Panorama

Gnadengesuch nach 50 Jahren Haft Britischer Charles Bronson will aus dem Knast

Viele Jahre verbrachte Bronson in Einzelhaft.

Viele Jahre verbrachte Bronson in Einzelhaft.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Großbritannien gibt es einen Charles Bronson, der kein Schauspieler ist und doch berühmt. Fast 50 Jahre seines Lebens verbrachte er hinter Gittern. Grund: Immer wieder griff er Gefängniswärter an. Nun ist Bronson 69 Jahre alt und stellt einem Bericht zufolge ein Gnadengesuch.

Charles Bronson hat fast 50 Jahre hinter Gitter verbracht. Nun hat der Mann, der von Medien als "berüchtigtster Gefangener" Großbritanniens bezeichnet wird, ein Gnadengesuch eingereicht. Das berichtete Sky News. Dem Nachrichtensender war zuvor eine Sprachnachricht Bronsons zugespielt worden. "Ich bin jetzt 70 Jahre alt. Ich habe nie jemanden getötet. Nie jemanden vergewaltigt. Wofür bin ich im Gefängnis?", sagte der Häftling, der sich auch Charles Salvador nennt, Medien zufolge aber als Michael Gordon Peterson geboren wurde. Er fügte hinzu, er werde wegen seiner langen Haftzeit inzwischen für einen Serienmörder gehalten.

Ursprünglich war Bronson 1974 wegen bewaffneten Raubs für sieben Jahre ins Gefängnis gekommen. Doch abgesehen von zwei kurzen Perioden in Freiheit verbrachte er seitdem sein ganzes Leben hinter Gittern. Grund dafür waren meist gewalttätige Angriffe auf Gefängnismitarbeiter. Im Jahr 1999 soll er beispielsweise seinen Kunstlehrer zwei Tage lang als Geisel gehalten und misshandelt haben, weil der Kritik an seinen Malkünsten geäußert hatte.

Keine Brettspiele mit den Wärtern

In dem Gnadengesuch, das sein Anwalt an Justizminister Dominic Raab richtete, hieß es, Bronson sei seit Jahren nicht mehr gewalttätig gewesen. Zudem habe sich seine Gewalt überwiegend gegen Gefängniswärter gerichtet. Wenn jemand auf die 70 zugehe, sinke das Gewaltrisiko auf null, sagte Bronson-Anwalt Dean Kingham Sky News zufolge.

Neben dem Gnadengesuch versucht Bronson auch auf Bewährung freizukommen. Der Bewährungsausschuss dürfte in seinem Fall wohl öffentlich tagen. Das hatte er sich im vergangenen Jahr vor Gericht erstritten. Doch Bronsons Anwalt glaubt, dass ihm die formalen Voraussetzungen für eine Freilassung auf Bewährung aus kleinlichen Gründen vorenthalten werden, beispielsweise weil er sich weigere, mit Gefängniswärtern Brettspiele zu spielen.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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