Panorama

"Ein bisschen Geduld"Der Sommer schleicht langsam heran

21.06.2015, 13:10 Uhr
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Im Norden später - im Süden früher: Der Sommer schiebt sich übers Land. (Foto: picture alliance / dpa)

Auch im Kalender hat der Sommer begonnen. Allerdings ist davon bislang wenig zu spüren. Doch das wird sich ändern - wenn auch langsam. Wie die kommenden Tage werden und wann es dann so richtig heiß wird, erklärt n-tv Wetterexperte Björn Alexander.

Auch im Kalender hat der Sommer begonnen. Allerdings ist davon bislang wenig zu spüren. Doch das wird sich ändern - wenn auch langsam. Wie die kommenden Tage werden und wann es dann so richtig heiß wird, erklärt n-tv Wetterexperte Björn Alexander.

n-tv.de: Björn, seit heute sind wir auch laut Kalender im Sommer. Das Wetter will sich aber irgendwie noch nicht daran halten. Wie lange müssen wir noch auf Sonne und Wärme warten?

Björn Alexander: Ein bisschen Geduld brauchen wir schon noch. Bis einschließlich Dienstag hält uns die relativ kühle und teilweise windige bis stürmische Witterung noch im Griff. Ab Mittwoch wird der Sommer dann aber wieder Anlauf nehmen - besonders im Süden und der Mitte. Im Norden wird man zunächst mehr Geduld aufbringen müssen. Dort sind die Schauer mit kühlerer Luft hartnäckiger.

In den vergangenen Wochen kursierten häufig Themen wie Trockenheit und Waldbrandgefahr. Hat sich die Situation jetzt entspannt?

In Sachen Waldbrandgefahr auf jeden Fall. Denn die Gefahr geht hauptsächlich vom trockenen Laub und dem Todholz aus. Und da reichen auch wenige Liter Regen, um die Situation zu entschärfen. Für die Landwirtschaft gestaltet sich die Situation doch etwas anders. Da der Mai in der breiten Landesmitte bereits viel zu trocken war, sind auch die Böden tiefgründig trocken und könnten eine Menge Wasser aufnehmen. Gleichzeitig hat auch die Natur mächtig "Durst". Da können ein paar Liter Regen nur wenig Linderung bringen. Aber zumindest hat es mal wieder geregnet und außerdem startet auch die neue Woche teilweise recht nass.

Da müssen wir wohl durch. Wie sind die Einzelheiten?

Zum Wochenstart überquert uns die Kaltfront von Tief "Otto", das mit seinem Zentrum von der Nordsee Richtung Dänemark und Ostsee weiterzieht. Das heißt, dass es in etwa südlich der Mainlinie am Montag zuerst noch freundlich losgeht bevor sich dort bei Tageshöchstwerten von 18 bis 22 Grad Celsius Regengüsse und Gewitter bilden. Ansonsten startet die neue Woche häufig wolkig und mit Regen, der von der Eifel bis herauf ins Emsland auch kräftig sein kann. Chancen auf längere Auflockerungen bestehen später bevorzugt im Norden und Nordwesten. Jedoch sind auch dort bei maximal 14 bis 16 Grad gewittrig-kühle Duschen drin.

Nur 14 Grad?

Bjoern-Alexander-ist-der-n-tv-Meteorologe
Björn Alexander ist der n-tv-Meteorologe. (Foto: n-tv)

Leider. Und das passt leider auch in das Bild der vergangenen Wochen, die im Norden einen absolut unterdurchschnittlichen Temperaturverlauf beschert haben. Die ersten drei Juniwochen waren bei den Nordlichtern teilweise nämlich 1,5 Grad kälter als der langjährige Durchschnitt. Von der Mitte südwärts war der Juni bisher übrigens wärmer als sonst üblich. Die größte Abweichung gibt es dort bislang auf der Zugspitze mit gut 3 Grad über dem langjährigen Monatsmittel.

Und auch jetzt wird der Sommer zuerst im Süden wiederkommen, oder?

Genau. Ab der Wochenmitte wird sich von Südwesten her wieder Sommerluft heranschieben. Damit wird besonders in der Südwesthälfte endlich mal wieder die Sommermarke von 25 Grad erreicht.

Und die Sonne meldet sich auch wieder zurück?

Nach jetzigem Stand auf jeden Fall. Von Mittwoch bis Freitag wird es im Süden oft sonnig. Auch über der breiten Landesmitte ist es in diesem Zeitraum mehrheitlich freundlich mit nur gelegentlichem Regen. Im Norden ziehen in der kühleren Luft die eben bereits angesprochenen Schauer durch. Dabei liegen die Temperaturen am Mittwoch bei 14 bis 24 Grad. Donnerstag sind es 16 bis 26 Grad. Am Freitag und Samstag 17 bis 28 Grad.

Die ganz große Hitze ist das aber noch nicht.

Nein. Die würde ich frühestens in den letzten Juni- beziehungsweise den ersten Julitagen in unseren Breiten sehen. Und dann sind wir ja auch zeitlich und meteorologisch ohnehin in einem sehr interessanten Bereich: dem sogenannten Siebenschläfer-Zeitraum, in dem wir häufig eine Weichenstellung für den ersten Teil des Sommers bekommen.

Dann drücken wir doch mal die Daumen. Vielen Dank.

Sehr gerne.

Quelle: ntv.de

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