Falscher Alarm vom WetterdienstApp sendet Tsunami-Warnung für New York

Dem US-Wetterdienst NWS unterläuft eine peinliche Panne: Eine Tsunami-Warnung, die eigentlich nur als Test laufen sollte, geht als bedrohlich klingender Alarm an Nutzer einer beliebten Wetter-App. Der Fehlalarm erreicht die gesamte US-Ostküste.
Gigantische Flutwellen, die über der Millionenstadt New York hereinbrechen? Das dramatische Szenario aus dem Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow" schien an der US-Ostküste für kurze Zeit Wirklichkeit zu werden. Die Wetter-App AccuWeather verschickte am Morgen (Ortszeit) unter Berufung auf den Nationalen Wetterdienst eine Tsunami-Warnung, die sich bald darauf als Fehlalarm entpuppte.
Eine Test-Warnung sei versehentlich als echte Warnung verschickt worden, teilte der Wetterdienst mit. Der Fall werde untersucht, hieß es. Betroffen von dem Vorfall waren nicht nur Nutzer von Wetter-Apps in mehreren Staaten entlang der Ostküste und am Golf von Mexiko. Die zuständigen Stellen bemühten sich rasch um Klarstellung: Offizielle Entwarnungen etwa gaben die Wetterdienste in Maine, Maryland, North und South Carolina, Louisiana und Texas heraus.
Fehlerhaftes Alarmsystem
Der App-Anbieter AccuWeather, der Wettervorhersagen weltweit anbietet, teilte mit, die Tsunami-Warnung sei durch den Nationalen Wetterdienst (National Weather Service, NWS) irrtümlicherweise als echte Warnung programmiert und weitergereicht worden. Zahlreiche Unternehmen stützen sich auf NWS-Daten.
Aufgrund einer fehleranfälligen Klassifizierung der Testmeldung sei die falsche Warnung unter anderem auch in einem Wetterkanal im Fernsehen sowie vereinzelt auch auf Internetseiten des NWS selbst als echter Tsunami-Alarm aufgetaucht, sagte ein AccuWeather-Sprecher. Es bestehe keine Bedrohung an der Ostküste, am Golf von Mexiko oder in der Karibik, hieß es.
Nicht der erste Fehlalarm
AccuWeather habe den Nationalen Wetterdienst, eine staatliche Behörde, bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass es bei solchen Testläufen in dieser Form leicht zu Fehlalarmen kommen könne, erklärte Unternehmenschef Barry Myers. Es war demnach nicht das erste Mal, dass durch einen fehlerhaften Programm-Code eine solche Alarmierung ausgelöst wurde. "Wir arbeiten weiter mit NWS, um herauszufinden, warum dieser fehlerhafte Code im Test-Alarmsystem eingebettet war."
Erst vor wenigen Wochen hatte ein falscher Raketenalarm auf Hawaii die dortige Bevölkerung unbegründet in Panik versetzt. Die falsche Warnung am Dienstag sorgte schnell für Spott und hämische Kommentare im Internet: "Glückwunsch an den Typ des Hawaiianischen Raketenalarms zu seinem neuen Job beim New Yorker Wetterdienst", twitterte eine Bewohnerin der Upper West Side in Manhattan.