Panorama

Ohne Böller, mit BeschränkungenDeutlich weniger Notfälle an Silvester zu Corona-Zeiten

30.12.2022, 11:37 Uhr
389695820
Dieses Silvester dürfen nach zwei Jahren Pause wieder Raketen und Böller gezündet werden. (Foto: picture alliance / Andreas Franke)

An Silvester darf wieder fast ungehemmt gefeiert und gezündelt werden - nach zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen. Allerdings brachten die vergangenen Jahreswechsel auch deutlich weniger Notfallbehandlungen in Krankenhäusern mit sich, das ergibt die Auswertung einer Krankenkasse.

Vor dem Hintergrund von Feuerwerksverkaufsverboten und Corona-Beschränkungen hat es in Deutschland in den vergangenen beiden Jahren an Silvester deutlich weniger Notfallbehandlungen in Krankenhäusern gegeben. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Auswertung der Krankenkasse Barmer. Lag die Zahl 2018 bei rund 105.000 und 2019 bei etwa 80.000, waren es 2020 nur 55.000 und 2021 lediglich rund 62.000 Notfallbehandlungen an Silvester.

Wegen der Pandemiebeschränkungen hatte zum vergangenen Jahreswechsel wie schon im Jahr davor in ganz Deutschland ein Verkaufsverbot für Feuerwerk gegolten. Vielerorts wurden zudem Versammlungsverbote verhängt, zum Teil durfte auch kein Feuerwerk abgebrannt werden. Dadurch sollten die bereits stark beanspruchten Krankenhäuser entlastet werden. Es gibt Forderungen nach einem dauerhaften Böllerverbot, etwa seitens der Bundesärztekammer.

Dieses Silvester dürfen nach zwei Jahren Pause wieder Raketen und Böller gezündet werden. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von etwa 120 Millionen Euro, so viel wie vor Corona. Viele Städte haben allerdings wieder Böllerverbotszonen eingerichtet.

Die Daten der Barmer beziehen sich laut RND auf Notfallbehandlungen von gesetzlich Versicherten, jeweils am 31. Dezember. Ermittelt wurde die Zahl demnach anhand des sogenannten Notfallzuschlags durch Hochrechnungen aus Abrechnungsdaten, auf die Art der Diagnose waren keine Rückschlüsse möglich. Generell ist die Zahl der Notfallbehandlungen von gesetzlich Versicherten laut Barmer an Silvester deutlich höher als an normalen Tagen.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/dpa

SilvesterJahreswechsel