Dax schließt auf Drei-Monats-Tief
Ein kräftiger Sprung des Euro und ein schwacher Einkaufsmanager-Index aus Chicago verdarben den Anlegern heute die Laune für Aktien.
An der Wall Street verstärkte sich danach die Meinung, dass es weniger Zinserhöhungen durch die US-Notenbank geben werde. Der Dollar sackte deutlich ab und trieb den Euro fast auf 1,18 Dollar.
Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 12.118 Zähler. Der MDax gab 0,5 Prozent auf 24.555 Punkte nach. Der TecDax dagegen behauptete sich mit einem minimalen Plus von 0,03 Prozent bei 2259 Punkten.
Die kräftig angesprungene Risikoaversion sorgte für Umschichtungen in defensive Aktien und langlaufende Bundesanleihen. Letzeres übte Druck auf die Bank-Aktien aus: So fielen Deutsche Bank um 2,1 Prozent und Commerzbank um 0,5 Prozent.
Im Dax waren deutsche Autowerte weiter unerwünscht in den Portfolios: VW fielen 1,3 Prozent, Daimler um 0,9 Prozent und BMW um 0,2 Prozent.
Snap markiert neuen Negativrekord
Die Aktie des Snapchat-Betreibers Snap ist nach dem Ablauf von Haltefristen für frühe Investoren auf einen neuen Tiefpunkt gerutscht.
Das Papier fiel bis auf 13,10 Dollar, bis eine Gegenbewegung einsetzte. Danach lag das Minus im frühen US-Handel bei rund 1,5 Prozent mit einem Kurs bei 13,40 Dollar.
Am Montag lief die Frist ab, bis zu der frühe Geldgeber der Firma ihre Anteile halten mussten.
Der Betreiber der Foto-App war Anfang März mit einem Ausgabepreis von 17 Dollar an die Börse gegangen. Nach ersten Kurssteigerungen setzte eine Talfahrt ein und bereits seit drei Wochen notiert die Aktie unter dem Ausgabepreis.
Deutsche Anleger haben nichts von Gold-Hausse
Dow Jones erklimmt neues Allzeit-Hoch
Der Dow Jones beginnt die neue Handelswoche gleich mal ganz lässig mit einem Allzeithoch: In den ersten Minuten klettert der US-Leitindex um rund 0,3 Prozent auf 21.906 Punkte.
Der S&P 500 legt 0,2 Prozent auf 2477 Zähler zu.
"Die letzte Woche war etwas holprig, und jetzt sind einige Schnäppchenjäger unterwegs", beschreibt Andre Bakhos, Geschäftsführer bei Janlyn Capital LLC, die Stimmung am New Yorker Aktienmarkt.
Gestützt werden die Kurse vor allem von der guten Bilanzsaison. Insgesamt haben US-Unternehmen zuletzt besser als erwartete Zahlen vorgelegt.
Kommt jetzt die scharfe Korrektur im Dax?
Versorger inspirieren Anleger-Fantasie
Ganz oben beim Dax finden sich heute neben den Chemiewerten die Versorger Eon und RWE wieder. Unternehmenszahlen und –nachrichten gab es zwar nicht. Doch die Papiere profitieren offenbar von einer positiven Stimmung in der Branche und guten Analystenkommentaren. Die Experten loben, dass bei beiden die Aufspaltung gut gelungen ist und außerdem die Lasten aus dem Atomausstieg begrenzt wurden.
Zudem regen die aufgespaltenen Konzernteile immer wieder Übernahmefantasien an.
Beide liegen am Nachmittag fast genau gleichauf mit 2 Prozent im Plus.
Für US-Anleger notiert Dax nah am Allzeithoch
Der Euro bleibt laut Marktanalysten der große Belastungsfaktor, der den Dax in die Tiefe zieht. Die Gewinne des Euro in den vergangenen sechs Wochen spiegeln sich nahezu eins zu eins in den Verlusten des Dax wider.
Entspannung von der Währungsseite ist kaum zu erwarten: Während die Fed zunächst auf eine Politik des Stillhaltens eingeschwenkt ist, werden die Rufe nach einer strafferen EZB-Geldpolitik lauter. Damit dürfte sich an den jüngsten Trends erst einmal nicht viel ändern, weder im Euro noch im Dax.
Allerdings hat der Dax zumindest eine Chance, dass es nun deutlich langsamer nach unten geht. Denn das trading-orientierte, schnelle US-Geld dürfte nun zum großen Teil aus dem Markt draußen sein. Für diese Anlegergruppe waren die Gewinnmitnahmen bisher vergleichsweise lukrativ, denn sie verkauften den Dax nach wie vor nahe am Allzeithoch, in Dollar gerechnet.
Neuer "Kalter Krieg" macht Russland-Anlegern Angst
Nach der Verschärfung der US-Sanktionen wachsen die Spannungen zwischen den einstigen Supermächten. Die Regierung in Moskau wies zahlreiche US-Diplomaten aus.
"Wir sind zurück im Kalten Krieg", urteilte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Vor diesem Hintergrund rutschte die Moskauer Aktienbörse um 1,6 Prozent ab. Die russische Währung geriet ebenfalls unter Verkaufsdruck. Der Euro stieg zeitweise auf ein Achteinhalb-Monats-Hoch von 70,75 Rubel.
Grund für die Verschärfung der US-Sanktionen ist die russische Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel und die Einschätzung der US-Geheimdienste, dass sich die Regierung in Moskau in die US-Präsidentenwahl im vergangenen Jahr eingemischt hat. Russland hat dies stets zurückgewiesen.
US-Börsen: Teslas Model 3 macht Mut
Kleine Gewinne dürfte die Wall Street am Start verbuchen und sich damit auf den Weg zum bislang zweitstärksten Monat des Jahres begeben. Am Freitag hatte von den drei Hauptindizes nur der Dow-Jones im Plus geschlossen und dabei ein neues Allzeithoch erreicht.
Kurz nach Handelsstart könnte der Einkaufsmanager-Index aus Chicago für Impulse sorgen. Ein wichtiger Konjunkturtermin der Woche ist ferner der Arbeitsmarktbericht für den Juli am Freitag. Daneben werden die Apple-Zahlen am Dienstag starke Aufmerksamkeit finden, vor allem die iPhone-Verkaufszahlen.
Vorbörslich wird die Holdinggesellschaft Loews Corp Zahlen ausweisen. Die Tesla-Aktie rückt vor der Startglocke 1,8 Prozent vor. CEO Elon Musk hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Vormerkungen für das neue Model 3 bei über 500.000 liegen.
Einstiegschance oder politisches Risiko?
Nach den Kursverlusten der vergangenen Woche haben einige Anleger im Laufe des Vormittags die Gelegenheit zum Wiedereinstieg an der Börse genutzt. Dax und EuroStoxx50 notierten jeweils 0,1 Prozent im Plus bei 12.179 und 3472 Punkten. Der MDax notiert nahezu unverändert bei 24.707 Punkten, der TecDax legt leicht auf 2270 Punkte zu.
Der starke Euro und politische Risiken bremsen jedoch: Die wachsenden Spannungen zwischen Russland und den USA sowie die Nordkorea-Krise schlagen den Anlegern etwas auf die Stimmung. Daneben bremste die anhaltende Euro-Stärke, die Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig macht, die Erholung der Aktienmärkte. Kopfschmerzen bereitet Anlegern auch die Lage auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea hatte am Freitag eine Interkontinentalrakete getestet, die Experten zufolge die US-Westküste erreichen kann. Die USA verstärken daher den Druck auf China, den letzten Verbündeten des isolierten kommunistischen Landes.
VW ist chancenlos mit guten Nachrichten
Nachrichten wie diese sollten eigentlich Anleger anlocken – zumindest in normalen Zeiten:
Die VW-Tochter Audi verkündet Kosteneinsparungen mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro. Die VW-Mutter Porsche SE verdoppelt ihren Gewinn.
Der VW-Kurs? Gibt nach! Wie schon in den vergangenen Wochen können gute Zahlen und positive Nachrichten nichts daran ändern: Das Vertrauen der Investoren in den Konzern ist zumindest angeknackst.
Doch das gilt nicht nur für VW. Seit Monaten entwickeln sich die Papiere der Branche trotz guter Ergebnisse schlechter als der Gesamtmarkt.
Großbank HSBC verteilt Milliarden an Aktionäre
Milliarden-Bescherung für Bank-Anleger:
Die britisch-asiatische Großbank HSBC startet nach einem unerwartet guten ersten Halbjahr den nächsten Aktienrückkauf. Bis zu zwei Milliarden Dollar überschüssiges Kapital sollen auf diese Weise an die Aktionäre zurückgegeben werden. "Das liegt daran, dass das Geschäft sehr stark wächst und sehr profitabel ist", sagte HSBC-Finanzchef Iain Mackay.
In den ersten sechs Monaten erhöhte sich ihr Gewinn vor Steuern auf 10,2 Milliarden von 9,7 Milliarden Dollar; Analysten hatten mit einem Rückgang auf 9,5 Milliarden gerechnet. Allein Asien steuerte 7,6 Milliarden Dollar dazu bei. Der Zuwachs von sieben Prozent resultierte vor allem aus der Vermögensverwaltung und dem Versicherungsgeschäft in Hongkong.
Die Aktien legen am Morgen um rund zu.
Rohstoffe und Medikamente muntern Anleger auf
Nach einem müden Start am Montagmorgen fassen die Aktienmärkte Tritt: Feste Rohstoff- und Pharma-Aktien ziehen die europäischen Börsen in Plus. Von den festen Rohstoff-Aktien profitiert vor allem der paneuropäische Stoxx-50-Index, der um 0,5 Prozent steigt. Der Euro-Stoxx-50 der Eurozone hinkt mit einem Plus von 0,3 Prozent hinterher, und auch der DAX kann sich mit einem Plus von 0,2 Prozent lediglich gut behaupten. Neue Einkaufsmanager-Indizes deuten auf eine weitere Expansion der chinesischen Wirtschaft hin.
Gut im Markt liegen auch die europäischen Pharma-Aktien, deren Index um 0,9 Prozent steigt. Astrazeneca erholen sich nach den jüngsten Tiefschlägen nun um 1,8 Prozent. Sanofi-Aventis gewinnen 1,9 Prozent. Während die Umsätze von Sanofi "in line" mit der Markterwartung ausgefallen sind, konnte der französische Pharmakonzern beim Ergebnis leicht positiv überraschen.
US-Ölpreis kratzt erstmals wieder an wichtiger Marke
Gibt es Hoffnung für den Ölpreis? Machtlose Opec, auf Hochtouren laufende US-Förderung bei langfristig sinkenden Prognosen für den Verbrauch... Dennoch haben Investoren noch nicht jegliche Hoffnung für den Rohstoff Öl aufgegeben:
In der Nacht war der US-Ölpreise erstmals seit Mai zeitweise über 50 Dollar gestiegen und erreichte ein Hoch bei 50,06 Dollar.
Marktbeobachter erklärten den Anstieg der Ölpreise mit Meldungen über ein erneutes Treffen der Opec und anderer wichtiger Ölstaaten, die gemeinsam eine Reduzierung der Fördermenge beschlossen hatten. Die Zusammenkunft wurde für den 7. und 8. August in Abu Dhabi angesetzt. Dabei geht es um die Frage, warum einige Förderländer die vereinbarte Produktionskürzung nicht vollständig umsetzen.
Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 52,78 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 18 Cent auf 49,89 Dollar.
US-"Dauer-Chaos" stützt Euro
Der Euro Euro setzt seinen Höhenflug fort. Oder vielleicht sollte man eher sagen: Die Trump-Regierung in Washington - und mit ihr der Dollar - setzt ihren Tiefflug fort?
Der Euro verteuert sich am Morgen zeitweise auf bis zu 1,1761 Dollar und blieb damit auf Tuchfühlung mit seinem Zweieinhalb-Jahres-Hoch aus der Vorwoche. r
Vergangene Vorwoche war der Euro zeitweise bis auf 1,1777 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2015. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung beim Euro. Nach wie vor werde die Gemeinschaftswährung durch die politische Entwicklung in den USA gestützt.
Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sprach von einem "Dauer-Chaos" in Washington, das den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verleiht. "So sehr im November und Dezember Donald Trumps Wahlsieg dem Dollar geholfen hatte, so sehr werden der US-Präsident und die republikanische Kongress-Mehrheit nun zu Belastungsfaktoren für die US-Währung", sagte Leuchtmann.
Im weiteren Handelsverlauf könnten noch wichtige Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone für neue Impulse im Handel am Devisenmarkt sorgen. Besonders im Fokus stehen Daten zur Preisentwicklung in der Eurozone, die am späten Vormittag auf dem Programm stehen.
Dax startet mit Verlust in die Handelswoche
Der Dax startet wie erwartet im Minus: Zur Eröffnung verliert der Index 0,2 Prozent auf 12.144 Punkte.
Der Euro verteuerte sich dagegen auf bis zu 1,1761 Dollar und blieb damit auf Tuchfühlung mit seinem Zweieinhalb-Jahres-Hoch aus der Vorwoche. Eine Aufwertung der Währung macht Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.
Gegen den Trend legten Evotec 4,9 Prozent zu. Börsianer werteten die Übernahme eines US-Dienstleisters durch die Biotechfirma positiv. Ein Umsatz- und Gewinnsprung verhalf RIB Software zu einem Kursplus von 4,3 Prozent.
Das sind die drei größten Crash-Risiken
Es sieht so aus, als werde es an den Börsen heute recht geruhsam zugehen. Damit es Ihnen nicht langweilig wird, bringe ich vorsorglich etwas Leben in den "Börsen-Tag".
Anleger erwarten entspannten Wochenstart
Liebe Leser, die Nachrichtenlage zum Start in die neue Woche ist ruhig, dementsprechend wird auch an den Börsen erst einmal wenig Bewegung erwartet. Nachdem der Dax am Freitag 0,4 Prozent tiefer bei 12.162,70 Punkten geschlossen hatte, erwarten Anleger auch für den heutigen Montag kaum Veränderungen. Ein Blick auf die Termine verrät, warum:
Die Berichtssaison legt eine Pause ein.
Die europäische Statistikbehörde Eurostat präsentiert die Inflationszahlen. Die könnten Auswirkungen auf die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank haben.
In den USA wird das Stimmungsbarometer für den Großraum Chicago vorgestellt.
Viel los ist also nicht. Wenig überraschend gab es dementsprechend auch in Tokio kaum Bewegung: Der Nikkei schloss fast unverändert bei 19.956,51 Punkten.
Und zum Schluss noch ein kurzer Rückblick in die USA: An der Wall Street hatte der Dow Jones am Freitag 0,2 Prozent im Plus geschlossen, während der Nasdaq 0,1 Prozent verlor. Der S&P500 fiel um 0,1 Prozent.
Mein Name ist Max Borowski. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsen-Tag und viel Spaß beim Lesen!