Dax sieht die 13.000 weiter nur von unten

Sie starken US-Daten werden schlichtweg ignoriert. Dafür gibt es jedoch auch Gründe.
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Der deutsche Leitindex hat sich am Donnerstag zwar etwas aus dem Keller vorgerobbt, für ein Plus reichte es am Ende aber nicht.
Weder die geldpolitische Entscheidung der EZB noch starke Wirtschaftsdaten aus den USA schafften es, größere Akzente zu setzen. Wie erwartet hat die EZB ihre Geldpolitik bestätigt und keine neuen Maßnahmen verkündet. Im Rahmen der Pressekonferenz erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass obgleich sich die wirtschaftliche Aktivität im Mai und Juni signifikant verbessert habe, reichlich geldpolitische Stimuli weiter notwendig seien. Der Ausblick für den Euroraum sei sehr unsicher.
Bessere US-Konjunkturdaten wurden derweil ignoriert. Sowohl der Philadelphia-Fed-Index sowie die US-Einzelhandelsumsätzen als auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe haben sich teils viel besser als erwartet entwickelt. Die Nicht-Reaktion könnte darauf zurückzuführen sein, dass Echtzeitdaten darauf hindeuten, dass sich die Wirtschaftszahlen bald wieder eintrüben werden. Auch sind die Daten aus Sicht der Börsen nicht unbedingt eine positive Nachricht, verringern sie doch die Dringlichkeit nach weiteren fiskal- und geldpolitischen Lockerungen.
Der Dax landete am Ende 0,4 Prozent niedriger bei 12.874 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent nach unten. Der Weg zur Marke von 13.000 Punkten werde für den Dax beschwerlich, sagte David Iusow vom Brokerhaus DailyFX. "Die Berichtssaison läuft soweit im Rahmen der Erwartungen."
Bei den niedrig angesetzten Prognosen sei es nicht verwunderlich, dass manche Firmen besser als erwartet abschnitten, weswegen die Anleger verhalten reagierten. "Zudem achten Marktteilnehmer mehr auf die Prognosen und hier sieht es weiterhin nicht sehr gut aus für das zweite Halbjahr." Hinzu kommen die Spannungen zwischen den USA und China wegen des sogenannten Sicherheitsgesetzes für Hongkong und andere brisante Themen.
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