Panorama

Zwei Schwerverletzte 21-Jähriger tötet Kollegin auf Firmengelände in Unterfranken

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Der Schock sitzt tief. Bei einem regionalen Netzbetreiber in Unterfranken kommt es zu einem tödlichen Angriff durch einen Mitarbeiter. Dass es nicht noch schlimmer kam, verhinderten beherzte Kollegen.

Bei einem Streit unter Kollegen hat ein Mann auf einem Firmengelände im bayerischen Mellrichstadt mit einem Messer eine Frau getötet und zwei weitere Menschen schwer verletzt. Wie die Polizei in Würzburg mitteilte, wurde ein 21-jähriger Firmenmitarbeiter festgenommen. Bei der Toten handelte es sich um eine 59-Jährige.

Zwei Männer im Alter von 55 und 62 Jahren wurden demnach schwer verletzt. Die Tat geschah am Morgen auf dem Gelände eines Stromversorgers. Der 21-Jährige soll die Opfer mit einem Messer angegriffen haben. Das Messer wurde beschlagnahmt.

Wie genau die Tat abgelaufen ist, können die Ermittler noch nicht sagen. Gegen 7.30 Uhr gingen die ersten Notrufe zu dem Angriff bei dem regionalen Netzbetreiber ein. Polizei und Rettungsdienst rückten mit zahlreichen Kräften aus.

Andere Mitarbeiter des Unternehmens hatten den Angreifer da bereits überwältigt und festgehalten, so dass die Einsatzkräfte diesen in Gewahrsam nehmen konnten, wie Polizeisprecher Florian Leimbach sagte. Ob sie dadurch verhinderten, dass er weitere Kollegen verletzte, oder ob er es gezielt auf die drei Opfer abgesehen hatte, konnte die Polizei nicht sagen. "Zum Tatmotiv und den Hintergründen können wir aktuell keine Aussage treffen", sagte Leimbach.

Kripo übernimmt

Die Kriminalpolizei übernahm in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts. Der 21-Jährige soll am Mittwoch vor einen Ermittlungsrichter am Amtsgericht kommen, der dann über die Untersuchungshaft entscheiden wird. Der Verdächtige wohnt laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann von der CSU in Thüringen. Die Ermittler sicherten außerdem Spuren am Tatort und durchsuchten die Wohnung des jungen Mannes.

Der Bürgermeister Michael Kraus von den Freien Wählern fuhr noch am Morgen zum Firmengelände. "Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe", sagte er. "Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und bei allen Mitarbeitern des Überlandwerks Rhön." Der kommunal getragene Stromversorger sei ein familiäres Unternehmen. "Viele Mitarbeiter sind aus der Region."

Besonders tief sitzt der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitenden, die Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreue 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen seien, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Auch Einsatzkräfte seien darunter. Die Polizei richtete für Angehörige und die Bevölkerung eine Anlaufstelle in einer Festhalle in der Nähe des Bahnhofs ein.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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