Der Börsen-Tag Stoppt die EZB die DAX-Verlustserie?
18.07.2024, 06:30 UhrDer DAX bleibt in der bisherigen Handelswoche seinem Trend treu - und der zeigt abwärts. Zur Wochenmitte verabschiedete er sich mit einem Stand von 18.437 Punkten in den Feierabend. Damit beläuft sich das bisherige Wochenminus auf rund 1,5 Prozent. Von der Wall Street gab es uneinheitliche Signale: Während der Dow-Jones-Index weiter zulegen konnte, fielen die Kurse von Tech-Werten zum Teil deutlich.
Das Augenmerk der Anleger richtet sich heute nach Taiwan, in die USA - und nach Frankfurt: Die EZB entscheidet auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause über die Zinsen im Euroraum. Volkswirte erwarten, dass die Notenbanker nach der Zinswende im Juni nicht sofort einen zweiten Lockerungsschritt beschließen werden. Denn die Inflation im Dienstleistungssektor ist nach wie vor hoch und auch das zuletzt sehr starke Lohnwachstum im Euroraum bereitet den Währungshütern Sorgen. Ökonomen gehen davon aus, dass Lagarde & Co deshalb den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, bei 3,75 Prozent und den Leitzins bei 4,25 Prozent belassen.
Unternehmensseitig stehen zwei Schwergewichte im Blick: Nach Bekanntgabe eines überraschend deutlichen Umsatzsprungs hoffen Börsianer auf ähnlich starke Zuwächse beim TSMC-Quartalsgewinn. Dank der hohen Nachfrage nach margenstarken Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) erwarten Analysten einen Anstieg des Reingewinns um 30 Prozent auf umgerechnet 6,6 Milliarden Euro. Überschattet werden die Zahlen allerdings von den jüngsten Äußerungen des designierten republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Dieser fordert von Taiwan, wo TSMC ansässig ist, Geld als Gegenleistung für militärischen Beistand.
Bei den Quartalsergebnissen der Streaming-Plattform Netflix stehen erneut die Zahlen zum Kundenzuwachs im Mittelpunkt. Das Plus wird den Analystenschätzungen zufolge mit etwa 4,5 Millionen nur etwa halb so hoch liegen wie im vorangegangenen Quartal. Damals hatte der verschärfte Kampf gegen die Weitergabe von Zugangsdaten Netflix einen Neukunden-Boom beschert. Gleichzeitig versucht das Unternehmen, Nutzer in seine werbefinanzierten Abonnements zu locken, weil sie höhere Pro-Kopf-Einnahmen versprechen.
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Quelle: ntv.de