Panorama

Schauer, Frost und erster Schnee Der Herbst bleibt nicht mehr lange

Die milden Herbsttage sind gezählt.

Die milden Herbsttage sind gezählt.

(Foto: dpa)

Die Temperaturen fallen, der Winter rückt immer näher. Doch noch ist es Herbst und der bringt laut n-tv Meteorologe Björn Alexander nochmal vereinzelt milde Temperaturen. Lange halten können die sich aber nicht.

n-tv.de: Björn, man hört, dass jetzt der Winter kommen soll. Was ist dran?

Zumindest der Frühwinter rückt jetzt schrittweise näher. Denn Kaltluft polaren Ursprungs hat sich jetzt bei uns eingenistet. Richtung Wochenende mogelt sich dann zwar kurz mal etwas mildere Luft in den Süden. Danach wird sich aber die kältere Variante wieder überall durchsetzen. Und dann sind auch im Flachland Schneeflocken nicht auszuschließen.

Wird’s auch glatt?

Ob sich auch in den tieferen Lagen eine geschlossene Schneedecke mit Glätte ausbildet, kann man momentan noch nicht sagen. Aber wenn es über Nacht aufklart, dann müssen wir überall mit Frost rechnen. Und dann dürfte es auch ohne Schnee glatt werden - nämlich durch gefrierende Nässe oder Reif. Wer also noch auf den Sommerreifen unterwegs ist, der sollte jetzt rasch noch einen Termin zum Reifenwechseln machen.

Ist das der Auftakt zu einem strengen Winter?

Das lässt sich leider nicht sagen. Auch wenn zuletzt in einigen Medien in diesem Zusammenhang schon mal auf einen schwachen Polarwirbel hingewiesen wurde, der dadurch einen langen und harten Winter zur Folge haben soll.

Dann ist das also falsch?

Nein. Aber einerseits sind die Zusammenhänge rund um den Polarwirbel ziemlich komplex und lassen sich nicht so einfach ableiten. Andererseits stellt sich diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht.

Warum nicht?

Der klassische Splitt des Polarwirbels, um den es dabei schlussendlich geht, ist eine Situation, die sich erst im Hochwinter ergibt. Meist sogar erst im Februar. Klassisch war das beispielsweise im Jahr 2013. Auf einen zunächst unauffälligen Winter folgte im Februar ein nachhaltiger Wintereinbruch, der einen deutlich zu kalten März brachte, der über 3 Grad zu kalt ausfiel. Das, was wir jetzt hingegen vor uns haben, ist erst einmal nicht mehr als ein Vorgeschmack auf den Winter.

Bis wann wird der "Vorgeschmack" halten?

Nach jetzigem Stand bis mindestens zur Monatsmitte. Die Temperaturen bewegen sich bis dahin meistens 2 bis 6 Grad unter denen, die wir ansonsten in dieser Zeit haben.

Dann schauen wir doch mal auf die Details zum Wochenende. Wie wird’s?

Am Freitag im Norden weiterhin eher bewölkt, zeitweise fällt etwas Regen oder Nieselregen. Über der breiten Mitte gibt’s größere Auflockerungen und es bleibt überwiegend trocken. Weiter südwärts sieht es nach Nebelauflösung am besten aus. Denn dort überwiegt die Sonne. Dazu 6 Grad in Oberfranken und bis 13 Grad im Südwesten. Abends kommt dann allerdings in den westlichen Landesteilen neuer Regen auf.

n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Kein gutes Omen für unser Wochenende?

Eher nicht. Denn am Samstag gibt’s dann in einem Streifen von Südwest bis nach Nordosten teils kräftigen Regen. Schnee fällt oberhalb von etwa 900 Metern. Denn es kommt zwischenzeitlich mal wieder etwas mildere Luft zu uns. Im schöneren Südosten Bayerns werden es bis 13, sonst häufig 6 bis 11 Grad. Zweiter Sieger in Sachen Sonne dürfte übrigens der Nordwesten werden. Zwischen Regengüssen sind nämlich auch dort blauen Lücken drin.

Und am Sonntag?

Sonntag und Montag kommt der nächste Schwall Kaltluft heran und bringt die nächsten Schauer mit. Die Schneefallgrenze wird um die 500 Meter liegen. Aber auch bis weiter runter könnten sich vorübergehend Flocken verirren. Und das bleibt auch anschließend erst einmal so.

Welche Temperaturen erwarten uns?

Sonntag 3 bis 9, Montag 0 bis 7 Grad und auf den Mittelgebirgen meldet sich Dauerfrost an. Und wie eingangs bereits erwähnt: Unter längeren Aufklarungen kann es nachts auch im übrigen Land für Frost oder Bodenfrost reichen.

Quelle: ntv.de

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