Panorama

Waldbrandgefahr steigt anAuch das Wetter bekommt Frühlingsgefühle

10.03.2022, 19:39 Uhr
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Der Frühling hält Einzug. (Foto: dpa)

Der Frühling hat meteorologisch bereits begonnen, nun passt sich auch das Wetter langsam an. ntv-Wetterexperte Björn Alexander macht Hoffnung auf Temperaturen von bis zu 20 Grad. Damit einher geht aber auch eine weiter steigende Waldbrandgefahr.

Der Frühling hat meteorologisch bereits begonnen, nun passt sich auch das Wetter langsam an. ntv-Wetterexperte Björn Alexander macht Hoffnung auf Temperaturen von bis zu 20 Grad. Damit einher geht aber auch eine weiter steigende Waldbrandgefahr.

Was erwartet uns beim Wetter in Deutschland am Wochenende?

Grundsätzlich bleibt weiterhin Hoch "Noe" für unser Wetter verantwortlich. Damit dominiert in den meisten Landesteilen nach wie vor die Sonne. Allerdings kommt vom Atlantik Tief "Claudia" langsam näher, sodass es im Westen vorübergehend dichtere Wolken geben wird.

Auch mit Regen?

Wenn, dann nur ganz vereinzelt, zwischen der Nordsee und dem Schwarzwald. Wirklich nennenswert wird es aber nicht sein, was wiederum dazu führt, dass uns - neben der ziemlich lupenreinen Sonnenbilanz im März 2022 bisher - auch das Thema Trockenheit vermehrt beschäftigen wird.

Wie macht sich das konkret bemerkbar?

Einerseits durch die weiter ansteigenden Waldbrandgefahr. Am Wochenende wird im Osten Deutschlands stellenweise sogar die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 erreicht. Doch auch im übrigen Land ist der Waldboden beziehungsweise das alte Laub ziemlich ausgetrocknet, sodass verbreitet Stufe 3 bis 4 vorherrscht. Andererseits sind auch die Böden - nach dem zum Teil sehr nassen Februar - inzwischen verstärkt auf dem Weg, wieder deutlich trockener zu werden. Insbesondere natürlich auch deshalb, weil zur strammen Verdunstung durch das sonnige Wetter in klarer Luft die Natur ebenfalls in Fahrt kommt. Sprich: Unsere Pflanzen starten von West nach Ost nun immer mehr in den Frühlingsmodus und benötigen immer mehr Wasser.

Naht damit schon das nächste Dürre-Frühjahr?

So weit würde ich aus heutiger Sicht nicht gehen. Der März wird zwar am Ende mit hoher Sicherheit extrem zu trocken ausfallen. Dennoch lassen die experimentellen Langfristprognosen in ihren Trends für April und Mai zumindest auf durchschnittliche Regenmengen hoffen. Bis über die Mitte des Monats hinaus - und das ist ziemlich sicher - wird aber kaum mal was vom Himmel kommen.

Jetzt war es ja schon sehr sonnig, aber gleichzeitig auch sehr kalt. Wann gesellen sich zur Sonne denn mal richtige Frühlingsgefühle?

Nachdem der Donnerstag als wärmster Tag dieser Wetterwoche durch die Ziellinie läuft, geht es am Wochenende zunächst wieder ein wenig runter mit den Werten. Auch der zum Teil lebhafte Wind dämpft besonders in der Nordhälfte das richtige Frühlingsfeeling. Aber: Im Westen werden die Nächte jetzt immer öfter frostfrei. Und nächste Woche lenzt es dann sogar bei Spitzenwerten von bis zu 20 Grad.

Klingt hervorragend. Wie sind denn die Aussichten im Detail bis dahin?

Im Westen müssen Sie sich am Wochenende auf Einschränkungen bei der Sonnenbilanz einstellen. Im großen Rest geht es aber oft sonnig bis strahlend schön weiter. Erneut mit bis zu elf Sonnenstunden.

Bei welchen Temperaturen?

Am Samstag klettern die Temperaturen auf 7 Grad in den östlichen Mittelgebirgen und auf bis zu 14 Grad an Rhein und Ruhr. Am Sonntag geht es etwas weiter aufwärts bei Höchstwerten zwischen 9 Grad im Nordosten und 16 Grad im Westen.

Was macht der Nachtfrost?

Hier zeigen sich erneut in den Regionen zwischen der Nordsee und dem Oberrhein im Vorteil. Am Wochenende geht es hier nämlich nachts meistens schon frostfrei weiter. Ansonsten halten sich in den Nächten weiterhin Frost oder Bodenfrost. Erst nächste Woche nimmt die Frostgefahr - vor allem zum Dienstag und zum Mittwoch - auch im Rest unseres Landes deutlich ab.

Und tagsüber wird es ebenfalls immer wärmer?

So ist es. Mit Sonnenunterstützung bringen es die Temperaturen am Montag auf 10 bis 18, am Dienstag auf 11 bis 19 und am Mittwoch sogar auf 12 bis 20 Grad; wobei es auf den östlichen Mittelgebirgen sowie in Vorpommern am kühlsten und in den Flussniederungen im Westen und Südwesten am wärmsten bleiben wird.

Ist der Winter damit endgültig durch oder kann es auch noch frostig werden?

Leichter Nachtfrost ist bis weit ins Frühjahr durchaus üblich. Und auch kalte Tage - selbst mit Schnee bis in tiefere Lagen - sind natürlich locker bis in den April möglich und können dann empfindlicheren Pflanzen nachhaltig schaden. Aber richtige Kälte im Sinne eines Märzwinters mit strengem Frost sehen die Wettercomputer vorerst einmal nicht kommen und insofern können wir die letzten Nachwehen des Winters wohl sicherlich bald ad acta legen.

Quelle: ntv.de

WetterBjörn Alexander