Panorama

Wetterwoche im SchnellcheckDer Frühherbst klopft stürmisch an

23.08.2020, 15:24 Uhr
imageVon Björn Alexander
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Immer wieder kommt es in der letzten Augustwoche auch zu Unwettern. (Foto: imago images/Olaf Döring)

Das war es vorerst mit der Hitzewelle, denn Tief "Kirsten" steht vor der Tür und pfeift uns zum Wochenstart ordentlich um die Ohren. Erst am Wochenende flaut der Sturm langsam ab, die Sonne lässt sich dennoch nur sporadisch blicken.

Nachdem der Hochsommer mitsamt der Hundstage nun endgültig vorbei ist, geht unser Wetter direkt mal ins nächste Extrem. Auch wenn noch einige Unsicherheiten der Wetterlage zur Mitte der Woche bestehen: Es bahnt sich eine Sturmlage an. Tief "Kirsten" verlagert sich nämlich vom Atlantik über die Britischen Inseln und am Mittwoch nach Mitteleuropa. Auch wenn die exakte Zugbahn noch etwas unklar ist, so dürfte das Zentrum von "Kirsten" doch wahrscheinlich über Dänemark hinwegziehen und wir würden damit vom Sturmfeld ziemlich erwischt.

Nach jetzigem Stand drohen die heftigsten Windspitzen auf den Bergen mit 80 bis 120 Kilometer pro Stunde - also mit Orkanböen. An der Küste dürfte es demnach auf 70 bis 100 km/h raufgehen. Im Flach- und Binnenland liegen die derzeit berechneten Böen bei 50 bis 80 km/h. Das sind für einen Sturm im Herbst oder Winter natürlich keine extremen Werte. Aber im Sommer können die Auswirkungen schon größer sein. Gerade jetzt, wenn die Bäume noch stark belaubt sind, droht massiver Windbruch. Zumal die Trockenheit der vergangenen Jahre die Bäume sehr in Mitleidenschaft gezogen und vorgeschädigt hat.

Zuvor bekommt der Süden Deutschlands nochmals sommerliche Temperaturen. Doch das ändert sich auf der Rückseite von "Kirsten". Es wird nämlich schrittweise kühler, sodass am Ende der Woche der Sommer in ganz Deutschland ziemlich verschwunden sein dürfte. Kurzum: Der Frühherbst klopft an, bevor im September die Chancen auf den Spätsommer erneut ansteigen. Hier die Details bis dahin.

Montag

Der Wochenstart bringt viele Wolken. Über dem Norden bleibt der Himmel bei Regen sogar oft grau. Nach Süden hin startet die Woche freundlicher und meist trocken. Es bleibt insgesamt sehr windig bei nur noch 18 Grad an der Küste und bis zu 23 Grad mit Sonnenschein.

Dienstag

Im Norden sind weiterhin reichlich Wolken mit Regen unterwegs. Nach Süden hin ist es dagegen sonniger und sommerlich warm bei bis zu 27 Grad am Oberrhein, während der Norden bei knapp 20 Grad noch im strammen Wind ausharren muss.

Mittwoch

Der Wind legt zu und erreicht auf den höchsten Bergen Orkanböen bis Tempo 120. Das ist im Sommer alles andere als normal, was auch die Temperaturen widerspiegeln. Denn bevor der Wetterumschwung und das Sturmfeld den Süden und den Südosten richtig treffen, kraxeln die Spitzenwerte hier mit Sonne nochmals auf bis zu 27 Grad. Im Westen und Norden donnern derweil schon mal der starke bis stürmische Wind sowie Schauer und Gewitter bei um die 20 Grad heran.

Donnerstag

Der Wind ist nach wie vor eine teilweise kräftige Partie. Im Norden sind außerdem noch Schauer drin. Im übrigen Land verläuft der Tag aber schöner bei Höchstwerten zwischen 18 Grad an der Nordsee und 26 Grad am Oberrhein.

Freitag

Es wird erneut ruppig. Denn das nächste Tief bringt Wind, Schauer und Gewitter sowie eine weitere Abkühlung auf 18 bis 24 Grad.

Das Wochenende

Samstag und Sonntag haben mit Sommer definitiv mal so gar nichts zu tun. Am Samstag gibt es viele Wolken und zeitweise Regen, bevor am Sonntag zumindest mehr blaue Lücken drin sind. An beiden Tagen gilt aber: Die Temperaturen sind auf Tauchstation. Samstag bei 14 bis 20 Grad. Am Sonntag werden es immerhin 16 bis 22 Grad und der zuvor noch äußerst lebhafte Wind wird schwächer.

Montag und Mittwoch: Hurrikan-Doppelschlag droht der US-Südküste

Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Blick auf den Süden der USA und den Golf von Mexico. Hier braut sich nämlich ganz schön was zusammen. Gleich zwei tropische Systeme sind auf dem Weg, sich in die Hurrikan-Kategorie zu verstärken und anschließend auf die US-Südküste zu treffen. Das gab es in der Form seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie. Zumal "Laura" und "Marco" nacheinander die US-Küste im Bereich von New Orleans treffen werden. Beide sind vom Potenzial her nicht zu vergleichen mit Hurrikan "Katrina" aus dem Jahr 2005. Jedoch wird sich mit den Landfalls am Montag und Mittwoch eine sehr starke Belastung durch Sturm, Dauerregen und Sturmfluten für die Region ergeben. Außerdem sind im Umfeld von Tropenstürmen oftmals auch Tornados nicht auszuschließen.

Quelle: ntv.de

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