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Unstimmigkeiten in Verteidigung? Christina Block trennt sich von Anwalt

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Links Ingo Bott und rechts Otmar Kury rahmen Christina Block ein.

Links Ingo Bott und rechts Otmar Kury rahmen Christina Block ein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es könnte die nächste Wende im Block-Prozess um die Entführung zweier Kinder sein: Die Hamburger Unternehmerin soll sich Berichten zufolge von einem ihrer Anwälte getrennt haben. Offenbar gibt es unterschiedliche Ansätze bei der Verteidigung.

Im Prozess um die Entführung zweier Kinder hat sich die Hamburger Unternehmerin Christina Block Medienberichten zufolgen von einem ihrer Verteidiger getrennt. Der NDR berichtet, dass die 52-Jährige dem renommierten Strafverteidiger Otmar Kury gekündigt habe. Dem öffentlich-rechtlichen Sender erklärte Kury, dass er nun die Entbindung als Pflichtverteidiger bei Gericht beantragen werde.

Kury bestätigte Blocks Kündigung gegenüber der "Bild"-Zeitung zwar nicht, zeigte sich dem Blatt zufolge aber "sehr betroffen". Er sorge sich um den Zustand seiner bisherigen Mandantin, heißt es. Beide Berichte sprechen von möglichen Unstimmigkeiten mit Ingo Bott, dem neuen zweiten Strafverteidiger. Bott war erst kurz vor Prozessbeginn verpflichtet worden.

Die "Bild"-Zeitung schreibt, dass es unterschiedliche Ansichten in der Verteidigung gebe. Kury habe immer wieder die Unschuld der Unternehmerin betont. Bott dagegen vertrete die Ansicht, dass hinter der Entführung der Kinder eine Gruppe ehemaliger israelischer Geheimagenten stecke. Sie sollen dem Bericht zufolge versucht haben, aus Blocks Verzweiflung ein Geschäft zu machen.

Block soll zusammen mit einem 63-jährigen Deutschen den Auftrag erteilt haben, ihre beiden Kinder der Obhut des ebenfalls sorgeberechtigten Vaters zu entziehen. Laut Anklage waren die damals 10 und 13 Jahre alten Kinder in der Silvesternacht 2023/24 von mehreren Männern gewaltsam ihrem in Dänemark lebenden Vater entrissen und nach Deutschland gebracht worden.

Bei der Mutter blieben der Junge und das Mädchen nur wenige Tage, weil das Hanseatische Oberlandesgericht aufgrund eines Eilantrags des Vaters entschied, dass ihm die Kinder zurückgegeben werden müssen. Es gibt fünf weitere Angeklagte in dem Verfahren um die Entführungsaktion.

In einer mehrstündigen Aussage am 25. Juli bestritt Block die Vorwürfe: "Ich habe die Entführung an Silvester nicht in Auftrag gegeben." Sie habe davon auch nichts gewusst, sagte sie vor Gericht. Der Prozess am Hamburger Landgericht soll am 15. August mit der Befragung der angeklagten Mutter fortgesetzt werden.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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