Vorfall in GöppingenAbgelehnter Asylbewerber setzt sich in Brand

In Göppingen entzündet sich ein abgelehnter Asylbewerber vor dem Landratsamt selbst. Zwei Frauen wollen ihm zuvor bei seinem Verfahren helfen, er übergießt sich dennoch mit Flüssigkeit und greift zum Feuerzeug. Ein Passant reagiert geistesgegenwärtig.
Anscheinend aus Protest gegen die Ablehnung seines Asylantrags hat sich ein Iraner vor den Augen von Mitarbeitern des Landratsamtes Göppingen selbst in Brand gesetzt. Der 35-Jährige erlitt nach Angaben der Polizei in Baden-Württemberg schwere Verletzungen. Er wurde mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Aus dem Landratsamt hieß es, der Mann habe allem Anschein nach in der festen Absicht gehandelt, sich auf diese Weise das Leben zu nehmen. Ein Passant habe dann geistesgegenwärtig mit Handtüchern eines Putzwagens die Flammen an dem brennenden Mann erstickt.
Das Geschehen im Foyer des Amtes sei dramatisch gewesen, sagte Finanzdezernent Günter Stolz. Die Betroffenheit sei groß. "Die Schreie des Verletzten haben viele gehört." Das Amt sei zunächst teilweise evakuiert und dann vorzeitig ab 14 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen worden.
Nach Angaben des zuständigen Polizeipräsidiums in Ulm betrat der Iraner das Landratsamt am Mittag und bat zwei Mitarbeiterinnen um Hilfe. Dabei habe er ihnen einen Ablehnungsbescheid für sein Asylverfahren gezeigt. Die Frauen hätten Hilfe zugesichert. Dennoch habe der Iraner eine Flasche aus seinem Rucksack gezogen, sich mit einer Flüssigkeit übergossen und diese dann angezündet.