Sonnige Aussichten fürs Wochenende Der Hochsommer kommt zurück
31.07.2015, 13:23 Uhr
In den nächsten Tagen lohnen sich Ausflüge ins Freie, wie hier an die Ostsee.
(Foto: imago/Thomas Eisenhuth)
Nach den zuletzt stürmischen Tagen kehrt der Sommer allmählich zurück. Am Wochenende setzt sich die Sonne durch, wenn auch mit kleinen Schwächen im Süden. n-tv Meteorologe Björn Alexander rechnet damit, dass der Hochsommer es danach richtig wissen will.
n-tv.de: Björn, nach einem tollen Start hat der Sommer in letzter Zeit doch ziemlich nachgelassen. Wann wird es wieder wärmer?
Björn Alexander: Den Tiefpunkt der Temperaturen haben wir am Mittwoch und Donnerstag hinter uns gelassen und die kalte Polarluft wird jetzt von Süden und Südwesten Stück für Stück durch Sommerluft ersetzt. Dabei soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Juli trotz der kühlen letzten Tage im Süden Deutschlands außergewöhnlich warm ausgefallen ist. Wäre es zuletzt nicht so kalt gewesen, dann wären wir locker in den Bereich der heißesten Julis seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gekommen.
Was heißt das konkret?
Dass wir zwar an den Juli 2003 oder 2006 nicht herankommen, aber dass der Juli 2015 - zumindest im Süden - ein extrem warmer war. Dort waren die vergangenen Wochen rund 4 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Über der Landesmitte waren es rund 2 bis 3 Grad. Im Norden betrug die positive Abweichung nur gut 1 Grad.
Kann man das auch etwas plastischer darstellen?
Na klar. Die Tagesmitteltemperatur betrug in Karlsruhe 23 Grad. Das ist vergleichbar mit Faro in der Algarve. Frankfurt würde anhand einer Mitteltemperatur von 22,5 Grad neben Nizza liegen. Dresden könnten wir mit einem Mittel von knapp 21 Grad nach Lugano schieben. Selbst Köln oder Hamburg können wir klimatologisch südwärts verlagern. Köln nämlich nach Bordeaux (Mittel circa 20 Grad). Und an die Stelle der Rheinmetropole setzen wir einfach Hamburg mit einem Mittel von 18,2 Grad. Das wird aber die Nordlichter wohl kaum über die zuletzt wirklich gruselige, weil windige bis stürmische, sehr kühle und mitunter nasse Zeit hinwegtrösten.
Aber vielleicht kann das das Wetter der nächsten Tage.
Da bin ich mir fast sicher.
Wie wird es denn am Wochenende?
Der Samstag bringt erst einmal viel Sonne und Temperaturen, die verbreitet zwischen 23 und 29 Grad erreichen. Im äußersten Norden sind es 18 bis 21 Grad. Allerdings scheint dort endlich wieder die Sonne. Weniger Sonne wird der Start ins Wochenende dagegen ganz im Süden bringen. Dort ist es wechselnd bewölkt und stellenweise sind auch Gewittergüsse möglich. Lokal begrenzt sind dabei auch stürmische Böen, Hagel und Platzregen nicht auszuschließen. Abseits der Schauer weht der Wind aber meistens nur schwach.
Okay. Sommerwetter mit kleinen Schwächen.
Die werden allerdings am Sonntag und Montag weniger und die Temperaturen steigen immer weiter in Richtung Hochsommer.
Klasse.
Am Sonntag sind letzte, vereinzelte Gewitter noch ganz im Süden drin. Im großen Rest sehr sonnig und angenehm warm mit Werten um die 25 Grad. In der Südhälfte sind teilweise schon bis um die 30 Grad möglich. Am Montag erreicht die Wärme spätestens auch die Küsten. Dort sind es dann auch rund 25 Grad. Sonst werden es 28 bis 35 Grad mit viel Sonne.
So soll es sein. Und auch bleiben?
Nicht ganz. Zumindest vorübergehend bekommt der Hochsommer einen kleinen Dämpfer. Am Dienstag kommen aus heutiger Sicht von Westen her Schauer und Gewitter auf. Die verlagern sich am Mittwoch ostwärts. Anschließend will es der Hochsommer aber wahrscheinlich wieder wissen.
Das heißt?
Die derzeitigen Trends zeigen im Prinzip schon ab Donnerstag von Südwesten her den nächsten Hitzevorstoß. Vor allem im Süden und Südosten könnte es vielleicht sogar wieder für Höchstwerte von an die 40 Grad reichen. Und das wäre dann ja absolut zeitgemäß. Schließlich liegen wir mitten in den sogenannten Hundstagen. Um diese Zeit herum (23. Juli bis 23. August) werden im langjährigen Durchschnitt die höchsten Temperaturen des Jahres gemessen.
Und dann ist den Hunden immer zu heiß?
Das schon. Aber daher kommen die Hundstage nicht. Ursprünglich (und das heißt in diesem Fall zu Zeiten der griechischen Antike) wurde damit der Aufgang des Sternbildes des "Großen Hundes" (Sirius) gegen Ende Juli gemeint. Im Laufe der Jahrtausende hat sich dieser Termin dann zwar um etwa 4 Wochen nach hinten verschoben, der Begriff Hundstage hat sich aber gehalten. Übrigens ist das auch immer die Zeit fürs Sternschnuppen gucken. Von Anfang August streift uns jedes Jahr der Meteorstrom der sogenannten Perseiden. Das Maximum gibt es um den 11. oder 12. August herum.
Na dann können wir ja schon mal die Wunschzettel fertig machen.
Auf jeden Fall.
Quelle: ntv.de