Der Börsen-Tag Fed-Chef Powell schickt DAX abwärts
21.09.2023, 06:30 UhrNach drei Minustagen hat der DAX zur Wochenmitte endlich wieder Gewinne eingefahren. Er liegt nun im Bereich von 15.782 Punkten. Allerdings gaben die Kurse an der Wall Street nach, denn die von vielen Anlegern erhoffte Klarheit, was die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) betrifft, blieb aus: Die Fed hält sich im Kampf gegen hohe Verbraucherpreise eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr offen. Darauf deuten neue, am Mittwoch veröffentlichte Prognosen der Zentralbank der größten Volkswirtschaft der Welt hin. Auch die Zinsen im kommenden Jahr könnten höher als zuvor erwartet sein. Bei seiner aktuellen Sitzung entschied der Zentralbankrat, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent zu belassen. Es ist das höchste Niveau seit mehr als 20 Jahren. Fed-Chef Jerome Powell wollte einen weiteren Zinssprung jedoch nicht ausschließen. Man habe sich bisher noch nicht entschieden, ob das aktuelle Zinsniveau ausreichend sei.
Der Fed-Chef betonte bei der Pressekonferenz nach der Sitzung, dass die Daten der kommenden Monate das Vorgehen der Notenbank bestimmen würden. Die Fed rechnet in ihrer aktuellen Prognose zum Jahresende im Mittel mit einem Leitzins von 5,6 Prozent. Für 2024 werden im Mittel 5,1 Prozent erwartet - in Juni waren es noch 4,6 Prozent.
Nach der Fed geht es heute munter weiter mit Notenbank-Entscheidungen. So tagen etwa die Schweizerische Nationalbank, die Schwedische Reichsbank, die Norwegische Notenbank sowie die Bank of England und die Türkische Zentralbank: Davei entscheidet die Bank of England auf ihrer an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Sitzung, ob sie die 15. Zinsanhebung in Folge vollzieht oder eine Pause einlegt. Der Leitzins liegt derzeit bei 5,25 Prozent. Die Inflation ist zuletzt überraschend gefallen – auf 6,7 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit anderthalb Jahren. Dies könnte aus Sicht vieler Investoren für eine Pause sprechen, doch ist die Inflationsrate noch immer eine der höchsten in Westeuropa. Die Währungshüter in London sind von ihrem Ziel von 2,0 Prozent noch immer weit entfernt.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht nach Einschätzung von Volkswirten vor der sechsten Zinserhöhung in Folge. Wie die Europäischen Zentralbank vergangene Woche dürften die Notenbanker den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt anheben. 30 von 37 Ökonomen, die sich an einer Reuters-Umfrage beteiligten, gehen von einer Straffung um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent aus. Die verbleibenden sieben Experten rechnen nicht mit einer Änderung. Danach rechnet die Mehrheit der Befragten bis mindestens September 2024 mit einen unveränderten Leitzins von 2,00 Prozent.
Unternehmensseitig schauen die Anleger auf Microsoft: Der Softwarekonzern lädt zu einer "besonderen Veranstaltung" ein. Unklar ist bislang deren Inhalt. Experten rechnen mit der Vorstellung neuer Produkte und erhoffen sich Informationen über weitere Angebote auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI). Weitere Wochentermine finden Sie hier.
Quelle: ntv.de