29 Chatgruppen allein in NRW "Corona-Rebellen" vernetzen sich stärker
03.06.2020, 22:08 Uhr
Die "Corona-Rebellen" nutzen die Proteste, um verschwörungstheorien zu verbreiten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sie rufen zu Demonstrationen gegen Corona-Einschränkungen auf und verbreiten Verschwörungstheorien: Die sogenannten "Corona-Rebellen" finden zumindest in Chatgruppen Zulauf.
Selbst ernannte "Corona-Rebellen" breiten sich nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums zunehmend aus. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es demnach 29 entsprechende Untergruppen im Messengerdienst Telegram, über den die Anhänger sich vernetzen. Begründer der Gruppierung soll ein Reichsbürger sein. Die "Corona-Rebellen" rufen bundesweit zu Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen auf.
"Wie hoch der Anteil von 'Reichsbürgern' und 'Selbstverwaltern' an diesem Protestmilieu ist, ist nicht bekannt", heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Diese Gruppen nutzten jedoch die Proteste gegen Corona-Maßnahmen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Auch Rechtsextremisten rufen nach Angaben des Ministeriums dazu auf, sich an Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen zu beteiligen und "auch bei Kundgebungen außerhalb des rechtsextremistischen Spektrums Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen". Dabei seien teilweise "antisemitische Agitationsmuster zu beobachten".
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko sagte: "Es ist nachvollziehbar, dass Menschen wegen der Corona-Maßnahmen um ihre Grundrechte besorgt sind und auf die Straße gehen. Wir müssen uns aber zusammen dagegen wehren, dass diese Proteste von Rechtsextremen vereinnahmt werden."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa