Mehrwertsteuer auf sie erhoben wird. Sollte das der Fall sein, würde die Inflationsrate laut den vom "Handelsblatt" zitierten IMK-Zahlen um 0,6 bis zwei Prozentpunkte höher ausfallen. Ohne Steuer betrüge der Inflationseffekt demnach 0,5 bis 1,7 Prozentpunkte.
In Deutschland hatte sich die Inflation zuletzt auf 7,5 Prozent im Vorjahresvergleich abgeschwächt.
Das wird für den DAX heute wichtig
Der DAX hatte zum Schluss der vergangenen Woche noch einmal etwas Fahrt aufgenommen. Der zuletzt nachlassende Preisdruck in den USA hatte in den vergangenen Tagen Spekulationen geweckt, die FED könnte das Tempo im Zinserhöhungszyklus etwas zurückfahren. Die US-Notenbank hatte die ausufernde Inflation zuletzt mit ungewöhnlich großen Zinsschritten bekämpft. Sie will nächsten Monat nachlegen. Der Leitzins liegt aktuell in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.
Analysten warnten jedoch, dass die rückläufige Teuerungsrate in den USA nicht zwangsläufig zu einer langsameren Gangart der Notenbank Fed führen müsse. "Zwar hat der Preisdruck ein wenig nachgelassen, dennoch sind die Energie- und Rohstoffpreise weiterhin viel zu hoch und die US-Notenbank könnte ihre straffe Zinspolitik noch eine Weile fortsetzen", sagte Christian Henke vom Broker IG.
Was erwartet die Anleger heute? Die Berichtssaison ist kurz vor ihrem Ende. Mit Henkel und Hellofresh öffnen zwei DAX-Unternehmen ihre Bücher. Interessant könnten zudem die Quartalszahlen von Grand City und Nordex werden.
Konjunkturmäßig herrscht noch ziemliche Ebbe. Neben den bereits vorgelegten Daten aus China und Japan ist eigentlich nur noch der Empire State Index aus den USA für den Monat August von größerem Interesse.