Panorama

#TutusForRoo Junge im rosa Röckchen wird gefeiert

Der kleine Roo trägt furchtbar gerne glitzernde Tutus - weil ihm seine Mutter das erlaubt, wird sie beschimpft. Das Internet feiert den Dreijährigen, sogar erwachsene Männer posten Bilder von sich in "Frauenkleidung".

Es ist die alte Geschichte: Jungs tragen keine Röcke. Jungs tragen dunkle Farben, spielen mit Baggern. Röcke sind für Mädchen, genau wie Rosa und Prinzessin Lillifee. Schon Neugeborene bekommen je nach Geschlecht ein rosafarbenes oder blaues Armband angelegt. In der Gesellschaft gibt es klare Vorstellungen davon, was männlich und was weiblich ist. Wer da nicht mitspielt, muss sich rechtfertigen.

So geschehen in Massachusetts (USA). Dort lebt der dreieinhalb Jahre alte Roo. Er liebt Spielzeug-Trucks, Puzzles, Zwetschgen und trägt gerne glänzende Tutus. Warum? "Darauf angesprochen, wird er sagen, dass er sich mit ihnen schön und mutig fühlt. Er wird er sagen, dass es keine Regeln dafür gibt, was Mädchen und was Jungen anziehen dürfen", erklärt seine Mutter in einem Facebook-Posting. Er trägt Tutus zur Kirche, beim Einkaufen und am Strand. "Bisher gab es nie Probleme", schreibt Jen Anderson Shattuck weiter.

Doch vor wenigen Tagen wurden Sohn und Mutter bei einem Spaziergang durch den Park von einem Fremden drangsaliert. Erst soll er die Mutter beschimpft haben, dann wandte er sich direkt an den Jungen: "Sie sollte dich nicht dazu zwingen. Du bist ein Junge, sie ist eine schlechte Mami. Das ist Kindesmissbrauch", redete der Fremde auf den Dreijährigen ein.

Dann soll der Mann sogar gegen den Willen der Mutter Fotos von ihrem Kind geschossen haben. Daraufhin rief Shattuck die Polizei. Die Beamten reagierten ihren Angaben zufolge lässig, nahmen einen Bericht auf und lobten den Rock des kleinen Roo.

Nun wolle sie ein Zeichen setzen, schreibt Shattuck. Ihr Sohn sei immer noch eingeschüchtert und habe nach wie vor Angst: "Kommt der böse Mann zurück?" Doch sie tue alles, um ihrem Sohn zu zeigen, dass er weiterhin alles tragen könne, was er möchte - und dass sie in ihn, seinen Charakter und seine Visionen Vertrauen habe. Sie möchte, dass Roo weiß, dass sie seine Entscheidung, wer er sein möchte, unterstützt. "Egal, was andere sagen."

Auf der ganzen Welt solidarisierten sich Menschen mit Shattuck und teilten ihre Geschichte. Unter dem Hashtag #TutusForRoo sagen sie ihr und dem kleinen Roo ihre Unterstützung zu. Und sogar erwachsene Männer posten Bilder von sich in "Frauenkleidung".

Quelle: ntv.de, dsi

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