Der Börsen-TagKatastrophales Börsenhalbjahr – Neustart für den DAX?
220 Punkte oder 1,7 Prozent ist der DAX im Donnerstagsgeschäft gefallen. Mit dem Schlusskurs von 12.784 Zählern zeigte sich der deutsche Börsenleitindex aber sogar wieder etwas erholt – von seinem Tagestief bei 12.619 Stellen. Dieses lag wiederum nur 180 Punkte über seinem 52-Wochen-Rekordtief. Das zeigt, welche Entwicklung der Leitindex in diesem Börsenjahr bereits hinter hat. Zum Vergleich: Das 52-Wochenhoch markierte der DAX 16.290 Zählern. Es ist sein Allzeithoch. Eine schwache Wall Street war dem deutschen Leitindex am Donnerstag keine Stütze, zu groß war die Verunsicherung der Anleger angesichts zunehmender Inflations- und Rezessionssorgen. Und die sind weiterhin nicht vom Tisch: Aktuell wird der DAX mit Kursen um 12.720 Zähler taxiert, erneut also mit einem Abschlag.
Wie das erste Halbjahr aufhört, beginnt auch das neue: Im Fokus der Anleger steht die Entwicklung der Verbraucherpreise und damit die Inflation, die wiederum die Kauflaune beeinflusst. Auf der Agenda finden sich etwa heute frische Zahlen zu den italienischen Verbraucherpreisen sowie zu denen der EU. Vor allem letztere dürften Anleger besonders genau unter die Lupe nehmen, vor dem Hintergrund der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), im Juli an der Zinsschraube drehen zu wollen. Zudem hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwochabend davon gesprochen, dass die hohen Teuerungsraten erst einmal blieben.
Daneben geben zahlreiche Einkaufsmanagerindizes Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Entsprechende Daten für das verarbeitende Gewerbe kommen beispielsweise aus Deutschland, der EU, den USA, Italien, Frankreich und Großbritannien. Am Nachmittag werden in den USA darüber hinaus noch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sowie die Bauausgaben veröffentlicht.