Panorama

Tschüss, Endlos-Sommer!Der Herbst beginnt kalt und stürmisch

20.09.2018, 17:20 Uhr
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Beim nächsten Herbstspaziergang sind Regenschirm und Jacke Pflicht. (Foto: picture alliance / dpa)

Der Sommer nimmt nun doch seinen Hut - zumindest vorläufig. Eine Kaltfront und ein kräftiges Sturmtief leiten den Herbst standesgemäß rau ein. Erst Mitte kommender Woche könnte es wieder etwas freundlicher werden, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Der Sommer nimmt nun doch seinen Hut - zumindest vorläufig. Eine Kaltfront und ein kräftiges Sturmtief leiten den Herbst standesgemäß rau ein. Erst Mitte kommender Woche könnte es wieder etwas freundlicher werden, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Am Sonntag beginnt laut Kalender der Herbst. Ist denn damit auch das Sommerwetter zu Ende?

Derzeit sieht es tatsächlich so aus, als würde der "ewige" Sommer uns verlassen. Denn nachdem wir seit April nahezu durchweg zu warme, sehr sonnige und ebenso trockene Zeiten erleben, scheint sich die Wetterlage jetzt erst einmal zu normalisieren. Bereits am Samstag bekommen wir eine erste Abkühlung, der nach einer Sturmlage am Sonntag nochmals kältere Luft folgen wird. So bringt uns beispielsweise der Montag nur noch magere 8 bis 16 Grad. Eine Temperaturspanne, die es in Deutschland zuletzt am 2. April 2018 gegeben hat. Seitdem war es durchweg wärmer.

Wie schlimm wird der Sturm am Sonntag?

Die Wettermodelle gehen noch ein wenig auseinander, so dass bei den Details noch Unsicherheiten bestehen. Grundsätzlich sieht der Fahrplan bisher aber folgendermaßen aus: Das erste richtige Sturmtief der Saison nimmt von Westen her Kurs auf Deutschland. Dementsprechend passiert ganz im Osten und Südosten lange nichts. Sonst setzt im Westen und Nordwesten schon am Vormittag zum Teil kräftiger Regen ein und der Wind frischt auf. Bis zum Abend breitet sich der Regen aus und vor allem im Westen wird es allmählich immer stürmischer. Die kräftigsten Böen erwarten wir nach jetzigem Stand in der Nacht auf Montag.

Mit welchen Windstärken müssen wir rechnen?

Das sehen die Wettercomputer der verschiedenen Wetterdienste noch etwas unterschiedlich. Ich würde derzeit für das Flachland von Spitzenböen von etwa 80 bis 120 km/h ausgehen. Auf den Bergen drohen ausgewachsene Orkanböen mit Tempo 150. Dabei überquert uns das Sturmfeld - genau wie das dazugehörige Tief - natürlich von West nach Ost, so dass es am Montag tagsüber besonders im Osten noch sehr stürmisch sein dürfte.

Das klingt irgendwie gar nicht so dramatisch.

Von den reinen Windgeschwindigkeiten haben wir natürlich schon schlimmere Herbst- und Winterstürme erlebt. Allerdings ist dieser Sturm recht früh im Jahr. Und damit sind die Bäume noch voll belaubt und bieten eine große Angriffsfläche für den Wind. Außerdem sind einige Bäume aufgrund der großen Trockenheit in den letzten Monaten sicherlich nicht mehr ganz so stabil. Darüber hinaus sind morsche Äste ebenfalls immer ein leichtes Spiel für die ersten Herbststürme. In dieser Gemengelage dürften bereits schwere Sturmböen der Stärke 10 (89-102 km/h) ausreichen, um teils erhebliche Schäden in den Wäldern anzurichten.

Gibt es vergleichbare Ereignissen?

Auf jeden Fall. Denken wir zum Beispiel nur gut ein Jahr zurück. Da überquerte uns Mitte September nämlich Sturmtief "Sebastian" mit entsprechend großen Schäden. Frühe Herbststürme sind eben immer mit Vorsicht zu sehen und der Aufenthalt im Wald ist - viel mehr als im Winter - mit Gefahren für Leib und Leben verbunden.

Was erwartet uns vor dem Sturm am Samstag?

Nach einem ebenfalls windigen bis stürmischen Freitag gibt es eine vorübergehende Beruhigung, die allerdings auch mit deutlich kühleren Temperaturen einhergeht. Denn mehr als 14 bis 21 Grad werden es zum Start ins Wochenende nicht mehr. Einzelne Schauer gibt es dabei besonders im Westen und Norden, während es im übrigen Land freundlicher und trocken durch den Tag geht.

Der Sonntag wird von Westen her stürmisch. Aber: Wie warm wird der Tag?

Vor dem herannahenden Sturmtief wird kurzzeitig nochmals wärmere Luft zu uns geführt, so dass die Temperaturen zwischen 14 Grad an der Nordsee und 26 Grad am Oberrhein erreichen. Anschließend folgt erst der Sturm und dann der deutliche Temperatursturz auf maximal 8 bis 16 Grad am Montag. Hierbei sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen auf um die 1500 Meter.

Klingt so, als hätte der Sommer endgültig ausgedient.

Zu Beginn der kommenden Woche definitiv. Auch am Dienstag bleibt es nämlich wechselhaft und kühl bei Höchstwerten unter 20 Grad und frischen Nächten. Zur Wochenmitte steigen dann die Chancen auf ein neuerliches Comeback des Spätsommers.

WetterBjörn Alexander