Jahrelange VerspätungAirline-Chef nennt Starttermin für echte Betten in Flugzeugen

Wer günstig in den Urlaub fliegt, sitzt oft stundenlang in der Economy-Class. An Komfort ist da nicht zu denken. Eine Fluggesellschaft will das jetzt ändern: In einem Jahr will sie mit richtigen Betten abheben, die Reisende stundenweise zusätzlich zu ihrem Sitz buchen können.
Air New Zealand äußert sich nach mehreren Verschiebungen jetzt wieder mit einem ungefähren Starttermin für ihre Flugzeug-Betten. Airline-Chef Greg Foran sagte dem "Forbes"-Magazin, dass die Skynest genannten Hochbetten 2026 an den Start gehen sollen. Insider sprechen von einer Einführung im Frühjahr des kommenden Jahres.
"Skynest ist mein Lieblingsbeispiel für Innovation und Grenzüberschreitung in 35.000 Fuß Höhe", sagte Foran zu "Forbes". "Das ist etwas, das es in der kommerziellen Luftfahrt noch nie zuvor gegeben hat, und wir sind unglaublich gespannt, es nächstes Jahr in den Himmel steigen zu sehen." Das Angebot würde seinen Angaben zufolge zunächst auf den Ultralangstrecken der Fluggesellschaft angeboten werden.
Dazu zählen etwa die Routen von Auckland nach New York beziehungsweise Chicago. Die Gesellschaft sprach in der Vergangenheit davon, dass "Nordamerika der perfekte Markt" sei, da "es dort ein Premiumsegment gibt, das Komfort und Schlaf auf Langstreckenreisen schätzt". Diese sehr großen Distanzen will das Unternehmen mit extra dafür umgerüsteten Flugzeugen vom Typ Boeing 787-9, dem sogenannten Dreamliner, überwinden.
Vier Stunden Schlaf ab 250 Euro
Als Skynest bezeichnet die Airline nicht das einzelne Bett, sondern die Einrichtung als Ganzes. Sie besteht aus insgesamt sechs Schlafkapseln, wovon sich jeweils drei übereinander befinden. Die Etagenbetten sollen sich in der Mitte der Kabine zwischen der Premium-Economy- und Economy-Class befinden. Sie seien "jeweils für vier Stunden verfügbar und mit einem großen Kissen, Laken und einer Decke, Ohrstöpseln, einer Leselampe, einem USB-Anschluss sowie Belüftung und Beleuchtung für maximale Erholung ausgestattet", wie Foran weiter erklärte. Die Preise sollen den letzten Angaben von Air New Zealand zufolge bei 250 bis 350 Euro je Zeitfenster liegen.
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Angekündigt wurde das besondere Angebot 2020 zum ersten Mal. Zuletzt hieß es von den Neuseeländern, dass die Betten ab September 2024 einsatzbereit seien. Daraus wurde nichts. Aufgrund hoher Anforderungen an Sicherheit und Komfort wurde der Start mehrmals verschoben. Air New Zealand sprach vor knapp zwei Jahren von einem "umfassenden Forschungs- und Designprozess", der bis dahin bereits "fünf Jahre und 170.000 Stunden" andauerte.
Während Reisende in der Business- und First-Class ohnehin auf Sitzen unterwegs sind, die sich auf Knopfdruck in Betten verwandeln können, müssen Economy-Passagiere bisher bei allen Fluglinien ihre Strecke sitzend absolvieren. Nur, wenn Flüge schwach ausgelastet sind, haben Menschen in der "Holzklasse" die Möglichkeit, sich über mehrere Sitze auszubreiten und so eine Art Bett zu errichten. Air New Zealand bezeichnete die neuen Hochbetten als "Revolution des Flugerlebnisses" in der günstigsten Reiseklasse.