Panorama

Ein Hoch schiebt sich ins Land "Aus Südwesteuropa macht sich heiße Luft auf den Weg"

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Es könnte sein, dass wir einen regelrechten Hitzeschub aus Spanien und Portugal abbekommen - dann sind Temperaturen um die 30 Grad locker drin.

Es könnte sein, dass wir einen regelrechten Hitzeschub aus Spanien und Portugal abbekommen - dann sind Temperaturen um die 30 Grad locker drin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Echtes Sommerwetter hat sich gerade rar gemacht in Deutschland. Es ist kühl und oft nass. Doch nun geben die Wettercomputer Anlass zur Hoffnung: Die Sonne kehrt zurück - mit Wärme, Trockenheit und besten Aussichten für alle, die den Sommer schon abgeschrieben hatten. Es kommt Bewegung in die Wetterlage, sagt ntv-Meteorologin Claudia Träger.

Das sind ja gute Nachrichten vorm Wochenende: Ein Sommer-Comeback steht bevor. Ist das so richtig?

Claudia Träger: Nun ja, für das Wochenende gilt das noch nicht. Bis zum Wetterumschwung müssen wir noch einige eher bescheidene Tage durchstehen, wie es aussieht. Sie runden dafür ganz gut den Charakter des Julis ab, der gerade zu Ende geht. Denn der Juli 2025 fiel im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 weitgehend normal aus. Auch wenn das dem einen oder der anderen alles andere als normal, sondern zu nass und zu kalt vorkam - das Gefühl trügt.

Die Durchschnittstemperatur lag mit 18,4 Grad nur 0,1 Grad unter dem des Vergleichszeitraums. In Sachen Sonnenschein gab es regional enorme Unterschiede. Auf der Zugspitze wurde beispielsweise nur rund die Hälfte des langjährigen Mittels, im Rheinland in Nordrhein-Westfalen gut ein Viertel mehr erreicht. Deutschlandweit gemittelt schien die Sonne 189 Stunden - normal wären 226 Stunden.

Sehr unterschiedlich waren auch die Regenmengen, oder? Im Westen sind die Gärten staubtrocken, im Süden gab es tagelang Dauerregen, im Osten standen Straßen unter Wasser.

Allerdings. Insgesamt gesehen war der Juli nasser als im langjährigen Mittel. Der Durchschnittswert lag bei 114 Liter pro Quadratmeter - gegenüber 87 Liter pro Quadratmeter. Aber während in Kaltenborn in der Eifel weniger als ein Drittel des Mittelwerts gemessen wurde, war es im Osten Deutschlands teils klatschnass. In Neutrebbin in Brandenburg fiel viermal so viel Regen wie normalerweise. Die insgesamt höchste Menge fiel in Aschau im Chiemgau mit 477 Liter pro Quadratmeter.

Gut, Haken an den Juli. Wie geht es in den ersten August-Tagen weiter?

Wie schon angedeutet, erst mal können wir nicht von Bade- und Strandwetter, ja nicht einmal unbedingt von T-Shirt-Wetter hierzulande sprechen. Die Temperaturen beschränken sich bis einschließlich Sonntag auf maximal 17 bis 23 Grad. Schauer, Gewitter, hier und da Starkregen und im Norden auch noch Wind lassen glatt ein bisschen Spätsommer- bis Frühherbst-Feeling aufkommen.

War nicht gerade die Rede von Sommer-Comeback?

Ja, genau. In der ersten Hälfte der kommenden Woche stellt sich das Wetter um. Dabei wird es mit dem Durchzug eines weiteren Tiefs vorübergehend am Montag und Dienstag windig bis stürmisch. Aber im weiteren Verlauf macht sich aus Südwesteuropa warme bis heiße Luft auf den Weg, die am übernächsten Wochenende auch bei uns ankommt. Ein Hoch schiebt sich ins Land, das ab der Wochenmitte die Tiefdruckreste verdrängt. Die Folge sind steigende Temperaturen, zunehmender Sonnenschein - und wieder trockene Phasen.

Wie warm oder heiß kann es denn dann werden?

Darüber streiten sich die Modelle noch. Es könnte sein, dass wir einen regelrechten Hitzeschub aus Spanien und Portugal abbekommen - dann sind Temperaturen um die 30 Grad locker drin. Denn dort in Südwesteuropa werden bis Anfang nächster Woche auch über 40 Grad erreicht. Eventuell könnte es nächste Woche Werte um 40 Grad auch im Süden und in der Mitte Frankreichs geben, jedoch bestehen dahingehend noch größere Unsicherheiten.

Aber wenn es so kommt: Bis nach Deutschland ist es dann auch nicht mehr weit. Von den erfrischenden Temperaturen unter 25 oder gar unter 20 Grad, wie sie im Moment herrschen, werden wir uns dann jedenfalls verabschieden.

Quelle: ntv.de

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